Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

46

Drystan
Wenn Nemesis die gefährlichste Frau war, die ich kannte, dann war der Mann neben ihr das männliche Gegenstück.

Es ging mit jedem Schritt und jedem Blick von ihm aus. Das Versprechen von Gewalt, wie es auch in Nemesis Haltung zu lesen war.

Wo sie hell war: blasser Teint, weißblondes Haar, graue Augen, da war er dunkel. Gebräunte Haut, schwarzes Haar, braune Augen.

Die Haare auf meinen Nacken stellten sich auf, als der Mann uns einen nach dem anderen musterte. Bei mir und Chara blieb der Blick hängen, aber was auch immer er dachte, nichts war in seinem Gesicht zu lesen.

Mein Vater fasste sich als erstes, da starrte der Rest noch auf den Ankömmling und wollte mit verkniffenen Mund wissen:
„Wer ist das?"

Stumm sah Nemesis zu dem geheimnisvollen Fremden hoch - sie reichte ihm gerade mal bis zum Schlüsselbein.
Dieser wandte sich also dem König zu.
„Naevan, Eure Majestät. Hüter der Magie der Götter, auf die Ihr so verzweifelt zu setzen scheint."

Ich wusste nicht, was in seiner Stimme mitschwang, aber Respekt war es garantiert nicht. Richtige Anrede hin oder her.

Daran wie meine Mutter sich aufrichte, hörte sie den Unterton auch, aber bevor sie ihn ermahnen konnte, fragte auch schon General Lasberc:
„Ihr habt die Magie?"
Naevan schüttelte knapp den Kopf: „Ich weiß lediglich, wo sie ist."
„Gebt Ihr sie uns dann?", der General hatte die Zähne aufeinander gebissen, „Ich weiß nicht, wie viel Ihr von der derzeitigen Lage versteht, aber ohne die Magie, wir unser Land untergehen."

Aber während der General auf die Magie fixiert war, hatte Chara neben mir etwas anderes begriffen:
„Ihr hütet die Magie für Arnicus. Ihr seid aus Leymalien."
Mit neuem Interesse wandte sich der Hüter der Prinzessin zu. Nemesis stand so lange wachsam daneben und verfolgte schweigend das Gespräch. Genauso hätte sie eine Statue sein können, so regungslos, wie sie verharrte.

„Damit liegt Ihr richtig Prinzessin", bestätigte er, „Und ich werde euch die Magie erst geben, wenn ich mich einigen Sachen vergewissert habe."

Der Rat keuchte empört auf. Wieder war es der General, der seiner Verachtung Luft machte.
„Aha. Und welche Sachen sollen das sein? Werdet Ihr uns die Magie geben, während Ihr auf unseren Leichen tanzt? Wenn ihr schließlich aus dem Land kommt, das uns versucht zu vernichten."
Seine Augen glitten weiter zu Nemesis.
„Man kann dem Hüter genauso wenig trauen wie der Verräterin."

Nemesis betrachtete den General ausdruckslos und der Seitenhieb zeigte keine Wirkung. Dagegen schenkte Naevan dem jungen Mann ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte.
„Zu allererst, ob man respektvoll mit mir umgeht oder nicht."

Die beiden Männer starrten sich gegenseitig an. Keiner wollte zuerst den Blick senken. Aber es war Naevan, der am längeren Hebel saß, denn wir brauchten die Magie. Dringend.
Das schien auch der General zu begreifen, denn mit angespannten Kiefer sah er weg und verschränke die Arme vor der Brust.

Nach einigen Sekunden des angespannten Schweigende, versuchte Lady Indiras es mit einer diplomatischeren Herangehensweise.
„Was könen wir tun, damit Ihr bereit seid, uns die Magie zu geben?"
Bevor Naevan etwas antworten konnte, meldete sich Lord Delaney zu Wort.
„Bin ich der einzige, der befürchtet, dass er uns nur hinhalten will, bis Allstair hier ist? Er hütet die Magie für Arnicus!"
Düster sah er in die Runde.
„Wir sollten gar nicht erst versuchen, seinen Anforderungen gerecht zu werden."

