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Finale: Dobby x Fred x Pettigrew: Three Creeps

Nun ja, ich war ziemlich sprachlos, als ich gesehen habe, dass ich tatsächlich 50% Chance habe, NESC-Queen 2023 zu werden. Ich bin momentan in den Ferien und konnte nur auf dem Handy schreiben, was mich nicht davon abhielt, mein Bestes zu geben ;)
Naja, was gibt's da noch zu sagen; Auf ins letzte Drama!

Shipping: Dobby der Hauself x Peter Pettigrew x Fred Weasley

Was die Aufgabe beinhalten soll: Creep - Radiohead

Gott das wird so... ich find nicht das passende Wort. Lasst euch einfach überraschen...

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Dobby sieht die entsetzten Augen der Black. Schwarz und voller Hass blicken sie ihn an. Aber er sieht auch noch etwas anderes. Unsicherheit. Oder Angst? Dobby weiss es nicht genau. Er nimmt nur die Hände seiner Freunde und disappariert. Als Dobby einen letzten Blick in das kalte Zimmer wirft, in dem er so viele Jahre in Gefangenschaft gelebt hat, sieht Bellatrix aus wie ein hungriger Löwe vor seinem Angriff. Dobby spürt die Anspannung, die von Bellatrix' Körper ausgeht. Sie ist unsicher. Und trotzdem fest davon überzeugt, das hier durchzuziehen. Dobby weiss, dass seine Zeit gekommen ist. Er liest es im Gesichtsausdruck der Black. Die Sekunden ziehen sich in die Länge und Dobby verliert sich in dem Strudel, der sich durch das Apparieren gebildet hat. Er konzentriert sich ganz genau auf die Hände seiner Freunde. Und auf den Ort, wo er sie hinbringen will. Ein letzter Dienst für Harry und die anderen. Das ist das Mindeste, das Dobby tun kann.

Der Elf drückt seine Augen ganz fest zusammen. Dann- Der stechende Schmerz in seiner Brust. Die Klinge hat sich ihren Weg gebahnt. Dobby spürt, wie sie sich weiterdrehen. Wie in Zeitlupe. Es fällt ihm immer schwerer zu atmen. Und plötzlich ist das Ganze vorbei. Dobby schlägt hart auf dem feuchten und sandigen Boden auf. Sein Atem geht nur noch flach, während der Wind seine Kreise um die Freunde dreht.

«Harry Potter», versucht Dobby zu sagen, doch es kommt nichts aus seinem Mund heraus. Die kleine Brust hebt und senkt sich immer langsamer und eine Träne kullert die Wange herunter. Dobby will nur, dass Harry Potter, sein einzig wahrer Freund in den letzten Minuten bei ihm ist. Der freie Elf zieht den salzigen Wind so tief es geht in die Brust. Es fühlt sich an, als ob die Luft sich vom Salz trennen und letzteres alle von Dobbys Atemwegen verstopfen würde. Kleine Wassertröpfchen spritzen auf sein Gesicht und das Hemd flattert an den Stellen, wo es noch nicht in Blut getränkt ist.

«Harry Potter», keucht Dobby nochmals. Die Zeit vergeht nur langsam und er weiss nicht, wie lange er noch durchhalten kann.

«HARRY! Sieh doch! Dobby... er... er...»

Endlich die Stimme von Hermine. Ihre Worte gehen in ein Schluchzen über, als sie sich in Rons Arme fallen lässt. Der junge Weasley hält seine Freundin fest im Arm, obwohl er hoffnungslos zu Dobby herüber starrt. Dobby selbst merkt, wie sich schnelle Schritte nähern und sich dann jemand in den Sand fallen lässt. Dann hört er schnellen Atem und sieht endlich die stechend grünen Augen. In ihnen liegt Angst. Es geht nicht mehr lange und auch Harry kann seine Tränen nicht mehr halten. Mit zittrigen Händen zieht er die Klinge aus Dobbys Körper heraus.

Dobby spürt keine Luft mehr. Nur noch das erstickende Gefühl, wie wenn sich tausend Nägel in seine Haut gebrannt hätten. Nur noch verschwommen nimmt er Harry war, der ihn jetzt in den Arm nimmt und an sich drückt.

