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5. Kapitel


Bewusst verdrängt Skyla jegliche Gedanken an ihre bereits verstorbene Großmutter. Ein Treffen sei ihr nie gegönnt worden, da sie sehr früh verstarb. Ihre Mutter Kacie erlebte in ihrem Alter eine Tragödie. An jenen Tag verlor sie ihr Zuhause. Verwandte hatte Kacie keine mehr. Der Vater unauffindbar. Leider ist das schon alles, was Skyla weiß. Die Vergangenheit ihrer Mutter ist ein wohlbehüteter Schatz im Kreise der Familie. Dank Oma Ulrike weiß sie sogar schon mehr, als sie sollte. Denn ihre Eltern schweigen das Thema tot, was ihre Oma nie gut hieß. Daher gab sie kleine Krümel einer großen Torte heraus. Kleine Hinweise, die Skyla vor Augen halten sollen, warum Kacie das Schweigen bevorzugt. Aber selbst die Zeit heilt solche Wunden nicht. Sobald der Todesfall nur angeschnitten wird, ist die Laune bei ihren Eltern dahin. Jedes Mal verhält sich ihre Mutter Kacie seltsam und spricht mit Verbitterung. Daher lernte Skyla schon in jungen Jahren das Thema zu untergraben. Allein, um das Familienglück zu beschützen. So will sich Skyla auch heute keine weitere Sekunde damit beschäftigen.

Aber die bedrückte Stimmung bessert sich einfach nicht. Ob Zuhause oder auf dem Weg zur Arbeit, so kurz dieser auch sein mag. Es ist nicht dasselbe ohne Milan. Ihr fehlt das überschwängliche Verhalten des Geisterjägers, mehr als sie glaubte. Lukas hingegen ist der ruhigere Typ, das totale Gegenstück von Milan. Obwohl sie zugeben muss, dass sich Lukas ihr gegenüber schon anders verhält als zum Rest der Menschheit. An ihrer Seite ist er weitaus offener und sie hat das Gefühl, er blüht sogar auf. Seinen Freundeskreis hält Lukas bewusst klein und gibt sich nur mit Leuten ab, bei dem er ein gutes Gefühl verspürt. In Skylas Nähe zeigt ihr bester Freund gerne sein wahres Gesicht. Dazu gehört seine ab und an alberne Seite, die sie zu schätzen weiß. Die Menschheit sieht ihn zu wenig lächeln, aber kaum finden die Kindheitsfreunde zusammen, ändert sich dies mit einem Schlag. Etwas, worauf Skyla schon öfter angesprochen wurde, was ihr zu Beginn nie auffiel. Alle zweifeln an Lukas, finden ihn langweilig und zu still, dabei verpassen sie solch eine großartige Chance, eine so wundervolle Person besser kennenzulernen. Lukas versteckt so viele Gesichter hinter seiner Maske. Hoffentlich erkennt das eines Tages die richtige Person und Lukas bekommt sein wohlverdientes Happy End. Eine Person, die sie seine Liebe aufrichtig erwidern kann. Jemand, der ihn so akzeptiert, wie er ist und seine Verlustängste, verschuldet durch die Scheidung seiner Eltern, im Hinterkopf behält.

Die Pforte zum Kräutergarten verliert leider an Glanz. Die gelben Rosen haben ihre schönsten Tage hinter sich. Nur wenige haben bislang durchgehalten, sodass der Rückschnitt in naher Zukunft ansteht. Etwas wehmütig durchstreifen beide Freunde den Tunnel und verkünden die Vorfreude auf den nächsten Sommer, wenn das Meisterwerk erneut erblüht. Dann wird es höchste Zeit, Oma Ulrike für einen Besuch zu motivieren. Das alte Herz wird sicherlich mindestens doppelt so laut vor Freude schlagen wie das von Skyla, als sie zum ersten Mal eintraf. Ein zauberhafter Moment. Eine Pforte in eine weitaus harmonischere Welt als der triste Alltag. Skyla ist noch immer dankbar, an solch einem wundervollen Ort zu arbeiten. Etwas, das ihr ins Gesicht geschrieben scheint. Selbst heute. Denn Lukas betrachtet sie verzaubert und spricht den Glanz in ihren Augen sogar an. Ertappt und ganz verlegen wendet sich Skyla sogar von ihm ab, bevor ihre Kollegen ihr Verhaltensmuster falsch in den Hals bekommen und eher Lukas' Anwesenheit damit verbinden. Nichts, was ihr bester Freund ihr verübeln mag, denn er betrachtet sie weiterhin glücklich.

