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Natalie, die Zerstörungstante

Die Schlange quitschte und löste sich auf. Das war Natalie inzwischen so gewöhnt, dass sie es nur noch halb so schlimm fand, die Schlangen zu töten.

Ihr Zeitgefühl war fast gänzlich verschwunden, aber sie vermutete, seit ungefähr vier Tagen im Wald herumzuirren. In diesen vier Tagen hatte sie zahlreiche Schlangen erstochen oder zertreten (diese Erinnerung würde sie nie loslassen, wie sich die glitschige Schlange unter ihrem nackten Fuß aufgelöst hatte). Die Monster hatten ihr keine ruhige Minute gelassen. Wann immer sie sich ausruhen oder gar schlafen wollte, waren die Reptilien angeglitten gekommen.
Natalie schleppte sich inzwischen nur noch träge dahin. Unter keinen Umständen wollte sie Ambrosia oder Nektar zu sich nehmen, wenn sie nicht gerade schwer verletzt war. So trank sie nur aus den Wasserflaschen und aß gelegentlich ein wenig von dem goldenen Teller aus dem Camp, der sich immer wieder auffüllte. Doch dazu blieben ihr allerhöchstens drei Minuten. Es war, als ob die Schlangen sie unbedingt erschöpft zum Ziel bringen wollten, sodass sie die möglichen Anstrengungen dort nicht mehr meistern konnte.

Neben den Schlangen machten Natalie noch die unerträgliche Hitze und die schreckliche Musik zu schaffen. Je weiter sie ging, desto lauter wurde sie und immer öfter hatte sie kurze Einblicke in ihre Vergangenheit und auch Visionen der Zukunft. Wieder und wieder sah einen pickligen Teenager mit blonden Locken durch die Luft fallen und immer kurz vor dem Aufprall kam Natalie zurück in die Gegenwart.

Wer mochte das sein? Und wieso sah sie diese Vision so oft?

Natalie musste stehen bleiben. Eine Welle der Übelkeit brach über ihr zusammen und sie sah sich wieder der Vision gegenüber. DEINE SCHULD. Die tiefe Stimme durchfuhr ihren Körper. Zitternd bemerkte sie, dass sie auf dem feuchten Waldboden kniete. Mit tiefen Atemzügen vertrieb sie die Übelkeit und stand wieder auf.

Ein Zischen. Sofort waren ihre Sinne scharf wie ihre Dolchklinge. Wieder Zischen, mehrere Male hintereinander und lauter als vorher. Mit angehaltenem Atem wartete Natalie.

Dutzende Schlangen glitten auf sie zu, zu viele, um sie alle allein zu besiegen. Die erste bäumte sich auf und wurde von Natalie zu Staub geschlagen. Weitere kamen näher, wickelten sich um ihre Fuß- und Handgelenke, sodass sie nur noch wild mit ihrem Dolch wedeln konnte, wobei sie ungefähr die Hälfte der Bestien durch Zufall zu Staub verarbeitete. Doch ihre Schläge verlangsamten und sie wurde von einer Schlange, die sich um ihren Bauch wand, nach hinten umgerissen. Ihr Schwertarm wurde auf den Boden gedrückt und die Schlange beugte sich liebevoll über ihr Gesicht.

Natalie schrie. Das hielt die Schlange zwar nicht davon ab, ihre Zähne in Natalies Wange zu versenken, doch es zeigte andere Wirkung.

Ihre Wasserflaschen explodierten und das Wasser schoss auf die Schlangen zu und spülte sie hinein in den Wald.

Vor Natalies Augen verschwamm alles. Sie sah gerade noch, wie das Wasser sich aus dem Wald zurückzog. Dann verlor sie das  Bewusstsein.

Eine Frau ragte über ihr auf. Sie hatte helle, fast weiße Locken, die stränig und fettig auf ihre Schultern fielen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und sie wand sich, als ob sie unerträgliche Qualen erlitt. Die Frau kam Natalie wage bekannt vor. "Natalie", keuchte die Frau und hielt sich die Rippen. "Dein Freund...Nico...di Angelo..." Sie musste würgen und fiel auf die Knie. "Die Musik wird dich zerstören wollen. Denke an...etwas Gutes..." Die Frau holte rasselnd Atem. Blut tropfte aus ihren Nasenlöchern. "Zeus...er hat Apollo verbannt...und..." Ihre Augen füllten sich mit Tränen des Schmerzes. "Er hat...keine Macht mehr...aber er will, dass du mich...zerstörst..." Ein Blitz schoss vom Himmel hinunter und die Frau verschwand schreiend in blendendem Licht.

