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Kapitel 30

Die Qual der Wahl. Skyla widerstrebt es, den Ort der Ruhe zu verlassen. Bewusst vermied sie es, etwas über Kai in Erfahrung zu bringen. Das, was dem Dämon rausgerutscht ist, warf kein gutes Licht auf den Schutzgeist. Als Milan auf die kinderfreundliche Tür zuschreitet, keimt Panik in ihr auf.

„Nicht die!"

Überrascht dreht sich der Geisterjäger um und geduldet sich mit hochgezogener Augenbraue auf ihre Erklärung. Daraufhin seufzt Skyla laut.

„Schon vergessen, dass Kai Kinderseelen bevorzugt hat? Ich will da nicht rein. Ich kann ihn jetzt schon nicht leiden, daher erspare mir bitte sein altes Jagdmuster."

Milan nickt verständnisvoll und macht eine einladende Geste zu den anderen Türen. „Dann wähle du bitte einen Durchgang. Ich gebe dir zehn Sekunden, sonst öffne ich deine Alptraumtür."

Er lächelt belustigt und blickt herausfordernd, als könne er es nicht abwarten, seine Drohung in die Tat umzusetzen. Skyla hingegen funkelt ihn finster an. Sie mag es nicht, unter Druck gesetzt zu werden. Das können Julian und Dominik auch gut. Als Milan dann abwärts zu zählen beginnt, sputet sie zur nächstbesten Tür. Statt einem zarten Anklopfen oder einem leisen Öffnen, tritt sie mit Wucht zu. Unter dem Kraftaufwand gibt das Holz nach und löst sich aus der Verankerung. Staub wirbelt auf, als die Tür zu Boden kracht.

„Bist du irre?"

Milan hat sie schnell überholt und stellt sich schützend vor sein Mädchen. Skyla schnauft und bereut ihren Gefühlsausbruch zugleich. Es war nicht ihre Absicht, Chaos zu stiften. Zumal sie keinen blassen Schimmer über diesen Ort und deren Gesetze hat. Hoffentlich richtet sie keinen großen Schaden damit an. Kai ist gestört genug. Wer weiß, was sie hiermit ausrichtet. Bislang mied sie es, den Raum gründlich zu inspizieren. Auch wenn das grelle Licht von dem Röhrenfernsehers bereits in den Augen schmerzt. Dort tanzen unzählige Schwarz-Weiß-Punkte herum und das Surren schmerzt in den Ohren. Das Wohnzimmer in dem sich die beiden Eindringlinge befinden ist nur ein kleines Stück größer als Skylas Zimmer und noch spärlicher eingerichtet als der vorherige Unterschlupf der Geisterjäger. Auf einer staubigen Couch liegt ein ungepflegter Mann. Schnarchend wie ein Bär. Dürr und unrasiert. Das wenige Haar ergraut und fettig. Das weiße Unterhemd und die Jogginghose sind befleckt und die Sohle der Turnschuhe löst sich bereits an einigen Stellen.

Mit rümpfender Nase stoppt Skyla vor der alten Couch und muss den Reflex unterdrücken, nicht gegen das Polster zu treten, um den widerlichen Kerl zu wecken.

„Das ist Kai, da bin ich mir sicher."

Sie bleckt die Zähne und empfindet pure Abscheu. So wie für den Dämonenbär. Die beachtliche Ansammlung leergetrunkener Bierflaschen macht den Eindruck nicht besser. Die Alkoholfahne brennt sich in ihre Nase. Mit einem gefakten Lächeln auf den Lippen greift Milan nach ihr, um sie im nächsten Moment zu überraschen. Der Geisterjäger ist schnell und legt ihr die Hand vor dem Mund. Im Nullkommanichts startet er eine Entführung, um sie fern von dem Fremden zu reißen. Schließlich beugt er sich an ihr Ohr.

„Süße, wir stecken im Kopf eines Dämons. In einer Welt, die nicht für unsere Augen gestattet ist. Wir sind Viren in einem System und du willst nicht, dass wir auffliegen. Das, was uns jagen wird, kann ich nicht bezwingen. Hast du verstanden?"

Das, was uns jagen wird – was soll das denn jetzt bedeuten?

Ihr liegen so viele Fragen auf der Zunge, doch Milan macht nicht den Anschein, darüber reden zu wollen. Seine Finger gleiten von ihr, kurz darauf erkundet er leise den Raum. Skyla folgt ihm furchtlos. Bislang gibt es nichts, was ihr Grund zur Sorge gibt.

Ein Blick über die Schulter, als wolle sich ihr Reisebegleiter versichern, dass der Mann noch immer schläft, und schon werden Regeln aufgestellt: „Erstens: Es wird nichts angefasst, außer es kann dir bei der Flucht oder Selbstverteidigung helfen. Zweitens: Spreche nicht mit den Erinnerungen, denn sie antworten dir eh nicht. Drittens: Verstecke dich, wenn du unheilvolle Geräusche hörst!"

Seine Gesichtszüge haben sich verdüstert, als sei er sich sicher, dass sie jede einzelne Regel bricht. Abwehrend hebt Skyla die Hände.

„Du bist der Experte. Ich gebe mir Mühe, nichts dergleichen zu tun."

„Das Chaos ist vorprogrammiert", murmelt der Schwarzmaler.

Die Ohren spitzen sich, als ein Schlüssel zum Einsatz kommt. Die Eingangstür wird aufgeschlossen und ein pummeliger Junge mit Brille tritt mit einer Papiertütte in die Wohnung ein. Dabei bedacht, keinen großen Lärm zu verursachen. Furchterfüllt schnellt sein Blick immer aufs Neue zu dem schnarchenden Mann. Jeder Schritt ist gut durchdacht. Leicht geduckt im Schutz der Dunkelheit schleicht der Kerl zur Küchenzeile. Ziel ist das Waschbecken, von wo ein Wasserkocher gefüllt und bedient wird. Neugierig beobachtet Skyla den Jungen im Teenageralter, der zu viel auf den Rippen hat. Einen der Gründe scheint sie zu kennen, denn die Papiertütte ist randvoll mit Fastfood Produkten. Sie bezweifelt, dass an diesem Ort frisch gekocht wurde.

„Süße, wir sollten weiter."

Skyla wendet sich von der Zubereitung der ungesunden Mahlzeit ab und wird stutzig, als Milan die Haustür ansteuert.

„Ähm, Milan? Wir sind doch von da gekommen. Du weißt schon, aus dem Raum der tausend Türen."

Noch während sie sich dreht, erkennt sie, dass der Durchgang spurlos verschwunden ist. Mit der Wahl der Tür beginnt hier ihr Abenteuer.

Milan winkt sie mit einem verspielten Ausdruck zu sich. Fast, als amüsiere sie ihn. Ein Schritt vorwärts und seine Gesichtszüge verändern sich.

„Warte, Skyla!"

Ihr Körper gehorcht aufs Wort und schreckt zusammen, als etwas mit Wucht angeflogen kommt. Es kracht nahe ihr. Die Arme legen sich schützend über das Gesicht. Kurz darauf bohren sich spitze Partikel in die Haut und eine Flüssigkeit verteilt sich im Haar.

„KAI! BIST DU WURM AUCH MAL ZURÜCK! SAG MIR NICHT, DU HAST DIE GÖRE VON NEBENAN BELÄSTIGT! DIE LEUTE REDEN BEREITS ÜBER DEINE ABART!"

Wie ein Unwetter hallt die Stimme des Mannes durch das Apartment. Der Junge am Wasserkocher stürmt mit eingezogenem Kopf und einem aufgewärmten Fertiggericht zu einer kleinen Vorratskammer. Dort legt er am Boden seine Mahlzeit ab und verbarrikadiert gekonnt die Tür. Schneller als der unrasierte Mann.

„KAI! DU FEIGE RATTE! MACH DIE TÜR AUF!"

„Niemals!"

Ohne Zweifel handelt es sich um die Stimme ihres Schutzgeistes. Skyla hat sich geirrt. Sie dachte, Kai sei der Kerl von der Couch.

Milan tritt an Skyla heran und begutachtet den schmerzenden Arm. Sie schenkt ihm nur wenig Aufmerksamkeit, denn der alte Kerl lacht höhnisch. Ihr Beschützerinstinkt meldet sich, als der Mann aus einer Ecke einen Baseballschläger hervorholt.

„DANN RÄUCHEN WIR DAS RATTENNEST DOCH MAL AUS!"

