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Marcus Berlin

Das schmale Fenster schwang leise auf, und der Junge schlüpfte in das Innere des gigantischen, herrschaftlichen Hauses. Eigentlich müsste es schwerer sein, in die Häuser der Reichen einzubrechen, dachte er bei sich.

Vielleicht hing es mit seiner Gabe zusammen, die er vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Anscheinend konnte er Menschen manipulieren. Die Passanten, die er in der Innenstadt um Geld anbettelte, gaben ihm viel mehr als sonst immer, und als er eines Tages am Burger King vorbeigekommen war und dabei im Scherz leise murmelte: "Hey, großer fetter Mann, gib mir doch deinen Burger, ich brauche ihn mehr als du", trat der fette Anzugträger mit dem Whopper wirklich auf ihn zu und gab ihn sein Essen. Der Junge hatte sich freundlich und verwirrt bedankt, während der Mann mit einem seltsamen Gesichtsausdruck in der Menge verschwunden war. Lange hatte er überlegt, wie das passieren konnte, und erzählte den anderen davon, dem Langen Tim vom Bahnhof, Loona und Jack mit ihren vier Hunden, den drei Jungs, mit denen er meistens bettelte, Bene, Misha und Erkan, und den beiden Punkerinnen, die immer, wenn der Junge sie sah, am rummachen waren.

Die beiden Frauen hatten ihm kein Wort geglaubt, selbst, als er eine der beiden ohne Weiteres zu einem Kopfsprung in den Fluss überredet hatte. Im letzten Moment hielt er sie zurück, obwohl sie schon auf dem Geländer stand. Sie bekam einen Schreianfall und ihre Freundin wollte den Jungen in den Fluss werfen, doch er beschwor sie, ihn in Ruhe zu lassen, und sie wandte sich nur wortlos von ihm ab. Er war davongerannt, so schnell ihn seine Beine trugen.

Bene war überzeugt gewesen, dass sein Kumpel sich in einen Superhelden verwandelt hatte und verehrte ihn nun fast als einen Heiligen, Erkan war sich sicher, dass sie nun reich würden und nie wieder in irgendeiner dreckigen Ecke schlafen mussten, doch Misha hatte nur bedeutungsvoll genickt.

Ein paar Tage später traten ein paar junge Männer auf ihn zu und wollten ihn verprügeln, und er erkannte Misha unter ihnen. Der Verrat schmerzte mehr als der einzige Schlag, den er einstecken musste. "Warum du dreckige Ratte und nicht ich? Warum hast du eine Gabe?", hatte Misha gezischt. Kaum dass die Faust den Jungen getroffen hatte, hatte er sie angeschrien. "Verpisst euch alle! Prügelt euch doch untereinander, ihr hässlichen Wichser!" Als die Männer aufeinander losgegangen waren, rannte er davon.

Loona hatte gelacht. "Du bist 'n süßer kleiner Junge, die Leute stehen auf dich und deine süßen braunen Wuschelhaare, natürlich kannst du ihnen aus der Hand fressen", hatte sie gespottet.

Jack war aufgeregt herumgesprungen, wie seine Hunde, wenn sie die Aussicht auf etwas Essbares hatten. "Zeig mir, wie das geht!", hatte er gerufen. "Dann knöpft mir der verdammte Kanake nicht so viel Kohle für den nächsten Schuss ab! Und ich kann den Kerlen im Kiosk die Flaschen einfach abschwatzen!"

Loona hatte ihn mit ein paar heftigen Beschimpfungen wieder zur Ruhe gebracht, und der Junge hatte sich schnell verzogen, bevor Loona richtig wütend wurde. Er fürchtete die Penner, die sich in Drogen vor der Welt versteckten, und Loona und Jack gehörten zu den schlimmsten. Loona war jähzornig, und Jack war anhänglich und lästig, wenn er seinen Schuss nicht schnell genug bekam.

Alkoholiker wie der Lange Tim waren in Ordnung. Er stank bestialisch, doch er lächelte immer. Auch, als der Junge ihm von seiner Gabe erzählte. "Du kannst Menschen überzeugen, Micha. Mach etwas draus. Werde zu mehr, als ich es bin. Nutze es gut."

Der Junge hatte sich bedankt und schwor, den Rat des Langen Tim zu befolgen. Er war einst ein reicher Mann gewesen, doch hatte all sein Geld mit Wetten und einem Ehekrieg verloren, bis er sich von Alkohol zerfressen in der hässlichen Unterführung unter dem Bahnhof wiedergefunden hatte. Er hatte wenig, doch selbst die aggressiven Afrikaner neben dem Museum respektierten ihn.

Zunächst hatte er seine Gabe nur zum Betteln benutzt, hatte etwas Geld angesammelt, doch dann hörte er etwas von großen, teuren Häusern im Süden der Stadt... Ein paar Nächte später brach er in eines ein.

