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30. Kapitel

Fast überstanden, aber nur fast. Obwohl Skylas am zweiten Weihnachtstag frei hat, ist es ihr nicht vergönnt, auszuschlafen. Es duftet, als liege sie in einem Lavendelfeld. Ganz sacht werden ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht gestrichen, während der Besucher zaghaft ihren Namen in den Mund nimmt. Doch Skyla findet nicht die Kraft, aufzustehen, und brummt als Antwort. Ihre Eltern haben es nicht leicht bei ihr. Sicherlich wundern sich die beiden über ihre Langschläfrigkeit, denn bislang schaffte sie es rechtzeitig ohne Hilfe aus dem Bett. Dieses Jahr hingegen fordert zu viel von ihr. Aber ihr menschlicher Wecker ist verbissen und flötet ihren Namen. Fast wie ein Lied. Eine vertraute Stimme, die ihr Leben begleitet hat. Ihr Kopf muss fantasieren. Aber der Geruch nach Lavendel spricht dagegen. Neugierig hievt sich Skyla hoch. Ihre Arme schmerzen fürchterlich, als sei ein Lastkraftwagen drüber gefahren. Auch die Augenlider sind schwer und drohen zuzufallen. Sie brummt etwas vor sich hin und würde am liebsten mit ihrem Kissen werfen.

„Wenn ich könnte, würde ich dich einfach schlafen lassen. Nur schicken mich deine Eltern, Skyla."

Sie legt sich genervt auf den Rücken. Lukas lächelt ihr verträumt zu. Nicht mal ihr grimmiger Blick verschreckt ihn. Woraufhin sie beschließt, einfach liegen zu bleiben, in der Hoffnung, wieder einzuschlafen.

Skyla ist gerade dabei, wieder einzudösen, da schreckt ihr bester Freund auf.

„Skyla! Du hast hier eine ganz große Spinne!"

Seine Stimme ist auffällig schrill und der Abstand zum Bett gewaltig.

„Spinne? Agnar!" Mit einem Ruck sitzt sie kerzengerade und der Dämon ist schnell ausfindig gemacht. Tatsächlich krabbet der Achtbeiner sorglos auf der Matratze, woraufhin Skyla genervt ausatmet. All die Gespräche mit dem neuen Schutzgeist scheinen für die Katz zu sein, denn er hält sich doch sowieso nicht an die Regeln. „Du sollst doch nicht aufs Bett!"

Mit schmalen Augen verfolgt sie, wie Agnar auf ihren Nachttisch krabbelt und auf einer blauen Herzschachtel stehen bleibt. Ein völlig fremdes Objekt in ihrem Zimmer, dessen Verpackung hochwertig und mit Liebe gewählt wurde. Die silberfarbenen Samtschleifen harmonieren mit dem himmelblauen Pappkarton, der im richtigen Licht zu Funkeln beginnt.

„Sobald du wach bist, sollte ich dich von Milan daraufhin weisen, dass er seit zwei Tagen ein Geschenk für dich zurückgelassen hat. Da du aber immer vor Erschöpfung einschläfst und dich nicht mal mehr wecken lässt..."

„Agnar? Du bist gibst der Spinne einen Namen?", spricht der Narr sie an, der sie geweckt hat.

„...gehört, Skyla?", meldet sich Agnar zeitgleich.

Der Wunsch, Agnar könne Gedanken lesen, klingt verlockend, denn sie kann ihm doch jetzt unmöglich antworten. Zu ihrem Glück scheint Lukas ihn nicht zu hören.

„Ich stehe jetzt auf, wartest du bitte bei meinen Eltern auf mich."

Lukas betrachtet sie immer noch etwas schockiert. Er versteht für einen Moment die Welt nicht mehr.

„Erst kürzlich bist du im Café aufgeschrocken, als du eine Spinne gesehen hast und jetzt gibst du ihnen auch noch Namen?"

„Ich stelle mich meinen Ängsten und Spinnen sind nicht ganz so schlimm, wie ich dachte."

Vielleicht klang es zu emotionslos, denn Lukas wirkt nicht überzeugt. Aber ihr Kopf braucht noch eine Weile mit dem Hochfahren und das Bett flötet so verlockend.

„Vielleicht ist die Spinne giftig! So etwas sollte hier nicht herum laufen! Wenn du schon eine Spinne als Haustier haben möchtest, sollte sie in ein Terrarium!"

„Kein Glaskasten! Ich warne dich, Skyla! Ich breche dir immer aus diesem gläsernen Gefängnis aus!"

Agnars Panik ist schon irgendwie süß. Da zucken glatt ihre Mundwinkel.