Erschrocken fuhr Natalie aus dem Schlaf. Sie lag auf dem Boden neben einer hohen Kastanie. In der Nähe häufte sich ein widerlicher Matsch aus feuchtem Monsterschlamm. Das Wasser war verschwunden, wahrscheinlich längst verdunstet. 

Irgendetwas war anders.  Die Sonne am Himmel war verdeckt von dunklen Wolken und die Hitze war drückender geworden. Die Schwüle ließ die Luft dick und werden, sodass es schwerer war zu atmen.

Noch immer ein wenig verschlafen richtete Natalie sich auf. Ihr Schlangenbiss an der Wange pochte schmerzhaft und nachdem sie ein wenig Ambrosia gegessen hatte (es schmeckte nach den Cookies, die man in der Theaterkantine des Theaters in New York, in dem ihre Mutter gespielt hatte) wurde es nur ein wenig besser. Außerdem machte ihr Traum ihr zu schaffen. Wieso hatte Zeus Apollo verbannt? Was sollte das heißen? Und was wollte die Frau über Nico sagen?

In ihrem Traum, den sie noch in Camp Half-Blood gehabt hatte und in der zweiten Weissagung wurde von "rächen" und "Zerstörung" geredet. Und die Frau aus ihrem jetzigen Traum hatte gesagt, Apollo wollte, dass Natalie diese Frau zerstörte.

Wie Puzzleteile fügte sich in ihrem Kopf etwas zusammen. "Räche mich", hatte Apollo in ihrem Traum gesagt. "Er will, dass du mich zerstörst", die Frau in ihrem Traum. Zerstörung des Erbes, das ist der Weg. Der Junge aus ihrer Vision, der durch die Luft fiel. Apollo sah zwar nicht so aus und es war auch unwahrscheinlich, dass sich das Großmaul in einen Jungen mit Akne verwandelte, doch Götter und Göttinnen waren dazu imstande und außerdem hatte Apollo eine Strafe von Zeus erhalten, die damit verbunden sein könnte.

Sie musste ihre Mutter, die gegen ihren Vater und gegen ihren göttlichen Liebhaber gekämpft hatte, töten um somit des Ahnens Qualen zu verringern. Apollo war der Ahne, Josephine Bright das Erbe und Natalie die Zerstörung.

Na toll. Das ergab zwar bis zu einem bestimmten Grad Sinn, aber nicht ganz. Ihre Mutter war tot. Sie konnte nicht noch einmal zerstört werden. Und Apollo war die Götter wussten wo. Er steckte vermutlich "im Nichts" fest, aber was sollte das sein? Ihre Vision machte das nicht deutlich. Und wenn sie ihre Mutter nicht zerstörte, was immer das heißen sollte, würde Apollo nicht mehr zurückkommen.

Stöhnend ließ Natalie sich wieder auf den Boden fallen. Wieso musste sie das machen? Sie hatte Angst, war überfordert mit den Aufgaben, die sie machen musste und war überdies noch verletzt.

Doch gerade, als sie mit dem Gedanken spielte, aufzugeben, hörte sie einen tiefen Ton ganz in der Nähe von ihrer Kastanie.

Es war ein langezogenes, von Trauer erfülltes A und plötzlich wurde Natalie erfüllt mit neuer Energie. Sie durfte nicht aufgeben. Zu viele Leben hingen davon ab. Will, Kayla, Sherman (der Idiot), Jack und die anderen beiden Halbgöttinnen waren gefangen und würden nicht überleben, wenn sie diesen Einsatz nicht erfolgreich abschloss. Und Nico! Götter, was würde aus Nico werden, wenn Will nicht zurückkam?

Natalie suchte ihre Sachen zusammen. Es dauerte ein wenig, da ihr Dolch in dem Staubhaufen lag und die Pfeile aus dem Köcher gefallen waren, doch schließlich hatte sie alles zusammen. Sie machte sich auf den Weg.

Nach wenigen Minuten gehen begann der Weg vor ihr zu leuchten. Die Musik wurde schneller und schriller. Natalie ging um eine Baumgruppe herum und erblickte eine Lichtung.

Eine große Kugel, ähnlich wie eine Kugel von Wahrsagern und Wahrsagerinnen stand in der Mitte der Lichtung. Sie strahlte von bläulichem Licht und in der Mitte der Kugel war ein weiterer kleiner Ball. Er vibrierte und aus ihm kam die Musik.

Gerade als Natalie ihren Dolch ziehen wollte, drehte sich die Welt plötzlich und sie sah nichts mehr außer einen bläulich schimmernden Lichtstrahl. Dann war es vorbei, doch sie sah nicht mehr den Wald, sondern geradewegs in das leblose Gesicht von Josephine Bright.


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