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23

Nemesis
Als ich als letzte Krishas Unterkunft betrat, war Licca schon aufgestanden und hatte ihren Zwillingsbruder in die Arme gezogen. Wir waren den ganzen Tag weg gewesen, während die Verletzten hier hatten warten müssen.

„Ihr lebt noch!", begrüßte Matthias uns lächelnd. Er hatte das in frische Verbände gewickeltes Bein auf den Boden ausgestreckt, während er sich an eine Kiste lehnte.

Darren grinste ihn müde an, gab ihm eine Ghetto-Faust, ehe er in einem weiteren Zimmer verschwand und mit Alkohol wieder auftauchte. Billige Flaschen Wein, aber dennoch Alkohol.

Matthias und Licca sahen an ihren Freunden hoch und runter.
„Ihr seht aus, als hättet ihr keinen Finger gerührt", bemerkte Thibes' Schwester. Dann sah sie mich an.
„Und Nemesis ist von einem Monster gefressenen und wieder ausgespuckt worden."

Ich kommentierte die Beschreibung mit einem Schnauben, während Krisha das Gesicht verzog.
„So in etwa."

Darren nahm einen großen Schluck und reichte die Flasche an Matthias weiter, während er sich neben ihm fallen ließ.
„Sie ist nicht nur Allstairs rechte Hand, sie ist eine verdammte Killer-Maschine."
Licca hob eine Augenbraue. „War das nicht von vorneherein klar?"

Krisha griff in der Zeit nach einem Stofflappen, setzte sich auf den Boden, legte ihre Schwerter ab und fing an etwas Staub von ihren Zwillingsklingen zu wischen. Ich blieb wortlos im Raum stehen.

„Das dachte ich auch", brummte Thibes und streckte die Hand nach dem Wein aus, „Aber dann hat sie die Monster in der Höhle wortwörtlich in der Luft zerissen, ohne dass wir etwas mitbekommen haben."
Matthias tat ihm den Gefallen, runzelte bei der Beschreibung aber die Stirn.
„Wie, ihr habt nichts mitbekommen?"
Der Zwilling warf mir einen düsteren Blick zu, den ich ausdruckslos erwiderte und erklärte:
„Nemesis ist in einem Moment auf das erste Monster zugelaufen und im nächsten Moment lagen sie alle tot auf dem Boden. Einfach... so!"
Er schnippte mit den Finger.

Matthias wirkte noch irritierter als vorher, aber Licca begriff es schließlich und sah mich an.
„Das Blut des Inifzierten hat funktioniert? Du konntest dich aufladen?"
Ich nickte knapp. „Ich kann mich schnell genug bewegen, dass es für euch nur Sekunden sind, während ich genügend Zeit habe, die meisten Monster zu töten."

Matthias und Licca wurden etwas blasser, sagten aber nichts weiter dazu.

„Im Ernst", machte jetzt Krisha und hörte auf ihre Klingen zu polieren, „Wie hat Allstair dich all die Jahre bei sich behalten können? Niemand kann dich aufhalten."

Alles in mir gefror und ich blockte auftauchende Bilder ab. Trotzdem musste ich gegen den Drang ankämpfen, über die Schulter zu schauen.

Dich führt der König allein.

„Ich hatte diese Magie nicht immer. Ich habe sie erst in Koranée entdeckt."
Der zweite Teil stimmte nicht, schließlich hatte ich in der Burg erst das Blut nocheinmal gespritzt bekommen müssen.

Krisha sah mich noch etwas länger an, schien etwas sagen zu wollen, entschloss sich dann aber zu einer anderen Frage:
„Aha. Aber wie bist du überhaupt erst zu Allstair gekommen?"
In der Anstrengung im Jetzt zu bleiben, presste ich die Kiefer aufeinander, aber meine Miene blieb starr.
„Ein Dorf hatte die Abgaben zum ersten Mal nicht gezahlt. Sie haben die Kinder mitgenommen."

Verstehen blitze in ihren Gesichtern auf aber ich behielt meine ausdruckslos Miene. Auch wenn ich alles andere wollte, als das winzigste bisschen Mitleid.

„Dann... bist du bei ihm aufgewachsen? Und warst von Anfang an seine rechte Hand?"
Licca wirkte beunruhigt von der Vorstellung.
Als Antwort nickte ich nur knapp.

Thibes stellte die mittlerweile halb leere Flasche Wein neben sich ab.
„Aber trotzdem bist du geflohen. Warum?"

