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Umgeben von Musik tanzte ich mit kreisenden Hüften über den Steinboden. Die Musiker spielten in der Ecke. Abrupte Geigen, tiefe Trommeln und verwirrende Flöten begleiteten jeden meiner Schritte.
In meiner Hand hielt ich zwei Schwerter, Zwillingsklingen, die ich passend zur Musik schwang. Sie waren poliert, spiegelglatt aber ebenso scharf. So fingen sie das warme Licht der umstehenden Fackeln auf und warfen es zu der Menge zurück.
Über uns hing die tiefe Nacht, der Himmel umwölkt, sodass nicht mal die Sterne uns erreichten. Ein frischer Wind wehte, der kalt über meine nackten Arme strich.
Mein zu wilden Zöpfen geflochtenes Haar wirbelte zusammen mit dem roten Rock um mich herum. Keine Sekunde lang blieb ich stehen. Ließ die Schwerter blitzen, streckte ab und zu das Bein, sodass es durch den Schlitz in meinen luftigen Rock entblößt wurde. Kleine Glöckchen klimperten bei jeder meiner Bewegungen. Sie waren an Hüfte und Dekolleté angebracht.
Mein Oberteil war Bauchfrei, tief ausgeschnitten und lief mit zwei Bänden am Hals zusammen. Abgesehen von den Glöckchen, gab es keine Verzierungen.
Um mich herum verfolgten die Männer mich mit hungrigen Blicken. Ihre Augen sprangen von meinen schnellen Beinen, zu der schwingenden Hüfte und meinen Brüsten. Einige wenige sahen mir ins Gesicht.
Die Frauen unter ihnen hatten ihr Aufmerksamkeit ebenfalls auf mich gerichtet, jedoch waren viele ihrer Blick entweder mitleidig oder angewidert.
Es war der Geburtstag von König Allstair. Zelebriert wurde das Ganze auf dem Hof der Burg. Umgeben von Steinmauern, auf denen seine Soldaten standen und die Menge kritisch musterten.
Eingeladen waren die restlichen adeligen Familien, die er zusammenkratzen konnte und all diejenigen, die seinem Militär dienten. Soldaten wie Offiziere. Nur hatten einige das Pech heute ihren Dienst ableisten zu müssen.
Ich hätte mit jeden einzelnen von ihnen getauscht.
Die vielen Blicke auf meiner Haut spürend, warf ich eines der Messer nach oben, vollführte einen Flickflack und fing es bei der Landung wieder auf. Applaus brandete los, aber es erfüllte mich nicht mit Genugtuung.
Ich fror in meinen dünnen Kleidern, wohingegen die Gäste in braune Stoffe und warme Felle gehüllt waren. Nicht alle trugen ihre Waffen zur Schau, aber unweigerlich hatte jeder welche dabei. Das war üblich in Leymalien, wo man es mit Anstand und Gewalt nicht so streng sah. Die Landschaft war karg, der Boden schwer zu bewirtschaften und so biss man sich durch, so gut es eben ging. Die Menschen waren genauso zäh und unnachgiebig wie das Land.
Als ich meine Vorführung fortsetzte, war ich mir dem lüsternen Blick des Königs nur allzu bewusst. Er saß erhöht auf seinem Thron, der letztendlich nur ein aufwändig geschnitzter Stuhl aus Eichenholz war. Vor ihm eine lange Tafel an der weitere Gefolgsmänner und Vertraute saßen. Obwohl Vertraute vermutlich zu viel gesagt war.
Verbündete.
In der einen Hand schwenkte er seinen Whiskey, die andere tippte auf den Tisch, während seine schwarzen Augen mich keine Sekunde lang los ließen. Das braune dünne Haar glänzte, die Fackeln warfen harte Schatten auf sein Gesicht.
Wie immer stieg Angst in mir auf, wenn ich ihn sah. Sie entstand in meinem Bauch und verbreitete sich klebrig in meinem Körper.
