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Kapitel 36


„Was zur Hölle passiert hier?"

Es ist mehr ein Wispern. Der Unglaube spricht aus Skyla. Jetzt, wo das Adrenalin abklingt, beginnt das Medium das Ganze zu verarbeiten. Am Ende steht sie mehr Fragen gegenüber als Antworten. Noch immer bleibt ihr Fall ungeklärt. Das Kühlfach der Pathologie hatte zwar ihren Namen, aber nicht ihre Leiche. Obwohl Skyla vor Sumpfwasser trieft, gibt es keine Garantie, ob sie Kais Kopf verlassen hat. Milan ist fort und Dalika zurückgelassen. Skyla ist allein und noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass sie keine Ahnung hat, was sie erwartet, wenn sich die Türen vom Aufzug öffnen. Bei ihrem momentanen Glück geht die Jagd sicherlich weiter.


Die Knie werden weich und geben nach. Skyla fällt auf ihren Hintern und seufzt tief. Sie fühlt sich nicht bereit für die nächste Mutprobe. Ihre Nerven zittern. All diese Strapazen erträgt sie für diesen widerlichen Dämonenbär. Milan hat Recht – er ist es eigentlich nicht wert. Und doch steht für Skyla viel mehr auf dem Spiel, als die Rettung ihres Freundes. Denn Verrat ist etwas, was sie nicht duldet und in ihren Augen würde genau das eintreten, wenn sie Kai allein mit der Situation überlassen würde. Hoffentlich geht Dalika für diesen dummen Einfall nicht drauf. Es fühlt sich falsch an, im Aufzug zu stecken, während der Nang Tani einer Welle Sumpfmonstern ausgesetzt ist. Wie gern wäre Skyla lieber dort unten, um zu helfen. Auch wenn es bedeutet, dem Alptraum länger ausgesetzt zu sein und doch ist es die bessere Alternative.


Das Flackern der Lichter entgeht Skyla zwar nicht, aber es hat für sie zuerst keinen Belang. Bis der luxuriöse Käfig auffällig ruckelt. Erschrocken hebt sie den Kopf und atmet auf, als die Erschütterungen enden und die Fahrt problemlos voranschreitet. Als habe ihr fahrbarer Untersatz die Sorgen von ihr geschüttelt, hievt sie sich auf die Beine und streicht sie ihr Haar hinters Ohr. Mit Würde möchte sie aus dem Aufzug treten. Ein Blick auf die Steuerung und sie staunt über die zwanzig Etagen eines Untergeschosses. Sie muss tief in der Erde stecken. Unvorstellbar. Skyla hatte bislang nicht das Gefühl im Keller zu sein.


Müde beobachtet Skyla, wie der Aufzug Etage für Etage erklimmt. Sie erinnert sich an Milans Plan, Kontakt zu Naomi aufzunehmen. Sollte sie noch in Kais Kopf stecken, dann würde die Hexe ihr doch sicherlich antworten. Es kostet Skyla viel Überwindung, den Namen des Biests auszusprechen. Die Mission ist noch nicht hin, aber es geht sich mehr um ein wenig Klarheit.

„Naomi?" Ihr Blick gleitet durch den Aufzug. Vielleicht war sie zu leise, daher schluckt Skyla ihren Stolz hinunter und die Stimme fester. „Naomi? Kannst du mich hören?"

Einen langen Moment geduldet sich das Medium, bis der Aufzug erneut ruckelt. Diesmal heftiger und der Strom fällt sogar komplett aus. Skyla steht in plötzlicher Dunkelheit. Selbst der Notstrom reagiert nicht.

„Na toll! Was für ein Tag!"

Ihre Hand ertastet die Knopfleiste und testet sich aus. Ein Ätzen und Knirschen ist zu hören. Es klingt, als käme es von außerhalb.


Entsetzt ruft sich Skyla vor Augen, wie viele Etagen bereits erklimmt wurden und wie tief der Aufzug stürzen kann. Über die Hälfte ist geschafft und so würde es mehr als zehn Etagen hinab gehen. Sie schluckt schwer bei dem Gedanken und der Rhythmus auf den Tasten schneller und hektischer. Der Aufzug erzittert, als er plötzlich ein wenig absackt. Nur ein kleines Stück und doch rutscht Skyla das Herz in die Hose. Mit ausgestreckten Armen und geduckter Haltung sucht sie nach etwas Halt und konzentriert sich auf ihre Atmung. Der Fahrstuhl ächzt unter jeder ihrer Bewegung und gibt beunruhigende Geräusche von sich. In diesem Moment schließt sie mit ihrem Leben ab. Diesmal kann ihre Macht nicht helfen.