Dobby spürt ein glückliches Gefühl von Wärme, als Harry zu sprechen beginnt.

«Dobby... bitte... Wir... wir können dir helfen! NEIN! Du darfst nicht sterben...

Ich... Hermine... hat doch bestimmt was in ihrer Tasche, nicht wahr Hermine? Hermine!»

Dobby weiss, dass Harrys Freundin nur mutlos den Kopf schüttelt. Sanfte Tränen rieseln auf Dobby.

«Dobby geh nicht.»

Dobby erzwingt sich ein müdes Lächeln.

«Dobby ist so glücklich, dass er bei seinem Freund sein kann», keucht Dobby mit seiner letzten Kraft. Er spürt, wie Harry zittert vor Angst und sein Herzschlag doppelt so schnell schlägt wie sonst.

«Harry Potter», flüstert Dobby. Dann versagt seine Stimme und er hört auf zu atmen.

Dobby spürt einen heftigen Sog. So, als würde er mit voller Geschwindigkeit in ein schwarzes Loch gezogen werden. Und vielleicht wird er das ja auch? Was ist der Tod schon? Das Ende? Ein langer Schlaf? Ein Neuanfang?

Dobby merkt, dass es ihm schwerfällt, zu denken. Wachzubleiben. Er ist tot, das weiss er. Aber er spürt noch etwas. Das hier ist nicht das Ende versucht sich der Elf einzureden. Und dann erlischt das kleine Feuer in ihm. Seine Seele verlässt den Körper und zieht an einen anderen Ort, jenseits des Lebens. Oder jenseits des Todes?

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Abermals spürt Dobby kalte Gischt an seinem Körper. Die Luft riecht salzig. Doch dieses Mal fällt es dem Elfen überhaupt nicht schwer zu atmen. Wenn das hier der Tod ist, wieso fürchten ihn alle so sehr? Das prickelnde Gefühl von Freiheit übermannt Dobby. Bis er seine Augen aufschlägt.

Vor ihm liegt ein tosender Ozean. Kalt und grau und keine Spur von Farbe. Nichts als Wellen ziehen ihre Linien über Dobbys Sicht. Da ist kein Ende.

Dobby dreht sich zitternd um. Eine karge und ausgetrocknete Graslandschaft überzieht eine kleine Insel, in deren Mitte ein Würfel aus Beton steht. Der Ozean umschäumt sie wie ein allmächtiger Gott, den nichts und niemand bezwingen kann.

Dobby spürt, wie seine Tränen kommen. Doch statt der Flüssigkeit bleibt sein Gesicht emotionslos und karg. Im Tod sind Tränen keine mehr übrig, denkt er traurig. Was sollte er jetzt tun? Ins Wasser steigen und versuchen nochmals zu sterben? Klappen könnte das gar nicht, weil Dobby bereits tot ist.

Seine Augen schweifen gerade zurück zum Betonklotz, als er das Leuchten, das von seiner Brust ausgeht, bemerkt. Ein kleines wärmendes Licht in seiner Herzgegend. Ob das die Seele ist? Sein Körper ist nur noch schwach zu erkennen. Wie ein Geist schwebt er über den Boden. Doch die Lichtkugel ist klar und deutlich zu sehen. Sie durchbricht die Dunkelheit, die von der trostlosen Körperhülle ausgeht. Das muss doch einfach meine Seele sein, denkt Dobby.

Vielleicht fühlt sich der Elf mit dieser Erkenntnis ein wenig wärmer. Oder er versucht sich nur Hoffnung zu machen. Mit schwebenden Schritten geht er auf das Haus zu. Dort findet er vielleicht etwas, das ihm weiterhelfen kann?

Die Strecke zieht sich in die Länge und obwohl der Betonwürfel immer gut in Dobbys Blickfeld ist, fühlt es sich an, als müsste der Elf noch eine ganze Odysee bestreiten. Er friert wie ein Eisbär, wenn ihm das Fell abgezogen werden würde. Ohne Dobbys Seele wäre er wohl schon lange zusammengeklappt.

Der Wind pfeift ihm um seine grossen Ohren und nimmt ihm die Sicht. Es fällt Dobby schwer, sich auf das Haus vor ihm zu konzentrieren.

