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10. Kapitel


Der vertraute Gong, der zwischendurch Erlösung bringt, bedeutet Skyla heute mehr als in der Vergangenheit. Es ist der Moment, an dem der Unterricht endet. Weg von der Plaudertasche Tanja. Weit, weit weg. Skyla erhebt sich eilig und lässt ihre Tasche zurück, denn sie steuert den Tisch ihrer Freundin Emilie an.

„Für meine Eltern geht das in Ordnung, wir können uns gerne mit der nächsten Klausur auseinandersetzen."

Emilie macht ein überraschtes Gesicht. „Oh, Skyla, das habe ich ja voll vergessen. Sorry, ich bin jetzt mit Janik verabredet."

Hätte Skyla jetzt einen Stift zur Hand, würde sie diesen vor Wut zerbrechen. Ihre Finger kribbeln bereits und das ist kein gutes Zeichen, schließlich kündigen sich so ihre Fähigkeiten an. Also schließt sie ihre Augen und zählt wütend bis zehn. Kaum öffnet sie diese, bemerkt sie Janiks freches Grinsen, womit ihr Blut erneut anfängt zu kochen.

Er schlägt auch noch dreist vor: „Ich kann auch mit dir lernen, Emilie."

„Problem gelöst", freut sich die hübsche Doofnuss.

Wie sich zeigt haben sie eine Zuhörerin, denn Tanja kommt dazu und macht einen riesen großen Schmollmund. „Oh, Janik! Du lässt mich alleine? Was mache ich dann?"

Janik zuckt zuerst mit den Schultern, bevor sich ein teuflisches Grinsen auf seinem Gesicht breit macht. Ein Gesicht, das Skyla erschaudern lässt.

„Skyla wurde versetzt, unternimm doch mit ihr etwas."

Das lässt Skyla nicht auf ihr sitzen. „Ja! Warum wurde ich wohl versetzt?"

Ihr Gegenüber lacht spöttisch. „Freue dich doch lieber für deine Freundin."

Noch ehe Skyla kontern kann, ankert sich Tanja an ihren Arm fest. „Oh, Skyla, du musst mir die Stadt zeigen. Lass uns die Ortschaft unsicher machen."

Es ist lachhaft. Vielleicht auch ein gutgemeinter Trost von Tanja. Aber Skyla ist nicht danach, mit irgendeiner wildfremden Person durch die Stadt zu wandern. Sie will Köchin werden und nicht Touristenführerin. Die Sehenswürdigkeiten und deren Geschichte sind nicht das, womit Skyla dienen kann. Buchläden schon eher. Außerdem blutet ihr Herz. Emilie versetzt sie schon wieder und ignoriert ihre Warnungen. Es fühlt sich an, als gleitet das Band der Freundschaft aus ihren Händen und Skyla ist machtlos. Sie kann dem Elend nur zuschauen.

„Kein Interesse!"

Die Antwort kommt mürrischer, als es soll. Allein Emilies erschrockener Ausdruck sorgt dafür, dass die Fluchtinstinkte der Dämonenbesitzerin geweckt werden. Skyla löst sich eilig aus Tanjas Griff und wirft Emilie einen zornigen Blick zu, bevor sie ihre Tasche packen geht.

Miss Aufdringlich folgt ihr dabei selbstverständlich. „Aber warum denn nicht?"

„Ich kann dir auch die Stadt zeigen", versucht Pascal, ein Klassenkamerad zwei Tische weiter, sein Glück.

Tanja zwinkert ihm zu. „Wie süß von dir. Vielleicht nächstes Mal. Aber heute bin ich mit Skyla verabredet und ich schwöre, ich werde sie nicht versetzen. Das verkraftet ihr armes Herz doch nicht."

Skyla lässt trübsinnig ihren Kopf hängen, bevor sie sich mit ihrer Tasche umdreht.

„Nein! Ernsthaft! Verbringe den Tag mit Pascal! Ich bevorzuge es lieber allein zu sein!"

Als Tanja bereits den Kopf schüttelt und mit ihrem unechten Lächeln zum Konter ausholen möchte, ergreift Skyla die Flucht.

Die Flure in der Schule wirken plötzlich endlos. Die Masse an Schüler macht es Skyla nicht leicht, denn es ist überaus anstrengend sich zwischen der Menge hindurch zu kämpfen. Doch um Tanja zu entkommen macht Skyla einen auf Footballspieler und räumt sich einen Weg durchs Feld. Bis zu jenem Moment, wo sich ihr ein fremder Junge in den Weg stellt und sie am Arm grob abfängt.

„Was soll das werden? Kannst du dich ni..."

Seine Worte verlieren an Bedeutung und werden schlagartig ausgeblendet. Denn Skylas Augen fixieren ihren Fluch. Ein Schulgeist. Es muss ja so kommen. Ähnlich wie der Bahnhofsdämon hängt das paranormale Wesen in der Wand. Nur der Kopf blickt hinaus. Es fehlt nur noch einen Rahmen und schon kann das Geschöpf als Gemälde durchgehen. Das Gesicht ist eingefallen und faltig. Die Haut gräulich und die Augenhöhlen leer. Die schwarzen Haare sind lang und hängen nur in Fetzen von dem halbkahlen Kopf herab. Ein Schmollmund und die dickflüssigen Tränen lassen das Wesen traurig wirken.