Rotes Licht durchschneidet die Dunkelheit. Der Notstrom springt an und taucht den engen Raum in ein unheilvolles Licht. Skyla grinst vor Verzweiflung. Ihre Lage wirkt aussichtslos, sodass der Wahnsinn ihren Verstand trüben zu droht. Ein albernes Kichern dringt aus ihrem Mund, als plötzlich ihre Augen eine Luke über ihren Kopf ausmachen. Kaum verlagert sie ihr Gewicht nach vorne, schaukelt der Untergrund gefährlich. Skyla ermahnt sich, langsamer und bedacht voranzuschreiten. Jeder einzelne Schritt ist ihr nicht geheuer und bringt das Gefährt gefährlich ins Schwanken. Um kein Risiko einzugehen, an der Luke zu verzweifeln, streckt sie den Arm in die Höhe, um ihre Macht wie eine Rakete abzufeuern. Der Boden unter ihr droht nachzugeben, als die Energie hinaus katapultiert wird. Die Klappe über ihren Kopf hat nicht mal den Hauch einer Chance, sich zu wehren. Wie die Tür in der Pathologie konnten nicht mal die dicken Schrauben helfen. Der Deckel wird von der Dunkelheit über ihrem Kopf verschlungen und bevor Skyla zu viel Zeit mit Starren verschwendet, finden ihre Hände über ihr Halt. Mit einem Ruck zieht sie sich hoch und klettert aus dem Kasten, um von dort festzustellen, dass eins der Drahtseile zur Hälfte gerissen ist. Lange wird das Ganze nicht halten. Der Aufzug wird abstürzen, das ist sicher und nur eine Frage der Zeit. Der Schaden ist irreparabel.


Das Notlicht scheint zwar aus dem Aufzug heraus, aber es reicht nicht, um die Umgebung wahrzunehmen. Dabei hofft Skyla so sehr, eine Leiter um sie herum auszumachen. Die Aussicht, sich mehrere Stockwerke an einem Seil hochzuziehen, lässt sie frustriert schnaufen. Am Ende wird ihr sicherlich nichts anders übrig bleiben. Ihre Augen fixieren gerade das Seil, da dringen unheilvoll Geräusche aus den Tiefen. Angestrengt versucht Skyla, die Gefahr zu definieren und je länger sie hinhört, umso stärker wird die Gänsehaut. Täuschen ihre Ohren sie nicht, dann klingt es nach dem schrecklichen Stimmengewirr der Sumpfmonster.


„Dalika." Skyla schluckt schwer. Aus Sorge um ihren neuen Verbündeten. „Bitte sei wohlauf."

Der Wunsch nach einer Taschenlampe ist groß und ihre Finger beginnen zu kribbeln. Selbst in einer anderen Dimension schafft es ihre Macht, Wünsche zu erfüllen. Denn von oben kommt ihr herbeigesehnter Gegenstand angeflogen. Überrascht fängt Skyla die Leuchte. Sie kann sich kaum entscheiden, ob sie vor Freude grinsen soll oder doch lieber überrascht ist. Erleichtert aufzuatmen kann sie besonders in dem Moment, als die Taschenlampe anspringt und der Kegel hell genug ist, um sich ein besseres Bild der Lage zu verschaffen. Die Leiter ist schnell ausgemacht und bei dem ansteigenden Lärm wird es höchste Zeit, zu klettern.


Der erste Schritt in Richtung Leiter folgt, als plötzlich zwei Arme auf sie hinabfallen. Skyla zuckt erschrocken zusammen, während sich jemand von hinten an sie drückt.

„Keine Angst, kleine Blume."

„Dalika?"

Der Duft und Klang des Nang Tani sind unverwechselbar. Und doch beruhigt es Skyla, als ihr Schutzgeist nickt.

„Die Knochensäge. Hol sie dir und lass den Fahrstuhl abstürzen."

Der Vorschlag klingt absurd!

„Warum sollte ich?"

„Um die Zahl deiner Verfolger zu vermindern", antwortet Dalika ihr ruhig.

Doch Skyla hat ihre Bedenken.

„Der Aufzug versperrt ihnen den Weg. Es wäre dumm, diesen abstürzen zu lassen. Durch ihn gewinne ich Zeit."


Dalika atmet tief aus und entfernt sich von ihr. Ihre Hände hingegen werkeln an Skyla Rücken und kitzeln sie zwischen den Schulterblättern. Überrascht lugt das Medium über die Schulter und beobachtet erstaunt, wie kleine Tempelblüten Dalikas Hände verlassen und in der Luft schweben. Es entsteht ein leuchtendes Gerüst, das an große Flügel erinnert.

„Was tust du da?"

„Ich lasse dich fliegen, kleine Blume."

„Fliegen?"