Jetzt schlich er durch die totenstillen Korridore und lauschte angestrengt auf irgendwelche Geräusche. Doch nichts war zu hören, außer seinem eigenen rasenden Herzschlag, seinem Atem und das Flüstern von kaputten, billigen Turnschuhen auf Perserteppichen.

Im Zwielicht der Straßenlaternen, das durch die Fenster hineinfiel, erahnte er massive Möbel, sauberes Parkett und die blitzenden Armaturen einer Küche. Schließlich blieb er vor einer Tür stehen, die als einzige geschlossen war, von allen, an denen er bisher vorbeigekommen war.

Zögernd legte er die Hand auf die Klinke, und zog sie wieder zurück. Bilder von Sicherheitskräften mit Pistolen sprangen ihn an, doch er schüttelte sie ab. Er konnte ihnen mit einem einzigen Satz befehlen, sich selbst zu erschießen. Entschlossen drückte er die Klinke nach unten und trat ein.

Das Zimmer glühte gelblich im fahlen Licht. Ein gigantisches Bett, das für ihn, Loona, Jack, die Hunde und wahrscheinlich sogar noch für Bene gereicht hätte, nahm den größten Teil des Zimmers ein, flankiert von kleinen, geschmacklosen Nachtschränkchen. Es war leer, nur Dutzende von Kissen und eine einzige Decke, groß genug, um sie als Zelt zu benutzen, lagen darauf. Sie schrien förmlich nach jemanden, der sich in ihnen verkroch. Zwei Türen an den Wänden führten in weitere mysteriöse Räume. Ein riesiges Gemälde, wahrscheinlich sündhaft teuer, hing über dem Bett.

Langsam trat der Junge ein, und sah, was er von der Tür aus nicht gesehenhatte. Gegenüber dem Bett hing ein Fernseher, noch größer als der, den er im Elektroladen gesehen hatte, als er mit Misha dort umhergegangen war und von all den Dingen geträumt hatten, die sie sich eines Tages kaufen wollten. Selbst der Lange Tim war kleiner als die Diagonale des LCD-Monsters.

Auf einem flachen Tisch darunter lag eine Fernbedienung. Wieder zögerte er kurz, als er sich erinnerte, was er konnte. Er nahm die Fernbedienung und drückte auf on. Irgendein Actionstreifen lief, und für ein paar Minuten stand er hingerissen vor dem Gerät, beeindruckt, dass so etwas für manche Menschen Standard war. Jeden Abend lagen sie in ihren gigantischen Betten in ihren teuren Häusern und starrten auf monströse Fernseher, während er auf einem Stück Pappe schlief, immer in Angst vor anderen, die stärker waren als er.

Plötzlich erinnerte er sich an die beiden anderen Türen. Vorsichtig stieß er die erste auf. Reihen von Hemden, Kleidern, Schuhen, Anzügen und anderen Kleidungsstücken waren in dem Raum dahinter zu sehen, rechts die für den Mann, links die der Frau des Hauses, flackernd im Licht des Fernsehers. Mit einem breiten Grinsen streifte er seine schmutzigen Schuhe ab und warf seine speckige Sweatshirtjacke auf den Boden. Die Lederschuhe aus dem Regal waren ihm viel zu groß, das seidene Jackett ebenso, doch sie standen ihm trotzdem, fand er. Kichernd legte er die Sachen wieder ab, riss sich seine restliche Kleidung vom Leib und zog Hemd, Hose, Jackett und Schuhe an. In die Krawatte machte er einen Doppelknoten. Mit Fingerpistole stellte er sich vor den Spiegel und sagte, was er zuvor den Mann in dem Film hatte hören sagen. "Mein Name ist Bond. James Bond!"

Er stolzierte zu der anderen Tür, während er im Takt der Filmmusik durch das Zimmer hüpfte, und sah in das weiß gekachelte Bad. Dusche, Unmengen von flauschigen Handtüchern, zwei Waschbecken, goldene Armaturen, ein Klo, und der Himmel auf Erden.

Eine Badewanne.

Immer noch grinsend drehte er das Wasser auf und goss den Inhalt einer Flasche hinein, die er neben dem Waschbecken fand. Wie gerne er es alles mit Bene und Erkan und Misha teilen würde... Nun, nicht mit Misha, dachte er verbittert, nach allem, was er getan hat. Er hatte Misha gemocht, er war zwar zurückhaltend und manchmal etwas ruppig gewesen, der Älteste der vier Jungen, doch eine Zeit lang waren sie wie Brüder gewesen. Micha und Misha. Bis Misha in üble Geschäfte verwickelt wurde...

Als die Wanne bis zum Rand mit nach Lavendel riechendem Wasser gefüllt war, warf er die teure Kleidung achtlos auf den Boden und schwang sich hinein. Er versank beinahe bis zum Scheitel, prustend kam er wieder an die Oberfläche, bedeckt von glitzerndem Schaum. Klatschend schwappte das Wasser auf die Fliesen. Er schrubbte sich den Körper ab, versuchte, mit Schaum den Spiegel über dem Waschbecken zutreffen, bewegte sich so, dass die Wanne zu einem Wellenbad wurde und das Bad überschwemmte, formte aus Schaum eine Krone und betrachtete sich damit im Spiegel. Er war der König der Welt.

