Runde 2 (Remorge)
Krachend zerbarst neben mir ein Fenster. Ein Riese schwang seine große, mit Stacheln besetzte Keule in ein ein weiteres Fenster. Trotz der nächtlichen Stunde, konnte ich genau sehen wohin ich lief. Die Dunkelheit wurde vom Licht, der Flüche vertrieben. Ich rannte eine schmale Steintreppe hinunter, die zur Hälfte weg gesprengt war. Vor mir erstreckte sich die Eingangshalle, hier war kaum noch etwas anderes zu sehen als rote und grüne Lichter. Ich wusste nicht wie viele von uns die Schlacht überleben würden, ob ich sie überleben würde. Deshalb musste ich noch etwas erledigen, etwas das ich schon seit einer ganzen Weile hätte tun sollen. Ich schaute auf die andere Seite des Raumes, dort hin, wo sich die große Treppe befand. Durch den Rauch und die zuckenden Lichter konnte ich sie jedoch nicht sehen. Gerade als ich mich auf den Weg durch die Kämpfenden machen wollte, versperrten mir einige lebendig gewordene Staturen den Weg. Sie liefen in Richtung Schlossportal, um dort die Schlacht zu unterstützen. Angeführt wurden sie von Professor McGonagall, die sich energisch die staubigen und verfilzt aussehenden Haare aus dem Gesicht strich und gleichzeitig einige Schockzauber auf nahe stehende Todesser abfeuerte. Die Staturen hielten an, als sie an die Seite von Hannah Abott eilte. Hannah war kurz davor das Duell gegen einen maskierten Todesser zuverlieren. Nach einigen, blitzschnellen Zauberstab Bewegungen kippte der Todesser nach hinten um. Die Maske rutschte ihm vom Kopf und gab das Gesicht von Alexander McClay, einem engen Verwanten der Blacks, frei. „Weasley, sie stehen da wie auf dem Präsentierteller, machen sie das sie da weg kommen.", rief McGonagall mir noch zu, dann rannte sie, gefolgt von den Staturen, hinaus auf das Schlossgelände. Ich zwang mich, an meinen Plan zu denken. Es wäre vernünftiger gewesen, den anderen bei ihren Duellen zur Hilfe zu eilen, doch vernünftig war ich noch nie gewesen. Ich zückte meinen Zauberstab, den ich unvorsichtigerweise hinter mein gesundes Ohr gesteckt hatte. Ich hielt ihn vor mich und rannte in die kämpfende Menge. Die Hälfte der Halle schaffte ich ohne Probleme, doch so wäre es natürlich zu einfach gewesen. Ich feuerte gerade noch rechtzeitig einen Schockzauber ab, bevor Anthony Dolohow sich richtig zu mir umgedreht hatte. Der kippende Todesser gab den Blick auf Lee und Fred frei, die mit drei Todessern gleichzeitig kämpften und langsam aber sicher in die enge getrieben wurden. Ich tauchte unter dem ausgestreckten Arm, des einen Todessers hindurch und stellte mich schnell zu den anderen beiden. Rücken an Rücken kämpften wir in stillem Einverständnis. Wir wussten alle genau das wir einander vertrauen konnten und uns auf die anderen verlassen konnten. Ich wusste nicht wie lange wir uns so Duellierten, doch es kam mir wie Stunden vor. Lee hatte seinen Todesser zuerst geschockt. Er kam mir zur Hilfe und so schafften wir es den zweiten Gegner zu erledigen. Der Dritte brach unter einem dreifachen Schockzauber zusammen. Wir sahen uns in grimmigen Einverständnis an. Wir wussten nicht ob wir uns noch einmal lebend sehen würden, würden aber auch nicht zusammen bleiben. Es war am besten wenn jeder an einer anderen Stelle half, an der es Probleme gab. Ich umarmte die beiden, vielleicht auch ein letztes mal. „Passt auf euch auf", flüsterte ich. Ich war mir sicher das sie es trotz des Lärms um uns herum verstanden hatten, denn kurz wurde die Umarmung fester. Wir lösten uns und ich rannte die Treppe hinauf, ohne einen Blick zurück. Ich durfte die Hoffnung nicht verlieren, ich war mir sicher das beide es überleben würden. So schnell ich konnte hastete ich zum Westturm, ich wusste das Remus mit einer Gruppe von Schülern dort hin gegangen war um das Schutzschild aufrecht zu erhalten. Ich hoffte das er immer noch da war, auch wenn das Schutzschild schon gefallen war. Ich stolperte die letzte Treppe mehr hoch, als ich sie lief. Am Ende des Ganges, der sich vor mir erstreckte, entdeckte ich ihn. Außer Atem holte ich tief Luft.„Remus", schrie ich und rannte weiter. Lupin drehte sich um und grinste wie es nur ein Rumtreiber konnte. „Merlin sei dank, du lebt noch, ich...", Remus machte ein paar Schritte auf mich zu und kippte um. Hinter ihm richtete ein hämisch grinsender Todesser seinen Zauberstab auf mich. Ich zückte meinen ebenfalls und feuerte einen Fluch nach dem anderen auf ihn ab, auch als er schon längst am Boden lag. Als ich meinen Zauberstab sinken ließ merkte ich das mir Tränen die Wangen hinabliefen. Ich war zu spät, Remus ist tot. Ich kniete mich neben ihn, fuhr mit der Hand über seine Augen und schloss sie. Jetzt sah es so aus als würde er schlafen. Ich musste es ihm sagen, auch wenn er es nicht mehr hören konnte. „Ich liebe dich", flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Er war einer der tapfersten Menschen gewesen, die ich kannte. Ein Schluchzer kam über meine Lippen. Jetzt konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Eine Weile saß ich nur da und weinte. Weinte, da einer der großartigsten Menschen von uns gegangen war. 'Du musst wieder runter, die anderen brauchen deine Hilfe. Du musst verhindern das noch jemand stirbt.' ,sagte eine Stimme in meinem Kopf. Jetzt hörte ich auch wieder den Lärm der Schlacht. Er musste sie ganze Zeit da gewesen sein, ich hatte ihn nur nicht wahr genommen.„George?", fragte eine sehr bekannte Stimme hinter mir. Fred kniete sich neben mich und legte einen Arm um mich, die Augen auf Remus gerichtet. „Wir können ihn nicht hier lassen", sagte ich mit brüchiger Stimme. Fred nickte und wir trugen ihn gemeinsam zu einem Trümmerhaufen und legten Remus dahinter. Fred murmelte etwas und wenig später hielt er ein grünes etwas in der Hand. Es war ein Kopfloser-Hut. „Die mochte er so", sagte Fred und setzte ihn auf Remus Kopf, der augenblicklich verschwand. Ich legte meinen Arm um Fred's Schulter und wir gingen Richtung Schlacht. In Gedanken versprach ich Remus, gut auf Tonks und Teddy aufzupassen. Das hätte er so gewollt. Ich war mir sicher, dass er nie vergessen werden würde.
Das ist mein Remorge-Oneshot, ich hoffe er hat euch gefallen.
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