Skyla wird schlagartig durchgerüttelt. Woraufhin sie erschrocken in das Gesicht des Jungen blickt. Ein Kerl, der einen ganzen Kopf größer ist. Stämmig. Jemand, der glaubt, sich zu behaupten, um hier den Helden zu spielen.

„Sag mal hörst du mir überhaupt zu?"

Sie legt ihr charmantes Lächeln auf, aber nur weil sie sich im nächsten Moment losreißt und mit eiligen Schritten davonläuft. Ein Griff, ein Wurf und schon verschwindet ihre auffällige Haarfarbe unter der Kapuze. Ihr plötzlicher Wunsch, wieder blond, normal und langweilig zu sein ist stärker denn je.

Bitte siehe mich nicht! Bitte siehe mich nicht! Nicht jetzt! Nicht hier! Nicht heute!

Ein Blick zurück zeigt, dass sich der paranormale Besucher dreht und voran klettert. Sechs Arme mit Klauen statt Händen. Wie eine Spinne krabbelt er an der Decke über den Köpfen der Schüler hinweg und genau in ihre Richtung. Skyla schluckt und läuft schneller. Anders als das Ding oben kämpft sie noch immer mit den Hindernissen und hinzukommt, dass Tanja ihren Namen aus der Ferne ruft. Woraufhin der Puls ständig steigt und das Medium gehetzt nach Verstecken sucht.

Angetrieben vom Schülerschwarm geht es hinaus aus dem Schulgebäude. Ins Freie, doch das Monster lässt sich noch immer nicht ablenken. So entfernt sich Skyla auf dem Schulhof aus der Horde und läuft gezielt zu einen der überdachten Wege, um sich hinter der nächstbesten Säule zu verstecken.

„Kai! Was machen wir jetzt?"

Sie beobachtet fast schon ungeduldig, wie sich ihr Anhänger dreht und Kai seine nachdenkliche Miene zur Schau stellt.

„Nun ja. Er ist blind."

Schlagartig erinnert sie sich an die leeren Augenhöhlen.

„Und doch folgt er mir!"

„Weil er deine Angst wittert."

„Na super!"

Skyla blickt sich panisch um. Die Bedingungen, einen Geist zu beseitigen, sind alles andere als optimal. Hier sind zu viele Zeugen. Dann wäre da Tanja– eine wahre Nervensäge. Und vor allem steht diese Schule im Kontakt mit dem Betrieb. Hier für Ärger zu Sorgen kann ihrer Ausbildung schaden.

„Ich kann hier nicht kämpfen! Und mitnehmen will ich ihn auch nicht!"

„Dann solltet Ihr durchatmen und Eure Angst im Griff bekommen. Er wird Euch sonst kilometerweit riechen."

Leichter gesagt, als getan!

Ihr Gespräch wird unterbrochen, denn die Kreatur lässt sich wenige Meter hinter ihnen von der Decke fallen. Der Boden bebt und rüttelt Skyla wach. Es ist ihr hysterisches Atmen, was ihr sofort auffällt. So lehnt sich das Medium gegen die Säule und presst die Hände vor dem Mund. Aus Angst, ihre Atmung könne sie verraten. Skyla schließt die Augen und nimmt sich Kais Ratschlag zu Herzen. Es ist kein leichtes Unterfangen, zumal sich unheilvolle Geräusche nähern. Das Wesen atmet ebenfalls laut, als bekomme es keine Luft. Ein Pfeifton, der es verrät. Außerdem zischt es zwischendurch wie eine Schlange. Und doch versucht Skyla, das Monster auszublenden. Sie fokussiert sich auf Dinge, die sie in solch einer Situation ablenken können. Die Ausbildung, die neue Mystery-Serie, ihre Lieblingsmangas, die Ausflüge mit Thomas und Lukas.

Aber all das sind nur kurze Momente. Sich in eine Erinnerung zu vertiefen fällt ihr schwer und der Erfolg ist nur von kurzer Dauer. Bis zu jenen Moment, als ihr der Duft der Tempelblume in die Nase steigt und sie zurück nach Thailand versetzt. Die Erinnerungen beginnen mit dem Loy Krathong und Yi Peng Fest. Ihr Kopf bringt sie zurück an jene Ausflüge und führt ihr all die hübschen Details auf. Die vielen Lichter, die festliche Kleidung, die Krathongs. Ein Anblick, der ihr Herz höher schlagen lässt. Und dann folgen die gemeinsamen Momente mit Milan, die sie daran erinnern, wie schön die kurze Zeit mit ihm war und wie sehr Skyla ihn bereits vermisst. Das Lächeln auf ihren Lippen schwindet und die Stille macht ihr Herz schwer. Das Gefühl der Leere schnürt ihr die Kehle zu. Obwohl Skyla große Pläne hat, haben diese wenig Belang ohne Milan.

„Seht Ihr, es hat funktioniert. Er ist fort", spricht Kai sie zufrieden an.

Er dreht sich auf ihre Schulter und bekommt ihren Gefühlsausbruch leider zu sehen.

„Hey, was macht Ihr für ein Gesicht?"

Wie peinlich. Nun bekommt der Dämon meinen größten Schwachpunkt zu Gesicht. Mir ist zum Heulen zu Mute.

Skyla will mit Würde den Schulhof verlassen, so schluckt sie all die Traurigkeit hinunter und marschiert Richtung Ausgang. Erst mal weg von hier, bevor sie sich Gedanken über das Problem mit dem Schulgeist machen kann.

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