Nach gefühlten Stunden mühsamer Besteigung, kommt Dobby endlich beim Gebäude an. Von hier aus sieht es noch viel grösser, mächtiger und angsteinflössender aus. Aber immerhin gibt es einen guten Windschutz ab.

Der Elf geht einmal um das Haus herum. Auf der Nordseite entdeckt er eine Tür aus massivem Stahl. Ein klitzekleiner Schimmer von Erleichterung überfällt ihn. Immerhin hat er jetzt ein Dach über dem Kopf! Gerade als Dobby mit einem Zauber die Tür öffnen will, sieht er oben einen Schriftzug. «You're a creep. You're a weirdo. You don't belong here.»

Verwirrt starrt Dobby auf die geschwungenen Buchstaben. Ob die für ihn bestimmt sind? Wenn ja, sind das ja nicht gerade gute Ansätze für ein Leben nach dem Tod. Der Elf muss sich ganz genau auf das Licht in seinem Innern konzentrieren, damit nicht wieder das einengende Gefühl in seinem Hals zurückkehrt. Das Gefühl, wie wenn dieser Betonwürfel hier geschrumpft und in Dobbys Hals stecken geblieben wäre. Ein dicker Kloss, der immer grösser wird und dann nie mehr verschwindet. Der Elf hat weder eine Ahnung, was das hier ist, noch was er jetzt tun soll. Sein Herz fühlt sich taub an und er weiss nicht, ob er überhaupt noch richtig fühlen kann. Ausser einer nagenden Kälte spürt Dobby nämlich nichts.

Sosehr die erschütternden Buchstaben auch abschrecken, Dobby muss trotzdem in das Haus hinein, weil ihm sonst keine Wahl bleibt. Es ist fast so, als würde der kalte Wind ihn von hinten dazu drängen.

«Dobby geht schon rein», flüstert Dobby vor sich hin und schnippt zweimal mit den Fingern. Elfen können fast keine Zauber. Aber zum Glück ist die Funktion des Alohomora-Spruchs in ihren begrenzten Möglichkeiten dabei. Lautlos schwingt die Tür auf und gibt den Blick auf einen kahlen Raum frei.

Eine Sitzbank aus dunklem Stein zieht sich den Wänden entlang und endet bei einem klapprig aussehenden Dreistock-Bett. Dobbys Blick schweift über den gepflasterten Steinboden zu den Wänden, von denen der Staub runterrieselt.

Ausser einer Ratte, die ängstlich in der Ecke sitzt, ist der Raum leer. Wenn Dobby noch hätte weinen können, dann hätte sich der karge Boden mit Tränen gefüllt. In seiner abgewetzten Kleidung sieht er aus, wie einer, der sich monatelang durch die Wildnis geschlagen hat. Und in seinem Innern fühlt es sich genauso an.

-

Es ist Nacht. Gespenstische Stille erfüllt das Malfoy Manor. Eine kleine, gebückte Gestalt schleicht durch die dunklen Gänge und schaut sich alle zehn Sekunden nach Beobachtern um. Die tappenden Schritte sind kaum zu hören und fliegen beinahe über den Steinboden. Der Mann atmet schnell und ziemlich laut. Die Aufregung und die Angst kann man von zehn Metern riechen.

Peter Pettigrew fragt sich selbst, wieso er so spät in der Nacht diese Aktion durchziehen will. Aber eigentlich kennt er die Antwort darauf ganz gut. Einmal einen Blick in den luxuriösen Saal werfen, der für Diener verboten ist. Einmal sehen, was das hier für ihn für ein mickriges Leben ist, obwohl er es doch schon lange weiss. Einmal die Ironie des Schicksals verstehen. Er hastet weiter, immer weiter. Und es fühlt sich so an, als ob eine Schnur seine Kehle abschnüren würde vor Angst. Wenn jemand seiner Herren ihn hier entdecken würde, wäre seine nächste Station der Dunkle Lord. Und das würde garantiert schlecht enden.

Peter fragt sich immer und immer wieder, wieso er sich freiwillig in eine solche angsteinflössende Situation begibt. Vielleicht, weil er sieht, wie sein Leben an ihm vorbeizieht, ohne dass er etwas dagegen tun kann. Die Entscheidungen über ihn und das, was er tut, liegt schon lange nicht mehr bei Peter selbst. Überall wo er ist, wird er als Diener benutzt. Verbraucht.

