Die Ankunft
Als ich aufwachte, lag ich in einem Wald. Die Erinnerung kam wieder und ich riss die Augen auf. Ich war in Ohnmacht gefallen! So etwas war mir noch nie passiert.
Vorsichtig sah ich mich um und kam zu einem seltsamen Ergebnis: mein Handy und die Gefährten waren weg! Einfach verschwunden! Dabei musste ich doch direkt neben ihnen gelegen haben.
Aber was noch verwirrender war: die Eiche war auch nicht mehr da! Als hätte es sie nie gegeben, noch dazu war mir dieser Wald hier gänzlich unbekannt. Zudem war hier alles trocken, wie konnte das sein? Ich war bestimmt nicht so lange ohnmächtig gewesen, dass der ganze Wald wieder trocknen konnte.
Langsam bekam ich Panik. Ich war in einem mir fremden Wald, hatte keine Ahnung wo dieser lag und wusste vor allem nicht, wie ich hergekommen war! Beziehungsweise wie ich wieder nach Hause kommen sollte, da hier weit und breit niemand zu sehen war.
Langsam und vorsichtig setzte ich mich auf. Ich erwartete schon fast, meinen Bruder hinter einem Baum hervorspringen und "April, April!" rufen zu hören, doch er war nicht da. Ich war vollkommen allein.
"Das ist doch ein Witz!", entfuhr es mir laut. Schnell presste ich mir die Hand auf den Mund. Ich stand auf und lief in eine Richtung los. Dieser Wald musste ja irgendwo aufhören und dann würde ich schon sehen, wo ich war, dachte ich trotzig.
Ich war noch nicht weit gekommen, als ich ein Geräusch hörte. Es klang wie das Wiehern eines Pferdes! Also, schlussfolgerte ich, musste hier in der Nähe auch der Reiter sein.
Stolz auf meine Erkenntnis, bahnte ich mir den Weg durch die Bäume. Mir war noch gar nicht aufgefallen, wie schön dieser Wald war, noch schöner als der daheim! Die Bäume waren größer, schlanker, ihre Äste kräftig und voller immergrüner Blätter. Nirgendwo ein verdorrter oder umgekippter Baum, alle hatten eine makellose Rinde.
Ich war noch mitten in meinen Schwärmereien, als ich plötzlich unterbrochen wurde, da auf einmal ein schlanker, spitzer Pfeil aus einem Gebüsch heraus auf mich gerichtet war.
Ich erschrak zuerst fürchterlich, dann wurde ich wütend. Erst stieß ich mir den Kopf, dann wachte ich an einem mir völlig unbekannten Ort auf, ohne mein Buch, wohlgemerkt, und jetzt hatte es auch noch so ein Hobbybogenschütze auf mich abgesehen! Ich konnte mich noch davon abhalten, völlig auszurasten, konnte mir einen Kommentar aber nicht verkneifen: "Sag mal, hast du sie nicht mehr alle!? Würdest du mir bitte erklären, was das ganze hier soll und vor allem vielleicht, wo ich bin ??"
Anscheinend hatte ich ihn verwirrt, es blieb kurz ruhig hinter dem Busch, dann sagte er: "Ihr seid in der Nähe von Bruchtal, dem Hause Elronds. Wo kommt Ihr her? Eure Ausdrucksweise ist mir fremd und Ihr müsst von sehr weit herkommen, wenn ihr Bruchtal nicht kennt."
Hallo? Bruchtal? War ich in einem dieser Rollenspiele gelandet oder so? Und dann noch diese Sprechweise! "Hättet Ihr die Güte, aus dem Gebüsch zu kommen, damit ich sehen kann mit wem ich rede?", fragte ich etwas aggressiv.
Der Bogenschütze trat vor und ich traute meinen Augen nicht...
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