Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

43. Kapitel

Tief Luft holend, als entkomme Skyla den Tiefen der See, erwacht Skyla schweißgebadet im Gästezimmer ihrer Oma und sitzt kerzengerade im Bett. Der Puls rast. Die Hände zittern fürchterlich. Die Erinnerungen an die vergangenen Stunden überwältigen Skyla erneut. Bilder, die alle gleichzeitig aufgerufen werden wollen und ihren Kopf zum Dröhnen bringen. Sie erinnert sich an Jacobs Geschichte, den Besuch bei ihrer Oma und die Tatsache, dass sie eigentlich in der Küche stehen müsse. Ihr Puls beschleunigt sich, als Jacobs neue Gestalt vor ihrem inneren Auge erscheint. Von seiner Menschlichkeit fehlte jede Spur. Denn was Skyla da sah war ein Monster. Eine gequälte Seele, die nicht zur Ruhe kommt. Etwas, das ihr ebenfalls passieren kann.

Die schwere Decke, die ihre Beine versteckt, riecht alt und staubig, als wäre der Bezug schon lange nicht gewaschen worden. Ein Blick durch das Gästezimmer zeigt, das sich an jenen Ort kaum etwas verändert hat. In den Regalen befinden sich kitschige Porzellanfiguren und die hässliche Blumengardine dekoriert noch immer die Fenster. Ein Blick zur Seite und Skyla stellt fest, dass sie sich nicht allein im Zimmer befindet, denn auf einem Stuhl sitzt Lukas. Ihr bester Freund hält einen Manga in der Hand. Doch seine Aufmerksamkeit gilt nicht dem japanischen Comic, sondern ihr. Ihn gesund und munter zu sehen nimmt eine wahnsinnige Last von ihr. Er atmet und ist unbeschadet. Tränen der Erleichterung rollen ungehindert über ihr Gesicht und verwandeln sich zu einem Wasserfall. Zwischen dem Tränenschleier beobachtet sie, wie Lukas seinen Comic zur Seite legt, um sie im nächsten Moment in seine Arme zu ziehen. Ganz feste drückt er seine Freundin an seine Brust. Skyla lauscht eine lange Zeit seinem Herzschlag. Ihre Hand knittert sein Hemd und ihre Tränen durchnässen den Stoff seines Hemdes.

Skylas Gedanken mögen weit her geholt werden und doch fühlt es sich an, als wüsste sie, was den beiden Freunden blüht. Die Angst macht ihr Herz schwer. Kaum spricht sie seinen Namen unter Tränen aus, setzt sich ihr bester Freund zu ihr aufs Bett und legt den Arm um sie. Nah beieinander sitzen sie für eine gefühlte Ewigkeit dort. Kopf an Kopf.

Lukas gibt ihr alle Zeit der Welt, um sich zu beruhigen. Und so bricht Skyla die Stille mit einer Frage: „Weißt du noch damals, als ich dich beschützen wollte und versagt habe?"

Vielleicht mag ihm der Kontext fehlen, dabei wollte Skyla nur ungern mehr über die Vergangenheit sprechen. So vertraut das Medium darauf, dass Lukas' helles Köpfchen sich ohne große Hilfe erinnert und richtig schlussfolgert. Lukas betrachtet sie nachdenklich und braucht Gewissheit: „Wegen dem letzten Ereignis oder damals, als wir noch Kinder waren?"

„Damals", antwortet Skyla beschämt. „Obwohl ich auf beides hinaus wollte."

„Lass mich eins klarstellen, Skyla! Wir mögen beide damals zu Boden gegangen sein, aber du hast niemals versagt. Denn statt auf dem Boden liegen zu bleiben und unser Schicksal zu akzeptieren, sind wir beide wieder aufgestanden."

Skyla lächelt milde und schafft es nicht mal, ihn anzusehen. „Ich fürchte, jetzt ist es anders."

„Was auch geschieht, wir sind füreinander da und das zählt", haucht Lukas ihr die Worte ins Ohr.

Für gewöhnlich hätten solche Worte, gerade aus Lukas' Munde, sie getröstet. Aber nach dieser fremden Erinnerung betrachtet sie ihre Chancen gegen die rote Sonne mit ganz anderen Augen. Ihr Kampfgeist ist erloschen und würde es in ihrem Möglichen liegen, die Zeit umzukehren, dann hätte sie von dieser Fähigkeit sicherlich Besitz ergriffen.

Jacobs Leere erfüllt das Medium noch immer. Es ist kalt um sie geworden. Ob Lukas' Körperwärme oder die dicke Decke ihrer Oma schaffen es nicht, Skyla zu wärmen.