Lukas lächelt ehrlich, so wie sein Vater. Immer dann wenn Thomas die gemeinsame Zeit wahrlich genießt und sich wünscht, der Moment würde ewig anhalten. Kaum ist der Gedanke zu Ende gedacht, hält Lukas sein Handy hoch und knipst ein Foto von ihr. Völlig baff blinzelt Skyla und entlockt ihm ein Lächeln, bevor er sie an sich winkt. Ein stiller Aufruf für ihre Sammlung an Erinnerungen. Für gewöhnlich wäre sie sofort angedackelt gekommen, aber nun zögert Skyla. Daraufhin legt er seine Stirn in Falten. Seine Freundin gönnt sich einen tiefen Atemzug, bevor ihre Hände auf ihre Wangen donnern und sie aus der Denkblockade reißen. Ihre alte Version erwacht und boxt ihn für das ungefragte Foto, das sie ihm dennoch gönnt, aber auch nur, weil er ein Händchen für die Kamera hat und seine Bilder wahrlich professionell aussehen. Trotz ihrer Grobheit und ihrem bösen Blick verdirbt sie ihm nicht die Laune. Ganz im Gegenteil, er kichert erheitert und hebt bereits den Arm, um sie einzufangen. Eine dumme Angewohnheit, die sie nie störte, denn nah war sie ihm seit Kindertagen. Nun jedoch gestand er ihr die Liebe und es fühlt sich plötzlich so falsch an, in seinem Arm zu liegen. Erst jetzt begreift ihr Kopf, wie sie auf die Außenwelt wirken. Vertraut und nah wie ein Paar.

Ihre Gedanken werden unterbrochen, denn Lukas ließ den Arm sinken und umfasst sanft ihr Gesicht.

„Was beschäftigt dich?"

Keine Lügen, das war der Schwur, den sie Ewigkeiten nicht brach, bis sie Opfer eines Geistes wurde. Nun aber verdient er Ehrlichkeit.

„Unser Verhältnis, Lukas. Irgendwie ist alles anders geworden."

Der schmerzliche Ausdruck in ihren Augen wird jedoch belächelt. Sanft widerspricht er ihr: „Nichts ist anders geworden. Alles ist beim Alten. Selbst, wenn deine Liebe unerwidert bleibt. Gut, erst einmal muss ich deinen Zorn besänftigen. Verständlich, aber ich bin zuversichtlich, dass unsere Freundschaft dies überdauert."

Ein Wunsch, den sie teilt. Ein Nicken und sie will ihm entgegenkommen.

„Lass uns das Foto schießen. Vorher und nachher, damit ich sehe, wie erschöpft du nach deiner ersten Erfahrung in der Küche heraustrittst."

Zögerlich hebt er den Kameraarm und doch fragt er verunsichert: „Darf ich dich überhaupt im Arm nehmen?"

Nie kam diese Frage zur Sprache. In all den Jahren nicht. Ihre Verunsicherung ist aufgeflogen und es beschämt Skyla, dass er sie zu Gesicht bekommt. Die Nachfrage klingt befremdlich aus seinem Munde.

„Natürlich."

Ihre Antwort klingt alles andere als selbstbewusst und zum ersten Mal wirkt seine Haltung ganz steif. Ganz anders als sonst.

Um Lukas aufzulockern sticht sie ihn in die Seite. Vor Schreck springt er zurück, während sie die Wangen frustriert aufbläst.

„Mann, Lukas! So machst du es mir nicht leicht! Fang du jetzt auch nicht noch an. Entfremden wir uns gerade?"

„Deshalb hast du mich geärgert? Das tat weh, Skyla."

Er blinzelt noch immer unglaubwürdig.

„Sorry ich vergaß, wie empfindlich du sein kannst."