„OH NEIN!" Skyla löst sich von Milan und hebt den Arm. Die Finger kribbeln und die Macht streckt bereits die Finger nach der Waffe aus.

„Skyla! Nicht! Du kannst nichts ausrichten. Wir befinden uns in einer Erinnerung. Deine Macht würde nur das Unheil zu uns locken."

Milan erreicht sie und dennoch ist das Medium hochkonzentriert auf den Baseballschläger. Ihr Freund mag Recht haben und doch ist es nicht ihre Art, den stillen Zuschauer zu spielen. Kai ist ein Ekel, aber das hat er nicht verdient.

Verdeckt wird die Schandtat von Milan, der sich wie ein Sichtschutz ins Bild schiebt und den Blickkontakt sucht. Skyla mahlt den Kiefer, aber all das blendet ihr Gegenüber aus und fängt sachte ihr Gesicht ein.

„Ich weiß, das ist schrecklich, aber du musst dich beruhigen. Wir können leider nichts ausrichten und unser Zeitfenster ist begrenzt."

Seine Finger streichen sachte über die Wangen. Es zeigt Wirkung, Skylas Wut verfliegt und der Fokus auf die eigentliche Aufgabe kehrt zurück. Sie nickt und lässt sich an die Hand nehmen. Die ersten Schritte auf die Tür sind gemacht, da kracht der Baseballschläger gegen die Tür. Das Holz gibt ächzend nach und das Wimmern aus der Kammer dringt an ihr Ohr. Mit einem Ruck löst sich Skyla und dreht sich um.

„Lass den Jungen in Ruhe!"

Mit ihrem Ruf entfesselt Skyla ihre Macht auf einer ganz neuen Ebene. Ihre Wut wird aus ihrem Körper katapultiert und erschüttert die gesamte Atmosphäre. In einem Umkreis von geschätzt fünf Metern. Die Machtwelle bewegt sämtliche Gegenstände, die nicht niet- und nagelfest sind. Wie bei einem Tornado leidet das Mobiliar darunter und wirbelt herum. Kais Angreifer haut es ebenfalls um. Er donnert gegen die Küchenzeile und verliert den Baseballschläger. Skyla stampft gerade auf ihn zu, da bemerkt sie Milan im Augenwinkel. Denn auch ihn traf die Energie. Er liegt ebenfalls am Boden. Der Unglaube ist ihm ins Gesicht geschrieben. Fassungslos, als könne er nicht begreifen, was geschehen ist. Kaum ist die Wut fort, schwankt Skyla. Sie stützt sich an der naheliegenden Wand und wendet den Blick von ihrem Freund ab. Sicherlich heißt er die Aktion nicht gut. Aber seine These - Nicht in die Vergangenheit einzugreifen zu können – hat sie widerlegt.

In der Kammer tut sich etwas. Dielen knarren und Dinge werden verschoben. Doch es ist ein lauter Gong einer Uhr, der Skyla zusammenschrecken lässt. Benommen schaukelt der Körper hin und her. Der Blick gleitet durch den trostlosen Ort. Vorbei an dem Mann, der bewegungslos in der Küche liegt. Nirgends ist eine Uhr auszumachen. Nur ein unheilvolles Knirschen aus dem Hintergrund. Die Wandseite unter ihrer Hand fühlt sich im Sekundentakt immer kälter an. So schnell wie Milan auf den Beinen steht und zu ihr düst, überrascht Skyla. Seine Hände legen sich gerade um ihre Taille, da riecht Skyla starke Fäulnis. Die Nackenhaare stellen sich auf, als ein fremder Atem die Haut am Hals trifft. Nur kurz erblickt Skyla die langen Krallen, die an Spinnenbeine erinnern. Die Enden sind scharf wie Schwerter. Im nächsten Augenblick bohren sich diese in ihre Schultern. Skyla hat sich geirrt. Es sind nicht nur die Enden, die messerscharf sind. Jede Unterseite der Klauen schneiden durch Stoff und Fleisch. Ein Zischen entweicht ihr. Die Wunden pochen und erinnern an Schnittverletzungen durch die Küchenmesser. Der Körper ist starr wie eine Puppe. Aus Angst durch Bewegungen, größeren Schaden anzurichten. Milan zögert keine Sekunde und schlägt mit der blanken Faust zu.


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