„Verheimlichst du mir irgendetwas?" Skyla hört die Sorge in seiner Stimme und da sie schweigt, erklärt sich Lukas. „Deine Oma sagte zwar, du wärest einfach zusammengebrochen. Doch ich sah, wie sie dich bewusstlos schlug. Ich werde nie vergessen, wie du vor deinem Zusammenbruch geblickt hast. Du hattest einen wirklich bösen Ausdruck im Gesicht gehabt. Es war, als wärest du durch jemanden ausgewechselt worden."

„Eine Reihe gemeiner Zufälle. Sagen wir mal so, heute war nicht mein Tag", will sich Skyla rausreden.

Ein Blick in Lukas' Augen und der kurze, flammende Zorn entgeht ihr nicht. Lukas will gerade zu ihr sprechen, als jemand mit einem Klopfen ins Zimmer eintritt.

Ihre Oma konfrontiert Skyla nun im strengen Ton: „Weiß er davon?"

Skyla sieht verwundert zu ihr. „Wovon?"

Ihre Oma stemmt ihre Arme gegen die Hüften und betrachtet sie warnend. „Hältst du mich für dumm, Kind?"

„Nein!", protestiert Skyla und schnaubt verärgert. „Aber darüber haben wir doch bereits gesprochen!"

Skyla hofft, dass sie von der gleichen Sache sprechen. Von ihrem verfluchten Kräften.

„Dann raus hier, Junge!", fordert ihre Oma ihn auf.

„Bitte was?" Überfordert blickt Lukas auf und fasst in den nächsten Sekunden Mut. „Nein! Worum geht es hier?"

Er muss zwar schlucken, als er den finsteren Blick ihrer Oma erntet und doch weigert er sich weiter, zu gehen.

Skyla betrachtet ihre Oma baff, als sie Lukas ignoriert und ihr nun gegen den Kopf wirft: „Siehst du, Kind, ich hatte dich gewarnt! Die Erinnerungen verändern dich! Es ist vorbei mit den schönen Momenten. Wenn du einen Geist oder Dämon zerstörst, wirst du einen Preis dafür bezahlen. Ist es das wert? Ich rate dir, so zornige Geister anders zu beseitigen. Du kannst mit solchen Geistern gut Geld verdienen, wenn du clever bist."

Mit offenem Mund starrt Skyla ihre Oma kurz an, bevor sie sich empört dazu äußert: „Einfangen? Wie hätte ich das verfluchte Ding einfangen sollen? Weißt du eigentlich, wie nervig dieser Geist war? Und wie schwierig es ist, dass hiervon keiner mitbekommt!"

„Dann lerne es! Das wird nicht der letzte Geist sein, den du siehst!"

Diese Worte könnten von Justin stammen. Exakt dieselben Worte und auch der Ton. Mit hochrotem Kopf blickt Skyla kurz weg. Sie versucht, den Zorn herunter zu schlucken, denn es ist Weihnachten und an so einem Fest will sie sich nicht streiten.

Und doch platzen die nächsten Worte einfach aus ihr heraus: „Weißt du eigentlich, dass mir dieser Fluch mein Leben zerstört! Wenn das weitergeht, verliere ich sicherlich auch noch meinen Job! Was soll ich denn bitte schön machen, wenn ein Geist auf der Arbeit auftaucht?"

„Akzeptiere dein neues Leben, du kannst eh nichts dran ändern. Du wirst sehen, dass du schon bald kein gewöhnliches Leben führen wirst. Mein Ratschlag wäre, suche dir einen Mann, der gut verdient und der deine Lage versteht. Aber keinen Jäger, die verdienen nicht viel! Die müssen selbst sehen, wie sie über die Runden kommen und drehen jeden Penny um", verteilt ihre Oma den Ratschlag.

„Du meinst Cent", verbessert Skyla und muss frech grinsen, als ihre Oma daraufhin finster blickt.

Sie liebt es, ihre Oma zu verbessern, auch wenn ihre Großmutter da sehr empfindlich ist.

Oma Ulrike wendet sich ab und ihre Enkelin folgt ihrem Blick. Erschrocken blickt Skyla ihrem besten Freund in die Augen. Für einen Moment hat sie Lukas komplett ausgeblendet und vergessen, dass er sich ebenfalls in dem Raum befindet. Aber ihr Freund war schon immer zu ruhig. Er hält sich mit all seinen Fragen zurück und wartet auf die Gelegenheit nach Antworten. Ein ruhiger Moment, der sich ihm noch nicht bietet. Lukas wirkt gefasst. Gefasster, als sie es war. Aber vielleicht auch nur, weil die Umstände harmonischer sind. Anders als Skyla wird ihm schonend ein Rundgang in die andere Welt geboten. Skylas Blick ist flehend. Sie wünscht sich sehnlichst, dass er sein Schweigen bricht und ihr seine Gedanken offenbart. Sie fürchtet sich davor, von ihm abgestoßen zu werden. Vielleicht verübelt er ihre Geheimniskrämerei, schließlich kann Lukas nachtragend sein. Es ist schwer zu deuten, was in ihm vor sich geht. Er hat ein Pokerface und seine Emotionen besser im Griff, als Skyla es jemals könnte.

„Deine Schutzgeister, wo sind sie?"

Die Ungeduld spricht mal wieder aus der alten Dame und lässt Skyla wie so häufig auch schnauben.

„Keine Ahnung."

Woher soll ich das bitte wissen, wenn ich doch gerade erst wach geworden bin?

„Dann rufe sie, damit du den armen Kerl hier die Augen öffnest!"

Ein schöner Punkt, den ihre Großmutter da anspricht. Denn Skyla wollte ihren besten Freund vor der Wahrheit beschützen. Jetzt, wo ihre Oma in Plauderlaune ist, kommt sie nicht mehr drum herum, Lukas die Augen zu öffnen.

„Agnar und Kai, antreten. Zeigt euch bitte, auch wenn Lukas anwesend ist."

Agnar seilt sich aufs Kommando von der Decke ab und landet nun auf ihrer Schulter. „Bist du sicher?"

Oma Ulrike seufzt laut und fährt sich kopfschüttelnd durchs Gesicht. „Wie um Himmelswillen konntest du eine Spinne an dich binden?"

„Ich hatte keine andere Wahl und seine Fähigkeiten sind ja auch ganz nützlich."

„Er ist dämonisch", hat ihre Oma erkannt.

Woran hat sie dies sofort ausgemacht? Langjährige Erfahrung? Intuition? Es ist unbegreiflich für ihre Enkelin.

Quietschend öffnet sich die Kleiderschranktür zu ihrer Rechten. Das knuffige Kuscheltier spielt Kai diesmal nicht. Denn er legt viel Wert auf einen Auftritt, der zu einem Dämon passt. Seine Augen leuchten rötlich in der Dunkelheit der kleinen Kammer. Zögerlich klettert er hinaus. Teuflisch lachend und mit einem langen Grinsen, das sein raubtierhaftes Gebiss demonstriert.

„Meine grausame Schönheit steht halt auf Dämonen."

Ihre Oma betrachtet die beiden Dämonen skeptisch, schließlich wirft sie Skyla einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Das hat sich so ergeben!", verteidigt sich Skyla, „das ist jetzt nicht so, als hätte ich mit dem Finger auf die Dämonen gezeigt und gesagt, die will ich unbedingt haben! Glaube mir, am liebsten hätte ich Kai im Käfig gelassen. Aber die beiden Geisterjäger haben ja darauf bestanden, dass ich ihn fürs Erste an mich binde."

Lukas plumpst schockiert auf den Stuhl. „Der Bär kann sprechen!"

„Dummer Junge!", kichert Agnar.

Da Lukas nur von Kai spricht und selbst dann nicht aufblickt, wenn der Spinnendämon das Wort ergreift, fürchtet Skyla, dass Agnar auf telepathische Kommunikation zurückgreift. Das würde vieles erklären.

Die Katze ist aus dem Sack. Die Umstände beschämen Skyla noch immer und doch muss darüber gesprochen werden.

„Sorry, Lukas. Aber du wolltest mir ja nicht glauben, ich nehme keine Drogen. Ich bin nur in eine dumme Situation gelandet."

Sie lächelt verlegen. In der Hoffnung, die Situation aufzulockern. Doch ihr gefällt Lukas' bleiches Gesicht nicht. Hoffentlich verliert er nicht das Bewusstsein. Eine Sache jedoch sollte noch erwähnt werden. „Ich bin ein Medium."

Lukas schluckt und legt zögerlich den Kopf schief. „Bedeutet?"

Erklärungen sind so lästig, daher sieht sich Skyla um. Da sie nichts findet, wählt sie Kai und überwältigt den Bären mit ihrer Macht. Kais wütender Ausdruck ist zu göttlich, als er zu schweben beginnt und in einem Strudel sich um die eigene Achse dreht. Skyla bewegt nur ihren Zeigefinger kreisend und ihr Schutzgeist steckt in einem Dilemma. Völlig erlegen. Ein Gedanke, an dem sie unglaublichen Gefallen findet. Sein Gezappel bringt recht wenig und sein Gebrüll beeindruckt sie recht wenig.

„Lass mich runter!", platzt es ihm einige Minuten später der Kragen.

Seinem Wunsch leistet sie gern Folge und so plumpst er zu Boden. Skyla fixiert belustigt das Kissen neben sich und lässt es hochschweben, bevor es auf Lukas zufliegt. Ihr Freund fängt dieses im letzten Moment und betrachtet sie etwas ehrfürchtig.

Ihre Oma erkennt, dass die beiden Freunde nun einige zu besprechen haben. Also beschließt sie: „Ich lasse euch allein. Dieses Jahr kümmere ich mich um das Weihnachtsessen. Also ruhe dich aus."

Skyla nickt und geduldet sich, bis die Tür hinter ihrer Oma geschlossen wird. Mit schmalen Augen fixiert sie Kai, der zuerst nicht versteht, warum sie ihn so böse anfunkelt. Eine einzige Bewegung mit dem Finger reicht aus, um den Bär in die Luft zu reißen. Gegen seinen Willen schwebt das Plüschding zu ihr und Skyla greift bereits nach ihrem Dämonenbären.

„Dass ihr über meine Situation gelacht habt, ist mir nicht entgangen!", knurrt sie ihren Dämon an.

„Da ist sie wieder, die grausame Schönheit", freut sich Kai.

Zuerst zieht und dehnt sie die Wangen des Bären, wobei sie seine schmerzerfüllten Laute ignoriert. Anschließend hält Skyla ihn wie ein richtiges Kuscheltier in ihren Armen gefangen. Eng umschlungen, sodass er nach Luft keucht.

„Agnar war im Keller zu riesig, er hat so viel Schaden angerichtet und wo ist die Fee?", fällt ihr nun ein.

Wie aufs Stichwort hüpft Agnar aufgeregt. „Oh, die Fee! Mein Festessen!"

„Nein! Die Fee wird nicht verspeist! Kai, gebe mir die Fee!", fordert Skyla schroff und vergisst dabei, in welcher Lage sich der Plüschbär befindet.

„Du verweigerst mir solch einen Leckerbissen!", regt sich Agnar auf.

„Wenn du die Fee frisst, gibt es sicher Ärger mit Milan!", versichert Skyla ihm. „Und Milan ist unser Verbündeter!"

Allein der Name des Geistesjägers sorgt dafür, dass Lukas eifersüchtig die Augen niederschlägt. Etwas, das Skyla nicht entgeht, und kurz Gewissensbisse in ihr hervorruft.

Kai trommelt nun wild mit den Pfoten auf Skylas Armen, sodass sie hinunterblickt und den bereits blauangelaufenen Bären überrascht loslässt. Gierig atmet der Bär die Luft ein und braucht ein paar Atemzüge, um zu ihnen zu sprechen.

„Ich werde diesen wundervollen Moment in Ehren halten, meine ehrfürchtige Göttin."

„Kai!", schimpft Skyla. „Hör auf mit dem Blödsinn! Besonders nicht vor Lukas!"

Ihr Dämon grinst schalkhaft, sodass Skyla zwischen zusammengebissenen Zähnen nach dem Feenglas fordert. Ein Griff hinter den Rücken und schon die Plüschwolle das gewünschte Objekt hervor.

Sie nimmt das Glasgefängnis entgegen und lauscht Agnar Warnung: „Wage es nicht, Mensch! Lass sie nicht frei! Lass die Finger vom Deckel! Nicht drehen! Gleich kann sie entwischen! Hör auf!"

Skyla zögert das Öffnen des Glases mit Absicht heraus und genießt Agnars Reaktionen, aber die Fee hilft am Ende nach und drückt sich heraus.

Zornig fliegt sie vor Skylas Gesicht und als Dank für die Rettung bekommt Skyla Feenstaub ins Gesicht gepfeffert, was das Medium ordentlich niesen lässt.

Wütend blickt Skyla auf und ihr Zorn nimmt Überhand: „Agnar! Friss dieses freche Ding!"

Die Fee weicht Agnars Fängen immer wieder aus und schwirrt hochmütig umher. Sie rechnet nicht damit, dass Agnar seine klebrigen Fäden benutzt. Im Nu ist sie eingefangen und noch ehe Skyla einschreiten kann, betäubt ihr Dämon sein Opfer mit Gift.

„Scheiße, Agnar! So war das..." Skyla schnauft und dreht sich zu Kai, der begeistert applaudiert. „Das Gift wird sie umbringen oder?"

Kai kichert böse. „Sie ist mausetot."

Skyla seufzt erschöpft und ärgert sich leise: „Das wird Milan mir verübeln."

Genussvoll saugt Agnar seine Beute im Nullkomma nichts aus. Wie seinen Lieblingsdrink kurz vor dem Verdursten. Etwas, worauf Kai sehnsüchtig gewartet hat und die blasse Leiche im Fall fängt. Zu viel des Guten! Skyla schimpft den Bären gerade beim Namen, da gewinnt ihr Spinnendämon an Größe, sodass er als hüftgroßer Hund durchgehen könne.

Lukas keucht und spricht das Offensichtliche aus: „Deine Spinne ist größer geworden."

„In der Tat!", grummelt Skyla und fixiert ihren anderen Dämon, der das Ablenkungsmanöver geschickt genutzt hat, um eine Leiche verschwinden zu lassen. Etwas, worauf sie später zurückkommt. „Kai! Schrumpf Agnar auf Normalgröße!"

Kai belächelt jedoch ihren Wunsch. „Was ist denn seine Normalgröße? So klein, wie eine Hausspinne oder doch vielleicht so groß?"

Lukas rutscht ganz nah der Rückenlehne und Skyla befürchtet, er vergisst zu atmen. Agnar ist nun gut einen Kopf größer als Skyla, wenn sie auf ihren Beinen steht.

„Kai!"

Der Bär bleibt jedoch gelassen. „Ja bitte?"

Sie erhebt sich wütend, um das Fenster zu öffnen. „Geht draußen spielen, ohne aufzufallen!"

Aufgeregt wie kleine Kinder schrumpfen ihre Dämonen und hüpfen hinaus in die Kälte. Was sie Kälte nennen kann, denn dank der Klimaerwärmung werden sie über die Weihnachtstage keinen Schnee zu Gesicht bekommen.

Kaum schließt Skyla das Fenster, gehört ihre ungeteilte Aufmerksamkeit ihrem Kindheitsfreund. Sie rechnet mit einem Wirrwarr an Fragen, stattdessen hat es ihm die Sprache verschlagen. Also setzt sich das Medium nun auf die Bettkannte und will ihrem besten Freund Zeit geben, all das zu verarbeiten. So ist es geplant, doch diese Stille macht Skyla wahnsinnig.

„Verändert das uns? Ist dieser Fluch ein Problem?"

Lukas' Reaktion überrascht sie jedoch, schließlich blickt er nun verträumt zum Fenster und antwortet ihr sanft: „Du sprichst von einem Fluch. Ich behaupte, es ist eine Gabe. Statt dich als Hexe zu beschimpfen, wie dieser Kerl auf eurem Parkplatz tat, bezeichne ich dich lieber als einen Superhelden. Nur mache ich mir Sorgen, schließlich habe ich mit eigenen Augen gesehen, was passiert, wenn du auf deine Superkraft zurückgreifst. Deine Oma hat sicherlich Recht, du brauchst jemanden an deiner Seite, der deinen Rücken stärkt und für dich finanziell sorgt. Wenn ich einmal Bankkaufmann bin, habe ich sicherlich gute Chancen bei dir."

Am Ende zwinkert Lukas ihr verschwörerisch zu. Er genießt ihren verdutzten Blick und Skyla kann es nicht leugnen. Es stimmt sie schon glücklich, als Superheld bezeichnet zu werden. Ihr bester Freund hat wirklich ein Talent, ihr Trübsal wegzublasen und die Situation durch eine andere Perspektive zu betrachten.

Dennoch gibt es da etwas, was Skyla Sorge bereitet: „Es wird nun sicher gefährlich. Ich bin mir sicher, dass diese Leute, die dir geschadet haben, mich nun jagen werden. Sie werden mich als eine Bedrohung einstufen und ich will dich in keinen großen Ärger hineinziehen."

Doch er lächelt unbeeindruckt und sein Blick gewinnt an Wärme.

„Ich bin zwar kein Kämpfer, aber vielleicht kann ich dir anderweitig helfen. Ich stehe immer hinter dir. Gib mir bitte nur etwas Zeit, um mich mit alldem anzufreunden. Besonders mit dieser Spinne."

Kaum erwähnt er Agnar, schüttelt er sich reflexartig und scannt seine Umgebung sicherlich nach dem Spinnendämon ab.

„Die Spinne ist ein viel angenehmerer Zeitgenosse als der Bär. Du weißt ja gar nicht, wie sehr mir die Ohren schmerzen, wenn Kai redet", gesteht sie ihm und kann nicht anders als glücklich zu lächeln. Denn es tut unfassbar gut über all das zu reden. Besonders mit ihrem besten Freund. Damit fällt ihr eine unfassbare Last vom Herzen.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro