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Drystan
Meine Mutter kniff sofort die Augen zusammen, als ich mit Aramis und Martell als Gefolge die Treppen des Schlosses runter stieg und mich zu meinen Eltern auf dem Platz gesellte. Eine dunkelblaue Kutsche mit dem Wappen meiner Familie wartete bereits auf uns. Begleitet von den Königswächtern, die noch übrig waren und für unseren Schutz entbehrt werden konnten. Sprich drei plus Martell und Aramis.

„Du hast deinen Reif vergessen", bemerkte die Königin. Ihre Locken hatte meine Mutter heute zu einem Dutt gebändigt, sodass ihr schmaler Hals und Schultern betont wurden. Auf ihrem Schlüsselbein ruhte eine Kette aus kleinen Diamanten, die perfekt zu dem eingearbeitet Silber in ihrem blauen Kleid passte. Der Rock fing in einem Himmelblau an, endete aber in Nachtschwarz.
Wunderschön, wie sie es immer war, auch wenn ich die Müdigkeit in ihren Zügen sehen konnte.

„Nicht vergessen", berichtigte ich ohne sie anzusehen, „nicht rechtzeitig gefunden."
Ich hoffte wirklich man merkte mir meinen dröhnenden Kopf nicht an. Als die Pferde einmal zu laut wieherten, zuckte ich fast zusammen.
Wie machte Nemesis das bloß? Sich gar nichts anmerken zu lassen?

Der König stand hinter meiner Mutter und legte ihr eine Hand auf die Schulter, als sie Luft holte und kam ihr zuvor:
„Das ist ärgerlich, aber wir haben jetzt keine Zeit mehr. Wir müssen los."
Meine Augen sprangen zu der Königin, aber sie schluckte runter, was sie hatte sagen wollen und stieg mit einem letzten Blick, der mir versprach, dass wir noch drüber reden würden, in die Kutsche.
Mein Vater wartete bis auch ich eingestiegen war und schloss die Tür, als er sich ebenfalls gesetzt hatte.

Meine Eltern saßen mir gegenüber und sahen mich ernst an. Ich spürte förmlich wie eine Tonne auf meine Schultern geladen wurde, noch bevor Vater den Mund auf machte.

„Ich will dich nochmal an die Wichtigkeit dieses Festes erinnern. Wir müssen unserem Volk Hoffnung geben, sonst ist der Krieg verloren, bevor er angefangen hat", als ich wissend nickte, fuhr er fort, „Ich will, dass du und Chara eine Einheit bildet. Eine starke Einheit."
Sein Blick bohrte sich in meinen.
„Mit Magie."

Meine Kehle wurde trocken, aber ich räusperte mich und sah auf den Kutschenboden.
„Ich kann sie nicht aktivieren."
Ich will sie nicht aktivieren.

Er schwieg so lange, bis ich doch hochsah. Die Enttäuschung war ein Schlag ins Gesicht, als mein Vater sich zurück lehnte und aus dem Fenster der Kutsche sah. Als meine Augen weiter zu meiner Mutter sprangen, seufzte auch die und sah ebenfalls weg.

Kurz stieg Wut in mir auf. Sie waren nicht diejenigen mit Magie, sie verstanden es nicht, aber sie verpuffte ebenso schnell wieder.
Ich hatte Angst und das hielt mich zurück, das richtige zu tun. Angst die Kontrolle zu verlieren oder einfach alles schlimmer zu machen, als es ohnehin war.

Die Kutsche ruckelte ein wenig über den Pflasterstein, als wir durch die halb aufgebauten Straßen des ersten Rings fuhren. Die Hochzeit würde privat im Tempel stattfinden, wo eine Priesterin den Bund besiegelte. Dann würden wir hinaus treten, Prinz und Prinzessin von Koranée und mit unserem Volk feiern. Jeder war eingeladen, jeder trug an Essen und Trinken bei was ging. Es würde Musik geben und Alkohol.
Alles um den Krieg für eine Nacht zu vergessen.

Wir erreichten den Tempel und wir stiegen aus. Derzeit war noch niemand auf dem Platz. Er war noch für eine halbe Stunde gesperrt, sodass alle wichtigen Akteure für die Eheschließung sich im Tempel versammeln konnten.

Ich stieg mit meinen Eltern die flachen Treppen des weißen Gebäudes hoch. Es gab keine Tür, nur einen großen Bogen mit blauem Mosaik, das an Wellen erinnerte.

Außen standen Säulen um das Gebäude herum, sodass sich ein überdachter Ring um den Tempel bildete, den die Priesterinnen nutzten, um Gebete und Ansprachen zu halten.