Langsam richtete Naevan das Augenmerk auf Lord Delaney, doch dieser ließ sich nicht von dem harten Blick einschüchtern.
"Es ist ein berechtigter Einwand, aber ich muss Euch korrigieren. Ja, ich schütze die Magie, weil Arnicus mich darum gebeten hat, aber mit dem Erschaffen von Infizierten bin ich nicht einverstanden und mit einem Kreig sicherlich auch nicht."
Mit verschränkten Armen sah er jetzt jeden von uns einmal an.
"Aber ich werde die Magie nicht einfach so jeden in die Hand drücken, der behauptet, sie für die richtigen Zwecke zu benutzen. Egal, auf welcher Seite ich oder die Person steht."

"Wir wollen die Menschen retten, die in diesem Land leben", presste meine Mutter hervor, "Ihr müsst die verzweifelten Massen vor den Toren doch gesehen haben. Sie haben ihr zu Hause hinter sich gelassen. Sie werden als erstes überrannt, sobald König Allstair sich in Bewegung setzt. Wollt Ihr dafür verantwortlich sein?"

Der Mann zeigte sich unbeeindruckt.
„Mit emotionaler oder moralischer Manipulation kommt Ihr bei mir nicht weiter. Diese Welt hat nichts für mich getan und ich schulde ihr auch rein gar nichts."

Der Rat tauschte beunruhige Blicke, wogegen ich Nemesis ansah.
Hatte sie nicht so etwas ähnliches mal gesagt?

Unsere Blicke kreuzten sich und es schien ihr auch aufgefallen.
Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, in der Hoffnung, dass sie sich wenigstens ein winziges bisschen freute, mich zu sehen, aber statt es zu erwiderten, traf ich auf eine knallharte Wand. So kalt hatte sie mich auch bei der Projektion angesehen. Doch davor nie.
Was war passiert?

Sei vorsichtig Drystan. Dieser Mann ist gefährlich.
Inzwischen zuckte ich nicht mehr zusammen, wenn Riniah beschloss mit mir zu reden und ich konnte von außen unbeteiligt aussehen.

Wer ist das?
Naevan hat die Magie viele Jahre gehütet. Er wird sie uns nicht zurückgeben. Er hasst uns.
Warum das? Und was wenn doch?
Er ist Arnicus treu. Und wenn Nemesis mit ihm hier ist, würde ich auch bei ihr vorsichtig sein. Vielleicht hat er sie manipuliert und auf Arnicus Seite gezogen.

Fast hätte ich geschnaubt.

Als ob irgendwer Nemesis manipulieren könnte.
Warum sieht sie dich dann so kalt an?

Als ich darauf nichts antwortet, setzte sie noch hinterher:
Mein Sohn hat seine Tricks. Und er kann lügen, dass selbst Nemesis es nicht durchschauen würde.
Sie hat sich verändert, das siehst du.
Ich hoffe nur, dass es nicht zu unserem Schaden ist.

Sie verschwand aus meinem Kopf, wobei ich fühlte, wie eine Päsenz verschwand. Ein Kribbeln jagte meine Wirbelsäule runter, wie eine letzte Warnung.

„Was wollt Ihr dann, was wir tun?", wollte mein Vater polternd wissen. Sein gleißender Blick war auf Naevan gerichtet.

„Ich werde schlafen", antwortet er prompt, „Mich ausruhen. Das muss Nemesis auch. Und dann warte ich bis König Allstair hier einmarschiert, um mir ein Bild zu machen. Wobei ich natürlich kämpfen werde."
Es war Lord Delaney, der sich jetzt an Nemesis wandte.
„Und Ihr? Wieso bringt Ihr ihn hierher? Wenn es stimmt, was man von Euch hört, dann könntet ihr ihn doch mühelos kalt machen. Oder ihm wenigstens drohen."

