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25

Drystan und ich gelangten vom Dach aus sicher wieder in den Turm zurück. Dafür mussten wir uns lediglich an der Fensterbank und in den Raum dahinter ziehen. Anschließend nahmen wir den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren.

Ich blieb still und fragte nicht, was der nächste Termin sein würde. In der Burg hatte ich gelernt nur zu reden, wenn ich angesprochen wurde. Manchmal vergaß ich mich in Drystans Gegenwart und redete ohne Aufforderung. Auch wenn es ihm nichts auszumachen schien, verfiel ich in ein andauerndes Schweigen.

Am Fuße der Treppe, die zum Turm hochführte, wandte er sich zu mir um. Da ich einen Schritt hinter ihm lief, blieb ich auf der letzten Stufe stehen. Tatsächlich war ich so ausnahmsweise auf Augenhöhe mit ihm.

„Meine Mutter hat einen Termin organisiert. Eine Schneiderin wird meine Maße nehmen und ich soll auswählen, was ich bei dem Verlobungsball tragen möchte.", er schien nicht sehr begeistert.
Wieder sagte ich nichts dazu.
Seufzend drehte er sich zurück, um seinen Weg fortzusetzen.
„Es würde mich freuen, wenn du etwas gesprächiger wärst. Manchmal habe ich das Gefühl, ich rede mit einem Stein.", bemerkte Drystan, als ich ihm folgte.
Kurz sah ich ihn an, dann aber wieder geradeaus.

Sichtlich genervt stieß er die Luft aus, blieb abrupt stehen und stellte sich vor mich. Sein Gesicht war meinem ganz nah, als er sich vorbeugte.

„Redet mit mir!"
Ich zuckte nicht mal zurück, auch wenn mir die körperliche Nähe nicht behagte.
„Wir haben geredet, Eure Hoheit. Auf dem Dach wurden viele Worte gewechselt."
Er schloss die Augen, schien sich zur Ruhe zu zwingen und richtete sich dann wieder auf.
„Wäre es denn so schlimm, sich mit mir zu unterhalten?", er legte den Kopf leicht schief, „Manche Leute würden sich geehrt fühlen, so viel Aufmerksamkeit von mir zu erhalten."

Gefühllos erwiderte ich seinen beinahe flehenden Blick.
„Dann gehöre ich wohl nicht zu diesen Leuten. Ich soll euch beschützen, nicht mit Euch reden."
„Das eine schließt das andere nicht aus."
„Täusche ich mich, oder hatten wir diese Konversation schonmal?", fragte ich.
Der Prinz zuckte die Schultern und sagte schnippisch.
„Viele waren es jedenfalls nicht."

Innerlich verdrehte ich die Augen. Wieso stritt er sich wegen so einer Kleinigkeit?

„Ist Euch das so wichtig?"
Ohne zu zögern nickte er. „Ja."
„Und warum?"
Darauf hatte er im ersten Moment keine Antwort, aber nach kurzem Nachdenken sah er mich wieder an.
„Ihr seid sympathisch. Ich würde gerne so etwas, wie eine Freundschaft mit Euch aufbauen."

Das Mädchen aus der Burg verschloss sich sofort, aber die Leibwächterin überlegte einen Moment.

Schließlich gestand ich. „Ich weiß gar nicht, wie man eine Freundin ist."
Schief grinste er mich an und stützte eine Hand in die Hüfte.
„Dann biete ich doch eine perfekte Gelegenheit, es mal auszuprobieren."

Auch wenn sein Lächeln ziemlich umwerfend wirken konnte, lies es mich kalt. So nett sein Angebot auch war, er hatte die Lektionen zu lange in mich eingeprügelt.

„Vielen Dank für das Angebot", sagte ich förmlich, „Aber ich lehne ab."
Sein Lächeln verrutschte. Fast vermisste ich es.

Trotzdem versuchte er es weiter und trat einen Schritt näher.
„Ihr könnt doch nicht alleine sein wollen. Jeder braucht Freunde."
Ich reckte das Kinn ein Stück höher. Vollkommen überzeugt erwiderte ich:
„Ich brauche niemanden."

Eine Weile musterte er mich schweigend. Dann drehte er sich um, damit er seinen Weg fortsetzen konnte.
„Dann endet Ihr allein."