Wenn Peter einmal, nur ein einziges Mal dieses Paradies von Saal gesehen hat, dann hält ihn nichts mehr in dieser erbärmlichen Gestalt vor dem Tod zurück. Der Mann wird ihn begrüssen. Und es wird gut sein, so wie es ist.

Er hat auf diese Nacht hingearbeitet. Hat die Malfoys beschattet und ihnen nachgeschaut, wo sie immer verschwinden. Hat sich den Weg aufgezeichnet und alles genau beschrieben, damit er bei Nacht nicht plötzlich in den Schlafsaal von Herrn Lucius Malfoy und seiner Ehegattin hereinplatzt.

Jetzt steht Peter nach Atem ringend vor einer riesigen Tür, die aus altem, edlem Holz gefertigt ist. Goldene Muster zieren den Rand und verrenken sich in der Mitte. Die schwungvollen Buchstaben erscheinen, als der Zauberer mit seinem Zauberstab dagegen klopft. Auch das hat er bei Tag beobachtet.

«Laus potestas est, pecunia potestas est, virtus sumus.»

Peter weiss, dass die Buchstaben lateinisch sind und so viel wie «Ruhm ist Macht, Geld ist Macht, Wir sind Macht» bedeutet. Das hier muss also das richtige Zimmer sein. Peters Herz klopft ihm bis zum Hals und er spürt Schweissperlen an seiner Stirn, als er den Alohomora-Zauber anwendet. Nichts. Die Tür bleibt verriegelt. Er versucht es noch einmal. Doch auch dieses Mal bleibt alles ruhig. Vermutlich haben die Malfoys ihr Luxuszimmer doppelt gesichert. Verzweiflung macht sich in Peter breit. Er hat zwar alles genau beobachtet, hat aber nicht erkennen können, was die Malfoys getan haben, um die Tür zu öffnen. Ob es etwas Persönliches der beiden braucht?

Unschlüssig und verloren steht die mickrige Gestalt vor der viel zu grossen Holztür und versucht, die Tränen zurückzuhalten. Ein Schutzreflex. Denn wer seine Tränen zeigt, macht sich verwundbar. Und auch in Situationen, in denen Peter allein ist, weint er nicht.

So gerne hätte Peter einmal einen kleinen Blick in das geheime Zimmer geworfen. Aber vermutlich ist er dazu bestimmt, bis an sein Lebensende unglücklich und gefangen zu sein. Schlurfend schleppt er sich zurück bis zur grossen Treppe, die er mühsam erklimmt. Seine silbrige Hand schliesst sich um das genauso glänzende Treppengeländer. Oben angekommen schafft er es noch gerade in sein Zimmer, bevor er in sein Bett fällt und einschläft.

-

Am nächsten Morgen wird Peter von gleich zwei Hauselfen geweckt.

«Aufstehen! Der Herr braucht euch.»

Gähnend nickt Peter.

«Ist schon gut, ich komme.» Er quält sich aus dem Bett und geht runter zu seinen Herren. Lucius Malfoy sitzt in seinem dunkelgrünen Sessel, der ungefähr zwei Meter gross ist und liest in einem Buch. Einen Kaffee hat er offenbar schon von den Hauselfen bekommen. Als er Peter sieht, weicht ein arrogantes Lächeln von seinen Lippen und er legt das Buch zur Seite.

«Wurmschwanz. Du hast lange geschlafen. Zu lange. Geh zum Eingang und überprüfe die Situation. Jetzt.»

«Ja, Herr.» Eingeschüchtert eilt Peter aus dem Saal hinaus, um dann sein Tempo zu verlangsamen und den Weg zum Eingang einzuschlagen.

Den ganzen Tag tut er nichts anderes. Aufgaben erfüllen, die ihm gestellt werden. Als Belohnung kriegt er, wenn es gut kommt, etwas zu essen. Eingeengt zwischen den Mauern, die ihm überhaupt keinen Platz bieten für Dinge, die er wirklich brauchen würde.

Die Sonne erreicht das Malfoy Manor nie. Aber wenn sie es würde, hätte genau jetzt, von diesem Wimpernschlag auf den anderen, die Dämmerung angesetzt. Peter ist gerade dabei, Wache zu halten, als er aufgebrachte Stimmen hört.