„Die Spinne ist harmlos und nicht giftig."

„Harmlos? Verspottest du mich, Mensch!"

Skyla rollt mit den Augen und wirft ihrem Dämon einen finsteren Blick zu.

„Woher willst du das wissen? Bist du plötzlich eine Expertin, wenn es um Spinnen geht?" Lukas behält Agnar etwas beängstigt im Auge. „Ich habe das Gefühl, die Spinne beobachtet mich. Als wäre ich ihre Beute."

„An dir ist doch gar nicht viel dran! Aber deine Angst ist zum Anbeißen", äußert sich Agnar amüsiert dazu.

„Vielleicht möchte Agnar ja einen Vogel fangen gehen", betont Skyla ihren Satz auffällig, „wie du siehst, bist du unerwünscht, Agnar. Komm mal her."

Ohne Kompromiss nimmt sie ihren neuen Verbündeten auf die Hand.

Daraufhin reißt Lukas die Augen noch weiter auf. „Oh Gott! Skyla! Bist du wahnsinnig?"

Das Medium blendet ihren panischen Freund aus und begibt sich zum Fenster.

„Geh draußen etwas spielen, Agnar."

„Ist das ein Befehl? Dann soll mich Kai begleiten."

Skyla sucht nach dem anderen Übel und nickt dem Bären zu, schließlich will sie sich vom Fenster entfernen. Doch dann fällt ihr das schwarze Auto wieder auf. Es überrascht sie, dass die Beschattung selbst an Feiertagen fortgesetzt wird. Jene Person hat sicherlich Familie und wird woanders gebraucht. Gleichzeitig nervt es sie, denn so muss Skyla umdenken, sodass kein Fehler passiert, um auffällig zu wirken. Sie darf unter keinen Umständen enttarnt werden, dabei sind ihre Dämonen albern und unvorsichtig. Der Ärger ist eigentlich schon vorprogrammiert.

Ihre Laune bessert sie sich jedoch, als sie den bleichen Lukas sieht, der sie immer noch baff betrachtet.

„Ist doch nur eine Spinne."

„Nur eine Spinne?"

„So, raus mit dir", will sie ihre bessere Hälfte verscheuchen.

Lukas blinzelt sie überrascht an. „Wunderst du dich überhaupt nicht, warum ich hier bin?"

Er hat Recht!

„Guter Einwand! Oh sage mir bitte, dass ich heute meine zwei Cousinen nicht sehen muss", erhofft sie sich zu viel.

„Deine Eltern haben meinen Vater und mich eingeladen."

Wundervoll! Mentale Unterstützung oder vielleicht eine peinliche Blamage im Krieg zwischen drei Cousinen? Das wird sich heute zeigen. So oder so wird sie an den Herd verbannt. Es macht auch keinen Unterschied für zwei Personen mehr zu kochen.

Dennoch gibt es da etwas, was Skyla beunruhigt. Obwohl ihre Freundschaft bis in die Kindheit reicht, weiß Lukas nicht, worauf er sich einlässt. So wird es Zeit, ihn aufzuklären.

„Weißt du, ich habe da zwei Cousinen. Ramona und Tessa sind ehrlich gesagt unerträglich."

„Ist das so?" Ihre bessere Hälfte zuckt unbeeindruckt mit den Schultern. „Ich hörte, du kochst heute. Dann lass mich dir doch helfen."

Mit hochgezogener Augenbraue starrt sie ihn an, bevor sie sich mit einem breiten Grinsen dazu äußert: „Das sagst du doch nur, damit du ihnen nicht ausgesetzt bist."

„Ehrlich gesagt, hat es mir Spaß gemacht auf deiner Arbeit. Zwar bevorzuge ich mein Berufsfeld und doch war es eine schöne Erfahrung.

Für einen Moment starrt Skyla ihn prüfend an, aber er scheint es ernst zu meinen. So wie Lukas sie ansieht, wirkt er verdächtig glücklich.

„Meinetwegen. Bereue es nur nicht."

Sein Rucksack gleitet von der Schulter, das Lächeln schwindet und wird gegen einen unsicheren Ausdruck getauscht. Skyla beobachtet, wie er in der Tasche wühlt und lauscht seinen Worten: „Bevor du mich rausschmeißt, habe ich noch etwas für dich."

Skyla ahnt, worum es hier geht, und will ihm zuvorkommen. Sie greift schließlich in ihr Bücherregal. Auch wenn der Terminkalender aus allen Nähten platzte, hat sie es endlich geschafft, ihm ein kleines Fotoalbum anzufertigen, das einen schönen Rückblick über die vergangenen Jahre zeigt.

