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11. Kapitel


Vor dem Schultor wartet eine böse Überraschung auf Skyla. Lukas hat ein Talent, dann aufzukreuzen, wenn es ihr schlecht geht. Es ist niedlich, wie viel Mühe er sich gibt und für ihre Freundschaft kämpft. Da er eine große Teilschuld an Milans Verschwinden trägt und sie den Geisterjäger gerade jetzt unheimlich vermisst, fehlt ihr die Laune, sich mit Lukas zu beschäftigen. Auffallend ist jedoch, wie unruhig er sich verhält. Lukas wirkt unentschlossen, als führe er einen Kampf mit den Gedanken, besser zu warten oder ihr entgegenzukommen. Statt einem Lächeln wirkt er betrübt.

Hoffentlich ist nichts vorgefallen.

Es kam bislang nie vor, dass Lukas sie von der Berufsschule abgeholt hat. Noch nie. Nun verlangsamen sich Skylas Schritte und sie malt sich unzählige Horrorszenarien aus. Es könnte ein Streit zwischen seinen geschiedenen Eltern sein, der Lukas zur Flucht veranlasst, aber es könnte auch ein Unfall sein, indem ihr Patenonkel verwickelt wäre.

Als Skyla jedoch hört, wie Tanja sie aus der Ferne ruft, läuft sie einen Schritt schneller. Sie handelt und ergreift Lukas' Hand. Die Hetzjagd ist anscheinend noch lange nicht beendet. Schnell sucht sie nach einem Versteck. Da Skyla nichts findet, steuert sie den angrenzenden Park an, wo sie den ersten Geist absorbierte. Gezielt führt sie ihren besten Freund fern von den Wegen durch das Laub. Die beiden Freunde verschwinden hinter den Büschen, dabei drängt Skyla ihn schließlich an einen Baum. Sie rückt unbewusst näher an ihn heran. Hochkonzentriert beobachtet sie zwischen dem Geäst und Blättern Tanja. Die Neue erweist sich als Spurenleserin, sie ist aufmerksam und selbst bei einem Teppich aus Laub scheint ihr nichts zu entgehen.

Das Medium muss schlucken.

Kann ich je solch einer Nervensäge entkommen?

Tanjas böses Lächeln findet kaum mehr Platz in ihrem schmalen Gesicht und sie kommt genau auf die beiden zu. Skylas Körper spannt sich augenblicklich an. Tanja wirkt auf Skyla nicht mehr wie eine einfache Schülerin. Ihre geschmeidigen und leisen Bewegungen erinnern sie an Justin. Die Blondine bewegt sich geräuschlos. Nur noch wenige Schritte fehlen, als Tanja abbiegt und an ihnen vorbeiläuft. Perplex blinzelt Skyla. Sie hat nicht mehr damit gerechnet, dass sie ihr entkommen. Erst jetzt entspannt sich der Körper und eine tonnenschwere Last fällt von ihr ab.

Skyla hat Lukas für einen Moment vergessen und als sie ihm dann in die Augen blickt, ist der Schrecken groß. Fast, aber nur fast wäre ihr ein Schrei entwichen. Gewappnet liegen ihre Hände bereits auf ihrem Mund, um diesen zu ersticken. Ihr Herz braucht einen kurzen Moment, um sich zu beruhigen. Es wundert Skyla jedoch wirklich, dass ihr bester Freund bisher geschwiegen hat. Er wartet anscheinend sehnsüchtig auf eine Erklärung. Eine andere Theorie ist jedoch, dass der Grund für sein Dasein so gravierend sein muss, dass Lukas vielleicht nicht mal nach Reden ist.

Gerade, als Skyla zu ihm sprechen möchte, lauscht sie den Schritten und dreht sich um. Tanja lehnt sich an einen Baum nicht weit von ihnen und betrachtet sie amüsiert.

„Ist klar, du möchtest also allein sein?" Ein spöttisches Gekicher dringt aus ihrem Mund und lässt Skyla vor Scham erröten. „Sag doch einfach, dass du mit deinem Freund verabredet bist. Stelle mich doch mal lieber vor."

Ermutige Lukas doch nicht noch! Als wäre mein bester Freund nicht schon vernarrt genug in mich!

Ein Blick zu Lukas und der wenige Abstand zwischen ihnen bringt Skyla in Verlegenheit. Bisher hat sie keinen Gedanken daran verschwendet, wie es für andere aussehen muss, wenn die beiden Freunde zusammen durch die Welt ziehen. Zum Glück mustert ihre bessere Hälfte Tanja mit Misstrauen. Lukas ist zu fixiert auf die neue Bekanntschaft, sodass er ihre Fassungslosigkeit nicht mitbekommt.

Der Ausdruck in seinem Gesicht gleicht einem wachsamen Hund. Etwas stimmt nicht und das Gefühl teilen nicht nur Skyla und ihr kleiner Dämon. Grund genug, um dafür zu sorgen, dass Tanja sich in Zukunft von ihr fernhalten soll.