Er wusste nicht, wie lange er herumgeplanscht hatte, als er aus der Wanne stieg und sich in den größten Bademantel hüllte, den er je gesehen hatte. Seine Füße klatschten auf dem nassen Fußboden.

Der Bond-Streifen war mittlerweile vorbei, und irgendeine schmalzige Liebeskomödie lief. Kurz zappte er durch die Kanäle, bis er bei einem Römer mit einem Schwert hängen blieb. Fasziniert warf er sich auf das Bett und sah zu.

Beinahe hätte er überhört, wie der Mann im Anzug durch die Tür trat. "Wer bist du? Raus hier, bevor ich die Polizei rufe!", rief der Mann laut. Er war groß, breitschultrig und sprach mit der gleichen Autorität, die der Junge schon bei dem General in dem Film bemerkt hatte. Streng und unnachgiebig.

Eine Frau mit blonden Haaren und einem grünen Abendkleid erschien neben ihm und schnappte nach Luft. "Christian, wie ist der hier reingekommen? Ruf die Polizei!"

Der Junge setzte sich auf. "Nein, nicht! Nicht die Polizei!"

Der Mann hielt in der Bewegung inne, das Handy schon in der Hand.

"Ihr könnt mir helfen."

"Wie?", fragte die Frau mit zittriger Stimme.

Der Junge atmete tief durch. Wenn er Hilfe bei seinem Plan bekommen konnte, war es ihm gerade recht. "Ich darf bei euch wohnen. Ich werde das, was ihr euren Sohn nennt. Ich bekomme Privatunterricht, von dem besten Lehrer, den ihr finden könnt. Danach gehe ich auf die Universität. Ich will eines Tages der beste Anwalt werden, den es gibt auf dieser Welt. So gut, dass ich mir alles leisten kann, was ich brauche, und noch viel mehr."

Der Mann ließ das Handy sinken. "Du hast große Ziele, Junge. In Ordnung."

Der Junge lächelte. Es funktionierte. Er hatte eine Gabe, und er wusste sie zu nutzen.

Die Frau umklammerte ihre Handtasche. "Hast du einen Namen?"

Der Junge hielt inne. Seine Mutter hatte ihn Michael genannt, bevor sie ihn in ein Heim gegeben hatte, aus dem er schließlich ausgebrochen war. Doch Michael war der Name seiner Vergangenheit. Er brauchte einen neuen, der zu seinen Zielen passte. Er warf einen Blick auf den Fernseher. Der Name des alten Kaisers gefiel ihm. Er hatte viel erreicht, Schlachten geschlagen und ein Land verändert. Selbst, wenn er gerade erwürgt wurde. "Ich heiße Marcus", sagte er. Und mit einem weiteren Gedanken an die erstbeste, große, finstere Stadt, die ihm einfiel, fügte er hinzu: "Marcus Berlin." Es klang gut.

~ ~ ~

Dies ist die Origin Story von Marcus Berlin. Er ist ein Chara aus einer Story namens "Könige der Schatten", eine Urban Fantasy Story über Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die schließlich in einen Kampf gegeneinander geraten. Marcus hat hierbei die Rolle des Anführers einer der beiden Gruppen. Ob es nun die gute oder die böse Seite der Macht war, habe ich bisher nicht feststellen können... so weit bin ich nie gekommen. Andere Charaktere hören auf die klangvollen Namen Goat, Robert Corintz und Romana Iskjandrova. Mittlerweile habe ich diese Idee, wie so oft bei meinen eingestampften Ideen, als Steinbruch für neue Werke benutzt. Romana Iskjandrova und Misha Durensky bevölkern mittlerweile die Welt von Banshee.

Warum er Anwalt werden will? Nun, jeder braucht einen Traum, oder? Und der Kampf der Magier beginnt damit, dass er gegen seinen alten Freund Misha vorgeht, der nun ebenfalls eine Gabe hat - die des Gewinnens.

Diese Story wird nie das Rampenlicht erfahren. Aber dieser Ausschnitt wurde als gut genug erachtet, um einen Schritt in die Welt von Wattpad zu tun. Der externe Link führt euch zu der Pinterest-Wand zum Buch.

Marcus Berlin ist, wie bereits erwähnt, der Überrest einer längst eingestampften Buchidee. Eingestampft wegen nicht originell genug, und wegen zu wenig Ideen.

Damals schien es wie eine gute Idee, einen Mann, der immer das bekommt, was er will, und den Mann, der stets jeden Streit gewinnt, gegeneinander aufzuhetzen.

Jetzt habe ich Jessica Jones gesehen. Ich weiß, wer Kilgrave ist.

Und jetzt gibt mir meine eigene Storyidee the bloody creeps.

Das nur so am Rande.

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