„Dir sei verziehen." Ein Blick auf sein Handy und er teilt seinen Fund, der sie sogar zum Grinsen bringt. „Unsere Albernheiten sind tatsächlich festgehalten wurden."

„Okay, aber jetzt richtig, ja?"

Er nickt und dank des Scherzbildes kann Skyla viel entspannter an die Sache herangehen. Bis sie im Hintergrund David im Anmarsch wahrnimmt. Lukas hat ein schlechtes Timing, denn er bekommt ihren schlechtgelaunten Ausbilder noch mit drauf.

Als würde dieses Detail ihm nicht entgehen, ruft er sie bereits streng aus der Ferne.

„Oh verdammt! Lösch das schnell, Lukas!"

Sie gerät tatsächlich in Panik, aber David ist schnell bei ihnen und rät davon ab: „Unterstehe dich, Junge. Das ist Beweismaterial."

„Beweismaterial wofür?", hinterfragt Lukas verwirrt.

„Für eine dämlichen Albernheiten. Ich beobachte euch schon eine ganze Weile vom Wagen aus. Verratet mir doch mal, was ihr glaubt zu machen?"

Skyla versteckt ihren hochroten Kopf vor Scham hinter ihren Händen. Ihr Freund hingegen hat einen kühlen Kopf und erklärt sich ohne schlechtes Gewissen: „Na ein Erinnerungsbild. Skyla möchte einen Vor- und Nachher Vergleich. Sie glaubt sicherlich, dass ich nie wieder auf die Idee komme, mich in die Gastro zu wagen."

David klatscht in die Hände, woraufhin Skyla zwischen die Finger lugt. Ihr Ausbilder wirkt besänftigt.

„Genial. So machen wir das jetzt mit jedem Neuen. Ihr habt mich drauf oder? Dann machen wir am Ende des Tages das zweite Bild. Skyla, schäme dich nicht. Der Einfall ist brillant und ich wünschte, wir hätten das bereits bei Justin und Dominik gemacht. Dann hätten wir immer etwas zum Lachen." Er fängt seine Azubiene ein und entführt sie hinein in den Laden. „Erinnerst du dich noch an ihren ersten Tag. Die Fresse groß aufgerissen, um am Ende nur zu jammern?"

„Erinnere mich nicht daran", fleht Skyla ihn an, denn sie hatte damals auf ordentliche Unterstützung gehofft und nicht auf Chaoten. Ihre Reaktion lässt David nur noch lauter lachen.

Treudoof trottet Lukas hinterher, woraufhin Skyla abbremst und sich aus Davids Armen reißt. Der vergrabene Zorn kehrt heim und sie macht Mama Kacies Rolle alle Ehre: „Ich muss mit dir schimpfen, David! Wieso tut ihr mir das überhaupt an? Wieso schickt ihr Lukas nicht einfach fort?"

„Das fragst du noch?" Unbeeindruckt hebt er die Augenbraue. „Wann bekommen wir schon mal eine unbezahlte Arbeitskraft? Aktuell ist viel los und zwei weitere Hände kommen uns gelegen."

Skyla ist empört. „Schämen solltet ihr euch!"

„Genau deswegen haben wir dich nicht eingeweiht, unsere Moralpredigerin. Der Junge wusste, was auf ihn zukommt und wollte dennoch dabei sein. Er hat uns die Pistole auf die Brust gelegt."

Skylas Humor wurde jedoch von ihrer schlechten Laune über Board geworfen. „Übertreibe nicht, David."

Doch ihr Zorn zerberstet an einer Mauer aus Ignoranz. Nun winkt David seinen neuen Küchenjungen zu sich und fokussiert sich auf eine kleine Vorstellung und Einführung.

Zwar blickt Lukas beunruhigt zurück und doch wird er einfach entführt. Davids einzige Macke, die Skyla an ihm verflucht. Gewissenhaft macht sich seine Moralpredigerin an die Arbeit. Schnaufend und nachtragend über die Art, wie er über sie sprach.

Der Kreis der Kollegen steckte die Nase schon immer in fremde Angelegenheiten. Ein jeder interessiert sich über Milans Abwesenheit und durchlöchert Skyla mit nie enden wollenden Fragen. Ablenkungen, die ihre Konzentration gefährlich ins Schwanken bringt und sich somit Fehler in ihrer Arbeit einschleichen. Etwas, was David bemerkt und jeden mit weiteren Aufgaben wegscheucht. So lächelt sie ihn dankbar zu. Lukas muss sich ebenfalls beim Thema Milan zusammenreißen. Jedes Mal, wenn über den Geisterjäger gesprochen wird, sinkt seine Laune schlagartig wie seine Blicke und seine verkrampfte Art verdeutlichen, wie schwer ihn das Thema belastet. Aus reiner Neugier hält Skyla immer wieder mal Ausschau nach ihrer besseren Hälfte, um zu sehen, wie er sich schlägt. David bringt ihn sogar zum Weinen, als er kiloweise Zwiebeln schneiden darf. Dennoch gibt sich ihr Freund ordentlich Mühe, als wolle er David überzeugen, Teil des Teams zu werden. Ein Denker wie Lukas plant immer einige Schritte voraus. Etwas, das David glücklich stimmt. Küchenpersonal, das mitdenkt und weniger betreut werden muss, ist ein wahrer Segen. Das beste Beispiel, wie es nicht laufen sollte, sind Julian und Dominik. Seine Küchenzombies, die noch immer keine Routine vorzeigen und ihrem Ausbilder ständig auf den Keks gehen, was sie alles Nächstes tun sollen.

In der wohlverdienten Pause sieht Skyla Lukas die Erschöpfung an. An dieser Stelle muss sich sie fragen, ob sie ebenfalls nach ihrem ersten Tag so ausgesehen hat. Von einer Glanzleistung kann man bei Skyla heute nicht sprechen. Zwar ist es nicht ganz so schlimm wie mit den anderen beiden Sorgenkindern der Küche und doch fühlt sich sie nicht wohl. Seelisch sowohl als auch körperlich. Noch immer plagt sie der ständige Durst und ihre Sicht beginnt zu verschwimmen. Einer ihrer Kollegen spricht von einer plötzlichen Abwesenheit, was die verbrannten Bratkartoffeln erklären würde. Völlig ausgelaugt pflanzt sie sich auf den Stuhl gegenüber ihrem Freund. Es fühlt sich an, als habe sie leichtes Fieber. Die Pause kommt ihr gelegen und hilft ihr, Kraft zu tanken. Hoffentlich kündigt sich keine Erkältung an.

Mit einem Freund wie Lukas in die Pause zu gehen ist gefährlich. Die beiden verquatschen sich zu schnell und vergessen, wo sie sich befinden, dass sie verspätet in die Küche eintreffen. Zum Glück hat David nichts gemerkt. Schnell befinden sie sich auf den Posten, als plötzlich ihr thailändischer Kollege Arum zu ihr schreitet. Ein wirklich lieber Kerl mit Brille. Die Kette, die er ihr jedoch bringt, lässt Skyla schlucken. Das Motiv des Anhängers weckt Arums Verdacht. Als er sie fragt, woher sie solch einen Schmuck herhat, fällt ihr auf die Schnelle nichts ein. Mit offenem Mund steht Skyla da und wünscht sich, dass irgendjemand einschreitet und sie daran erinnert, dass Arbeit auf die beiden wartet. Aber niemand sagt etwas und so antwortet Skyla ihm leise, dass die Kette aus Thailand stammt. Arum muss sie natürlich laut wiederholen und das Thema vertiefen. Es prasseln eine Menge Fragen auf sie ein. Verständlich. Seit sie zum Küchenteam gehört, erzählt er ihr, wie schön es in seiner Heimat ist. Zum Glück greift David ein und scheucht Arum auf seinen Posten. Ein Blick zu Lukas hingegen zeigt sein Misstrauen. Von einem Urlaub in Thailand würde ihr bester Freund wohl wissen. Ihre Eltern sind Plaudertaschen und Thomas ist der Erste, der Urlaubsfotos zu Gesicht bekommt. Nun darf sich Skyla etwas einfallen lassen.

Vielleicht ziehe ich meine Cousine mit hinein. Am besten Tessa, das kleinere Übel der beiden. Wenn einer an mich denken sollte ...vielleicht doch Ramona? Tessa behandelt mich ja doch wie Luft.

Als sich Skyla die Kette umbindet, muss sie sich jedoch fragen, woher das Schmuckstück kommt. Etwas, womit sie ihren Dämon noch konfrontieren wird. Sollte Kai dahinterstecken, dann wird er diesen üblen Streich bereuen. Es verärgert Skyla so kopflos durch die Welt zu wandern. Der Ernst der Lage ist ihr bewusst und doch hat sie vergessen, Dalikas Kette vor der Arbeit anzulegen. Eigentlich sollte dieser Schatz Zuhause liegen. Aber stattdessen findet ihr Kollege diesen im Pausenraum. Unheimlich, wenn sie darüber nachdenkt.

Skyla beginnt zu starren. Ihr Blick klebt auf der Blüte, die eine unheilvolle Gänsehaut heraufbeschwört. Sie wird das Gefühl nicht los, als wäre dort eine versteckte Kamera untergebracht. Ein magischer Spiegel, der den Nang Tani wissen lässt, was um Skyla herum geschieht. Je länger ihre Augen auf der Halskette ruhen, desto mehr bildet sie sich ein, Dalikas Präsenz zu fühlen. So, als stehe der Geist direkt hinter ihr. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken. Die Azubiene greift schnell nach ihrem Werkzeug und lenkt sich mit der Arbeit ab. Hauptsache, sie denkt nicht an den Nang Tani.

Am Ende des Tages zaubert David ihrem besten Freund ein Lächeln auf die Lippen, als er gelobt wird. Wohl verdient! Lukas hat sich für seinen ersten Tag gut geschlagen. Gerade, als sich Skyla umziehen gehen will, ruft ihr Ausbilder sein fleißiges Bienchen in das Büro und sie darf sich erst mal erklären. Angefangen mit den veröffentlichten Videos, die selbst er zu Gesicht bekommen hat, und dann wäre da die Sache, warum Lukas nicht von ihrer Seite weichen möchte. Skyla muss aufpassen, wie sie ihm antwortet. Von Lukas' Vermutungen und der Geistersache erzählt sie selbstverständlich kein Sterbenswörtchen. Da David Lukas' Blicke richtig gedeutet hat, kommt sie fein aus der Sache heraus. Er kauft ihr die Geschichte ab, dass ihr bester Freund aus Eifersucht gehandelt hat und er Milan für einen schlechten Umgang hält. Ihr Ausbilder bietet sich sogar als Vertrauensperson selbst außerhalb der Arbeitszeiten an.

Erneut zeigt David, wie cool er sein kann. Skylas Bewunderung für diesen Mann nimmt Tag für Tag zu. Ein Idol und eine weitere Stütze in ihrem Leben. Das Verständnis und die Sorge sind herzallerliebst. Wie dankbar sie ist, das Büro ohne großen Ärger zu verlassen. Wäre da nicht die Sache mit dem Anhänger. Doch Lukas lässt es darauf beruhen. Sicherlich fürchtet er sich vor einem zu großen Streit. Dennoch wird Dalikas Geschenk irgendwann zum Thema kommen. Das ist sicher! Die Stimmung zwischen Lukas und ihr entspannt sich zu früh für Skylas Geschmack. Wie gewohnt verfällt sie in ihr altes Muster unterhält sich sorglos über ihre Interessen. Skyla lässt sich sogar für die Mystery Serie begeistern. Damit lenkt er sie von ihrem Herzschmerz ab. Am nächsten Abend verabschiedet sich ihr Freund mit gemischten Gefühlen und auch nur mit dem Versprechen, mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Da Skyla die letzten Stunden genießen konnte, lässt sie sich auf das nächste Treffen ein. Zwar behält sie im Hinterkopf, dass er mehr für sie empfindet und doch kann sie wie gewohnt mit ihm lachen.

Kaum ist Lukas fort, kann Skyla in ihrem Zimmer aufatmen. So gern sie ihren besten Freund hat, ist da etwas, dass dringend geklärt werden muss.

„Kai! Antreten!"

Bewusst wählt Skyla einen strengen Ton, während sie zu ihrem Bett stampft. Die Erschöpfung zwingt sie jedoch, sich hinzusetzen.

„Ja, meine Schönheit."

Erschrocken blickt das Medium zur Seite, denn sie hat den Dämon nicht gehört. Aber nun sitzt er neben ihr auf der Matratze. Mit einem furchteinflößenden Blick packt Skyla zu und lässt den Bären kopfüber vor ihrem Gesicht baumeln.

„Du hast nur eine Chance! Wehe, du belügst mich! Dann platzt unser Deal und ich absorbiere deine Energie!"

Augenblicklich tritt Angstschweiß aus den Poren des Dämons. Ein erbärmlicher, flehender Blick ruht auf Skyla.

„Habe verstanden", bringt er kauernd über die Lippen.

„Die Halskette von Dalika..." Ein unvorhergesehener Hustenanfall unterbricht Skyla und plötzlich schmeckt sie Blut. Ein Blick auf ihrem Ellbogen zeigt die rote Flüssigkeit, die sie ausgehustet hat. Nicht, dass sie kein Blut sehen könne, und doch packt die unbarmherzige Dunkelheit zu, um jeden klaren Gedanken in ihrem Kopf zu löschen. Der Körper bricht aufgrund eines Schwächeanfalls zur Seite. Unsanft mit dem Gesicht voran donnert Skyla zu Boden. Die Augenlider werden schwer. Die Müdigkeit gewinnt. Das Medium wehrt sich gegen den Schlafmangel. Drei Mal bekommt sie die Augen auf, aber dann verliert sie den Kampf. Der Geist erwacht flüchtig, als sich der Körper vom harten Untergrund entfernt. Sanft wird sie auf die Matratze gebettet und zugedeckt. Ein nasses Tuch kühlt wenig später ihre Stirn. Je mehr sie blinzelt, umso klarer macht sie Kai aus, der sich wie eine Krankenschwester pflichtbewusst um sie kümmert. Mit seiner Bärenpfote streichelt er ihr über den Kopf.

„Ruht Euch aus, meine Schönheit. Eine Krankheit plagt Euch. Ihr habt Fieber und braucht jetzt Schlaf. Ich hole eine Flasche Wasser."

Kaum spricht er zu Ende, schließen sich Skylas Augen für einen längeren Zeitraum.

Mitten in der Nacht erwacht Skyla schlagartig. Im Schnelldurchlauf sieht sie einen Film der letzten Stunden rückwärts vorm inneren Auge laufen. Das Standbild bleibt im Bahnhof hängen. An jenen Moment, wo Skyla auf den Treppen das Wesen in der Wand ausmacht und somit ebenfalls entdeckt wird. Mit klopfendem Herzen setzt sie sich kerzengerade auf. Das Tuch rutscht ihr von der Stirn hinab in ihre Hände. Kaum erinnert sie sich an Kais Fürsorge, trottet der Bär aus einer dunklen Ecke heraus. Neugierig und noch immer fürsorglich. Sicherlich eine Masche, die er bei den Kindern einsetzte, um eine gesunde Vertrauensbasis aufzubauen, bevor er sein Opfer verspeist.

Das Fieber scheint laut Kai gesunken zu sein, auch der Zustand der Erschöpfung hat sich gebessert. Zwar könnte sich Skyla noch mal schlafen legen, aber ihr Pflichtbewusstsein lässt dies nicht zu. Denn die Sache mit Dalikas Kette ist noch nicht vom Tisch. So konfrontiert sie den Schutzgeist mit ihren Vermutungen. In einem strengen Ton, der Mama Kacies alle Ehre macht. Aber Kai schwört, mit der Kette nichts zu tun haben. Laut ihm ist Dalikas Geschenk an Skyla gebunden. Ein Funke Macht soll sich auf der Halskette befinden und dafür sorgen, dass sie nie lange von dem Schmuck getrennt ist. Skyla will dieser Version glauben und hofft, dass ihr Dämon sie nicht belügt. Dass Kai die Sache selbst beschäftigt, scheint ein gutes Zeichen zu sein. Auch wenn sie ihren Schutzgeist nicht ausstehen kann, findet sie es dennoch unheimlich süß, wie er sich um sie gekümmert hat. Es war mal eine nette Abwechslung zu seiner sonst abartigen Seite.

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