Bockig
,,Juna!"Ich drehe mich um und sehe Nya mit Kai im Schlepptau auf mich zulaufen. ,,Hey.", rufe ich. ,,Alles in Ordnung?", fragt Kai. ,,Was ist gestern passiert?", fragt Nya. ,,Du warst plötzlich weg.", fügt Kai hinzu. ,,Ich, ehm, ich...", fange ich an zu stottern.,,Leute!" Zane kommt auf uns zu gerannt. Wir begrüßen ihn. ,,Alles ok?", fragt er. Ich sehe hilflos zwischen ihnen hin und her.,,H-Hey.", sagt Jay, während er auf uns zu läuft. Ich seufze und warte auf Fragen von Jay, aber er stellt keine. Vielleicht traut er sich nicht? ,,Erzähl.", fordert Kai auf. Ich merke, wie ich unter den Fragen untergehe. Wäre ich doch bloß nicht her gekommen. ,,Jo Leute.", murmelt Lloyd, welcher eindeutig schlecht gelaunt ist. Er stellt sich zwischen Kai und Zane und schaut mich kurz mit finsteren Blick an, bevor er auf seine Schuhe starrt. Keiner sagt was. ,,Gehen wir rein?", fragt Cole. Wir stimmen zu und gehen rein.
Ich öffne meinen Spind und genieße die Ruhe des Alleinseins. Irgendwie vermisse ich die Zeit, wo ich mir keine Gedanken wegen anderen machen musste. Ich seufze, packe meine Tasche und schließe den Spind. Mein Spind lag abseits der von den anderen, weswegen ich mich alleine auf den Weg zur Klasse mache. Es schellt und als ich ankomme, bin ich die erste von unserer Gruppe. Ich setzte mich auf meinen Platz und sehe, wie nach und nach andere Schüler die Klasse betreten, auch die Jungs und Nya sind dazwischen. Dann kommt auch Herr Neumansen. Ich packe meine Mathesachen aus und schlage das Buch auf. Das kann ja noch etwas werden. Ich hole meine Kopfhörer raus und stecke die Knöpfe in mein Ohr und den Anschluss in das Handy, ehe die Musik meine Ohren erreicht.
,,Lloooooyd." Ich höre wie jemand lacht. ,,Llooooyd.", ruft wieder jemand. Ich folge der Stimme und sehe zwei Schüler, welche Lloyds Tasche ausgeschüttet haben. Seine ganzen Sachen sind auf dem Boden verteilt. ,,Spinnt ihr?", schreie ich sie an. Die Jungs zucken zusammen. Ich gehe auf den Größeren zu, packe ihm am Kragen und drücke ihn gegen die Spinde. ,,Hör mal zu.", schnauze ich ihn an, ,,ich hatte einen beschissenen Tag, glaub mir, du willst mich nicht noch mehr reizen. Also, schnapp dir deinen verdammten Kumpel und zisch ab." Er nickt und ich lasse ihn los, woraufhin beide sich verziehen. Ich drehe mich zu Lloyd, der mich keinen Blickes würdigt. Langsam knie ich mich hin und helfe ihm, seine Sachen einzusammeln. ,,Das kann ich alleine.", zischt er. Doch ich lasse mich nicht beirren und sammel weiter seine Sachen ein. Er schnaubt genervt, als ich ihm seine Sachen hinhalte, welche er mir aus der Hand reißt. ,,Ich hätte das auch alleine geschafft.", sagt er wütend. Ich schaue ihn an. ,,Nur weil du sauer auf mich bist, heißt das nicht, dass ich dir nicht helfe." ,,Ich will deine Hilfe aber nicht.", giftet er mich an. Ich seufze, drehe mich um und gehe auf den Pausenhof, wo die anderen schon standen. Jetzt kann die Pause auch für mich beginnen. Wir setzten uns wieder an einen Tisch, nur Lloyd fehlt. Keiner weiß so Recht, was er sagen soll, weswegen wir schweigen. Ich merke, wie Cole unter dem Tisch nach meiner Hand greift. Jedoch ziehe ich meine Hand weg, sehe ihn kurz entschuldigend an und stehe auf. ,,Ich bin kurz auf der Toilette.", lüge ich und gehe rein. Ich werde Lloyd suchen, weswegen ich zu seinem Spind gehe. Keine Spur von Lloyd. Ich seufze und überlege, wo er sein könnte. Dann fällt mir die Schulbibliothek ein. Lloyd geht dort gerne hin. Vielleicht habe ich ja Glück. Ich gehe los bis ich vor der Tür stehe. Zögernd öffne ich die Tür und gehe rein. Ich sehe vereinzelt Schüler. Ich laufe durch die Gänge bis ich Lloyd an einem Tisch über einem Buch finde. Sollte ich wirklich zu ihm? Ich meine, er wollte doch alleine sein, oder? Nein, ich kann das nicht aufschieben. Mit leisen Schritten gehe ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Lloyd guckt kurz auf, widmet sich aber sofort schnaufend seinem Buch wieder zu. ,,Lloyd?",flüstere ich. Keine Reaktion. ,,Kann ich mal mit dir reden?" Wieder keine Reaktion. ,,Lloyd, du kannst mich nicht für immer ignorieren." Ok, so langsam nervt sein Verhalten. ,,Lloyd, bitte." Ich lege meine Hand auf sein aufgeschlagenes Buch. Ohne mich anzusehen zischt er: ,,Du kannst es nicht lassen, oder?" Ich seufze und erwider: ,,Anders bekomme ich dich ja nicht zum reden." Er steht auf, packt das Buch weg und geht. Ich stehe auf und folge ihn. Er bleibt stehen und giftet mich an: ,,Gott verdammt, ich will nicht mit dir reden." Dann geht er weiter und ich folge ihn, bis er in das Jungenklo geht. Echt jetzt? Ich schüttel mit dem Kopf. Und ich dachte, ich wäre bockig. Ich will gerade wieder raus gehen, als die Schulklingel uns den Stundenbeginn signalisiert.
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