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The Speech of Nico di Angelo

An den umliegenden Bootsanlegern tummelten sich einige wenige Halbgötter, ihre Beine ins Wasser baumelnd und sich unterhaltend.

Auch Natalie zog ihre Schuhe und Socken aus und ließ ihre Füße von Wasser umspielen. Der Wind, der das ihr Haar um den Kopf wogen ließ und der Kontakt mit freundlichem Terrain halfen ihr ein wenig, ihren zitternden Atem zu beruhigen.

Doch jetzt, wo sie sich schlecht fühlte, verging das nicht einfach. Die Erlebnisse der letzten Monate kehrten langsam und unglaublich nervtötend in ihr Gedächtnis zurück. Die Musik, ihre Flashbacks, Fake-Apollos Mord, die Aussicht auf sein Schlageralbum, die Schlacht im Wald, die Klettertour auf dem Seil und natürlich vor allem Jack.

Tode zu verarbeiten war schlimm. Natalie hatte damit genug Erfahrung, aber trotzdem fühlte sich Jacks Tod an wie ein Schlag ins Gesicht.

Wieder kamen ihr die Tränen und Schuldgefühle rollten über sie hinweg wie eine schäumende Welle.

"Hey", sagte hinter ihr jemand. Sie drehte sich um.

Es war Nico.

"Oh, hey." Sie wischte sich das Gesicht mit dem Ärmel ihres olivgrünen Shirts (tut mir übrigens leid, wenn ich immer so viele Details reinschmeiße, aber ich liebe Details! Und olivgrün!). "Wie geht's?"

Er zuckte mit den Achseln und stellte sich neben sie. "Besser als dir wahrscheinlich."

 "Wieso?", fragte sie. "Dir muss doch immer noch schlecht vor Erleichterung sein, dass Will wieder da ist."

"So erleichtert bin ich gar nicht. Er ist unglaublich nervig."

Sie schnaubte. "Klar. Und ich gehe nächstes Wochenende ins Konzert mit Hera."

"Davon wird mir schlecht."

Natalie wollte schon lachen, aber das Lächeln fiel ihr aus dem Gesicht, als ein Mädchen den Strand entlang auf sie zumarschierte.

Normalerweise wäre Natalie bei dem Anblick von Clarisse LaRue mit einem Kopfsprung in die Wellen gehüpft, doch erstens war Clarisse nicht in Kampfmontur, sondern trug ganz normale Jeans und ein orangenes T-Shirt, hatte zweitens nicht mal ihr Schwert in der Hand, und sah drittens nicht feindselig aus, im Gegenteil.

Sie lächelte zwar nicht, das wäre dann vielleicht doch übertrieben gewesen, aber sie machte zumindest nicht den Eindruck, als ob sie Natalie gleich aufspießen wollen würde.

"Ich glaube, ich muss mich mal bei dir entschuldigen, Natalie", sagte Clarisse in hartem Ton. Als sie vor ihr zum Stehen kam, wusste sie scheinbar nicht so recht, wohin mit ihren Händen, deswegen verschränkte sie sie hinter ihrem Rücken. "Ich meine das Ernst" fügte sie hinzu, im Anbetracht von Natalies verblüffter Miene. "Di Angelo, hau mal kurz ab, ja?"

Nico hob die Augenbrauen, doch er entfernte sich sechs Meter, sodass er sie nicht hören konnte.

"Ich bin nicht besonders gut im Reden schwingen und außerdem ist das grad peinlich, deswegen mach' ich's mal kurz." Clarisse holte tief Luft. "Ich habe mich in dir getäuscht. Ich hätte nicht gedacht, dass du fähig bist, auf einen Einsatz zu gehen und diesen auch noch zu überleben. Aber vor allem hätte ich nicht gedacht, dass du ihn annehmen würdest. Ich dachte, du kommst zu sehr nach deiner Mutter."

Natalie öffnete den Mund, doch Clarisse sagte: "Warte, ich bin noch nicht fertig." Das klang sehr beunruhigend, also hielt Natalie die Klappe.

"Was ich sagen wollte: Es war falsch von mir, dich nach deiner Mutter zu beurteilen. Und deine Mutter dazu. Wer weiß, wenn ich sie nicht getötet hätte, ob sie dann ihre Meinung geändert hätte."

"Hat sie", sagte Natalie leise.

Clarisse nickte, als ob sie das nicht überraschen würde. "Ich war unnötig fies zu dir und das tut mir leid. Du bist eine echte Griechin und vielleicht sogar ganz cool drauf. Auch wenn dein Bruder Percy Jackson ist."

"Wie war das nochmal mit dem Beurteilen wegen der Verwandschaft?"

Clarisse grinste. "Du machst genauso miese Witze wie er. Jedenfalls: Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen." Sie hielt ihr die Hand hin.

Natalie war ziemlich überrumpelt, aber sie nahm Clarisse' Hand. "Cool... Ähm, danke."

Clarisse nickte ihr noch einmal zu, dann drehte sie sich um und ging, nicht ohne Nico vorher zu winken, dass er wiederkommen konnte.

Mit ungläubiger Miene kam Nico zurück zu Natalie. "Was wollte die denn?", fragte er.

"Sie hat sich entschuldigt", antwortete Natalie und sah Clarisse nach, als diese in der Areshütte verschwand.

"Wow. Du musst echt was besonderes sein, wenn sie sich bei dir entschuldigt."

"Vielleicht hat sie auch einfach Anstand?", gab sie zu bedenken.

"Glaub mir, wenn Clarisse LaRue Anstand hat, ist meine Lieblingsserie The Walking Dad."

"Ich liebe dieses Wortspiel."

"Du bist idiotisch."

Grinsend wandte Natalie sich von der Areshütte ab. "Hazel hat gesagt, du wolltest mit mir sprechen", sagte sie. "Was gibt's?"

Nico kickte in den Sand. "Das hat sie gesagt. Hmm..."

"Ähm... Stimmt das nicht?"

"Was? Doch, klar." Er betrachtete einen kleinen Stein, der an den Strand gespült worden war. "Ich weiß nicht so genau, wo ich anfangen soll."

"Vielleicht mit: Ich bin sehr froh, dass Will wieder da ist", schlug Natalie vor.

"Nein! Also... okay, doch. Ich bin froh, dass Will wieder da ist." Er sah ein bisschen aus, als hätte er gerade zugegeben, dass er mit fünfzehn immer noch gerne Playmobil spielte. (Nichts gegen Leute, die mit 15 gerne Playmobil spielen!!!!) "Also, ich bin froh, dass er wieder da ist und da das dein Verdienst ist, würde ich mich gerne bei dir bedanken."

Schlagartig verschwanden sämtliche Witze aus ihren Gedanken und alles war wieder da. "Du musst mir für nichts danken, Nico", sagte sie. "Ich bin auf diesen Einsatz gegangen, weil die Weissagung es gesagt hat. Außerdem war ich die Einzige, die es konnte. Ich wurde sozusagen gezwungen. Wenn jemand anderes es hätte machen können, wäre ich sofort weggerannt und hätte mich versteckt."

"Trotzdem", erwiderte Nico. "Du hast es gemacht, weil du eine heroische Ader hast. Oder so."

"Ich habe keine heroische Ader", sie schnippte mit den Fingern die Anführungszeichen in die Luft, "sondern höchstens eine feige mit Pflichtbewusstsein."

"Du bist noch komplizierter als ich, was das angeht", sagte Nico. "Hör mal, möglicherweise willst du das nicht hören, aber erstens warst du extrem krass, als du diese ganzen Hindernisse aus dem Weg geräumt hast, um die anderen zu retten und zweitens hast du ihr Wohl über deins gestellt, als du das getan hast. Das ist, wie du es drehst und wendest, das Resultat einer heroischen Ader."

"Hör auf, so zu reden, als wärst du Apollo persönlich", sagte Natalie und schickte einen Fluch himmelwärts für ihre Tränenkanale, die sich wieder füllten. "Und lass deine heroische Ader stecken."

"Meinetwegen", antwortete Nico. "Dann halt keine heroische Ader, sondern Heldin. Besser?"

"Nein!" Die ersten Tränen liefen ihr das Gesicht runter. "Lass es, bitte. Ich habe einen Halbgott umgebracht und mich und fünf andere fast in den Tod gestürzt. Ich habe keine heroische Ader und bin schon gar keine Heldin."