Wenn der Plan gelang, würde ich frei sein. Wenn nicht... die Konsequenzen wollte ich mir gar nicht erst ausmalen.
Ich neigte den Kopf und wandte mich wieder den restlichen Zuschauern zu. Trotzdem war ich mir seiner Augen bewusst.
Auch wenn alles vorbereitet war, alles ins genaue Detail geplant, zweifelte ich, ob ich es schaffen würde. Mein Mut drohte mir mit jedem Schritt dieses Tanzes, mit jeder Sekunde, der ich seinem besitzergreifenden Blick standhalten musste, weiter zu entgleiten.
Kurz huschten meine Augen zu dem König hoch. Hatte er mich deswegen heute als Atrraktion des Abends eingesetzt? Ahnte er von meinem Fluchtplan und nutzte das hier als weitere Machtdemonstration?
Die Musik verlangsamte sich, also passte ich mich dem neuem Tempo an. Meine Klingen wurden träger, meine Bewegungen ausladender.
Mein Tanz endete in einer tiefen Verbeugung vor dem König. Dafür kniete ich mich hin, legte die Schwerter rechts und links ab und senkte den Kopf. Meine Zöpfe fielen mir über die Schultern, mein Atem ging beschleunigt. Meine Füße schmerzten von dem rauen Asphalt und den vielen kleinen Steinchen, die sich in meine Haut gebohrt hatten.
Ich tanzte hier schon seit Stunden ohne Unterlass. Entweder würde er mich jetzt auffordern mit dem nächsten Lied erneut zu beginnen oder er erwartete etwas anderes von mir.
Ich musste nur die nächtsen Stunden überstehen. Nur noch ein bisschen und dann würde ich fliehen.
Unter gesenkten Liedern bemerkte ich die Handbewegung des Königs. Kaum merklich atmete ich aus, als die Musiker verstummten und ihre Instrumente beiseite stellten. Jedoch regte ich mich nicht vom Fleck.
Langsam erhob sich der König und die Augen der restlichen Männer lösten sich nur widerwillig von meinem Körper.
"Ich hoffe, der Tanz meiner Vollstreckerin hat euch gefallen. Seit versichert, ihr werdet heute noch genug Gelegenheiten haben, sie näher kennen zu lernen", bei seinem kalten Lächeln entblößte er strahlend weiße Zähne. Er mochte der grausamste unter ihnen sein, aber im Gegensatz zu manchen anderen hatte er ein Gefühl für Hygiene.
Auch wenn diese Tatsache nicht das Monster unter dem gepflegten Aussehen verbergen konnte.
"Wir haben uns heute hier versammelt, um meinen Geburtstag zu feiern. Ein weiteres Lebensjahr zieht ins Land und meine Entschlossenheit ist stärker denn jeh. Seit fast nun einem Jahr kämpfen wir mit den Koranèeanern um die Berge, wo unser wertvolles Schwarzstahl verborgen liegt. Sie schleifen Waffen aus unserem Gut, betreiben Waffenhandel mit Chri-Delero und bereichern sich an dem gewonnenen Geld, während wir hier versauern."
Bekräftigendes Gemurmel wurde laut. Leymalien mochte einen König in einer Burg haben, deren Mauern unzerstörbar waren und ein geeintes Volk, aber die Bauern auf den Feldern waren arm, die Ernte oft karg und die Winter hart. Dem Land ging es nicht gut, während die westlichen Länder in Reichtum schwelgten. Das lag zum einen an den verlorenen Mienen, zum aderen an dem Krieg den Leymalien vor hundert Jahren verlor.
