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Naevan
„Das sieht aber nicht so aus, wie bei mir."
Der Prinz zog die blutbeschmierten Schoner an seinen Arm aus und rollte das dunkelblaue Hemd darunter hoch, sodass man seine schwarz verfärbte Haut erkennen konnte. Es war schlimmer geworden, denn an den Händen war die Verfärbung jetzt noch dunkler.

Alaric zog die Augenbrauen hoch, schwieg aber, da ich unbeeindruckt erklärte:
„Bei Euch ist es so, dass zu viel Eurer Magie verwendet wurde und ihr an der Lebensenergie Eures Körpers zehren musstet, um sie weiter auszuüben. Bei Euch kommt die Verletzung von innen."

Ich nickte zu Nemesis vor mir auf dem Bett.
„Bei ihr ist die Einwirkung von außen gewesen. Wir haben ja Riniahs Angriff auf den König abgewehrt. Dabei muss sie die Verbrennungen abbekommen haben. Zwar hat sie dem Angriff stand gehalten, aber anscheinend war die Magie trotzdem zu stark."

Alaric hörte interessiert zu, tastete aber gleichzeitig Nemesis ab. Sie hatte keine etwaigen Schnitte oder Kratzer abbekommen. Allerdings zeigte ihr Bein rote Spuren, die sich um ihre Waden wickelte.

Der Arzt zog die Augenbrauen zusammen, betrachtete die Striemen und entschied sich dazu eine beruhigende Salbe drauf zu schmieren. Abschließend wickelte er einen Verband drum.

Nach einem letzten Check, stand er schließlich auf und deckte sie zu.
„Ich kann abgesehen von oberflächlichen Verletzungen und den von Euch genannten Verbrennungen nichts entdecken."

Mit einem knappen Nicken nahm ich seine Worte zu Kenntnis, sah aber weiterhin auf Nemesis.
Ich wünschte mir, dass sie so schnell wie möglich aufwachte. Damit wir schnell aus dem Schloss verschwinden konnten.

„Sind die Verbrennungen gefährlich?", fragte Prinz Drystan mich, also sah ich auf.

„Nein", ich schüttelte den Kopf, „Sie können Anfangs weh tun, aber man hat nichts zu befürchten."
Erleichtert atmete er aus.

Nun wollte der Heiler wissen:
„Sollte ich die Verbrennung irgendwie behandeln?"
Wieder verneinte ich.
„Magie lässt sich nicht mit Kräutern behandeln. Aber das ist bei Verbrennungen der Art auch nicht nötig. Sie heilen einfach ab."

Der Heiler nickte und rieb sich über das Gesicht.
„Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis sie aufwacht. Naevan, Ihr könnt sie wieder anziehen und auf Ihr Gemach bringen."

Drystan und ich nickten, bedankten uns und ich streifte ihr den Anzug drüber, ehe ich sie hochhob. Drystan sammelte die Waffen ein, die wir ihr abgenommen hatten.

Ich trug sie wieder so, wie ich sie schon auf den ganzen Flug getragen hatte:
Die Arme unter ihren Kniekehlen und an ihrem Rücken, dass ihr Kopf gegen meine Schulter lehnte.

Schweigend verließen wir das Zimrmr des Arztes und machten uns auf den Weg zu Nemesis' Zimmer. Der Prinz und ich legten den Weg schweigend zurück. Allerdings sah ich ihn manchmal von der Seite an.

Er hatte den Blick starr geradeaus gerichtet, in seiner Miene war nichts zu lesen. Aber mir entgingen die verkrampften Hände nicht, mit denen er die Waffen festhielt.

Er öffnete mir einhändig die Tür zu Nemesis Gemach, also nickte ich ihm knapp zu, während ich eintrat. Hinter mir kam der Prinz ebenfalls rein und schloss die Tür hinter sich.

Ich ließ ihn nie vollständig aus den Augen, als ich Nemesis sanft aufs Bett legte. Nicht, weil ich dachte, er würde mich angreifen, aber Riniah in ihm traute ich nicht. Schließlich konnte ich nicht wissen, wann sie beschließen würde, wieder seinen Körper zu übernehmen.

Drystan trat mit gegenüber an Bett und betrachtete Nemesis mit Sorge in den Augen. Und irgendwie machte mich das wütend.

Er hatte sie um diesen Kampf gebeten, hatte zugelassen, dass sie an ihre Grenzen ging, um sein Volk zu retten. Er warf ihr ständig vor, egoistisch zu sein, weil sie aus Rache kämpfte und bereit war über Leichen zu gehen.
Dabei war er diejenige, der sie egoistisch in den Krieg schickte.

„Wie habt Ihr sie dazu bekommen, dass sie Allstair schützt?", fragte der Prinz leise, ohne von Nemesis aufzusehen.
Ich bedachte ihn mit einem düsteren Blick, versuchte gar nicht erst die Wut zu verbergen.
„Ich bezweifle, dass Ihr meinen Worten glauben schenkt."

Drystan presste die Lippen aufeinander.
„Bitte sagt es mir trotzdem. Ich will versuchen es zu verstehen."

Jetzt sah er mich doch an. Zwar stand auch in seinen Augen die gleiche Abneigung, wie in meinen, aber er gab sich Mühe, sie nicht offensichtlich zu zeigen.

Seufzend zog ich mir den Stuhl vom Schreibtisch heran, um mich hinzusetzen ohne allzu weit von Nemesis zu sein.
„Na gut."

Drystan wirkte überrascht, dass ich mich drauf einließ, zog sich aber seinerseits einen umstehenden Hocker heran. So saßen wir einander gegenüber, Nemesis zwischen uns.

Draußen war das Wetter immer noch grau und trist, wie es schon während der ganzen Schlacht gewesen war, sodass nur trübes Licht das weiß-goldene Zimmer erhellte.

Mit ernster Miene lehnte ich mich zurück und schlug ein Bein locker über das andere. Er wollte es verstehen? Gut, dann würde ich ihm die Wahrheit erzählen.
Auch wenn ich bezweifle, dass er mir glauben würde, so lange Riniah in seinem Kopf war und seinen Körper übernehmen konnte.

„Nemesis und ich haben verhindert, dass Allstair getötet wird, weil er mit Arnicus verbunden war. Wäre der König gestorben, wäre auch Arnicus gestorben."
Der Prinz runzelte die Stirn. „Wo wäre da das Problem gewesen? Was ist so schlimm, dass Nemesis den Mann schützt, dem sie fast jede einzelne Narbe auf ihrem Körper verdankt?"

Als es um König Allstair ging, wurde seine Stimme hart, genauso wie seine Miene. Ich war ähnlich schlecht auf den König zu sprechen. Zwar wusste ich nicht genau, wie Nemesis' Leben in der Burg von Leymalien ausgesehen hatte, aber ich wusste zumindest so viel, dass der König sie grausam misshandelt hatte. In jeder Hinsicht.

„Arnicus' göttliche Magie würde auf Riniah und Xenos übertragen werden. Und wir können nicht zulassen, dass sie so mächtig werden."

Und dafür würde ich sogar den Bastard am Leben lassen, wegen dem Nemesis nachts von Albträumen geweckt wurde. Vorerst zumindest.

Der Prinz zog die Augenbrauen zusammen.
„Warum? Warum genau seht Ihr in Riniah und Xenos den Feind?"

Einen Weile lang sah ich ihn stumm an, überlegte was ich ihm alles sagen wollte. Kurzerhand beschloss ich, dass es egal war. Wenn er mir nicht glaubte und mich als wahnsinnige abtat, juckte es mich nicht. Sobald Nemesis wieder wach war, würden wir hier verschwinden. Mit Riniah und Xenos waren wir nicht sicher. Ganz zu schweigend davon, dass wir die Götter aufhalten mussten und das konnten wir nicht im Schloss tun.

„Ich komme nicht aus dieser Welt", gestand ich schließlich, „Die Götter auch nicht. Sie waren zuerst in meiner heimisch, bevor sie hier gelandet sind."

Drystan blinzelte mich an, als würde er warten, bis ich den Witz auflöste. Als ich nur todernst zurücksah, schüttelte er den Kopf.
„Ich hab ja was absurdes erwartet, aber das übertrifft alles."
Schulterzuckend erwiderte ich: „Glaubt mir, oder glaubt mir nicht. Aber Ihr hattet gefragt."

Seine blauen Augen glitten kurz zu der Frau zwischen uns, dann wieder zu mir.
„Na gut. Ihr seid aus einer anderen Welt und weiter?"
Man hörte die Skepsis in seiner Stimme, aber ich erzählte trotzdem:
„In meiner Welt haben Riniah und Xenos Infizierte erschaffen. Inifzierte entstehen nämlich, wenn die Götter zu viel Magie von jemanden nehmen. Das heißt, jeder Magieträger kann von ihnen angezapft werden, wie ein wandelnder Machtspender. Bei der Übertragung der Seuche handelt es sich um nichts anderes, als die Übertragung eines kleinen Teil von göttlicher Magie.
Nehmen die Götter zu viel, ist das existenzielle Gleichgewicht im Inneren der Person gestört und es entsteht ein Infizierter. Gibt es zu viele Infizierte, ist das Gleichgewicht der ganzen Welt gestört und sie zerbricht."
Bevor er den Mund aufmachen konnte, fuhr ich fort:
„Das bedeutete für Euch, auch Ihr könntet zu einem Infizierten werden. Das beste Beispiel ist Eure Hand. Die Ähnlichkeit zu den Infizierten ist kein Zufall."

Drystan sah zu seiner schwarzen Hand mit der abgestorbenen Haut.

„Magie, die manche Leute besitzen, ist letztendlich nichts anderes als ein kleiner Samen Göttermagie, der sich wie ein Geschwür ausbreiten und von ihnen zehren kann. Viele haben ihn in sich, doch nur die wenigsten genug, um ihn selbst kontrollieren zu können."

Die Furche zwischen Drystans Augenbrauen wurde immer tiefer.
„Und was hat Arnicus in Eurer Geschichte für eine Rolle?"

„Er hat seine Eltern bekämpft, aber es war längst zu spät. Meine Welt war bereits dabei zu sterben. Mit den letzten Resten seiner Macht hat er die Götter aus meiner Welt in diese hier gezerrt und ihnen einen Teil der Magie genommen, die ich die ganze Zeit gehütet habe. Seine Eltern haben ihn ebenfalls stark geschwächt."

Der Prinz konnte den Unglauben in seinem Gesicht nicht verbergen.
„Könnt Ihr das in irgendeiner Art beweisen?"
„Ihr meint abgesehen von Eurem Arm und der Tatsache, dass Riniah Euch als Marionette benutzen kann, wenn sie will?"
Bei letzteren zuckte Drystan kaum merklich zusammen und presste die Lippen aufeinander.

„Ich befürchte, es gibt nichts, was ich euch beweisen kann. Entweder Ihr glaubt mir, oder Ihr tut es nicht."

Da wandte er ein:
„Aber unsere Infizierten können nicht von Riniah und Xenos sein, sonst hätte sie sie auch einfach vernichten können."
Seufzend musste ich nicken:
„Ja, diesmal ist es Arnicus' Werk."

Das verwirrte ihn nur noch mehr:
„Aber ich dachte, er bekämpft die Infizierte?"

Ich hinderte meine Hände daran, sich zu Fäusten zu ballen, als meine Wut auf den Gott in mir aufstieg. Ja, er war durch den Deal dazu gezwungen, etwas zu tun, aber er war auch von der Macht zerfressen. Macht war eine gefährliche Droge. Jeder dachte am Anfang, er könnte ihr stand halten ohne verdorben zu werden, aber am Ende irrten sich alle.

Doch der Deal war mit meinem kurzzeitigen Tod beendet. Arnicus war nicht mehr daran gebunden. Aber ich bezweifelte, dass er jetzt aufhören und zu Sinnen kommen würde. Fünfhundert Jahre zwischen Tod und Leben machten etwas mit einem.

„Ich schätze, die Macht hat ihn genauso korrumpiert, wie sie es bei Riniah und Xenos getan hat."

Drystan atmete tief ein und aus, lies sich meine Worte durch den Kopf gehen. Ich musste es ihm lassen, dass er sich Mühe gab, mich nicht anzuschreien. Obwohl er mir nicht glaubte, das sah ich ihm an.

„Wieso habt Ihr die Magie so lange gehütet, wenn Euer Gott nicht besser ist als meine?"
Die frage lies mich an lange Jahre im Tempel denken. Dunkle Jahre. Jahre in denen mich das Loch, das meine Familie und meine Welt hinterlassen hatten, immer weiter verschluckt hatte.

„Dass Arnicus Inifziefte erschafft, wusste ich bis ich in Koranée war nicht", sagte ich leise, „Mir ging es nur darum, dass die Mörder meines Volkes sie nicht bekommen. Und wenn der Preis dafür ist, allein in einem Tempel zu hocken, sollte es so sein."

Der Prinz sah mich lange an. Aufmerksam, als würde er direkt in meine Seele sehen. Dabei war ich mir ziemlich sicher, dass mein Gesicht nichts verriet.
Schließlich seufzte er.
„Danke, dass Ihr meine Fragen beantwortet habt."
„Aber es hat nichts an euren Standpunkt geändert."

Der Prinz legte nachdenklich auf dem Hocker den Kopf schief.
„Ich weiß nicht, wie viel ich Euch glauben kann, aber zumindest hat es mir in Hinsicht auf Riniah und Xenos zu denken gegeben."

Ich nickte nur und es überraschte mich auch nicht. Trotzdem schob ich hinterher:
„Eure Götter haben Leymalien von den Gängen erzählt, damit sie auf dem Ball angreifen können."

Er blinzelte irritiert: „Wieso zum Teufel sollten sie ihre eigenen Champions in Gefahr bringen?"
Ich lächelte schmallippig:
„Weil sie Nemesis Immunität gebraucht haben, um in den Tempel zu kommen. Weil Ihr erkennen solltet, welche Gefahr durch Leymalien besteht und Riniah nehmehn solltet."

Entschieden schüttelte Drystan den Kopf, auch wenn Unsicherheit in seinen Augen aufblitzte.
„Unsinn."

Darauf sagte ich nichts mehr, sondern zuckte lediglich die Schultern. Wenn er es mir nicht glaubte, dann war es eben so.

Als ich nichts mehr sagte, stand er abrupt auf und wandte sich zur Tür.
„Ich lasse Euch dann allein. Bitte gebt mir Bescheid, wenn sie aufwacht."
Dabei sah er mich nicht an, sondern machte auf dem Absatz kehrt.

Als die Tür hinter ihm zuging, atmete ich kaum merklich aus und sah zu der schönen Frau vor mir. Dabei spürte ich die Verbindung leuchtend zwischen uns, noch stärker als zuvor. Nachdenklich strich ich Nemesis eine weißblonde Strähne aus dem Gesicht und fuhr ihr sanft über die jetzt blasse Wange.

Dabei schossen mir die Worte des Geistwesens durch den Kopf.
Es ist möglich.

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