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Nemesis
Salzluft gemischt mit Blut stieg mir in die Nase, als ich konzentriert auf dem rauen Deck kniete, eine Hand auf die feuchten Planken gelegt, die Augen geschlossen und meinen Sturm in jeder Ader meines Körpers.

Ich streckte meine Sinne aus, wie ich es auch bei Aramis getan hatte, aber diesmal noch weiter. Da ich keinen Körperkontakt zu den Monstern hatte, musste ich mich Stück für Stück vortasten.

Sofort meldeten sich Kopfschmerzen, wie es auch im Götterschlund der Fall gewesen war, aber ich biss die Zähne zusammen und warf mein imaginäres Nett weiter aus.

Hinter mir spürte ich den ersten Infizierten. Er war wie ein violetter Fleck hinter meinen Liedern und das Knistern der dunklen, verseuchten Magie dahinter.
Er kam schnell näher, aber ich streckte meine imaginäre Hände nach der Magie aus und packte zu. Sofort kam der Infizierte ins stolpern und als ich die Magie in ihm zerstöre, verfiel er zu Staub, bevor er mich hatte erreichen können.

Nachdem es beim ersten geklappt hatte, erspürte ich sämtliche Magiepunkte in meinem Netz. Ich sah sie alle vor mir, hätte die Position aller Infizierten auf diesem Schiff auf den Zentimeter genau nennen können.

Ich fokussierte mich und mit dem Heben meines Brustkorbs schwoll auch mein Sturm in mir an.

Sie alle waren seine Marionetten.
Also würde sie all sterben.

Mit dem Ausatmen, zog ich das Netz in meinen Gedanken ruckartig zusammen und zerstörte dabei alles an Arnicus Magie, das ich erspürte hatte.

Schmerz explodierte in meinem Schädel und ich zischte leise, aber die Magie war fort.
Als ich etwas benommen die Augen öffnete, sah ich nur den schwarzen Staub davonwehen, aber jegliche Infizierten auf dem Deck waren verschwunden.

Unsicher sahen sich die Delerier um, einige senkten ihr zueben erhobenes Schwert oder Ring.
„Ist es vorbei?", rief einer auf delerischen in die Runde, aber der Rest verstand es genauso wenig.

Immer noch kniend, hauptsächlich, weil ich nicht glaubte, dass meine Beine mich aktuell tragen würden, sah ich rüber zu den anderen Schiffen der Flotte.

Auf dem hier waren aktuell keine Infizierte und jene im Wasser schienen zu bemerken, dass sie hier den Tod finden würden, sodass sie für den Moment auch nicht an den Schiffswänden hochkletterten.

Trotzdem gab es da noch mehr.

Die Kopfschmerzen ignorierend presste ich erneut die Handflächen auf die Planken und schloss die Augen. Um zu dem nächsten Schiff zu springe, hatte ich nicht genug Kraft, also musste ich es von hier aus tun.

Wieder warf ich mein imaginäres Netz aus, diesmal noch weiter. Das machte das ganze um einiges anstrengender, was sich an meinen dröhnenden Schädel bemerkbar machte, aber ich dehnte meine Magie aus, bis ich die Schiffe rechts und links von mir vollständig erfasst hatte.

Wieder konnte ich jeden einzelnen Infizierten erspüren. Ich fühlte den Tropfen von Arnicus' Magie, der ihr Blut verseuchte. Als ich diesen attackierte, hatte die Magie keine Chance.

Mit hämmernden Schläfen öffnete ich erneut die Augen. Mein Atem kam stoßweise, aber trotzdem lächelte in mich hinein, als ich feststellte, dass auf den Schiffen rechts und links das Kämpfen eingestellt worden war.

Als ich ein drittes Mal das Netz auswarf, musste ich mich wirklich konzentrieren. Tief ging ich in mich und meinen Sturm hinein, um alles an die Oberfläche zu heben, was ich hatte.
All die Wut, all den Schmerz, all die Gewalt.

Doch plötzlich sah ich nicht mehr die Position der Infizierten vor meinen Augen, sondern war in einem weiten Thronsaal aus kalten, grauen Stein.
In der Burg.

Mein Herzschlag setzte einen Moment aus, als ich Allstair auf dem Thorn sitzen sah, die Augen geschlossen und die Hände an die Lehnen geklammert, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Neben ihm stand etwas gelangweilt der Hauptmann, der Becca großgezogen hatte. Ein bärtiger, stämmiger Mann mit Glatze.

Doch kaum war ich da, riss Allstair den Kopf hoch. Für einen Moment sah ich den Schock, ehe sich die übliche kühle Miene über seine Züge legte.
Die jedoch nicht die Wut in ihr verbergen konnte.