Auch wenn Koranée uns nicht eingenommen, sondern in Ruhe zurück ziehen lassen hat, haben sie uns doch in den Ruin gestürzt,
König Allstair war es, der die zerrissenen Clans wiederaufgebaut und ihnen ein Ziel gegeben hat. Er hat den Handel zwischen den Dörfern wiederaufleben lassen und gewährte jedem den Eintritt in seine Armee, der an den Toren klopfte. Jedoch bedeutete der Eintritt in seine Reihen ein großes Opfer: seine Freiheit.
Sobald man die harte Ausbildung begann, gab es kein Zurück mehr. Es war nicht möglich auszutreten, es seidenn man konnte es gesundheitlich bedingt nicht mehr. Befehle mussten unter allen Umständen befolgt werden, Widerstand führte zu Strafen. Je nachdem wie schwerwiegend ein Verstoß war, konnte er auch mit dem Tod bestraft werden.
Die Gegenleistung? Ruhm in der Schlacht, ein Dach über dem Kopf, warme Kleidung und regelmäßiges Essen. Für viele war das mehr, als sie in den Siedlungen oder auf dem Land hatten. Der König mochte mit eiserner Faust regieren, aber die die im treu waren, hielten das für unabdingbar, wenn das Land in Armmut und Hunger funktionieren sollte. Freundlichkeiten war ein Luxus, den man sich nicht leisten konnte. Letzten Endes befanden wir uns im Krieg.
Die Aussicht auf bessere Zeiten brachte König Allstair die Loyalität von seinen Untertanen ein. Sie wollten ihr Land zurück, auch wenn es bedeutete einem grausamen König wie ihm zu gehorchen. Entweder das oder wir siechten im ganzen Land verteilt auf uns allein gestellt dahin, hungernd ohne Handel und ohne Gesetze.
Ob man es guthieß oder nicht, der König hatte Struktur in das Land gebracht und die Wirtschaft ein Stück weit wiederhergestellt. Das war mehr, als Leymalien vorher erhoffen konnte.
König Allstair schlug seinen schwarzen Pelzmantel, der mit einer silbernen Brosche an Ort und stelle gehalten wurde, beiseite und schritt die Stufen runter von dem Podest mit der Tafel auf den Platz. Langsam bewegte er sich auf mich zu, die Menge teilte sich mühelos vor ihm.
"Ich versichere euch, Brüder und Schwestern: Koranée wird nicht mehr lange die Oberhand haben. Sie mögen jetzt noch stärker sein, aber das wird nicht lange von Dauer sein. Vertraut auf euren König und schwingt tapfer das Schwert. So viele Söhne und Töchter haben sich meiner Armee angeschlossen und trainieren ambitioniert jeden Tag."
Er hatte die gesamte Aufmerksamkeit seiner Gefolgsleute und sein kaum merkliches Lächeln verriet mir, wie sehr er es genoss.
"Koranée mag die besseren Ressourcen haben, aber wir haben etwas viel stärkeres, tiefgreifenderes: Wir haben uns. Wir haben eine Heimat die wir zurückholen wollen. Unsere Motivationen, unser Zusammenhalt wird sie letztendlich besiegen!"
Die Gäste klatschten lautstark und johlten zustimmend. Einige hoben ihre Bier- oder Weinkrüge und tranken auf den König.
Er war nur noch wenige Schritte von mir entfernt, aber ich hielt den Blick gesenkt. Je näher er kam, desto kleiner fühlte ich mich. Es gelang mir jedoch ein leeres Gesicht zu wahren und nicht zu zittern.
"Ich bin nicht hier um euch Lügen aufzutischen. Es wird nicht leicht sein diesen Krieg zu gewinnen. Er wird viele Opfer in unseren Reihen fordern, unser Blut wird fließen und Trauer wird es unmöglich erscheinen lassen. Aber das ist es nicht! So lange wir zusammenhalten und nicht aufgeben, werden wir siegreich aus dien Schlachten hervortreten."
Er hatte mich erreicht und ich schloss kurz die Augen. Das schlimme war, dass ich nicht wusste, was er tun würde. Was er mit mit vor hatte. Was er zum Vergnügen seiner Gäste von mir erwartete.