«Er ist es!»

«Meinst du? Aber was ist mit seinem Gesicht?»

«Keine Ahnung. Hol Draco!»

Dann lautes Gerumpel.

«Draaayy, Liebling... Komm schon... Ist das Potter? Sag schon!»

Peter horcht erstaunt auf und hört genauer hin. Von seinem Platz verschwinden darf er auf keinen Fall. Aber lauschen hat ihm niemand verboten. Da reden viele durcheinander. Bellas kreischende Stimme, die ihm jedes Mal einen Schock verpasst, der durch Mark und Bein geht. Dann mehrere fremde Stimmen, vermutlich von Greifern. Und Draco. Ihn hört er auch. Der junge Malfoy spricht leise und verunsichert. Peter weiss, dass er sich hier überhaupt nicht wohlfühlt. Er passt nicht in das Bild seines Vaters. Tief in ihm drin jedenfalls. Was vor sich geht, kann Peter nur erahnen. Aber dann hört er plötzlich einen erschütternden Schrei. Voller Schmerz und Angst. Sein Herz verkrampft sich. Er will sich gar nicht vorstellen, wer hier gerade Qualen leiden muss.

Plötzlich kommt Lucius Malfoy angezischt.

«Wir haben Potter und seine Freunde. Geh nach unten und hol ihn und Weasley. Das Schlammblut ist bei Bella.»

Wie versteinert nickt Peter und macht sich auf den Weg. Durch einen Gang läuft er bis zum Treppenansatz und steigt dann Schritt für Schritt herunter. Gerade als er das Tor zum Keller öffnen will, spürt er von hinten einen stechenden Schmerz. Jemand hat ihn getroffen. Peter fällt zu Boden und bleibt liegen. Panisch versucht er, Luft zu kriegen, doch seine Lunge versagt. Das hier ist mein Ende, denkt er und schliesst seine Augen.

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Modriger Geruch steigt Peter in die Nase. Gerade ist er doch gestorben, oder etwa nicht? Waren Potter und die anderen bloss ein Traum? Peter versucht aufzustehen, als er merkt, dass er in seiner Rattengestalt ist. Die kleinen Augen öffnen sich, doch da herrscht nur Dunkelheit. Und um Peter herum fühlt sich alles so komisch körnig an. Beinahe erdig. Ob er unter der Erde ist?

Die Ratte beginnt, sich nach oben durchzugraben. Mittlerweile ist Peter klar, dass das hier Erde sein muss. Aber wo zum Teufel ist er wirklich? Das hier ist sein Tod. Oder auch nicht. Peter hat keine Ahnung. Er kämpft sich nur Zentimeter für Zentimeter weiter nach oben- wenn diese Richtung überhaupt oben ist. Auf einmal glaubt er ein bisschen Tageslicht zu sehen. Mit einer Welle Euphorie beschleunigt Peter sein Tempo und plötzlich dringt seine spitze, mit grauem Fell bedeckte Nase durch die Erde hindurch an frische Luft. Er stösst sich mühsam aus dem Loch und bleibt zitternd auf dem Grasboden liegen.

Gerade ist er zu müde, um sich umzusehen. Doch wenn er seine Augen aufschlagen wird, wird er sehen, dass er auf einer Insel ist, in deren Mitte ein riesiger Betonklotz steht, in dem das Leben- oder der Tod- noch unmöglicher wird als im Malfoy Manor. Um ihn herum wird er nur brechende Wellen sehen und er wird komplett die Hoffnung verlieren...

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Fred will nicht mehr. Er will nicht mehr kämpfen. Völlig ergeben liegt er in einer dunklen Ecke im Schloss. Gerade sind keine Todesser zu sehen, doch wie schnell sich das ändern kann, hat Fred bei lebendigem Auge zusehen müssen. Nichtsahnend hat die junge Frau in den Steintrümmern gestanden und völlig zerstört in ihre Hände geweint. Fred ist gerade auf dem Weg gewesen, sie zu trösten, als das grüne Licht wie ein Blitz auf die Blonde zugeschossen und in sie hereingedrungen ist. Der markerschütternde Schrei ist durch das ganze Schloss gehallt und bevor der Weasley sich nach dem Mörder hat umsehen können, hat er die stechenden Augen schon auf sich gespürt. Sein Herz hat gepocht, als würde es Protest erheben wollen, gegen all die Schmerzen, die in dieser Nacht passieren. Der Todesser hat ihn angegrinst. In seinem Gesicht haben der Stolz und die Überzeugung gelegen, dass er Fred gleich töten würde. Der Rothaarige hat die Genugtuung gesehen und hat dann seine letzte Kraft zusammengenommen und voller Wucht «STUPOR!», gerufen, bevor der Todesser auch nur seinen Zauberstab hat erheben können.