Im ersten Momenten verblüfft von seinen harten Worten, folgte ich ihm erst ein paar Sekunden später.

Anscheinend erwartete ihn seine Mutter in seinen eigenen Gemächern. Als wir eintraten, stand sie vor den Eckbücherregalen und schaute sich die Sammlung an. Ihre dunklen Locken waren zu einem Dutt hoch gesteckt mit teuren Smaragd-Nadeln. Passend dazu trug sie ein ebenso grünes Kleid, mir weißer Spitze und Bänder am Rücken.
Als sie sich zu uns umdrehte, umspielte der samtene Rock ihre Beine.

Ich verbeugte mich, aber Drystan neigte lediglich den Kopf.
„Hallo Mutter", begrüßte er die Königin.
Sie nickte ihm zu. Dabei funkelte die filigrane Königinenkrone auf ihrem Haupt.
„Drystan. Du bist pünktlich."

Während ich neben der Tür Stellung nahm, trat Drystan näher zu seiner Mutter. Dabei wich er geübt den Bücherstapeln auf dem Boden aus. Es herrschte noch immer die gleiche Unordnung, wie die Tage davor.

Die Königin beäugte das Chaos.
„Könntest du dein Gemach nicht ordentlicher halten? Bitte wenigstens Phyrros darum."
Schulterzuckend sah Drystan sich um.
„Ich mag es so. Es ist nicht so steif."

Anscheinend redeten sie nicht zum ersten Mal darüber, denn seine Mutter seufzte resigniert.
Stattdessen sprach sie ein neues Thema an.
„Heute kümmern wir uns um deine Gaderobe für den Verlobungsball. Morgen möchte ich mit dir über das Menü sprechen. Außerdem solltest du dir die Gästeliste anschauen und dir die einzelnen Adelshäuer in Erinnerung rufen. Du wirst viele Gespeäche führen müssen."

Drystan versuchte gar nicht erst, Begeisterung zu heucheln, sondern verzog das Gesicht. Als die Königin ihn darauf tadelnd ansah, nickte er ergeben.
„Mach ich, Mutter."

Hinter mir wurde schwungvoll die Türen aufgestoßen, sodass ich hastig zu Seite gehen musste.

„Verzeiht mir die Verspätung, Eure Majestät.", eine Frau in den mittleren Jahren trat gefolgt von drei Gehilfinnen, die Stoffe, Nähnadeln und anderes Material in zwei Kisten trugen, ein.
Sie knickste elegant, wobei ihr Bob ihr Gesicht seitlich verdeckte. Als auch die Gehilfinnen geknickst hatten, wedelte die Schneiderin mit der Hand, damit die Mädchen die Sachen im Zimmer hinstellten.

„Die Sicherheitsmaßnahmen wurde verschärft, sodass alles genauestens überprüft wurde. Es hat länger gedauert, als erwartet."
Die Königin nickte verstehend und schob ihren Sohn nach vorne.: „Dann können wir ja jetzt anfangen."

Die Schneiderin rückte ihre schmale, schwarze Brille zurecht und nahm das Maßband, das um ihre Schultern lag.
„Mit Verlaub, Euer Hoheit, nehme ich jetzt Eure Maße."
Drystan Lächeln freundlich. „Natürlich."
Ohne, dass die Schneiderin etwas sagen musste, streckte er beide Arme seitlich aus, damit sie damit anfangen konnte. Es war wohl nicht das erste mal, dass eine Schneiderin etwas für ihn anfertigte.

Während sie ihre Arbeit tat, musterte ich sie und ihre Gehilfinnen, die gerade Stoffe auf dem Sofa ausbreiteten, genau.
Die Gehilfinnen waren jünger als die Schneiderin, aber nicht unter zwanzig. Beide trugen das Haar mit einer blassgelben Schleife zurück gebunden. Dazu hatten sie beide eine weiße,Bluse mit blassgelber Hose an, mit einer Reihe an Knöpfen entlang der Hosenbeine. Ein ungewöhnlicher Schnitt.
Es war identisch mit dem, was die Schneiderin selbst trug. Auch sie trug eine Hose mit den selben Knöpfen, aber in tiefrot. Ihr Bluse war zusätzlich an den Ärmelsaum mit Verzierungen versehen.