So spricht das Medium Klartext mit der Neuen: „Hör zu, Mädchen, ich kann dich nicht leiden. Ich werde es nicht mal in Betracht ziehen, deine Freundin zu werden. Du hättest besser mit Pascal den Tag verbringen sollen."

„Wie gemein! Was habe ich dir getan? Behandelt man so jemanden, der gerade neu in dieser fremden Stadt stationiert wurde?", beschwert sich Tanja und es wirkt vorgespielt wie ihr unechtes Lächeln.

„Fremd? Ich dachte, deine Tante wohnt hier!"

Denn diese Tatsache hat Skyla nicht vergessen. Tanja kann nicht anders, als wölfisch zu grinsen, bevor sie mit einer Ausrede kommt: „Ich war zwar öfter bei meiner Tante und doch blieb es nur beim Besuch in ihren eigenen vier Wänden."

Haha! Gut rausgeredet! Aber damit bist du aufgeflogen!

Jetzt, wo die Sache glasklar ist, hat Skyla auch kein schlechtes Gewissen mehr, Tanja zu vergraulen.

„Tue mir einen Gefallen und geh! Nerv jemand anderen!"

„Lerne mich doch besser kennen. Diese Anspannung ist wirklich nicht schön. Lass uns doch gemeinsam nett was trinken gehen", gibt Miss Aufdringlich nicht auf.

„Bist du taub? Du bist hier unerwünscht!", mischt sich Lukas ein.

Unbeeindruckt blickt Tanja zu ihm. „Verzeih mir, wenn du nicht in Stimmung kommst, wenn ich zusehe. Du hast deine Freundin sicherlich rund um die Uhr bei dir, da kannst du dich auch etwas zurückhalten oder?"

Skyla ist empört. Anders als ihr bester Freund, der noch immer die Ruhe weghat. Beneidenswert. Manchmal wünscht sie sich ein winziges Stück seiner Gelassenheit. Nur ein winzig, kleines Stück würde ihr genügen.

„Hier liegt ein Missverständnis vor. Skyla und ich sind kein Paar", stellt Lukas klar.

Tanja scheint dies zu überraschen. „Nicht? Sie ist mit so einem hübschen Jungen befreundet und belässt es dabei?"

Daraufhin folgt nur ein Schweigen und erst jetzt regt sich Lukas Gefühlswelt. Es ist die Verbitterung, die kurz hervorkommt. Ein säuerlicher Ausdruck seines Frustes. Aber nur kurz und doch eine Angriffsfläche, die sowohl von Skyla als auch der Neuen wahrgenommen wird.

Nun ist es Skyla, die die Zähne fletscht, als Miss Aufdringlich auffällig mit den Wimpern klimpert, wie Emilie es gerne tut. Das Mädchen blickt nun verführerisch hinein, als wolle sie Lukas um den Finger wickeln.

„Mein Name ist Tanja und wer bist du?"

Aber Lukas bevorzugt das Schweigen. Dankbar dafür, dass es ihn kalt lässt, kann Skyla aufatmen. Es wäre das Grauen, wenn sie ihn ebenfalls an die beiden Geschwister verliert. Es reicht schon, dass Emilie ihre Zeit mit Janik verbringt.

Wer würde mir noch Halt geben, wenn selbst du für mich unerreichbar bist, Lukas?

Der Gedanke, wie abhängig sie von dieser Freundschaft ist, beunruhigt Skyla. Bewusst hat sie nie eine Beziehung mit ihm in Betracht gezogen, weil er ihr Seelenverwandter ist. Ihre wichtigste Stütze, die sie auf gar keinen Fall verlieren darf. Lukas und sein Vater sind nicht umsonst ihre zweite Familie. Wenn eine Romanze mit ihrem besten Freund in die Brüche gehen würde, dann wäre alles verloren. Thomas wird immer zu seinem Sohn stehen. Egal, was kommt.

Lukas wendet den Blick von Tanja und noch während seine kastanienbraunen Augen sie einfangen, ändern sich seine Gesichtszüge. Sie werden sanfter. Auch seine Miene hellt sich auf. Verwundert blinzelt Skyla, als er ihr nun zuzwinkert. Ausgerechnet jetzt. In solch einer Lage.

„Ich weiß, dass hier ist ein Überfall. Aber ich habe etwas Interessantes gefunden. Etwas, was dir gerade jetzt gut tun würde. Also entführe ich dich jetzt einfach."

Die Gefühle übermannen Skyla, sodass sie ihm dankbar um den Hals fällt. Ihr Rettungsring.

Was wäre ich nur ohne ihn?

Gleichzeitig ist sie so dankbar, dass nichts Erschütterndes in seinem Leben vorgefallen ist. Skyla war schließlich in Sorge um ihren Patenonkel.

„Nichts wäre mir lieber", gesteht sie ihm zitternd und völlig erschöpft.

Ihre Nerven liegen blank nach all den Torturen. Es wird dringend Zeit für etwas Entspannung.

Skyla genießt es, in seinen Armen zu liegen. Bewusst schließt sie die Augen, um diesen glücklichen Moment auszukosten. Denn es fühlt sich an wie damals, wenn sie Trost bei Thomas suchte. Ihr Patenonkel hat sie ebenfalls immer dann in den Arm genommen, wenn ihr nach Weinen zumute oder sie genervt von ihren Eltern war. Vater und Sohn tragen das gleiche Parfüm. Nicht zu penetrant, aber angenehm. So wie bei ihrem Patenonkel kostet sie die Kuschelzeit voll aus und wie Thomas geduldet sich Lukas, bis sie sich von selbst löst.

Aus Gewohnheit Thomas gegenüber kommen ihre Worte zum Herzen: „Ich habe dich so lieb. Weißt du das eigentlich?"

Ein Moment, der ihre bessere Hälfte verzaubert und sein Herz zum Schmelzen bringt.

Es ist Tanja, die alles zunichtemacht. „Wie süß. Ihr wäret voll das süße Paar."

Bevor Skyla unüberlegt spricht, greift Lukas nach ihrer Hand und lässt Tanja links liegen. Er führt Skyla einfach davon, wofür sie so dankbar ist. Die Neue wäre aber nicht Tanja, wenn sie die beiden nicht weiterfolgen würde. Immer wieder spricht die Blondine zu ihnen, doch keiner der beiden Freunde geht auf sie ein. Etwas, was Miss Aufdringlich nicht entmutigt. Die U-Bahnhaltestelle ist erreicht und es geht in die Tiefe. Tanja ist wie ein Bluthund und weicht ihnen nicht von der Pelle. So müssen sie sieben Minuten mit ihr in Kauf nehmen. Bevor Skyla jedoch vor Zorn explodieren kann, schließt Lukas sie erneut fest in die Arme und hält ihr die Ohren zu, was bei einer Schnattergans wie Tanja zwar nichts bringt. Aber die Geste ist dennoch lieb gemeint. Und so konzentriert sich das Medium, ihren besten Freund ununterbrochen in die Augen zu sehen. Es fällt kein Ton zwischen den beiden und doch fühlt es sich an, als wären sie ein Stück vertrauter miteinander geworden. Noch vertrauter als ohnehin schon. Hätte Miss Aufdringlich nicht darauf hingewiesen, dass die U-Bahn im Anmarsch ist, hätten die beiden Freunde diese einfach verpasst.

Die Luftqualität lässt in der U-Bahn zu wünschen übrig. Bei so vielen Menschen an einem Ort, verschmischen sich Gerüche wie Schweiß, Rauch und verbrauchte Luft. Zum Glück erfolgt der Umstieg am Bahnhof. Drei Haltestellen von der Schule entfernt. Als Tanja zurückweichen muss, weil sich eine Schar Mädchen vordrängt, ergreift Skyla die Chance und sorgt für mehr Abstand. Endlich ist ihnen das Glück hold und sie verlieren Tanja auf den Weg zum Bahnhofsvorplatz. Lukas steuert die Straßenbahnen an und stellt fest, dass ihre Verbindung gerade ins Gleis fährt. Ein kurzer Sprint und schon schaffen sie es rechtzeitig hinein. Für Lukas eine Mordsanstrengung. Ihr Bücherwurm ist solch eine Leistung nicht gewohnt. Anerkennung klopft sie ihm auf die Schulter.

„Was ich nicht alles für dich tue", hört sie ihn nuscheln.

Kurz darauf muss er freudig grinsen, bevor er sich köstlich darüber amüsiert, dass die Bahn ohne Tanja losfährt. Auch Skyla kann erleichtert aufatmen, als sie mit der Straßenbahn an Miss Aufdringlich vorbeifahren.

Lukas ist nicht dumm und jetzt, wo sie in Ruhe über alles reden können, spricht er über seine Vermutung: „Glaubst du, sie ist eine von den Leuten, die Milan verfolgen?"

„Oh gut, ich stehe mit meiner Vermutung also nicht alleine da."

„Sie wird dir sicher öfter den Tag vermiesen. Also komme ich dich jetzt jeden Montag von der Schule abholen und ich bringe dich wieder zum Lächeln."

„Das wäre wirklich schön."

„Wie in alten Zeiten."

„Wie in alten Zeiten", wiederholt sie ihn freudig, denn genauso fühlt es sich an.

Sie besuchten damals gemeinsam die gleiche Schule und obwohl sie unterschiedliche Klassen waren, haben sie immer aufeinander gewartet. Eine Zeit, an die sich sehr gern zurückerinnert.

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