Krachend schossen meine Mauern hoch, meine Miene war unbeteiligt, trotz der Angst, die ihre Krallen in mich grub und der Kälte dieses Ortes, der bis in meine Knochen drang.

Doch wo der König mich zornig anvisierte, drehte der Hauptmann überrascht den Kopf zu Allstair.
„Eure Majestät?"

„Geht", befahl dieser knapp, ohne mich aus den Augen zu lassen oder sein Verhalten zu erklären.

Stirnrunzelnd verbeugte sich der Hauptmann und ging mit großen Schritten aus dem Saal. Dabei sah er mich nicht mal an, als wäre ich gar nicht da.

Und da verstand ich es.

Allstair hatte mit den Infizierten zu mir sprechen können, weil er mit ihnen verbunden war und sie kontrollieren konnte.
Aber ich hatte die Magie in ihnen attackiert.
Die mich direkt zu seinen Geist geführt hatten.

Die Angst rückte einen Stück in den Hintergrund und stattdessen spürte ich den Sturm kräftigt in meiner Brust. Mein Gesichtsausdruck war tödlich, als ich seinem Blick begegnete und auf ihn zuging.

Du", zischte er mit aufeinander gebissenen Zähnen, „Wie kannst du es wagen!"
Seine Augen sprachen von der Gewalt, die er mir am liebsten antun würde und ein Teil von mir wollte sich ducken, verbeugen und wegrennen.

Aber die Wut in mir brodelte, der Durst nach Rache war deutlich in meiner Haltung zu sehen. Ich hatte das Blut der Infizierten geleckt und war zu tief im Sturm versunken, um zurückzuweichen.

Sicheren Schrittes ging ich die Stufen zu seinem Thron hoch, bis ich direkt vor ihm stand. Da der König im Gegensatz zu mir saß, musste er zu meinem eiskalten Gesicht hochschauen.

„Ich werde deine Marionetten vernichten", versprach ich leise, stütze mich auf den Armlehnen seines Throns ab und beugte mich vor.
Die Nähe wollte Erinnerungen hervorholen, aber er hatte mich nicht kommen sehen. Er hatte nicht erwartet, dass ich in seinen Geist eindringen würde.
Diesmal hatte ich die Kontrolle.
„Jede. Einzelne. Von ihnen."

Seine Hände krallten sich in die Armlehnen bei meiner offenen Respektlosigkeit. Aber er holte zum Gegenschlag aus:
„Und? Ich werde neue erschaffen. Es sind zu viele und die, die ich nach Kreel geschickt habe sind nichts im Vergleich zu der Armee, die euch überrennen wird."
Wie eine Raubkatze legte er den Kopf schief. Mittlerweile wirkte er gefasster.
„Sag mir, wie fühlt es sich an, den unausweichlichen Tod im Nacken zu haben? Zu wissen, dass du sterben wirst?"

Innerlich zuckte ich zusammen, aber davon ließ ich mir nichts anmerken, gleichwohl mein Herz donnernd in meiner Brust schlug und meine Hände kaum merklich zitterten.
Stattdessen bleckte ich die Zähne.
„Ich mag vielleicht nicht mehr lang genug leben, um dich eigenhändig zur Strecke zu bringen, aber du wirst diesen Krieg nicht überleben, glaub mir."
Meine Augen bohrten sich in die von Allstair.
„Und wenn du mich in der Hölle triffst, wird sie dir wie das Paradies vorkommen, wenn ich mir dort meine Rache hole."

Ruckartig zog ich mich zurück und ging rückwärts nach hinten.
„Und ich werde sie bekommen. Auf die ein oder andere Weise."

Mit diesen Worten durchtrennte ich die Verbindung und kam heftig atmend auf dem Schiff wieder zu mir. Die Infizierten, die ich vorher erfasst hatte noch immer spürend.

Mental machte ich mich bereit auch diese auszulöschen, da knisterte die Luft und Naevan landete neben mir. Uralte, mächtige Magie umgab ihn, was sich auch in seinen Silber durchzogenen Augen widerspiegelte.

„Hör auf!", stieß er hervor und kniete sich vor mich hin, „Du bringst dich um!"
„Das geht schon", erwiderte ich angestrengt, aber wieder hielt er mich davon ab, die Infizierten zu pulverisieren.
„Nein. Deine Fähigkeiten sind nicht dazu gemacht auf Distanz zu wirken. Dafür brauchst du viel mehr Magie und du hast kaum noch welche. Wenn du jetzt weiter machst, wird deine Lebensenergie genommen."

Ich schluckte, schwieg aber und sah ihn entschlossen an.
„Seine Marionetten sollen sterben", zischte ich, „Wenn ich ihn schon nicht selbst umbringen kann, wenigstens das."