Der Raum wurde still, da niemand sprach. Drystan wartete bis die Schneiderin fertig war, die Königin sah wortlos zu. Ich beobachtete die Gehilfinnen von der Tür aus, die sich jetzt, die Hände vor dem Körper gefaltet, aufrichteten und warteten, bis sie Aufgaben bekamen.

Die Schneiderin trat zurück, schrieb die Maße auf einen Block und reichte den Zettel an eine der Mädchen weiter. Diese legte es in die Kiste zu den Nähsachen.

„Also, Eure Hoheit", die Schneiderin stützte erwartungsvoll die Hände in die Hüfte, „Was wünscht Ihr Euch?"

Gemeinsam mit seiner Mutter wählte der Prinz einen mitternachtsblauen Stoff für seine Gehrock, sowie ein feines Muster aus silberner Seide, das eingesponnen werden sollte. Zusätzlich verlangte er nach einen verzierten Gürtel für sein Schwert und konnte seiner Mutter die Rüschen vorne am Hemd ausreden. Zwischendurch stritten sie über Drystans Auswahl, aber der Prinz blieb in diesem Punkt stur. Am Ende gewann er die Diskussion mit den Worten:
„Ich will der Prinzessin nicht als jemand gegenüber treten, der ich nicht bin. Lass mich das anziehen, in dem ich mich wohlfühle."

Das ganze dauerte länger als erwartet, ganze zwei Stunden bis alles geklärt war und auch über den Preis verhandelt wurde.
Als die Schneiderin und ihre Gehilfinnen das Gemach verließen und auch die Königin sich um andere Angelegenheiten kümmern musste, atmete Drystan auf. Stöhnend ließ er sich auf das große Bett an der rechten Wand fallen. Der einzige Ort an dem keine Bücher verstreut waren.

„Uff hat das gedauert", sagte er, „Als ob so viel von meiner Kleidung abhängt! Die Prinzessim wird mich nicht anhand meiner Kleidung für gut befinden oder nicht."
Er bezog sich auf die Auseinandersetzung mit seiner Mutter.
„Außerdem braucht Chri-Delero die Heirat genauso sehr wir Koranée."

Das stimmte. Leymalien rückte vor und sollte Koranée das Land nicht mit den zusätzlichen Truppen aus Chri-Delero zurückschlagen können, würde Leymalien sich auch das Land der Prinzessin einverleiben. Man sollte das nicht unterschätzen, zumal Chri-Delero zwar Truppen, aber nicht so starke Waffen hatte wie wir. Die politische Heirat bot einen Nutzen für beide Seiten.

Drytsan fuhr sich im Liegen durch das Haar und schob den Arm anschließend unter den Kopf.
„Dieser Verlobungsball, bei dem ich ihr einen offiziellen Antrag mache ist doch eigentlich gar nicht nötig. Die Heirat wird so oder so stattfinden."

Er wirkte unglücklich, aber das war nicht überraschend.

Ich beschloss ein anderes Thema zur Sprache zu bringen. Zumal ich ihn sowieso informieren musste.
„Ich befürchte, Ihr werdet morgen auf meine Anwesenheit verzichten müssen, Eure Hoheit."
Er hob verwundert den Kopf.
„Wieso das?"
Zur Erklärung trat ich näher an das Bett.
„Kommandantin Belore hat mich heute morgen darum gebeten, ihr bei einer Patrouille zu helfen. Anscheinend haben sie die Spur eines Infizierten gefunden und wollen ihn jagen."

Jetzt richtet er sich ganz auf.
„Dann werden mich morgen eine Reihe an Wachen begleiten, nehme ich an."
Drystan schien nicht sehr erfreut, als er das sagte, aber ich nickte.

Eher weniger begeistert verzog er den Mund, nahm es aber hin.

„Ist das nicht gefährlich?", er legte den Kopf schief, „Wenn man bedenkt, wie schnell das kleine Mädchen im Wald war."
Das Kind, das ich getötet hatte. Nett, dass er es nicht aussprach, aber es änderte nichts.

Meine Miene wie immer stahlhart, verlagerte ich das Gewicht von einem Bein auf das andere.