Es folgt ein Nicken. Dalikas bewegt ihre Hände wie eine Spinne ihr Netz webt. Sie verrichtet ihr Werk binnen Sekunden und nimmt Abstand. Sie stoppt neben der fehlenden Luke und hält die Hand darüber. Kurz darauf schwebt die Knochensäge hinauf, um Skyla anzusteuern.

Der Blick des Nang Tani ist voller Zuversicht.


„Du schaffst das, kleine Blume. Flieg hinauf und wappne nicht dich für den Kampf."

„Für den Kampf?" Skyla runzelt die Stirn. „Woher weißt du so viel über diesen Ort?"

Dalika schüttelt ihren Kopf. „Dafür bleibt keine Zeit."

„Dann nehmen wir uns die Zeit!"

Aber ihr Schutzgeist handelt und schlingt ihren rechten Arm um Skylas Taille. Noch ehe das Medium Dalikas Plan begreift, wirbelt der Nang Tani im Kreis und Skyla hebt vom Boden ab. Der Aufzug protestiert mit lautem Knarzen. Das klingt, als flehe er sie an, mit dem Unsinn aufzuhören. Medium und Geist drehen sich irre schnell, bis Dalika plötzlich loslässt und Skyla hinauf in die Luft schießt. In einem Zustand der Schwerelosigkeit überschlägt sie sich mehrere Male. Der Abstand zu dem Nang Tani vergrößert sich in kürzester Zeit. Leichte Windzüge und Bewegungen auf dem Rücken wecken Skylas Aufmerksamkeit. Das Blütengerüst ist zu Leben erwacht und trägt ihr Gewicht problemlos.


Wie eine stolze Mutter, deren Kind gerade die ersten Laufschritte gemeistert hat, blickt Dalika mit glänzenden Augen hinauf. Ihr Lächeln ist voller Herzenswärme und lässt sich nicht von der unheilvollen Geräuschkulisse zerstören. Erst, als Bewegungen an dem Aufzug auszumachen sind. Der Fahrstuhl gerät verdächtig ins Schwanken, woraufhin Dalika den Blick abwendet und die Knochensäge mit ihren Augen anvisiert. Skyla seufzt und möchte widersprechen, aber im nächsten Moment fehlt von ihrem Schutzgeist jede Spur. Sie ist wie vom Boden verschluckt. Es wird ernst, als die ersten Krallen oberhalb am Aufzug Halt suchen. Die Kreaturen haben sich durch schmalen Raum zwischen Wand und dem Lift gequetscht. Skylas Macht arbeitet auf Hochtouren, als sie den Ratschlag des Nang Tani umsetzt. Aus der Ferne ein Werkzeug zu steuern ist eine Kunst für sich. Skyla hat die ersten Anlaufschwierigkeiten. Oft gleitet die Knochensäge an der Schnur vorbei und streichelt ganz zaghaft die Fasern. Binnen von Sekunden ein Feingefühl zu erschaffen ist eine Nervenprobe, die von Skyla viel abverlangt. Der Druck auf den Schultern ist gewaltig, denn vier Sumpfmonster befinden sich zur Hälfte auf dem Fahrstuhl und ziehen sich hoch.


Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt sich das Ergebnis vorerst sehen, aber retten wird es Skyla nicht. In diesem Tempo wird es Stunden dauern, das Seil zu durchtrennen, obwohl die Monster ihr bereits tatkräftig helfen. Der Fahrstuhl schaukelt ordentlich und doch ist die Sicherung robuster, als Skyla annahm. Bei all der Zeit ist es ein Wunder, dass noch keine Kreatur die Kletter- Tortur gemeistert hat. Anscheinend haben sich die Wesen verschätzt und stecken im Zwischenraum fest. Damit bietet sich eine letzte Chance, die Säge-Geschwindigkeit erhöht sich und die ersten Erfolge sind auszumachen. Es kommt zum Kontrollverlust und das Sägen artet aus. Der erbärmliche Rest des Drahtseils beginnt zu glühen und zu qualmen. Dann geht es schnell wie bei einer Rakete, deren Zündschnur Feuer fängt. Die Verbindung reißt und die Schwerkraft macht ihren Job mehr als gut. Der Fahrstuhl sinkt laut ächzend hinab und reißt alles mit sich, was sich unter und zwischen ihm befindet. All die Monster, die den Gipfel fast erklommen haben, waren ihrem Ziel so nah und doch werden sie die ersten Opfer. Skyla sieht ihn erschrockene und panische Gesichter. Mit angehaltenem Atem beobachtet sie die Katastrophe, bis ihr auffällt, dass sie an Höhe gewinnt, denn die Flügel gehorchen nicht ihrem Willen und tragen sie somit hinauf bis ans Ende des Schachts. Die letzte Ebene.

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