Fred hat Stärke bewiesen. Und Mut. Und Tapferkeit. Wie ein echter Gryffindor eben. Aber auch für Gryffindors ist irgendwann mal Schluss. Jetzt sitzt der Weasley zitternd an die kühle Steinmauer gelehnt da und schluchzt in seine Hände. Seine Geschwister hat er seit über einer Stunde nicht gesehen. Er will gar nicht daran denken, dass sie vielleicht nicht mehr leben könnten. Dass sie vielleicht alle auf dem Weg Richtung Himmel sind. Wie Engel, die sogar nach dem Tod noch aufrichtig, stolz und mit Würde weiterziehen. Ginny beispielsweise. So gerne würde er sie jetzt in seinen Armen halten. Kaum 16 und schon so tiefe Wunden. Das verdient sie nicht, denkt Fred und schreit vor Schmerz kurz auf. Ginny ist eine Bereicherung für die ganze Familie Weasley. Ihr Humor und die Schlagfertigkeit, ihre Zärtlichkeit und ihre Liebe, ihr Lächeln und ihre Tränen- Das alles ist unersetzbar. Was wenn Ginny tot ist? Was wenn Ron... oder George...

Fred will sie alle bei sich haben. Das Unwissen über ihren Zustand macht ihn verrückt. Wenn er doch nur eine Nachricht bekommen würde. Doch die dicken Mauern trennen ihn von all seinen Geliebten. Immer mehr Tränen kullern Freds Wangen hinunter und tropfen auf die Trümmer. Sein leises Schniefen hört niemand, ausser der dunklen Gestalt, die mit erhobenem Zauberstab aus der Ecke hervortritt.

Der Weasley blickt auf- zu spät. Seine Hand ist nicht mal bei seinem Zauberstab angelangt, als er das grüne Licht sieht, das ihn mit sich reisst. Wie ein Schlag haut es ihn um. Und dann ist da plötzlich einfach nichts. Leere Schwärze, die er nicht mal fühlen kann; Der Tod.

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Heftiger Wind bläst Fred die roten Haare ums Gesicht. Der kalte, steinige Boden lässt ihn erstaunt aufkeuchen. Mit einem Ruck ist er auf den Beinen und muss verbittert feststellen, dass er auf einer Art Gebäude steht, von dem er unmöglich wieder nach unten gelangt. Viel zu hoch ragt der Betonwürfel, das was es von hier oben gesehen zu sein scheint, in die Luft. Auf der kahl gemähten Wiese ist keine einzige Blume zu sehen. Im Allgemeinen ist alles in schwarz-weiss Tönen gehalten, je mehr sich Fred umsieht. Die stürmischen Wellen tragen keine Spur von blau, sondern verlieren sich durch und durch in einem Grau, das die ganze Hoffnung aus dem Weasley heraussaugt.

Zitternd vor Angst und Kälte steht er an den Rand, um nach einer möglichen Abstiegsmöglichkeit zu suchen. Doch keine Chance- Ohne Flügel kommt Fred niemals runter. Mutlos lässt er sich auf den Boden plumpsen und verkriecht sich in seiner Jacke. Doch nicht lange, denn plötzlich hört er aufgebrachte Stimmen.

Sofort ist Freds Kampfgeist wieder geweckt. Mit erhobenem Zauberstab geht er erneut auf die Kante zu und späht vorsichtig nach unten. Dort sieht er- und er muss gleich zweimal blinzeln, um sich wirklich davon zu überzeugen- Dobby, der Hauself.

«Jetzt ist das Trio ja komplett», ruft dieser von unten und Fred kann nicht anders, als erleichtert grinsen. Es ist ihm gerade sehr egal, dass er noch keine Ahnung hat wer denn der oder die dritte im Bunde ist.

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Die kalten, leeren Augen starren an die karge Steinwand und zählen die kleinen Risse, die in den Jahren entstanden sind. Marode Steinbrocken rieseln herunter und bleiben wie ein Häufchen Elend am Boden liegen. Wo niemand sich je wieder um sie kümmern würde.

Ein bisschen so fühlt sich das Leben der drei «Creeps» an. Jeden Tag nichts anderes, als Betonklotz, Wiese, Wellen. Wellen, Betonklotz, Wiese. Und dann haben sie noch einander. Der Hoffnungsschimmer, der jeden Abend erstrahlt, wenn sie zu dritt, mit ihren leuchtenden Seelen, ganz nah beieinandersitzen.

«Fred... Peter... Dobby muss euch was sagen. Seit Dobby hier auf dieser Insel sitzt, hat Dobby keine Ahnung, was das hier eigentlich soll. Dobby hat jeden Tag Mühe, aufzustehen, weil Dobby weiss, dass es für Dobby nichts Lohnenswertes geben wird. Doch dann denkt Dobby an euch. An dich Fred, mit deiner lustigen Art und den Witzen, die uns allen manchmal ein Lächeln entlocken. Und an dich Peter, als der, der Dobby oft Trost spendet, wenn Dobbys Tränen nur so kullern. Als Dobby den Brief das erste Mal gelesen hat, hat Dobby nur den Kopf schütteln können, das weiss Dobby noch ganz genau. Dobby hat es für Schwachsinn gehalten. Als wäre Dobby in einem Traum. Aber mittlerweile weiss Dobby, dass das hier Dobbys neue Welt ist.»

Um seiner Aussage Kraft zu verleihen, deutet der Elf auf den verbleichten Briefumschlag. Alle drei wissen, was sich darin befindet. Das Schreiben lag damals auf der Eckbank, unschuldig und allein. In ihm war die Rede von ihnen drei. Peter, Dobby und Fred. Sie drei seien alle auf ihre eigene Art Aussenseiter gewesen im Leben. Dobby, als der freie Elf. Fred, als der leicht verrückte Weasley. Und Peter, als der untreue Freund und Diener. Natürlich hatten die drei an jenem Tag, als sich Fred als letzter zu ihnen gesellt hatte, direkt überlegt, ob das hier eine tiefere Bedeutung mit sich trug. Diese verdammt skurrile Situation. Doch nach einigen Tagen, Wochen, Monaten... hatten sie es aufgegeben. Hatten versucht, ihre Lage so zu akzeptieren, wie sie war. Und immer noch ist.

Dobby schüttelt kurz den Kopf, um sich wieder seinen Freunden, wie er sie nennt, zuzuwenden. Kurz ist er abgeschweift, doch jetzt schaut er in die erwartungsvollen Augen.

«Und Dobby ist so verdammt froh, dass Fred und Peter bei Dobby sind. Jedes Mal wenn Dobby einen von ihnen sieht, dann beginnt Dobbys Lichtpunkt, Dobbys Seele, zu hüpfen und Dobbys Herz würde es bestimmt auch, wenn Dobby denn noch eines hätte. Und... Dobby denkt, dass er.... sich in Fred und Peter verliebt hat.»

Verlegen lächelt Dobby und dreht sich dann weg. Plötzlich spürt er weiche Arme, die sich um ihn schlingen. Fred ist aufgestanden und vergräbt jetzt seinen Kopf in Dobbys Hals.

«Wir haben hier ja auch nicht viel Auswahl», witzelt er, «Aber ich muss zugeben, dass ihr in mir genau das Gefühl hervorrufen lässt, das ich in meinem Leben nur einmal hatte. Liebe.» Jetzt muss auch Peter, der sich auch zu ihnen gesellt, ein bisschen schmunzeln.

«Ihr habt doch alles schon gesagt.», flüstert er leise. Dann drückt er Dobby und Fred nacheinander einen Kuss auf den Mund.

«Das ist Schicksal», murmelt Dobby, bevor er mit seinen beiden Freunden im Arm einschläft.

Man merkt erst, wie erfüllend die Liebe ist, wenn sie das einzige ist, was einem noch bleibt.

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3890 Wörter

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