Bei meiner Andeutung auf meinen bevorstehenden Tod, verzog er das Gesicht. Trotzdem versuchte er mich mit seinem eindringlichen Blick davon abzuhalten, das Netz, das ich gedanklich ausgeworfen hatte, zuzuziehen.
Ich richtete mich trotz aller Müdigkeit mit dem Oberkörper auf und erwiderte das Feuer.

Allstair sollte toben vor Wut, sollte sehen wie ich seine Pläne durchkreuze.
Weil er mich nicht führte. Nicht mehr.

Wir lieferten uns ein erbittertes Blickduell und die Spannung zwischen uns baute sich immer weiter auf.

Aber was auch immer Naevan in meinem Blick sah - sei es der Rachedurst, die Gewalt oder die Wut - es ließ ihn die Lippen aufeinander pressen.
„Na schön", grummelte er, „Aber du wirst Magie brauchen. Jede Menge."
Er bot mir seine Hand hin.

Fragend zog ich die Augenbrauen hoch, da sagte er leise:
„Nimm so viel du brauchst. Vernichte sie alle."
Noch zögernd sah ich auf seine Hand.
„Was passiert dabei mit dir?"
Statt wirklich zu antworten, winkte er ab:
„Mach dir um mich keine Sorgen."

Prüfend musterte ich sein Gesicht, aber er schien es ernst zu meinen und ich konnte keine Angst entdecken.
Also verschränkte ich meine behandschuhten Finger mit seinen und schloss erneut die Augen.

Die Berührung jagte einen Blitz meinen Arm hinauf und mein Sturm kollidierten mit seinem.
Elektrizität explodierte um uns herum und die goldene Macht, die ich Naevan hatte benutzen sehen, bildete einen wirbelnden, goldenen Ring um uns herum.

Auch Naevan schloss die Augen, sträubte sich kein bisschen, als ich mir die uralte Magie von ihm nahm, meine Sturm nährte und das Netz immer weiter ausdehnte.

Die Kopfschmerzen verschwanden nicht, aber sie milderten sich minimal ab, da ich nicht von meinem Körper zerrte sondern von Naevans Magie.

Als diese durch meine Glieder strömte, erkannte ich sie unmittelbar als das, was sie war:
Die Göttemagie.

Naevan versteckte die Magie nicht irgendwo im Tempel. Nein, er trug sie in sich. Schon die ganze Zeit.

Aber diese Erkenntnis war eine Frage für später, denn im Meer und auf den Schiffen, auf denen wir noch nicht gewesen waren, tummelten sich die Infizierten, während der Strom aus dem Meer noch nicht versiegt war.

Als ich glaubte die ganze Flotte erfasst zu haben und genug Magie in mir zentriert hatte, zog ich das Netz mit einem Ruck wieder zurück und zerstörte damit jede Quelle von Arnicus Magie, die ich entdeckt hatte.

Der goldene Ring um Naevan und mich dehnte sich ruckartig über die ganze Flotte aus und jeder Infizierten, den er traf, wurde augenblicklich zu Staub.

Durch die Energie rissen wir beide die Augen auf, denn unser gesamter Körper stand unter Strom. Und plötzlich haute mich das Gefühl der Anziehungskraft, der Verbindung zwischen uns fast um.

An Naevans leicht geöffneten Mund erkannte ich, das es ihm genauso ging. Wir starrten einander einfach nur an, zu überrascht, wie gewaltig dieses Gefühl war, das keiner von uns erklären konnte.

Doch plötzlich schoss ein höllischer Schmerz durch meinen Unterarm. So vernichtend, dass ich den Griff um meinen Sturm losließ und meine Konzentration zerbrach.
Ab da wusste ich nicht mehr, was passierte.

Alles, was ich sah, war ein goldenes Band, das sich um meinen Unterarm wand und sich immer fester zog, was wohl den Schmerz verursachte.
Im nächsten Moment explodierte die Energie, die vorher zwischen mir und Naevan geflossen war und jetz plötzlich frei war.
Noch bevor wir ganz realisieren konnten, was passierte, wurden Naevan und ich nach hinten geworfen.
Wo Naevan über das halbe Schiff flog und paar Delerier mit sich riss, knallte ich gegen die Reling in meinem Rücken. Doch die Wucht der Explosion war so stark, dass das Holz zerbrach und ich somit vom Schiff geschleudert wurde.

Mein Gehirn war gerade so weit, um zu verarbeiten, dass ich fiel, da schlugen die Wellen bereits über meinem Kopf zusammen.
Und mit ihnen kamen die Erinnerungen.

~1926 Wörter

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