Auf Naevan belustigtes Schnauben hin, sah sie verärgert zu ihm hoch, aber als sie ihr Wort an den Lord richtete, wirkte sie fast schon gelangweilt.
„Tod bringt er uns auch nichts. Nur er weiß, wo die Magie ist."
„Habt Ihr nicht Techniken, sich Antworten zu beschaffen?"
Sie zog lediglich eine Augenbraue hoch.
„Jetzt auf einmal sind dem Rat meine Methoden recht? Meine leymalische Erziehung?"
Schulterzuckend deutete sie mit dem Kopf zu Naevan.
„Der einzige Weg ist, ihm Willkommen zu heißen."

„Was nutzt uns die Magie, wenn Allstair schon längst hier ist?", seufzte Lady Indiras, „Wir haben keine Chance. Wir werden sterben. Oder wir verhandeln."
„Dann werdet ihr auch sterben", sagte Naevan trocken, „Wir drehen uns im Kreis. Wollt ihr nun, dass ich mit euch kämpfe und mir die Lage anschaue oder soll ich euch euch selbst überlassen?"
Wartend sah er den Rat an.

Mein Vater knirschte mit den Zähnen, aber er knurrte:
„Schön! Ihr werdet ein Zimmer bekommen. Aber Nemesis wird m Euch überallhin begleiten, ich bin nicht naiv, Euch aus den Augen zu lassen."
Sein Blick fiel auf die Karte vor ihnen.
„Und aus den Sitzungen werdet Ihr ausgeschlossen."
„Ich kenne die Infizierten besser als Ihr. Das wäre nicht klug."
Nemesis deutet ein zustimmendes Nicken an.

Mit einem kontrollierten Ausatmen, stützte der König die geballten Fäuste auf den Tisch.
„Was sollen wir dann Eurer Meinung nach tun, wenn Allstair uns erreicht?"

„Wartet gar nicht erst so lange."
Naevan musterte die Karte, dann deutet er mit den Finger auf den Wald.
„Legt die Schlacht dorthin. Als Einheit seit ihr leicht anzugreifen und sobald einer infiziert wird, kann er sich zu denen neben sich umdrehen. Besser ist es, ihr zwingt auch die Infizierte dazu sich zu verteilen."

"Wir zielen auf eine Belagerung", entgegente Professor Vincent und erhob in Naevans Anwesenheit zum ersten Mal das Wort, "Wir wollen den Kampf möglichst vermeiden, denn wir werden uns nicht gegen König Allstairs Macht behaupten können."
"Die Mauern werden euch nicht helfen. Der König wird sie mit seiner Magie einreißen. Er oder die Infizierten."

Stirnruzelnd hakte ich nach: "Wie, er oder die Infizierten?"
Jeztzt hatte er mich im Blick, aber ich zwang mich dazu nicht zu Schlucken oder etwa die Hände schützend vor der Brust zu verschränken. Dennoch wäre es gelogen, dass er mich nicht einschüchtern würde. Wenn man bedachte, wie sicher, ruhig aber unzweifelhaft tödlich er da stand. Unbeeindruckt von den mächtigsten Köpfen des Landes.

"Bei einigen Infizierten ist die Mutation so weit vorangeschritten, dass sie Magie wiren können."
Wieder ein Nicken in Richtung Nemesis.
"Uns beiden ist einer auf den Weg hierhin begegnet."

Darauf brach erenut eine heftige Diskussion aus, denn unsere Lage war soeben noch verzweifelter geworden. Nemesis blieb die ganze Zeit über stumm, wogegen Naevan bei dem Gesagten blieb.
Egal wie viel der Rat es versuchte, er ließ sich die Magie nicht abschwatzen und da er genau das hatte, was wir brauchten, mussten wir nachgeben.