„Merry Christmas, Lukas."

Glücklich hält sie ihm das verpackte Buch vor die Nase und freut sich, ihm zuvor gekommen zu sein. Lukas lächelt verdächtig, als er ein längliches Geschenk aus seinem Rucksack zieht, woraufhin sie ihn misstrauisch betrachtet.

„Du zuerst", fordert Skyla ihn auf und nimmt das rote Päckchen mit niedlichem Glückskatzendruck an. Es ist ungewöhnlich schwer, woraufhin sie sich keinen Reim machen kann.

Im Gegensatz zu ihr, hat er die Zeit gefunden, das Geschenk mit Liebe zu verpacken. Fein säuberlich, so wie es Skyla nie bewerkstelligen könnte, denn sie ist eine von Chaos geprägte Natur. Das Fotobuch liegt eingewickelt in einem azurblauen Papier, ohne jegliche Motive – so wie ihre Eltern es lieben und nichts anderes an Verpackungsmaterial horten. Das Buch ist leider krumm und schief gewickelt. Auch die Klebestreifen sind alles andere als fein säuberlich gesetzt worden. Alles spricht dafür, dass sie am Werk war.

Ganz vorsichtig lässt sich ihr bester Freund auf das Bett nieder, wo seine Finger über das Geschenkpapier streichen, als wäre es ein wertvoller Schatz. Seine Freude ist jedoch nur für kurze Dauer, schließlich meldet sich seine übervorsichtige Seite. Skyla beobachtet ihn amüsiert, wie er ihr Bett abscannt und sicherlich nach Agnars Art Ausschau hält.

„Hier laufen aber nicht noch mehr Spinnen herum oder?"

Sie belächelt seine zuckersüße Angst. „Du bist so ein Angsthase."

Beunruhigt blickt er ihr in die Augen. „Das ist eine Tatsache, aber keine Antwort auf meine Frage."

„Ich glaube nicht."

Skyla muss breiter grinsen, als er sie voller Sorge betrachtet.

„Du glaubst?"

„Na komm, öffne schon", fordert sie ihn ungeduldig auf.

Während Lukas sich Zeit für die Verpackung nimmt, um diese unbeschadet von dem Buch zu lösen, lässt Skyla ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Zufrieden stellt das Medium fest, dass Kai bereits fort ist. Kaum haftet ihr Blick auf ihren besten Freund, bemerkt sie seinen überausglücklichen Blick, als er auf das Cover des Buches blickt. Es handelt sich um das Erinnerungsbild, was sie letztens im Park geschossen haben. Sie beschlagnahmt den Platz an seiner Seite, wo sie neben sich das schwere Paket ablegt. Die beiden vergessen die Zeit, denn sie blättern sorgfältig durch die Seiten und erinnern sich mit Freuden an die vergangenen Jahre. Ein Moment, den Skyla in Ehren hält. Denn allein jetzt ist die Welt farbenfroh und warm. Unbekümmert sitzt sie neben ihn und schwelgt in den Erinnerungen. Sie lacht sorglos und genießt die Zeit mit ihrer besseren Hälfte.

Mit einem Klopfen kündigt sich ihre Mutter an, die sich nach ihnen erkundigt: „Wir wollten eigentlich mit euch allen gemeinsam frühstücken."

Hastig springt Skyla von ihrem Bett, gerät ins Stolpern. Taumelt und schafft es, einen Sturz zu verhindern. Ihre Mutter wirft ihr bereits einen vielsagenden Blick zu.

„Kind! Du hättest dir den Hals brechen können!"

Dabei ist alles gut gegangen, also lächelt Skyla frech.

„Kurzen Moment, ich mache mich schnell fertig", informiert sie ihre Mutter.

Doch Lukas hält sie auf, davon zu stürmen. Er erwischt sie am Arm und fordert sie auf: „Erst öffnest du dein Geschenk."

„Wir fangen schon mal an", beschließt ihre Mutter mit einem glücklichen Lächeln und lässt sie wieder allein.

Am liebsten hätte Skyla ihr etwas hinterhergerufen, aber es ist Weihnachten. Also belässt ihre Tochter es dabei und setzt sich hin. Ein Blick, zu Lukas, der sie nervös betrachtet, weckt Verdacht. Um ihn zu ärgern, wandern Skylas Finger behutsam über das Papier. Ihr Blick scannt das Geschenk nach Hinweisen.

Lukas ist nicht blöd, denn er hat bereits erkannt, worum es hier geht: „Wie lange willst du mich noch auf die Folter spannen?"

„Hmmmm", macht Skyla einen nachdenklichen Laut, woraufhin er die Augen rollt.

Ganz langsam erlöst sie ihn vom Leiden und widmet sich der Verpackung. Unter dem niedlichen Papier befindet sich ein schneeweißer Karton. Kaum öffnet sie diesen, blickt sie fassungslos zu Lukas auf, der sie glücklich anlächelt.

„Irgendwie hatten wir schon den gleichen Gedanken. Nur eine andere Art, wie wir diese Erinnerung umsetzen."

Eine Tatsache, die ihn glücklich stimmt.

Ganz vorsichtig holt Skyla aus der gepolsterten Schachtel eine Figur heraus, die den Moment widerspiegelt, wo sich im Park befanden. Selbst der Pavillon ist mit eingearbeitet worden. Zwischen Skylas Fingern befindet sich eine detailgetreue Animefigur. Eine Erinnerung der beiden Freunde. Hergestellt von einem 3D –Drucker. Allein der Anblick versetzt Skyla zurück an diesen wunderschönen Tag und ruft so einige Details hervor, die ihr bewusst nicht aufgefallen sind, aber ihr Unterbewusstsein gespeichert hat. Das Geschnatter der Enten, die frische Brise und das Rascheln der Blätter. Skylas Finger kribbeln auffällig, sodass das Medium schlagartig beschließt, die Erinnerung aus ihrem Kopf zu vertreiben. Es fühlt sich gefährlich an, als würde sie eine Macht heraufbeschwören, der sie nicht gewachsen ist.

Das freudige Zittern ihres Körpers macht es ihr schwer, vorsichtig das Kunstwerk auf ihren Nachttisch abzulegen, dabei entgeht ihr nicht, wie Lukas Milans Geschenk entdeckt. Die nachdenklichen Falten auf seiner Stirn verraten, dass er sich bereits den Kopf zerbricht, von wem Skyla noch beschenkt wurde. Sie kann unmöglich ihren Eltern die Schachtel unterjubeln, denn er weiß, wie katastrophal die Geschenke ihrer Eltern verpackt werden. Chaotisch, kreativ und vielleicht vorsichtig ausgedrückt sogar kunstvoll gehören zu ihrem Markenzeichen.

„Wow, wo kann man denn das machen lassen?", lenkt Skyla ihn mit einer Frage ab.

Allein, um diesen Ausdruck auf seinem Gesicht loszuwerden. Erfolgreich, denn Lukas lächelt wieder!

Frech zwinkert ihre bessere Hälfte ihr zu. „Das bleibt mein kleines Geheimnis."

Ihm ein Geheimnis zu entlocken ist vergeudete Müh. Zu oft hat Skyla dieses Szenario durchgekaut und langsam begriffen, dass sie nur darauf hoffen kann, er gibt von allein seine Geheimnisse preis. Daher bohrt sie auch nicht nach. Zumal es nicht um seine Gefühlswelt geht. Lukas wirkt glücklich. All die Schrecken der Vergangenheit sind hinter ihm gelassen. Statt Weihnachten zu seiner Mutter zu fahren, verbringt er dieses Jahr das Fest mit Skyla. Daher trübte sich seine Stimmung nicht vor den Festtagen. Er wusste es anscheinend schon früher, hat aber geschwiegen. Skyla gönnt es ihm jedoch. Die Adventszeit kostete er immer mit ihr aus. Sie besuchten bislang viele Weihnachtsmärkte. Auch dieses Jahr. Spontan entführte Luka sie nach der Berufsschule. Ein paar gebrannte Mandeln hat sie sogar noch auf ihren Schreibtisch liegen. Aber sobald der Heiligabend näher rückt, verdüstert sich bislang seine Laune. Immer dann, wenn es um seine Verwandtschaft geht. Nur dieses Jahr nicht. Ein Detail, das ihr nicht aufgefallen ist, was aber ausschlussgebend war.

Ein tiefer Atemzug und all die Gedanken werden in einer Kiste weggesperrt. Skyla mag sich erkenntlich zeigen, daher erhebt sich und Lukas tut es ihr gleich. Als ahne er, was sie plant, breitet er bereits seine Arme aus, um sie willkommen zu heißen. Skyla lächelt freudig und wirft sich glücklich um seinen Hals. Ihre Wildheit bringt ihn zum Schwanken, aber er findet das Gleichgewicht und schließt sie feste in die Umarmung. Der Lavendelduft liegt so stark in der Luft, dass Skyla vor Glück die Augen schließt. Er und sein Vater sind wahrlich ihr zweites Zuhause. Bei ihnen wird es ihr warm ums Herz und allein ihr Duft vertreibt Kummer und Sorgen.

„Danke dir, Lukas. Mal sehen, wo ich die Figur hinstelle."