Mein kühler Blick galt jetzt ihm.
„Das ist nicht relevant."
Doch er wollte es nicht ruhen lassen.
„Da irrst du dich. Wenn du uns den Grund nicht nennen kannst, wie weit sollen wir dir dann trauen? Überhaupt bist du mit den Motiven für dein Handeln sehr zurückhaltend. Und irgendwie arbeitest du ja eigentlich für Koranée."
In seiner sitzenden Position beugte er sich vor.
„Also, warum bist du geflohen?"

Meine Augen wurden schmal. Die anderen bemerkten, wie sich meine Haltung veränderte und rutschten unruhig auf ihren Plätzen rum.

„Besser wäre es, du würdest diese Frage nicht stellen", erwiderte ich, was Thibes nur als Herausforderung sah.
„Warum? Weil die Wahrheit wehtut?"

Ich atmete ein und aus, gab ihm aber nicht die Genugtuung einer Reaktion. Stattdessen wandte ich mich in Richtung Tür, während ich Allstairs Phantom-Hände auf mir spürte.
„Ich gehe ins Gasthaus und breche morgen auf. Danke, für eure Hilfe."

Thibes wirkte verärgert, schwieg aber. Der Rest nickte und winkte kurz, da war ich schon zur Tür raus.

Als ich die Türen des Gasthauses öffnete, musste ich ausgenblickich zur Seite springen sonst wäre ich unter einem betrunkenen Mann gelaufen, der an mir vorbei torkelte, die Stufe verfehlte und sich glatt hinlegte. Ihm folgte der Geruch nach Schweiß und Alkohol aus der Schenke.

Mit kühler Miene drängte ich mich durch die trinkenden, spielenden, singenden Menschen hindurch und stampfte den Weg nach oben zu meinem Zimmer.

Kaum hatte ich die Tür aufgemacht, hörte ich ein Geräusch über mir. Noch bevor ich den Kopf ganz zur Decke gehoben hatte, wurde ich von etwas nach unten gerissen und auf den Boden gepresst.

Ich brauchte ein paar Sekunden um zu erfassen, dass eine Hand mit einem Dolch auf meinen Hals niedersauste. Gerade noch rechtzeitig konnte ich meinen Kopf weit genug zur Seite neigen, dass die Klinge neben mir ins Holz stieß. Allerdings schnitt mir die Klinge seitlich in die Wange.

Sofort rammte ich der verhüllten Gestalt über mir den Ellenbogen ins Gesicht, dass es ihren Kopf zurückwarf. Gleichzeitig zog ich die Beine unter ihren Köper und trat sie von mir runter.

Die Person knallte ächzend mit dem Rücken gegen mein Bett, da war ich schon auf den Beinen und hatte zwei Messer gezogen. Das Schwert würde mich in dem kleinen Raum nur behindern.

Als der Angreifer aufstand, erkannte ich die Statur eine Frau. Da ich aber nur die braunen Augen sah, die mich entschlossen fixierten, konnte ich nicht auf ihre Identität schließen.

Sie stürzte sich sofort wieder auf mich, ebenfalls zwei Messer in der Hand, die sie aus ihrem schwarzen Kampfanzug zog. Einen Kampfanzug, der identisch zu meinen war.

Ich parierte ihre Angriffe, wich aus und ging ebenfalls in die Offensive.
Allstair hatte also jemanden aus seiner Elite-Kampfgruppe geschickt.

Während unseres Kampfes, stießen wir beide immer wieder gegen die wenigen Möbel des Zimmers, bis ich mich  um ihrer auf meinen Hals zielenden Klinge zu entgehen, durch das Fenster warf und auf das Dach hochzog. Ich klettere auf den Sims des schräg abfallenden Holzes und sah nach unten.

Meine Angreiferin sah mit verengten Augen aus dem Fenster zu mir hoch, kletterte mir aber ohne zu zögern nach.

Schließlich standen wir uns auf dem Sims gegenüber, beide mit den kleinen Messern in der Hand. Eine kühle Brise der Nacht strich mir übers Gesicht.

„Wer bist du?", forderte ich kalt zu wissen. Meine Stimme war ruhig und regelmäßig. Kein bisschen angestrengt vom vorherigen Kampf. Das galt aber auch für meine Gegnerin.

Die Frau zog die Kapuze ihrer Kluft zurück und offenbarte blondes, streng nach hinten gebundenes Haar. Als sie dann auch das Tuch von Mund und Nase schob, erkannte ich sie.
„Beccah."

Sie lächelte mich an, aber es erreichte nicht ihre Augen.
„Nemesis. Was für ein reizendes Wiedersehen."

Gespielt gelassen warf ich eines der Messer hoch und fing es wieder auf. Doch dabei beobachtete ich jeden Atemzug von ihr.
„Also hat Allstair einen seiner Schoßhunde geschickt, um mich wieder einzufangen. Nervt es dich nicht die Drecksarbeit zu machen?"
Sie verfolgte das Messer mit den Augen, ehe sie mir wieder ins Gesicht sah. Immer noch in Kampfstellung und ohne Probleme auf den schmalen Dach balancierend.

„Einfangen? Nein, ich bin wegen etwas ganz anderem hier."
Mit einem Nicken deutete sie auf meinen Hals. Unter der Lederkluft verborgen trug ich sowohl Drystans Ring, als auch das Amulett.

Einen Moment lang sah ich sie an, dann zuckte ich die Schultern steckte die Messer zurück in den Gürtel und zog mein Schwert.
„Komm und hol es dir."

Grinsend wechselte sie ebenfalls zu einem Schwert. Nicht das, was sie in der Burg gehabt hatte, sondern eines aus Schwarzstahl. Keine Wunder, Allstair besaß ja jetzt auch die Minen.

Leichtfüßig sprang sie vor und wir stürzten uns in den nächsten Schlagabtausch unserer Schwerter.

Beccah war zum Zeitpunkt meiner Flucht seit ein paar Monaten General von Allstairs Spezialeinheit gewesen und ursprünglich ein gestohlenes Kind wie ich. Wie eigentlich alle von seiner Spezialeinheit.

Auch wenn sie nie vom König persönlich ausgebildet wurden. Zwar war ihr Training durchaus hart und forderte eiserne Disziplin, aber gefoltert oder missbraucht wie ich, hatte man sie nie.

Allerdings hatten Beccah und ich in der Burg öfter gegeneinander gekämpft und ich hatte ihr die ein oder andere schlimme Verletzung hinzugefügt. Diese Kämpfe waren vor allem zum Vergnügen von Allstair und Beccahs Ausbilder, dem Hauptmann, gewesen. Ein Kräftemessen zwischen alten Freunden, wer der bessere Lehrer war. Wer die bessere Kämpferin herangezogen hatte.

Gegen Allstairs Grausamkeit, die mich geformt hatte, kam der Hauptmann jedoch nicht ran. Oder nur fast.

Jedenfalls waren Beccah und ich von Kind auf antrainierte Feinde, die beide versuchten ihren Vorgesetzten stolz zu machen. Dass ich sie so gut wie immer geschlagen hatte, hatte dafür gesorgt, dass sie mich nur noch mehr hasste und das hatte auch meine Zeit in Freiheit nicht geändert.

Wir sprangen auseinander. Keiner hatte einen Treffer gelandet.

„Er schickt dich echt allein?", wunderte ich mich mit ausdruckslosem Gesicht, „Nachdem du mich bei unseren Duellen nie schlagen konntest?"
Sie verzog den Mund und erwiderte fauchend:
„Fast nie. Vergiss nicht, dass auch ich gewonnen habe."

Das hatte ich nie. Allstair hatte dafür gesorgt. Aber das musste ich sie ja nicht wissen lassen.

„Und wer hat gesagt, dass ich alleine bin?",ergänzte Beccah und sah über meine Schulter.

Mit einem unguten Gefühl folgte ich ihrem Blick. Vom abgrenzenden Haus hinter mir sprangen drei weitere Gestalten in Kampfanzügen auf das Dach des Gasthauses. Sie verursachten kein einziges Geräusch, als sie in die Hocke gingen, um sich abzufedern und langsam aufrichteten.

Weitere Assasinen Allstairs. Äußerlich ruhig positionierte ich mich neu, um beide Seiten besser im Blick zu haben. Wobei ich auf den schmalen Sims nicht viele Möglichkeiten hatte.

Ich war gut, ja. Ich war sehr gut.
Ich konnte es mit Dutzenden von Soldaten und Rebellen aufnehmen, ohne verletzt zu werden. Sie konnten mich alle gleichzeitig angreifen, aber am Ende starben sie, nicht ich.

Aber die hier waren keine gewöhnlichen Soldaten. Es waren die besten Kämpfer des Königs und gegen sie alle gleichzeitig, hatte auch ich Schwierigkeiten. Ich könnte es zwar schaffen, aber auf dem Dach standen meine Chancen dafür erheblich schlechter als auf dem Boden.

Und allein die Tatsache, dass sie hier waren, war ein Problem.
Allstair wusste, dass ich hier war. Und er bzw. Arnicus wollten das Amulett, das ich um den Hals trug.
Wobei es mich eigentlich nicht überraschen sollte. Wenn eine ganze Patrouille in einem Kaff wie Godend ermordet wird, kann der König seine Schlüsse ziehen.

Ich seufzte.
Tja scheiße.

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