Naevan würde ein Zimmer neben Nemesis erhalten und durfte sich mit ihrer Begleitung frei im Schloss bewegen. Sobald wir Truppenbewegungen von König Allstair verzeichnen konnten, würden wir ihm im Wald erwarten.
Mit der Hoffnung, dass Naevan uns die Magie letztendlich geben würde, damit wir uns selbst retten konnten.
Andernfalls erwartete uns der Tod. Oder Schlimmeres.

Die Besprechung wurde resigniert beendet, alle waren entlassen und verließen den Raum. Chara und ich gingen hinter Naevan und Nemesis, als sie aus der Tür traten und die Dortigen überumpelten.

Martell schreckte regelrecht zu Seite, Aramis fuhr herum und Virginia starrte Nemesis und Naevan mit offenen Mund an. Verdattert zuckten ihe Augen vom Raum, wo nur noch meine Eltern zurückgeblieben waren, zu den beiden Eindringlingen, die sich ihnen gegebüber hinstellten.
Nemesis deutete ein Winken an, ohne dabei zu lächeln.

"Was..., Wer...", stammelte Martell, den Blick auf den großen Mann neben Nemesis gerichtet, "Wie zum Teufel seid ihr reingekommenß?!"
Aramis hatte es schnelle begriffen:
"Deine Magie"
Wo Nemesis nickte, stieß Naevan genervt die Luft aus.
"Zum letzen Mal: Es ist keine Magie."
"Wir nennen es aber so", erwiderte Nemesis ungerührt, "Wenn es dich stört, ist das dein Problem."

Virginia musterte die beiden mir verengten Augen.
"Wer ist das?"
Mit spitzem Finger deutete sie auf Naevan.
Chara verließ ihren Platz rechts von mir, ging zu ihrer Freundin rüber und fasst die Besprechung zusammen, wobei auch Aramis und Martell mithören konnten.
Nach diesen Nachrichten sahen alle etwas betroffen drein und wichen kaum merklich vor Naevan zurück, der das mit einem kaum merklichen Heben der Mundwinkel zu Kenntnis nahm.

Letztendlich trat Chara mit einem angespannten Lächeln vor.
„Ihr müsst beide müde sein von eurer Reise. Ruht euch aus, das Zimmer neben dem von Nemesis ist ja frei."
Sie wandte sich zum Gehen.
„Ich trainiere mit Virginia auf dem Trainingsplatz."

Diese ließ weder Nemesis noch Naevan aus den Augen, folgte der Prinzessin aber dichtauf. Sofort fing sie an auf delerisch mit ihr zu diskutieren, bis sie um die Ecke bogen und außer Hörweite waren.

Damit sahen die beiden jetzt mich mit ihren leeren Mienen an. Erst trat ich von einem Fuß auf den anderen, holte dann aber Luft und begegnete Nemesis' Blick.
„Auf ein Wort?"

Erst glaubte ich, sie würde verneinen, aber dann sah sie zu Naevan hoch.
„Wirst du dich benehmen oder muss ich dich babysitten?"
Ein Augenverdrehen.
„Beleidige mich nicht. Ich werde hier warten."

Damit überließen wir Naevan Aramis und Martell, die aus schmalen Augen zu ihm sahen.
Ich führte uns beide den Flur entlang um die Ecke und blieb schließlich an einer Glasfront mit Blick zum Garten und den dort liegenden Labyrinth stehen.

Entschlossen wandte ich mich Nemesis zu und sie begegne unerschütterlich meinen Blick. Die Sonne beleuchtete ihr Gesicht und brachte das grau ihrer Augen zum strahlen. Ihr weißblondes Haar nahm einen goldenen Stich an und schmeicheltet ihrem ebenen Teint.

Eine Sekunde blieb mir die Luft weg, dann räusperte ich mich.
„Wie geht es dir?"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro