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36

Nemesis
Als wir aus dem Tempel traten wurden wir zu meiner Verwunderung nicht vom Wind erschlagen. Es war tatsächlich windstill.
Zumindest bis die verfallenen Steine des Tempels  aufhörten. Ab dort war eine tobende Wand aus goldbraunen Sand.
Ich legte den Kopf in den Nacken. Die sich über uns wölbte und letztendlich einschloss. Das Gebiet des Tempels war von dem Sturm vollkommen unberührt.
Aber Mann war es heiß! Fast vermisste ich die kühle Luft des Tempels.

Langsam stieg ich die flachen Stufen herab und ging über den heißen Sand bis zu der Stelle, wo der Sturm anfing. Es war wirklich eine klar Linie, die mich von dem Sand trennte.
Zwar spürte ich ihn nicht, aber ich konnte den pfeifenden Wind hören. Es fühlte sich surreal an.

Hinter mir kamen Naevan und Kiro aus dem Tempel und folgen mir bis wenige Zentimeter vor dem Sturm. Kiro in seinem dünnen Mantel mit den überkreuzten Stoffbahnen und der braunen Hose, die etwas zu kurz schien. Naevan mit undurchdringlicher Miene, Stoffstreifen quer über der Brust und die gezauberte Tasche umgehängt. Beide barfuß und unbeeindruckt von dem heißen Sand.

„Die Barriere um den Tempel hält auch den Wind fern", beantwortete Kiro meine unausgesprochene Frage.
Stirnrunzeln hielt ich meinen Blick auf den Sand gerichtet.
„Ich habe die Barriere zerstört."
Das beeindruckte Naevan nicht im geringsten: „Ich hab sie wieder aufgebaut."

Ich ging gar nicht erst auf seinen überheblichen Ton ein, sondern bereitete mich mental auf das Kommende vor. Denn es würde mir nicht gefallen.

Mit starrer Miene hielt ich ihnen beiden meine Hand entgegen. Kiro wirkte einfach irritiert, aber Naevan sah den Stoff des Handschuhs fast schon angeekelt an.
„Was?", stichelte er, „Hast du doch weiche Beine gekriegt?"
„Ihr warf diejenigen, die sich nicht trauten in den Sturm zu gehen, bis ich euch dazu gezwungen habe", stellte ich die Tatsachen richtig, „Und ohne Körperkontakt kann ich euch nicht in die Zeit mitnehmen."
„Ich bin von deinem Hokuspokus nicht betroffen", erinnerte er mich. Denn während unseres Kampfes hatte ich ihn nicht einfrieren können.
„Und du kannst du Zeit nicht ‚anhalten' "

„Du meintest außerhalb des Tempels funktioniert deine Magie nicht."
„Das ist auch keine Magie", sein Ton war genervt, „Ich bin lediglich genauso schnell wie du."

Ich sah ihn verwirrt an und er stieß einen weiteren leidgeprüften Seufzer aus.
„Streng genommen hälst du Zeit nicht an. Du bewegst dich lediglich so schnell, dass das normale Auge es nicht sehen kann und alle anderen für dich sehr viel langsamer sind als du."
Ich begann zu verstehen und er fuhr fort:
„Aber wenn ich genauso schnell bin wie du, ist es egal."
Als ich nichts erwiderte, setzte er hinzu.
„Also streng genommen ist es weder Magie noch Hokuspokus mit der Zeit."

„Es gibt auch Wege, wo du weniger Atem verschwendest, um mir zu sagen, dass du meine Hand nicht halten willst", meinte ich trocken und ließ meine Hand wieder fallen. Fragend sah ich zu Kiro.

Dieser lächelte mich schräg an.
„Ich nehme sie gerne, sonst werde ich davongepustet."
Ich erwiderte das Lächeln nicht, aber trotzdem empfand ich ihm gegenüber weniger Abneigung, als Naevan.

Die Männer bemerkten es nicht, als ich mich bei Kiros Griff versteifte und ich versuchte nicht darauf zu achten. Wichtiger war der Sand vor mir.

Also griff ich - mit der von Naevan verliehenen Magie - nach meinem Sturm und der Sand vor uns kam zum Stillstand. Kaum hatte ich den Sturm an die Oberfläche gezerrt, schoss Naevans Kopf zu mir herum, die Augen ein Stück geweitet.

Ich glaubte ein silbernes Schimmern zu sehen, aber nach dem ersten Blinzeln war es fort und seine Miene ebenso unnahbar wie meine.

Mit einem leichten Kopfschütteln setzte ich mich in Bewegung und wir tauchten in den stillen Sturm ein.

„Irgendwo hier müsste meine Barke sein", murmelte Kiro.
Doch Naevan schnaubte nur. „Die ist längst weg."
Böse sah der blonde ihn an: „Mein Baby ist standhaft. Schließlich hat sie viele Jahre gut gedient."
Naevan sah wieder nach vorne, wobei wir nichts sehen konnten, außer Sandkörner, die in der Luft verharrten.
„Wahrlich viele Jahre."

Sie wurden beide still und es lag etwas in der Luft, das ich nicht ganz greifen konnte. Doch ich hatte nicht die Zeit darauf zu achten, da ich mich darauf fokussierte, meine Magie - und ja, ich nannte es trotz Naevans Einwand Magie - in Kiro zu leiten, damit er nicht plötzlich stehen blieb.

Die meiste Zeit schweigend, stampften wir durch den Sand. Und das bestimmt mehrere Stunden.

Dabei hielt ihr kontinuierlich Kiros Hand, während Naevan mit einem Schritt Abstand neben mir ging. Wie als würde allein eine Berührung von mir ihn anwidern. Aber wenn ich dadurch Körperkontakt vermeiden konnte, war es mir recht.

Leider konnte meine Magie nichts gegen die Hitze unternehmen, sodass mir nach kurzer Zeit der Schweiß den Rücken runter rann. Meine Hände in die Handschuhe schwitzten und ein Kratzen meldete sich bereits in meiner Kehle.

Ich griff mit meiner freien Hand in meine Tasche und zog den Wasserbeutel heraus. Viel Wasser blieb mir nicht aber im Dejinn sollte ich es auffüllen können.
Tatsächlich erreichten wir ohne Zwischenfälle das Dorf am Rand der Wüste, wo der Sturm bereits vorbeigezogen war.

Mit einem Seufzen löste ich meinen Griff um die Zeit, der sowieso jeden Moment losgerissen wäre, denn die Magie, die Naevan mir gegeben hatte, war so gut wie restlos aufgebraucht.
Ich wettete, er hatte es ganz genau abgeschätzt.

Kaum rückte alles wieder an seinen Platz, schlugen uns die Geräusche der Stadt entgegen. Für uns waren mehrer Stunden vergangen, aber für die Bewohner blieb es früher Nachmittag.

Was absolut nicht mit meinem Zeitgefühl in Einklang zu bringen war, aber ich überging es so gut es ging.

Naevans Augen zuckten von einem Menschen zum nächsten, als wir uns durch die Mengen auf der Straße zwängten. Er musterte jeden, der ihn zu nahe kam mit unverhohlenen Misstrauen, als könnte derjenige jeden Moment ein Messer ziehen und ihn angreifen.

„Du wohnst in einem verdammten Tempel", murmelte ich ihm zu, „Niemand kennt dich und niemand würde dic angreifen wollen."
Auch wenn die Stadt nicht unbedingt für ihre Gerechtigkeit bekannt war.
„Muss man jemanden kennen, um ihn anzugreifen?", konterte er mit einem vielsagenden Blick zu mir.
Ich schloss den Mund und behielt genau wie er meine Umgebung im Blick.

Kiro dagegen schlenderte beschwingt neben uns her und lächelte der ein oder anderen Dame geheimnisvoll zu. Sein blonder Schopf leuchtete regelrecht in der knallenden Sonne, wo Naevans dunkles Haar jedes Licht verschluckte.

„Wir sollten ein Zimmer im Gasthaus mieten", sagte ich an sie beide gerichtet, „Dann stocken wir unseren Proviant auf und können morgen nach Koranée aufbrechen."
Naevan wich zwei lachenden Kinder aus, die ohne einen Blick nach vorne umhertollten.
„Macht Sinn."
„Natürlich macht das Sinn", fauchte ich wegen seinem gelangweilten Ton, „Ihr geht zum Gasthaus. Ich kaufe Proviant."
Mit einem Klopfen auf meine Tasche fügte ich hinzu: „Schließlich habe ich die Kohle."

Kiro schien sich nicht daran zu stören, aber Naevan hatte natürlich was einzuwenden.
„Ich lasse dich sicher nicht allein losziehen."
„Ich brauche keinen Beschützer."
Schnaubend musterte er einen Mann, der an uns vorbei hastete. Wir waren mitten auf der Straße stehen geblieben, um uns gegenseitig mit den Augen zu erstechen, was auch Kiro dazu zwang langsam anzuhalten.
„Nichts läge mir ferner, als dich zu beschützen", sagte er, „Aber ich traue dir keinen Schritt weit und habe dich lieber im Auge."

Einige Sekunden vergingen in denen keiner von uns zurückwich. Seine Muskel waren angespannt, genauso wie meine und unsere Umgebung war für eine kurze Zeit vergessen. Ich spürte das Bedürfnis meine Messer zu ziehen.

„Ich stimme dem nur zu, weil ich dich so auch im Auge behalten kann", bemerkte ich und drehte mich auf Absatz Richtung Markplatz um, wo die ganzen Stände waren.
Mit einem nicht sehr überzeugten „Klar" folgte er mir und ließ genauso wie ich Kiro hinter uns links liegen.

Dieser sah uns etwas verdattert hinter her, warf dann aber die Hände in die Luft und stampfte zum Wirtshaus.

Naevan folgte mir dichtauf und glitt mühelos durch die Massen. Dabei hörte oder bemerkte ich ihn kaum, auch wenn ich sehr wohl wusste, dass er hinter mir und gerade noch in meinem Blickfeld war.

Wir erreichten den Marktplatz, der definitiv überfüllt und viel zu laut war, dass meine Ohren klingelten. Aber ich ging zielstrebig auf einen Stand mit Trockenfleisch und Wasser zu.

Naevan wartete schweigend mit Augen, die nie stillstanden, neben mir, als ich beide Wasserbeutel auffüllte und zusätzliche getrocknete Nahrung kaufte.
Als ich mich mit einen knappen Danke zum Verkäufer zum Gehen wandte, tat Naevan es mir wortlos gleich.

Auf dem Weg zurück scherte es mich genauso wenig, ob er mitkam oder nicht - was er mühelos tat - gleichwohl ich ihn immer im Auge behielt. Besonders seine Hände, sobald sie in die Nähe von potenziellen Waffen waren, die ich unter seinem Stoff nicht erkennen konnte. Ich wüsste auch gar nicht, wo er sie hintun sollte, denn der Stoffstreifen über die Brust saß locker und die dunkelrote Hose boten kaum Möglichkeiten.

Meine Blick blieb wieder an dem Tattoo hängen, dass sich seine gesamten Arm nach oben wand und dessen Muster sich passend zum Spiel seine Muskeln bewegten.

Kurz abgelenkt, reagierte ich zu spät, als er mich plötzlich zur Seite riss und in eine viel zu kleine Lücke zwischen zwei Felswänden- bzw Häuser zwängte.

Ich schnappte nach Luft, da spürte ich bereits seine Brust an meiner und seine Knie, die meine Oberschenkel streiften. Er drückte mich gegen die Wand und hielt meinen Arm unangenehm fest.

Für den Moment erstarrt sah ich zu ihm hoch, er selbst hatte den Kopf mit angespannter Miene in Richtung Straße gedreht.
„Man verfolgt uns", sagte er knapp, aber seine Worte gingen im Rauschen meiner Ohren unter.

Er presste seinen Körper an meinen, sodass mein bereits freigelegter Rücken an dem rauen Stein der Zimmerwand schrammte.
Langsam wanderte seine Hand mein Bein hinauf, unter den dünnen Rock und packte meine Hüften, um sie gegen die seinen zu drücken.
Anschließend wanderten seine Hände weiter. Kamen meiner empfindlichen Stelle immer näher während seine von Wein klebrigen Lippen auf meinem Hals brannten wie Feuer.

Ich konnte nur zur Decke sehen und hoffen, dass es schnell gehen würde.

Ich war an der Wand vollkommen erstarrt und regte mich nicht, atmete kaum. Ihm entging es, denn er behielt wachsam die Straße im Auge, während man uns im Schatten der Steinwände kaum entdecken würde.
Aber als er den Kopf zu mir drehte, dass unsere Nasenspitzen sich um ein Haar berührten, bemerkte er meine versteifte Haltung und den gehetzten Blick.

„Was-"
Meine Faust fand seine Nase, bevor er reagieren konnte. Sein Kopf schlug nach hinten und gegen die Wand, ehe ich uns beide unsanft aus der Nische zerrte. Fluchend fuhr seine Hand zur Nase, um das Blut zu stoppen, das jetzt aus ihr lief, wobei er mich endlich losließ.

Schwer atmend machte ich eine Schritt nach hinten, zischte aber für ihn noch sehr gut hörbar.
„Berühre mich noch ein einziges Mal und ich benutze das Messer statt der Faust."

Er senkte die blutige Hand, um etwas zu erwidern aber etwas in meinem Blick ließ ihn verstummen.
Nach einiger Zeit knurrt er: „Verstanden"
Aber der Blick, den er mir zuwarf, funkelte.

Ich nickte knapp und wollte mich zum Gehen wenden, da entdeckte ich ein bekanntes Gesicht mir gegenüber auf der anderen Straßenseite.
Beccah.

Einen Moment erstarrten wir beide, dann rannte sie auf mich zu und ich bemerkte wir weitere Männer sich gegen den Strom auf uns zu bewegten. Sie trugen keine schwarzen Lederkluften, aber der weiße Stoff ihrer Wüstenkleidung konnte die Waffen nicht verbergen.

Fluchend drehte ich mich zu den Felsen um, wo Naevan mich eben reingezwungen hatte.
„Wir wurden verfolgt."
„Kein Scheiß"
Aber er huschte hinter mir in die Schatten und zwischen dem rötlichen Stein hindurch, bis wir auf der anderen Seite wieder auftauchten. Aber Beccah folgte uns und zwängte sich ebenso zwischen die Häuser. Ihren mörderischen Blick fest auf mich gerichtet.

„Wir können sie abhängen", sagte ich herausfordern an Naevan, „Wenn du mithalten kannst."
Er lächelte blutig, da hatte ich mich schon in Bewegung gesetzt und sprintete los.

Flink steuerte ich durch die Menschen, sprang über vorbeischiebende Karren und rutschte unter Kamelen hindurch.

Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass Beccah uns auf den Fersen war. Sie hatte ebenfalls eine harte und gute Ausbildung gehabt, sodass es ihr an Wenigkeit nicht mangelte.
Doch viel mehr ärgerte es mich, dass Naevan mich überholt hatte.

Leichtfüßig huschte er um die Menschen herum und scherte sich nicht um die Flüche, die ihm hinterhergerufen wurden. Seine Beine trommelten dabei sicher über den Boden und brachten ihn mit beeindruckender Kraft voran.
Ich biss die Zähne aufeinander und zwang mich dazu schneller zu laufen und zu ihm aufzuschließen.

Aus einer Seitenstraße kamen mehr von Beccahs Männern, wordurch wir gezwungen waren scharf links abzubiegen auf eine kleinere, weniger ausgetretene Straße auszuweichen. Hier waren deutlich weniger Menschen, sodass wir genauso wie Beccah und ihre Männer unser Tempo erhöhen konnten.

Ich hörte ein Surren und konnte ausweichen, ehe ein Pfeil an mir vorbeischoss und sich vor mir in den Boden grub.
Kurz sah ich nach hinten. Einer von Allstairs Assassinen hatte Pfeil und Bogen, die er im Rennen abschoss.

Naevan ging genauso wie ich dazu über im Zick Zack zu laufen, aber auf der engen, geraden Straße waren wir ein leichtes Ziel.

Als Naevan und ich auf einer Höhe liefen, grinste er mich herausfordern an. Kein bisschen außer Puste, ehe er zu einem Steinhaus hechtete, nach oben sprang, einen Felsvorsprung zu fassen kam und sich mit reiner Muskelkraft nach oben zog. Jetzt auf der zweiten Etage sah er mit hochgezogener Augenbraue zu mir runter. Das Blut tropfte immer noch aus seiner Nase.
Ich schnaubte und tat es ihn mühelos nach, sodass wir beide auf den Felsen der zweiten Ebene hockten und zu unseren Verfolgern sahen.

Diese hielten unter uns an. Mit Beccah waren es sieben, alle in weißer Wüstenkleidung gehüllt, die ihre Gesichter verbargen. Nur Beccah verzichtete auf eine Tarnung, sodass ihre braunen Augen und das blonde, zurückgebundene Haar deutlich zu sehen waren.

Der Assassine mit Pfeil und Bogen, zielte erneut, aber Beccah drückte seinen Bogen mit verkniffenen Mund runter.

Naevan fixierte jeden von ihnen, während ich ihnen hämisch zuwinkte.
„Na? Kommt ihr hoch?"

Beccahs Augen wurden schmal, aber sie bekam den Felsen mit einem eleganten Sprung zu fassen. Naevans Bewegung war schnell und effektiv, als er Beccah auf die Zehen trat und sie überrascht loslassen musste. Sie plumpste auf ihren Hintern und schüttelte im Aufstehen die Hand aus.
Ich konnte ein Grinsen kaum unterdrücken.

Mit rasendem Blick zu mir nickte sie dem Schützen zu und er zielte. Hastig wichen Naevan und ich zurück, sodass sie uns von unten aus nicht treffen konnten und Beccah nutzte den Augenblick, um auf die zweite Ebene zu klettern.

„Weißt du was?", sagte Naevan, während Beccah sich mit gezogenem Schwert aufrichtete, „Rennen ist langweilig. Mal sehen wer von uns mehr ausschaltet."
„Das werd dann wohl ich sein", meinte ich und ging in Kampfstellung.

Naevan nahm den Kampfstab aus seiner Tasche und ließ die Enden mit einem Ruck aufschnappen, sodass er die Länge hatte, mit der er auch gegen mich gekämpft hatte.
„Träum weiter."

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