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Nemesis
Drystan hätte mich um ein Haar getötet.
Es war Riniah, die seinen Körper geführt hatte, aber trotzdem.

Ich konnte nicht anders, als daran zu denken, wie er mir im Götterschlund das Messer in den Bauch gerammt hatte. Mehrmals.
Wie ich jedes Mal eine Sekunde gezögert hatte und er es ausgenutzt hatte. Wie ich mehrere Versuche gebraucht hatte.
Weil er immer noch eine Schwäche war.

Der Prinz rückte von mir ab und ein Zittern erfasste seine Hände als er verständnislos auf sie herabschaute.

„Nemesis, ich wollte nicht-"
„Hör auf", flüsterte ich und schloss die Augen. Ich ertrug seine Erklärungen nicht, denn genauso hatte er sich auch im Götterschlund angehört.

Der Prinz verstummte und ich sah die Panik in seinem Blick. Das Wissen, dass es kein zurück gab. Dass man es nicht ungeschehen machen konnte.

In einiger Entfernung rappelte Naevan sich auf, Blut lief ihm an der Schläfe herab, aber er kam auf die Beine und rannte zu mir. In weniger als einer Sekunde war er bei mir, knisternde Magie tanzte seinen Arm hoch und er war bereit, sie gegen Drystan einzusetzen.

Aber er erkannte sofort, dass von dem Prinzen keine Bedrohung mehr ausging und kniete sich stattdessen neben mich. Fragend sah er mich an.

Ich atmete tief ein, nahm seinen Duft wahr und nickte. Mein Herz klopfte noch immer. Natürlich hatte auch das Zittern nicht aufgehört und mir war nach wie vor übel. Stehen konnte ich mir abschminken, ich blieb lieber hier liegen.

Die anderen hatten uns jetzt auch erreicht. Chara fiel neben Drystan auf die Knie, der erschreckend still geworden war. Seine Augen waren aufgerissen und immer wieder zuckten seine Hände zu seinen Ohren.

Chara nahm sein Gesicht in beide Hände und zwang ihn, sie anzusehen.
„Drystan?"
„Mach, dass sie aufhört", presste er hervor und drückte die Hände auf die Ohren, „Sie ist in meinem Kopf. Mach, dass sie aufhört."

Überforderung zeichnete sich in Charas Miene ab, aber sie setzte schnell eine beruhigende Maske auf.
„Du kannst die göttliche Macht und ihren Zugang kontrollieren. Finde den Zugang. Spüre ihn. So wie wir es geübt haben."
Aber die Worte drangen nicht zu ihm durch. Er hielt sich nur weiter die Ohren zu.

Aramis und Martell tauschten ratlose, panische Blicke, Virginia sah aus als kannte sie das Problem.
„Er hat nicht genug Übung, um es kontrollieren zu können, wie Ihr, Chara", sagte sie leise.

Drystan kniffe die Augen zusammen. „Sei still!"
Aber das war nicht an uns gerichtet. Das ging an Riniah.

Chara redete weiter auf ihn ein, während der Rest erstarrt daneben stand. Ich beobachtete die Situation seltsam distanziert. Meine Gedanken waren träge, meine Sicht kurzzeitig unscharf. Die Geräusche kamen auch nicht gleichmäßig bei mir an.

Naevan wartete neben mir, hatte sanft eine Hand an meinen Rücken und die Wärme seiner Berührung war vielleicht das letzte, was mich im hier und jetzt behielt.

Plötzlich richtete Drystan den Körper kerzengerade auf. Durch die ruckartige Bewegung schreckte Chara zurück, doch ungeachtet dessen schnellte sein Kopf zu mir und Naevan. Die Augen wieder strahlend Gold.

„Ihr habt eure Seite gewählt. Ab sofort seid ihr unsere Feinde und wir dulden euch nicht im Schloss oder der Nähe unserer Auserwählten. Heute hat keiner genug Kraft für einen Kampf, aber beim nächsten Wiedersehen, töten wir euch."

Nachdem er zu Ende gesprochen hatte, verlor sein Körper jegliche Anspannung und er sackte gegen Chara. Das Gold verschwand und Drystan war frei. Fürs erste.

Er brauchte ein paar Atemzüge, dann sah er erschöpft zu mir.
„Bist du in Ordnung?"

Ich war zu müde zum sprechen. Zu müde für irgendwas. Aber ich schaffte ein dünnes:
„Ja"

Wobei meine Lippen zu bewegen wieder eine zu große Anstrengung für sich war. Mit wurde nur noch übler.

„Was ist da drüben passiert?" fragte Martell und umfasste die Schlucht mit einer Handbwegung, „Die Inifzueften sind einfach verpufft, aber du und der König lagt weiterhin zuckelnd am Boden."
Aramis ergänzte:
„Wir wollten schon anfangs zu dir, aber die Infizierten haben es nicht zugelassen. Sie haben uns angegriffen, während du dich um König Allstair gekümmert hast."

Mit blieb nichts anderes übrig als sie blinzelnd anzuschauen. Für alles andere war ich zu müde, zu erschöpft.

Naevans Kiefer mahlte und statt Martell zu antworten, hob er mich entschieden hoch.
„Sie braucht einen Arzt."

Mein Kopf sacke kraftlos gegen Naevans Schulter, meine Arme hingen schlaff herab. Ich war noch da, noch bei Bewusstsein, aber ich merkte, wie ich immer weiter abdriftete. Nebel umgab meine Gedanken und ich war zu müde zum Denken.

Auf Drystans Gesicht zeichnete sich Sorge ab und er stemmte sich mit Charas Hilfe hoch.
„Wie sollen wir zurück? Wir sind ewig weit von der Stadt."
„Ich kann uns fliegen", sagte die Prinzessin, aber ihre Stimme klang erschöpft. Sie war vielleicht nicht so sehr am Ende wie ich, aber sie hatte in den letzen Stunden auch unaufhörlich gekämpft. Genauso wie die anderen.
„Wir werden nur Pausen machen müssen. Viel Magie ist mir nicht mehr geblieben."

Wenn ich träge in die Runde sah, blickten mir nur müde, erschrockene Gesichter entgegen. Das Andernalin der Schlacht verflüchtigte sich und wir waren uns nicht sicher wie viel wir verloren hatten. Waren wir rechtzeitig gewesen? Oder hatten die Infizierten die Stadt sogar eingenommen?

Naevan nickte Chara dankend zu, dann hob er seine Hand:
„Ich kann etwas von Xenos Magie in dich leiten."
Sie runzelte die Stirn. „Wieso hast du noch welche? Du hattest uns doch die Magie zurück gegeben."
Das Gesicht des Hüter war ruhig, verriet nichts.
„Ich denke, wir haben einiges zu bereden, aber das können wir tun, sobald Nemesis nicht jeden Moment das Bewusstsein verliert."

Ich wollte gegen diese Behauptung protestieren, aber meine Zunge war schwer.
Na gut, vielleicht war ich wirklich am Ende.

Naevans Aussage schien auch Drystan aufzuwecken.
„Ich stimme Naevan zu. Nemesis muss sofort zu Alaric. Um alles andere kümmern wir uns danach."
Der Prinz stützte sich noch immer ein bisschen auf Chara ab und sein Gesicht war blass.

Nach einem kurzen Räuspern bemerkte Aramis:
„Ähm, nicht, dass ich das befürworte, aber Riniah hat glaube ziemlich klar gemacht, dass sie Nemesis und Naevan nicht im Schloss haben will."

Wir alle sahen zu Drystan, der mit einem grimmigen Zug um den Mund den Kopf schüttelte.
„Nemesis muss zum Arzt. Alles andere spielt keine Rolle."

Also erhob Chara uns in die Lüfte und nahm Kurs auf die Stadt. Zwar spürte ich noch wie ich mitsamt Naevan aufstieg, aber ab diesem Zeitpunkt wurde alles schwarz.

~•~

Naevan
Alaric, der königliche Hofarzt, kniete über Nemesis gebeugt und untersuchte sie auf Verletzungen und anderweitige Probleme. Sie selbst lag in einem der Betten, die er oben bei sich hatte, noch immer bewusstlos.

Sie war in dem Moment zusammengesackt, als wir losgelaufen waren. Chara hatte ordentlich Tempo gemacht, wofür ich ihr sehr dankbar war und hatte die Pause so kurz wie möglich gehalten. Es war ihr am Ende anzusehen, dass sie an ihr Limit gegangen war, aber sie hatte durchgezogen, bis wir vor den Toren gelandet waren.

Unterwegs waren wir über den Wald geflogen, in den wir den Kampf gelegt hatten. Wir hatten einen Blick auf unser Lager einen Kilometer weiter erhaschen können und es sah übel aus. Viele Soldaten waren uns nicht geblieben. Aber das war ein Thema, mit dem wir uns später befassen würden.

Wir waren von den Toren aus stolpernd zum Schloss gerannt, mit brennenden Lungen und schmerzenden Muskeln. Aber keine hatte sich beschwert, sondern nur auf Nemesis geschaut und war weiter gerannt.
Ich mochte von den andern halten, was ich wollte, aber zumindest hatten sie sich bemüht, Nemesis so schnell wie möglich zum Arzt zu bringen.

Drystan und Chara hatten sich nicht mal die Zeit genommen, Drystans Eltern zu begrüßen. Wir waren mitsam Rüstung, Dreck und Blut nach oben in Alarics Turm gestürmt.

Wir mussten ihn sicherlich erschreckt haben, aber er hatte keine Fragen gestellt, sondern sich sofort daran gemacht, Nemesis zu untersuchen.

Aramis und Martell hatten mit Chara und Virginia den Raum verlassen. Sie wollten Drystans Eltern alles berichten und den Rat einberufen, um über weitere Schritte zu entscheiden. Vermutlich hätte auch Drystan dabei sein sollen, aber er hatte genauso wie ich darauf bestanden, bei Nemesis zu bleiben.

„Könnt ihr mir helfen? Ich kriege ihren Kampfanzug nicht alleine auf. Aber ich muss mir auch die Haut darunter anschauen", Alaric sah fragend zu uns.

Drystans und ich zögerten beide. Er wusste wohl genauso wie ich, dass Nemesis das nicht gut finden würde.

„Ich kann ihr nicht helfen, wenn ich nichts sehen kann", schob Alaric hinterher und wir gaben nach.

„Vielleicht solltest Ihr ihr den Kampfanzug ausziehen", murmelte Drystan an mich gewandt ohne mich direkt anzusehen, „Ich glaube, Eure Berührungen machen ihr keine Angst."

Als ich ohne zu antworten den Prinzen musterte, während ich zu ihrem Bett rüber ging, hatte er die Lippen aufeinander gepresst, aber er blieb wo war.

Ich kniete mich gegenüber des Heilers auf die andere Seite des Bettes hin. Sanft strich ich Nemesis kurz über die Wange, aber ihre Augen blieben geschlossen. Zumindest war die tiefe Panik nicht mehr in ihrem Gesicht zu lesen, wie in den ersten Momenten nachdem sie wieder aufgewacht war.

Ich wusste nicht was sie in Allstairs Geist gezwungen gewesen war zu tun oder zu sehen. Ich wusste nicht mal, ob ich es wissen wollte.

Nun machte ich mich daran die Schnallen ihres Anzuges nacheinander zu öffnen und ihr das Ding so sanft wie möglich abzustreifen. Die Waffen hatten wir ihr schon vorher abgenommen und ordentlich neben das Bett gelegt. Das schwarze Blut klebte verkrustet noch an ihnen, besonders an dem Schwarzstahlschwert.

Als ich ihr den Anzug Stück für Stück auszog, musste ich an den Abend denken, wo sie so erschöpft gewesen war, dass sie es nicht geschafft hatte, sich für das Bad alleine zu entkleiden.
Wut ballte sich in meinem Bauch.
Eines der vielen Male, wo man sie für diesen Krieg ausgenutzt hatte.

Schließlich lag sie nur noch mit der Binde um die Brust und Unterhose dar, sodass man das Dichte Geflecht an Narben mühelos erkennen konnte. Zwar hatte ich ihren Oberkörper bereits gesehen, aber es war dennoch erschreckend das ganze Bild vor sich zu haben.
Es gab keinen Ort, den der König nicht gezeichnet hatte. Kein Stück Haut, das keinen Schmerz erlebt hatte.

Unwillkürlich musste ich schlucken und die Wut brannte nur noch heißer. Sie hatte so viel durch gemacht und kämpfte jetzt auch noch in diesem Krieg. Wann würde diese Welt sie in Ruhe lassen?

Wir alle drei waren still geworden, geschockt von der Grausamkeit, die in ihre Haut geschrieben war.

Was darüber hinaus noch ins Auge stach, waren die schwarzen Linien, die sich wie Netzhandschuhe über beide ihrer Hände zogen. Sie waren ganz fein und liefen über dem Handgelenk bereits wieder aus.

„Was ist das?", fragte Drystan, der die Male jetzt auch sah.
Als ich antwortete, unterdrückte ich den Puls, meine Schulter zu berühren.
„Magische Verbrennungen."

~1823 Wörter

Hi,
die nächsten zwei Wochen muss ich wegen Prüfungen aussetzen. Das nächste Kapitel kommt deswegen erst am 8.Juli 2024.

Ihr habt sicher gemerkt, dass die letzten Kapitel sehr unregelmäßig kamen. Unter der Woche habe ich mittlerweile nur wenig Zeit um weiter zu schreiben. Und alles aufs Wochenende zu schieben schaffe ich nicht.

Ich bin noch am überlegen, wie ich das mit den Updates regeln möchte.

Eine Überlegung wäre, alle zwei Wochen, aber dafür etwas längere Kapitel hochzuladen.

Alternativ würde es bei ca. 2000 Wörtern bleiben, dafür aber mal in einer Woche oder mal in zwei - je nachdem wie ich es schaffe. Sprich, dass ich keinen regelmäßigen Zeitraum mehr habe.

Vielleicht habt ihr noch Vorschläge und Meinungen, wie ich es handhaben kann 🤗

Lg
Vera.

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