„Ihr habt Recht. Sie war schneller und stärker, als sie sein sollte. Irgendwie hat die Infektion ihr übernatürliche Kräfte verliehen."
Das hatte ich zwar schon vorher gewusst, aber es sollte so klingen, als hätte ich mir das logisch erschlossen.

Diese neuen Informationen schienen ihm nicht zu gefallen, aber er tat auch nichts, um mich aufzuhalten. Trotzdem äußerte er seine Bedenken.
„Ich halte das für keine gute Idee, den Kampf zu suchen."

Das jemand einen Kampf vermeiden wollen würde erschien mir durch die Erziehung in der Burg zuerst als seltsam, aber im Nachhinein war es mir unangenehm, so zu denken. Kampf war nicht immer die Lösung, auch wenn ich etwas anderes gelernt hatte.

„Wir wollen den Infizierten von dem Dorf fern halten, auf das er Kurs zu nehmen scheint. Wir müssen verhindern, dass er sie ansteckt."
Drystan begann sich die Schläfen zu massieren, als hätte er Kopfschmerzen
„Die Gefangene sagte, dass ein Kratzer ausreicht oder?"

Das war die Information, die ich ihm unter dem Vorwand eines Verhörs von Adeena gegeben hatte, aber zur Bestätigung nickte ich.

Er stand wieder auf und stämmte beide Hände in die Hüfte.
„Na schön, Nemesis. Versucht morgen nicht drauf zu gehen, ja?", er grinste schief.
„Das hatte ich auch nicht vor."
„Dann ist ja gut", er kehrte mir den Rücken zu und bewegte sich Richtung Schreibtisch, „Ich werde mich jetzt Papierkram zu wenden. Ihr könnt in Eure eigenen Gemächer zurückkehren."

Ich verbeugte mich. „Ja, Eure Hoheit."

In meinem eigenen Zimmer richtete Laila gerade mein Bett her. Wie versprochen, waren die Kissen weniger geworden und abgesehen davon, hatte ich auch den ein oder anderen Schnick Schnack entfernen lassen. Das Zimmer war noch immer der pure Luxus aus Weiß und Gold, aber dafür hatte ich mehr Platz.

Drüber hinaus hatte ich die tausend Duftflaschen im Bad durch drei Flaschen Rosenduft ersetzt, den Baldachin am Bett abgehangen.
Ich besaß keine persönlichen Gegenstände, aber die Waffen, die ich bei meiner Ankunft in den Schrank geworfen hatte, waren jetzt ordentlich im Zimmer verteilt. An einigen Stellen waren sie nicht sofort sichtbar, aber im Kampf würde ich überall zu einer greifen können.

Laila sah auf und begrüßte mich mit einem Lächeln.
„Guten Tag, Lady Nemesis."
„Nur Nemesis",  berichtigte ich sie, während ich die Tür hinter mir schloss.
„Verzeihung", sie strich eine letzte Falte auf dem Laken glatt, ehe sie sich ganz mir zu wandte. Wie üblich trug sie das dunkelblaue Kleid mit weiße Schürze. Um ihren Dutt lag das weiße Band, das sie als Zofe des Adels auszeichnete.
„Wie kann ich dir behilflich sein?"

Doch ich winkte ab und öffnete meinen Schrank. Dort lagen ein paar Leinenstreifen, die ich heute morgen zerschnitten hatte, aber es waren mehr dazugekommen.
Laila bemerkte meinen Blick.
„Ich habe das Laken gewechselt und war so frei, dir mehr Streifen zu machen. Vermutlich legst du mehrere in deine Hose, weil du kaum Zeit hast sie zu wechseln."
Ich nickte dankbar und nahm mir neue heraus.

Als ich mich Richtung Bad bewegte, um mir auf der Toilette neue Leinenstreifem einzulegen, fragte Laila.
„Hast du starke Schmerzen? Ich kann ein schwaches Schmerzmittel besorgen."
Die Hand bereits auf dem Türgriff zum Bad, sah ich sie über die Schulter an.
„Ja, ich habe Schmerzen", ich ging rein, „Aber ich brauche nichts, das sie lindert."

Ich kannte schlimmere Schmerzen, als diese hier.

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