"Ich weiß, dass meine Strafen oft grausam sind. Dass ich Menschen töte, nur weil sie mir nicht gehorchen. Gegner legen das als Machtdemonstration aus, als nicht gerechtfertigt. Die, die für Leymalien einstehen und dem Land wirklich treu ergeben sind, werden vertsehen, dass wir uns Untreue nicht leisten können. In diesem Moment können Spione unter uns wandeln, genauso wie die unseren in Koranée."
Die Menge sah sich um, misstrauischer als vorher.
"So will ich für alle Fälle sicher gehen, dass niemand mich verrät, wenn es drauf ankommt. Einzelne Soldaten können den Krieg entscheiden, wenn die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt ankommt."
Seine kalten Finger packten mein Kinn und zwangen mich so dazu aufzustehen. Seine ernste Miene wurde von einem Lächeln ersetzt.
"Aber genug der Reden über diesen harten Krieg. Gönnen wir uns heute etwas Spaß."
Mit der Hand an meinem Kreuz führt er mich zurück zur Tafel. Mein Gesicht richtete ich kalt geradeaus, meine Klingen hielt ich noch immer in der Hand. Jede Ader in meinem Köprer wollte wegrennen, sich etwas über ziehen, damit meine Haut nicht länger entblößt wurde und ich seine kalten Finger nicht an meinem Rücken spüren konnte.
Erinnerungen drohten mich zu übermannen und ich hielt die Schwerter fester, damit meine Hände nicht zitterten.
Vor der Tafel drehte der König uns zu den Gästen. Mit leerem Gesicht flog mein Blick über die Menge. Ich konnte jedem Gesicht einen Namen zuordnen. Als Vorbereitung hatte ich mir die Gästeliste angeschaut und über die wichtigsten von ihnen recherchiert.
"Feiert, Brüder und Schwestern! Und kehrt morgen eisernen Mutes an eure Posten zurück!", wandte er sich erneut an seine Gäste, "Meine Nemesis steht eurem Vergnügen frei zur Verfügung."
Während er sich umwandte, um seinen Platz an der Tafel einzunehmen, flüsterte er mir zu: "Andrew Losgard"
Ich nickte kaum merklich, ehe ich in die Menge eintauchte. Sofort war ich von Männern unterschiedlichen Alters umringt.
Der erste zog mich an sich. Er gehörte dem Wald-Clan an. Einer kleinen Gruppe in unseren Wäldern. Sie lieferten Holz und Wild. Sie waren es, die heute für leckeren Braten gesorgt hatten, den man im Laufe des Abends bereits serviert hatte. Natürlich hatte ich nichts davon essen dürfen.
Er war mitte dreißig und schon auf einigen Festen dabei gewesen. Es war nicht das erste Mal, dass ich auf einen von König Allstairs Festen zum Vergnügen der Männer diente. So war es auch nicht das erste Mal, das dieser Mann Namens Renalds mich besanspruchte.
Ich setzte ein Lächeln auf. "Sir Renalds."
Er lächelte lüstern zurück: "Nemesis. Es ist mir eine Freude."
Musik setzte erneut ein und Renalds sah auf. Am Rande bemerkte ich andere, die Blicke auf mich warfen, sich aber mit anderen Partnerinnen in die Mitte des Platzes begaben.
"Tanzt mit mir." Was charmant formuliert war, durfte ich nicht ausschlagen. Wie der König gesagt hatte, stand ich allen zur Verfügung. Das bedeutete für mich, dass ich mich nicht wehren durfte.
"Sehr gern", hüftschwingend zog ich ihn mit mir und stellte mich in seinen Arm.
Ohne es zu verhehlen wanderten seine Augen prompt zu meinen Brüsten, als der Tanz begann.
"Ihr wart heute wieder mal beeindruckend", bemerkte Renalds. Seine Hand lag unangenehm fest auf meiner Hüfte.