"Doch, bist du." Nico drehte sich zu ihr um und sah sie streng an. "Hör mir mal gut zu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Percy dir das auch schon versucht hat zu erklären, denn er hatte total Schiss, dass du dir Vorwürfe machen könntest. Wieso hörst du nicht auf ihn?"

"Weil er keinen Plan davon hat, wie es ist, zu versagen", antwortete Natalie wütend.

Nico schüttelte den Kopf. "Erstens stimmt das nicht, Percy hat schon oft Menschen nicht retten können. Er weiß, wie das ist." Seine Stimme nahm einen bitteren Ton an. "Und zweitens", fuhr er fort, als sei nichts gewesen, "hast du nicht versagt. Jack ist gestorben, weil die Weissagung es so gesagt hat. Er musste sterben, sein Tod hatte einen Sinn. Das steht auch in der Weissagung."

"Wieso weiß alle Welt von dieser Weissagung?", schniefte Natalie und putzte sich die Nase.

"Nicht alle Welt, nur Percy, Hazel und ich."

"Und alle anderen", murmelte Natalie.

"Jedenfalls: Du konntest seinen Tod nicht verhindern, weil es so festgelegt war. Und selbst wenn er nicht hätte sterben sollen, dann wäre es wahrscheinlich trotzdem irgendwann schief gegangen, sieben Halbgötter ein Seil hoch zu bugsieren. Das schafft niemand auf Dauer."

"Das ist ja total hilfreich."

"Sollte es jedenfalls sein", sagte Nico. "Will hat mir erzählt, was du vorher alles durchgemacht hast. Du warst verletzt. Du konntest nicht geheilt werden. Du musstest ganz allein für sieben Leute die Kletterarbeit übernehmen. Und das hast du gemacht, als die Musik dir die Ohren vollgeschrien hat und neben und unter und über dir Feuer war. Niemand von euch hätte Jack halten können. Niemand von euch hatte auch nur ansatzweise Kraft dazu."

Sie schnaubte. "Du weißt gar nicht, wie wenig das bringt."

"Doch, weiß ich", sagte Nico ruhig. "Ich habe schon oft genug gedacht, dass ich kein Held und Schuld an allem Scheiß wäre, Natalie. Ich hatte niemanden, der mir ehrlich gesagt hat, wie gut ich eigentlich war. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich verstanden habe, was ich den ganzen Tag mache und wie krass das eigentlich ist. Ich konnte mich und vor allem meine Verluste besser verarbeiten. Du musst mal ganz kurz aufhören mit den Selbstvorwürfen und dich auf das konzentrieren, was ich sage."

Er wartete einen kurzen Moment, bis sie ihn anschaute, dann sagte er: "Du, Natalie, warst krass. Du bist eine Heldin. Jack ist als Held gestorben, weil es so bestimmt war. Dafür kannst du nichts. Ich glaube, du wirst lange brauchen, um über Jacks Tod hinwegzukommen, aber du musst da nicht allein durch, Natalie. Du hast Percy. Du hast mich und Will und Hazel will dir ganz sicher helfen, sie hat da so eine Macke. Wir sind für dich da, okay? Und wenn du mir das auch nicht glaubst, organisiere ich dir ein Blind Date mit meinem Vater."

Sie wollte lachen, aber heraus kam nur ein schluchzendes Gurgeln. Sie weinte sich die Seele aus dem Leib, aber nicht nur vor Traurigkeit, sondern auch vor Erleichterung und Dankbarkeit.

Nico sah sie kurz an, dann beugte er sich ein wenig nach unten und nahm sie in den Arm.

Natalie stand überhaupt nicht auf Körperkontakt, genauso wie Nico, aber das hier war etwas anderes. Das hier war Trost, Freundschaft und Versprechen in einem und Natalie konnte sich nicht erinnern, wann sie jemals so getröstet worden war.

Übrigens: Wir sind zwar gerade von einer Kranladung Kitsch erschlagen worden (RIP, alle Opfer), aber das bedeutet nicht, dass dieses Buch abgeschlossen ist.
Das würde doch der Cliffhangerideologie von Rock Riordan nicht gerecht werden. ;)
Außerdem mag ich keinen Kitsch. Okay, ein bisschen. Aber wirklich nur ein bisschen, sonst wird's langweilig (und sehr peinlich).







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