Wir drei tauchten gefolgt von Aramis und Martell als unseren Schutz in den Schatten des Tempels ein und es fühlte sich an wie eine andere Welt.
Innen fiel das Licht durch die Glaskuppel an der Decke. Doch sie bestand nicht vollständig aus Glas, goldene Ranken waren eingearbeitet worden, die ihre Schnörkel auf den weißen Steinboden malten.
Die Wände waren aus hellgrauen Stein, abgewechselt mit marmornen Säulen. Am Kopfende ragte die Statuen Riniah und Xenos auf, die sich an den Händen hielten, die andere Hand auf die Brust gelegt und die Köpfe wohlwollend gesenkt.
Das Götterpaar, das alle anderen Götter geboren hatte.
Einschließlich Arnicus.

Sofort dachte ich an meinen unfreiwilligen Traum. Riniah meinte, dass die Geschichten, die die Priesterinnen hier erzählen, nicht die wahre Geschichte sei.

Als ich die beiden ansah, in dem Wissen, dass ich sie beide halb persönlich kennen gelernt hatte, wirkte die Statue nicht mehr so beeindruckend, wie sie mir als Kind immer vorgekommen war.
Hier stand ich. Mitten in einem Krieg gegen den gefallenen Gott Arnicus und seiner Armee aus Monstern.

Das Richtige würde es sein, die Magie anzunehmen und allen zu helfen, die in den Krieg zogen. Mich an die vorderste Front stellen und die Soldaten anführen. Wie es ein wahrer Prinz es tun würde.

Mein Blick ist noch immer auf die gesenkten Köpfe der Götter geheftet.

Aber ich habe Angst. Denn die Magie anzunehmen bedeutet, auf dem Schlachtfeld zu stehen. Sie bedeutet Menschen zu töten, die jetzt vielleicht keine Menschen mehr sind, aber es zumindest waren.

Wenn das Wachs schmilzt und all seine Eigenschaften verliert ist es nicht immer noch Wachs?

Nemesis kühles Gesicht blitzt vor meinem inneren Auge auf, als sie das Infizierte Mädchen köpfte, das uns im Wald angegriffen hatte.
Nemesis würde sich nicht mit solchen Fragen aufhalten. Sie würde kämpfen.

Die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken: „Warte hier auf deine Braut. Bald geht es los."
Sie deutete auf die Stelle auf Riniahs Seite.

Meine Eltern waren bereits bei der Statue, wo eine Priesterin in weißem Gewandt und mit feinen goldenen Ketten behängt bereits wartete. Vorher hatte ich sie gar nicht gesehen, die Farbe des fließenden Stoffes hob sich kaum von den hellen Farben des Tempels ab.
Rotes Haar lugte unter der Kapuze hervor, die ihr tief ins Gesicht hing, sodass ich nur Mund und Nase erkennen konnte.

Auf Geheiß der Königin stellte ich mich rechts hin. Die Priesterin verbeugte sich stumm und verharrte dann in bewegungsloser Stille.
Den Priesterinnen war es frei zu reden, aber sie taten es nicht oft. Das Verhüllen ihres Gesichts war zeremoniell bedingt.

Mutter trat vor mich und zupfte ein letztes Mal meinen Anzug zurecht. Anschließend sah sie mir in die Augen. Ihr Braun wurde sanft.
„Ich weiß, dass du Prinzessin Chara nicht liebst, wie man es bei der Hochzeit eigentlich tun sollte. Und ich weiß auch, dass du diese Bindung aus reinem Pflichtgefühl eingehst."
Sie nahm meine Hand und drückte sie. Dann lächelte sie liebevoll, gab mir einen Kuss auf die Stirn und machte einen Schritt zurück, sodass sie wieder neben Vater stand. Dieser nickte mir ermutigend zu, aber ich wusste, dass es ihm missfiel, dass diese Zeremonie ohne Zurschaustellung meine Macht ablaufen würde.

Die beiden stellten sich hinter mich und wandten sich dem Eingang des Tempels zu. Von draußen viel das Licht ein und langsam stiegen die Geräusche an, da sich die Bewohner nach und nach vor dem Tempel versammelten.

Mein Herz klopfte in meiner Brust. Nach der Zeremonie gab es kein zurück mehr. Dann waren Chara und ich bis zu unserem Tod verbunden.

Meine Mutter hatte recht, ich liebte sie nicht. Aber es gab auch keine andere Frau, die ich begehrte.
Chara war stark und gerecht. Wir würden Koranée gemeinsam regieren können, da war ich mir sicher. Sie würde eine gute Königin sein. Und ich würde mir ebenfalls so viel Mühe geben, wie ich konnte.

Die Statue ragte hinter meinen Rücken hoch. Die Götter hatten uns hierhin gebracht. Sowohl Chara als auch mir hatten die Götter geraten, der Heirat zuzustimmen.

Ich glaubte zwar, dass sie uns nichts Böses wollten und nur das Wohl der Welt im Sinn hatten, dennoch schreckte ich vor der Macht in meinem Inneren zurück. Ich hatte sie ja gespürt, als ich in der Burg „explodiert" war, wie Nemesis es bezeichnet hatte. Welcher Recht hatte ich, sie zu besitzen, geschweige denn zu benutzen? Und was würde das mit mir anstellen?

Eine Weile grübelte ich über mich und die Götter nach, da ertönte lautes Klatschen und Jubel von draußen, sodass ich den Kopf hob.
Chara musste draußen mit den Kutschen angekommen sein.

Meine Hände schwitzten und ich rieb sie mir an der Hose ab. Dann richtete ich mich auf, hob das Kinn und wartete entschlossen auf ihre Ankunft. Meine Kopfschmerzen ignorierte ich so gut es ging.

Dann viel ein Schatten in den Tempel und Prinzessin Chara betrat das Bauwerk. Gemessenen Schrittes steuerte sie auf die Statue zu, wobei sie sich ruhig Zeit lies.

Sie trug ein weißes Kleid aus Seide mit weiten Ärmeln aus durchsichtigen Tüll. Der Rock umschmeichelte in A-Linie ihre Hüften, endete aber knapp über den Knöcheln, sodass ich erkennen konnte, dass sie barfuß war.
Um ihre Knöchel klimperten goldene Kettchen, einen dicken Ring aus Gold trug sie um den Hals.
In den Händen hielt sie einen Strauß an hellblauen, fünfsternigen Blumen, die ich aus dem Gewächshaus des Palastes kannte.

Auf ihrem bis knapp über die Kopfhaut geschnittenen Haar lag ihr eigner Reif. Im Gegensatz zu meinen war es kein goldenes Band, sondern sah aus wie ein Kranz aus goldenen Ästen mit Blumen.

Ihre grünen Augen fingen meinen Blick ein und sie schenkte mir ein schmales Lächeln.

Hinter ihr folgten einige ihrer Leute. Alle in beige Stoffe gewickelte und mit Ledergürteln zusammen gehalten. Auch wenn Chara ihre üblichen Ringe nicht trug, so taten es ihre Begleiter.
Virginia konnte der Zeremonie leider nicht beiwohnen. Ihr Bein lies es noch nicht zu.

Anmutig überbrückte Chara den Weg bis zu der Statue und stellte sich mir gegenüber hin.

„Ihr seht wunderschön aus", sagte ich ehrlich.
Sie beugte dankend den Kopf. „Ihr ebenfalls, Prinz Drystan."
Ihre Augen sprangen zu meiner Stirn. „Fehlt da nicht etwas?"
„Ich konnte den Reif nicht rechtzeitig finden."
Erst blinzelte sie überrascht, aber dann lache sie leise und sah wartend zu der Priesterin. Diese sah es als ihr Signal anzufangen.

Langsam schob sie ihre Kapuze zurück und offenbarte ein junges Gesicht mit einer Narbe über der Augenbraue.
„Wir versammeln uns heute unter Riniahs und Xenos' Augen, um ein Bündnis zweier Seelen zu schmieden. Eine Vereinigung zweier Geblüter, zweier Nationen, sodass aus dem Alten etwas Neues entsteht, das mächtiger ist als alles zuvor."
Mit einer ausschweifenden Geste öffnete sie den Arm auf meiner Seite.
„Kronprinz Drystan von Koranée"
Sie wiederholte die Geste auf Charas Seite
„Und Kronprinzessinn Chara von Chri-Delero."
Sicher sprach die Priesterin die ausländischen Wörter aus.

Jetzt führte sie die Hände zusammen und senkte den Kopf wie zum Gebet.
„Sollte einer von beiden nicht gewillt sein, diese Vereinigung einzugehen, so kann er dies mit dem Segen der Götter jetzt verlauten. Sind beide Seiten bereit den Bund der Ehe einzugehen, so gilt dieses bis zum Tod."

Chara und ich sahen einander an. Entschlossen nickte ich und auch sie straffte entschieden die Schultern.

Als wir beide schwiegen, wandte sich die Priesterin an die delerische Prinzessin.
„Prinzessin Chara, gelobt Ihr Prinz Drystan als Euren durch die Götter verbundenen Ehemann zu betrachten, ihn auf seinem Lebensweg an seiner Seite zu begleiten und stets zu seinen Wohl und dem seines Volkes zu handeln?"
Sie zögerte nicht und sprach sicher, wenn auch mit hörbaren Akzent.
„Ich gelobe es."

Die Priesterin richtete ihr Wort nun an mich.
„Prinz Drystan, gelobt Ihr Prinzessin Chara als Eure durch die Götter verbundene Ehefrau zu betrachten, sie auf ihrem Lebensweg an ihrer Seite zu begleiten und stets zu ihrem Wohl und auch dem ihres Volkes zu handeln?"
„Ich gelobe es."

„So erkläre ich euch zu Mann und Frau."

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