"Vielen Dank. Dabei habt Ihr meinen Tanz doch bereits gesehen."
Ich mochte ihn anlächeln und ab uns zu mit den Wimpern klimpern, aber das war nur die Rolle, die ich nach dem König heute spielen sollte. Heute ware ich die Hure, an die sich alle vergreifen konnten.
Über Sir Renalds breite Schultern hinweg entdeckte ich endlich Andrew Losgard, ein junger Mann, der vor nicht allzu langer Zeit zu der Armee beigetreten war und sich für diesen Zeitraum bemerkenswert schnell hochgearbeitet hatte. Im Moment hatte er den rang eines nieridgen Offiziers Inne.
Mein Blick glitt zurück zu Renalds, der sich lächelnd vorbeugte und mir ins Ohr flüsterte:
"Dir könnte ich niemals müde werden"
Gleichzeitig drückte die Hand an meiner Hüfte mich fester gegen seine Mitte und als er sich wieder aufrichtete, waren wir uns so nah, dass ich seinen alkoholisierten Atem spüren konnte. "Außerdem warst du letztes Mal wirklich hinreißend."
Beim letzten Fest hatte ich Informationen über seinen Clan gebraucht. Tief im Wald konnte man sie leicht aus den Augen verlieren und König Allstair wollte sicher gehen, dass sie nichts planten oder Rohstoffe für sich behielten, die sie eigentlich an ihn abtreten mussten.
Die Informationen hatte ich ihm nach einer Nacht mit Renalds geliefert. Tatsächlich hatte der Wald-Clan Handel mit dem Fluss Clan getrieben und dem König nichts gesagt, damit er keine Steuern verlangen konnte.
Mann hatte beide Clans angegriffen und zur Strafe Kinder weggenommen, die jetzt zu Assassinen ausgebildet wurden. Kleine Babys, wie ich es gewesen war, die sich nicht an ihre Familie erinnern würden sondern nur die kalten Mauern der Burg und Blut kannten.
Auch wenn niemand von ihnen so behandelt wurde wie ich.
Eng gegen die Brust von Renalds gedrückt, tanzte ich den ersten Tanz mit ihm. Dabei ließ ich seine wandernden Hände über mich ergehen und legte sogar selbst eine Hand auf seine Brust.
Doch sobald der Tanz vorbei war, verließ ich ihn mit einem schüchternen Augenaufschlag.
Nachdem ich gemächlich durch die Menge schlenderte, dem einem oder anderen einen geheimnisvollen Blick zuwarf, steuerte ich auf Andrew zu. Gerade bediente er sich bei dem aufgestellten Buffet.
Kurz bervor ich ihn erreichen konnte, zog mich der nächste zu sich.
"Hallo Hübsche"
Augenblicklich wurde mir schlecht, aber ich ging um den blonden Soldaten herum und strich dabei über seine Schulter.
"Hallo. Wir kennen uns noch nicht.", meine Stimme war leise, während ich ihn von unten ansah. Ganz das liebe Mädchen, mit dem man machen konnte, was man wollte.
"Suchen wir uns doch eine ruhigere Ecke", erwiderte der Soldat ebenso leise, schob sich hinter mich und drückte mich mit seinem Körper weiter. Seine schwieligen Finger legten sich auf meine Schultern und er bugsierte mich zum Rande des Hofes. Hier war das Licht der Fackeln schwächer und die Musik leiser.
Ich wehrte mich nicht und ließ mich von ihm gegen die Wand der Mauer drücken. Kalter, rauer Stein bohrte sich in meinen Rücken.
Innerlich schrie ich als seine vom Alkohol glasigen Augen über meinen Körper wanderten. Stirnrunzelnd strich er über meine Narben an den Armen. Keine meiner vielen Narben, die sich über den ganzen Körper erstreckten, wurden durch meine freizügigen Kleider verdeckt.
