Lucius+Dobby: Ist das Leben nicht doch nur ein Spiel?
Lucius Pov
( Dobby ist tot, Draco wohnt noch zuhause, nach der Schlacht haben Narzissa und Lucius ihr Todesser Dasein aufgegeben)
"... und dein Friseurtermin ist morgenfrüh um zehn Uhr", erinnerte Narzissa Lucius mit einem genervten Unterton in der Stimme, den sie in letzter Zeit immer hatte, wenn sie mit ihm sprach. Lucius wusste nicht, was er getan hatte oder was geschehen war, doch seine eigentliche Frau sprach nur mit ihm, wenn es wirklich nötig war. Sie kontrollierte ihn, als hätte sie angst, das er jeden Moment etwas verbrechen könnte. Sie stritt nur mit ihm, wenn sie überhaupt mit ihm sprach. Draco tat so, als wären seine Eltern ihm egal, aber Lucius merket, dass auch dem Jungen der Streit seiner Eltern nicht gut tat.
Er war nur noch selten zuhause, meisten nur unterwegs, er aß nichts mehr, zumindest nicht in Anwesenheit der Familie.Wenn man Narzissa, Draco und Lucius überhaupt noch als Familie bezeichnen konnte.Denn eigentlich waren sie das schon lange nicht mehr.Die Schlacht hatte ihnen nicht nur geliebte (oder auch weniger geliebte) Menschen weggenommen, nein, sie hatte ihnen auch das Leben genommen.Sie atmeten noch, gewiss. Aber sie hatten aufgehört, zu leben.
"Hallo Dobby", sagte Lucius und zog sich die Beine eng an den Körper.Er saß an Dobbys Grab, wie jeden Tag. Eigentlich tat er nichts. Er saß nur da, erzählte sich die sorgen vom Leib und wusste, das Dobby irgendwie oder irgendwo zuhörte.
"Ich weiß nicht was los ist Dobby. Was habe ich falsch gemacht?
Manchmal frage ich mich,ob es anders wäre, wenn du nicht gestorben wärst.
Wenn ich statt Narzisaa dich lieben könnte.
Ich hatte nicht mal Zeit, mich für all das zu entschuldigen, was ich dir jemals angetan habe.
Ich verstehe mich selbst nicht.
Du hättest es verdient glücklich, verdient, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, verdient, das man dich den Held von Hogwarts nennt.
Warum müssen immer die Guten sterben?
Warum bist du tot und ich noch am leben?
Das kann doch nicht fair sein...
Ich hätte gewinnen können.
WIR hätten gewinnen können.
Wir hätten vereint sein können.
Alles wäre gut gewesen.
Ich hätte auch endlich sagen können:Lucius ist glücklich.
Aber von meinem jetzigen Ich kann ich das nicht behaupten.
Mein Leben ist die Hölle.
Was ist passiert Dobby?
Wie kann ein einziger Krieg uns so verändern?
Wäre es nicht besser, wenn mein Leben sofort enden würde?
Dann wäre ich wenigstens bei dir..."
Eine einzelne Träne kullerte Lucius Wange herunter und fühlte sich so an, als würde jemand mit teuren Edelsteinen Wunden in die Haut des Malfoys ritzen.
"Ich wollte dich nie zum weinen bringen", flüsterte Lucius und seine Stimme war nicht mehr als ein Windhauch.
"Ich wollte dir nicht das Herz brechen.
Ich wollte dich nicht schlagen, dich nicht verärgern.
Ich wollte dich nicht gehen lassen.
Ich hätte dich retten können.
Aber nun bist du tot.
Vielleicht müssen wir Menschen einfach akzeptieren, dass das Leben ein hoffnungsloses Spiel ist.
Ich liebe dich, Dobby."
Und dann ging er davon, sein Umhang wehte um ihn und er sagte sich selber, er solle nicht zurück schauen, nicht zurück in all das Glück, dass er früher, vor langer Zeit, mit dobby empfunden hatte.
Dobby war tot, und Lucius Seele war es auch.
Selbst wenn er noch lebte, seine Seele und sein Herz lebten nicht mehr.
Und sie würden nie wieder leben, solange Dobby nicht zurück käme.
"Hallo Dobby.