Zum Schluss drückt Skyla ihn noch mal feste.

„Ich danke dir." Lukas hebt glücklich das Fotobuch. „Ich lasse dich dann jetzt allein. Lass uns nicht zu lange warten."

Ein Nicken ihrerseits und kaum ist Lukas aus dem Zimmer, meldet sich die Neugier. Es kann nicht länger warten, daher widmet sich Skyla als Nächstes der Herzschachtel.

Hat Agnar recht und die Überraschung liegt schon seit mehr als einem Tag hier?

Irgendwie traut sie Milan nicht.

Ob er sich einen Scherz mit mir erlaubt? Oder vielleicht Mia?

In ihren kühnsten Phantasien sieht Skyla die Fee vor ihrer Nase fliegen, wie sie laut und böse lacht. Wie eine alte Hexe. Dem kleinen Biest wäre alles Mögliche zuzutrauen.

Es nützt alles nichts. Milan wäre sicher beleidigt, wenn Skyla es einfach beiseitelegen würde. Mit Vorsicht hebt sie den Deckel an. Gebettet auf einen silberfarbenen Kissen liegt eine merkwürdige Halskette. Das Kettenband ist golden und der Anhänger ist eine kleine Glaskugel, die von kleinen Ringen umgeben ist. In der Glaskugel herrscht ein Eigenleben, es funkelt und glitzert bei jeder Gelegenheit. Die Kugel ist so groß, wie ein Golfball und ist von Kälte umgeben. Begleitet von einem ungewöhnlichen Frostnebel. Skyla lässt die Kette vor ihren Augen baumeln, bis ihr der Zettel unter dem Schaumstoff auffällt.

Vorsichtig kehrt die Kette zurück in die Schachtel und Skyla widmet sich dem Brief, dessen Inhalt wiedergibt:

Dein Mut ist bewundernswert, obwohl wir dir von diesem Weg immer noch abraten.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie ich dich trotz allem unterstütze.

Sei vorsichtig und lasse diese Kette nicht fallen.

Die Magie, die sich in der Kugel befindet, könnte dir vielleicht sogar das Leben retten.

Ich habe mich selbst vergewissert, wie der Zauber auf der Kette funktioniert und es bedarf eventuell die eine oder andere Übung. Mit dieser Kette kannst du in wenigen Sekunden an Orte gelangen, die sich in deinem Blickfeld befinden. Ich glaube nicht, dass es sich um Portale handelt, sondern um kurzweilige Teleportation. Wenn du dich für einen Fleck entschieden hast, reißt dich der Zauber zum gewünschten Ziel. Es geht so schnell, dass du nicht viel davon mitbekommst. Am Anfang wirst du dich an das Gefühl gewöhnen müssen.

Ich habe übrigens nicht vergessen, dass ich dir versprach, die Welt mit dir zu bereisen. Sollte sich die eine oder andere Gelegenheit bieten, entführe ich dich an fremde Orte.

Frohe Weihnachten, meine Zicke.

Ach so, die Nachricht geht in Flammen auf, sobald du die letzte Zeile zu Ende gelesen hast.

Das hier sollte einfach nicht in die falschen Hände gelangen, dafür steht einfach zu viel auf dem Spiel.

Ich bin mir sicher, du hast Verständnis dafür.

Keine Sorge wegen den Flammen, sie erfüllen nur ihren Zweck und schaden dir oder deiner Umgebung nicht.

Milan hat nicht gescherzt, kaum erreicht Skyla das Ende der Botschaft, fängt das Papier Feuer. Sie weiß nicht ganz, was sie von dem brennenden Objekt halten soll. Doch sie möchte es nur ungern riskieren, mit den Flammen in Berührung zu kommen. Dafür hat die Begegnung mit dem Feuerdämon sie zu sehr geprägt. Skyla vergeudet zu viel Zeit mit ihren Gedanken und der Suche nach einem geeigneten Ablageort, sodass sich die Hitze kurz an ihren Fingern bemerkbar macht. Überrascht beobachtet sie, wie der letzte Fetzen der Nachricht vor ihren Augen niederbrennt. Die Flammen sind mit dem Brief verschwunden. Gedankenverloren betrachtet sie sorgfältig ihre Hand, die von dem Feuer keinen Schaden getragen hat. Magie überrascht Skyla immer aufs Neue. Nur zu gern möchte sie alles über solche Zauber in Erfahrung bringen. Der Kettenanhänger ist zu groß, damit würde Skyla nur unnötig auffallen. Also beschließt sie fürs Erste die Schachtel zu schließen und sich später Gedanken darüber zu machen.


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