"So ein schöner Körper und doch verunstaltet."
Ich fuhr meinerseits mit meinen Fingern sein Kinn entlang. Wir waren hier immer noch sichtbar für jeden, der rüber sah. Auch der König kontrollierte regelmäßig, das ich meinen Job tat. Ich spürte und wusste, dass er mich beobachete. Wäre es nicht so, hätte ich dem Kerl das Knie so stark in die Hoden gerammt, dass er keine Kinder mehr bekommen könnte.
"Für mich gelten die gleichen Regeln, wie für jeden anderen Soldaten. Auch ich werde für mein Versagen bestraft."
Seine Augen wanderten zurück zu meinem Gesicht. Mit voller Absicht war mein Mund leich geöffnet, mein Blick inensiv.
Nur noch dieses eine Mal. In wenigen Stunden würde ich meinen Fluchtplan in die Tat umsetzen. Der König hatte mir wie erwartet ein Ziel genannt, mit dem ich ohne Aufmerksamkeit zu erregen verschwinden konnte.
"Du scheinst sehr unartig gewesen zu sein"
Mit einem verwegenen Lächeln glitt meine Hand von seinem Kinn runter zu seiner Brust.
"Ich bin wilder, als man denkt."
Mit einem rauen Lachen schloss er den letzen Abstand zwischen uns und presste seine schmierigen Lippen auf meine. Ich unterdrückte den Drang die Klingen an meiner Hüfte zu ziehen und gab auch dann keinen Laut von mir, als er sich mit seinem gesamten Gewicht gegen mich drängte. Der Stein der Mauer bohrte sich unangenehm gegen meinen Rücken, aber das nahm ich kaum wahr.
Seine Hand glitt über meinen Oberschenkel, die andere begrapschte meine Brüste, während seine Zunge meinen Mund abtastete.
In diesem Moment musste ich Tränen unterdrücken, ebenso wie den Drang ihm seine Hände abzuhacken. Jeglicher Widerstand würden schlimmere Folgen mit sich ziehen. Der König würde mich bestrafen. Egal auf welche Weise, sie würde das hier übertreffen.
Wie der König es mich gelehrt hatte, ließ ich meine Hüften leicht kreisen und strich durch das Haar des Soldaten.
Das ermutigte in auch noch und sein Kuss wurde besitzergreifender. Ich wünschte mir ich hätte Gift auf den Lippen, das ihm mit jeder Sekunde dem Tod näher brachte.
Nach einer qualvollen Ewigkeit in der ich seine Berührungwn über mich ergehen lassen musste, wich er ein Stück zurück. Sein Atem kam stoßweise und auch ich tat, als müsste ich schwerer atmen.
"Suchen wir uns ein Zimer in der Burg. Es ist kalt."
Mit gespielt bedauernde Miene sagte ich: "Leider kann ich nicht zusagen. Der König beansprucht mich bereits für heute Nacht."
Eine Lüge die mir leicht über die Lippen kam und das einzige, das ihn dazu bringen würde, von mir abzulassen. Wie erwartet trat er wiederwillig zurück. Der Soldat glaubte mir, weil der König nicht oft auch auf eben solchen Festen von mir Gebrauch machte. Meisten saß ich auf seinem Schoß und er berührte mich, während er seine Gäste beobachtete und mir das nächste Ziel nannte.
Mit einer letzen Berührung seiner Wange entfernte ich mich eilig von dem Soldaten und machte Andrew in der Menge aus. Jetzt beobachtete er die Szenerie abseits. Ein Glas Bier in der Hand, das er jedoch nicht anrührte.
Ziestrebig schwebte ich zu ihm rüber und knickste vor ihm. Überrascht von meiner plötzlichen Aufmerksamkeit, neigte er den Kopf.
"Nemesis"
"Sir Andrew. Es freut mich, euch hier zu sehen."
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