Draco hat Narzissa und mich angeschrien...
Ich glaube ihm wird das auch alles zu viel.
Er meinte die ganze Zeit:"Wir sind doch keine Familie mehr, seht ihr das nicht?
Wie verblödet können Eltern werden, und glauben, dass es mir gut geht wenn sie sich selber nur streiten, wegen jedem kleinsten Dreck"
Ich hab Angst ihn zu verlieren, Dobby.
Er hat ja Recht..
Aber Draco ist der einzige Grund warum Narzissa und ich noch zusammen sind.
Wenn er nicht wäre, wäre unsere Beziehung schon längst vorbei..
Was geschieht nur, Dobby...
Mir tut es leid.
Leid um Draco, leid um unsere Familie, aber am allermeisten um dich."
Und so ging er jeden Tag an das Grab von Dobby und erzählte ihm, was ihn bedrückte.
Es tat gut, denn Lucius hatte das Gefühl, Dobby würde zuhören.
Wieder einmal saß Lucius am Grab von Dobby und erzählte.
"Hallo Dobby.
Narzissa hat mich heute darauf angesprochen, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn wir uns scheiden lassen würden.
Ich hab ihr ehrlich gesagt, dass ich nicht weiß, warum sie in letzter Zeit so zu mir ist.
Es war das erste mal seit langem, dass ich Narzissa weinen sehen hab.
Sie sah so verzweifelt aus.
Dabei verstehe ich nicht warum.
Eigentlich war ich doch irgendwie das Opfer.
Ich war auf einmal ihr Problem und ihrer so perfekten Welt.
Sie ist stark, ich nicht.
Sie ist wunderschön, ich nicht.
Sie ist schlau, ich nicht.
Sie ist perfekt.
Und ich ruiniert, gebrochen, sind Schande für alle, die mich kennen.
Ich versuche für alle perfekt zu sein.
Aber es geht nicht.
Ich werde nie genug sein.
Für niemanden."
Er drehte sich zitternd vom Grab weg und starrte die Küste entlang.
Der Wind peitschte ihm um dir Ohren, er hörte lachende Kinderstimmen die von weit weg zu ihn herwehten, die Sonne schien und das Meer rauschte so ruhig an den Strand heran, dass es viel zu idyllisch und schön wirkte, als das es zu Lucius Leben gehören könnte.
Es wirkte so schön und perfekt, wie als würde es versuchen, Lucius auszutricksen.
Als würde nicht nur sein Leben sonder auch das verdammte Meer versuchen, ihm vorschreiben das alles wunderschön, perfekt war und nur er nicht in dieser Meisterwerk reinpasste.
Er gehörte nicht in diese schöne Welt.
Das Leben war letztendlich doch nur ein widerliches Spiel, dass niemand gewinnen konnte.
Es raschelte hinter ihm und der blonde Malfoy zuckte erschrocken zusammen.
Er drehte sich um und erschrak fast noch mehr.
Vor ihm, direkt unter den Veilchen, die an Dobbys Grab standen, da es seine Lieblingsblumen gewesen waren, lag ein kleiner Brief.
Er sah alt, verdreckt aus, doch ein ahnungsvoller Schauer lief Lucius den Rücken herunter.
Er wusste nicht, woher der Brief auf einmal kam.
Er wusste nicht, was in dem Brief stand.
Er wusste nur, von wem der Brief kam.
Lucius.
Dobby wollte immer, dass sein Meister glücklich ist.
Dobby wollte es ihm immer recht machen.
Warum konnte der Meister nie glücklich sein?
Dobby weiß es nicht.
Dobby weiß aber, dass er sterben wird.
Dobby wird Lucius vermissen.
Vielleicht wird Lucius Dobby auch vermissen.
Aber Dobby möchte, dass Lucius nicht vergisst, dass das Leben weitergeht.
Dobby ist glücklich.
-Dobby
Die Tränen flossen nun unaufhaltsam die Wangen von Lucius herunter.
Und das einzige, was er sich in dem Moment wünschte, war, dass Dobby wieder leben würde.
Dass alles wieder so werden würde, wie früher.
Aber nein, nichts war mehr so.
Das Leben ging weiter.
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Ca. 1100 Wörter.
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