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Der Gott des Seetangs

Als sie erwachte, fühlte sich ihr Kopf an, als müsse er explodieren. Sie setzte sich auf und stöhnte. Ihr Kopf dröhnte und sie wollte sich wieder hinlegen, als sie etwa zwanzig Meter von ihr entfernt eine Gestalt entdeckte.

Sie stand am Steg zum Meer in der Yogaposition des Baums, den rechten Fuß auf dem linken Oberschenkel, die Hände vorm Herz. Natalie hatte keine guten Erfahrungen mit diser Position. Ihre Sportlehrerin in der dritten Klasse hatte sie dazu gezwungen, den Fuß auf den Oberschenkel zu legen, nicht aufs Schienbein, was gar nicht so leicht war, wie sie sich vorgestellt hatte.

Ihr kam der Gedanke, dass die Gestalt das extra machte, um sie an ihre Vergangenheit zu erinnern, doch sie wusste auch nicht genau, wieso sie darauf kam.

Vorsichtig stand sie sich auf und ging langsam auf die Gestalt zu. In der untergehenden Sonne glühte sie in einem schönen Meerblau und als Natalie nur noch zwei Meter entfernt war, drehte die Gestalt sich um.

Es war ein Mann. Er hatte einen kurzen Bart und er sah nicht älter aus als dreißig. Seine dunklen Haare hatten den gleichen Farbton wie Natalies und Percys. Zu seinem Hawaihemd trug er Bermudashorts, die Natalie überhaupt nicht gefielen. Doch sie wusste, wer das war und es war ihr egal, ob er hässliche Shorts trug oder nicht.

"Poseidon", sagte sie.

Poseidon lächelte. "Angenehm, meine Tochter."

Meine Tochter. Diese Worte waren so stark, so bedeutungsvoll, dass Natalie die Augen brannten. Noch nie hatte jemand meine Tochter  ihr gesagt, nicht mal ihre eigene Mutter.

"Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen", sagte Poseidon.

"Das war ja wohl nicht meine Schuld", erwiderte Natalie und spürte eine plötzliche Wut in ihr aufsteigen.

"Nun, meine auch nicht." Seine Augen funkelten herausfordernd.

"Nicht deine Schuld?" Natalies Stimme wurde lauter. Jahrelange Wut wollte aus ihr ausbrechen. "Ich bin deine Tochter. Es ist deine Aufgabe, dich um mich zu kümmern."

"Für uns Götter ist das nicht so einfach, wie du denkst."

"Ist mir egal!" Natalies Augen füllten sich mit Wuttränen. "Es ist ja wohl deine Schuld, dass du dich mit Mom eingelassen hast und dass du jetzt mich als Kind hast. Du hast Verantwortung! Aber auf die scheint ihr ja wohl nicht besonders viel Wert zu legen."

"Natalie, wir Götter dürfen keines unserer Kinder bevorzugen. Und außerdem-"

"Das dürft ihr nicht? Aber ihr macht es trotzdem, oder? Wieso hat Percy gerade deinen Segen bekommen, damit er gewinnt und die Kontrolle über den Bach bekommt? Nennst du das nicht Bevorzugung?"

Poseidon schwieg und für Natalie war das noch viel schlimmer, als wenn er versucht hätte, sich rauszureden.

"Und wo warst du, als du dich gebraucht habe?" Jetzt weinte sie wirklich und sie hasste sich dafür. "Als ich mit zehn in Harlem überfallen worden bin? Als ich von den Monstern verfolgt worden bin? Was hast du da gemacht, Percy ein Geschenk gekauft?"

"Ich wusste nicht, dass du so erpicht darauf warst, mich zu sehen, Natalie", sagte Poseidon und in seinen grünen Augen toste ein Wirbelsturm. "Das war nicht immer so, habe ich Recht?"

Natalies Gesicht wurde ganz heiß. "Ich...nein, war es nicht", stammelte sie. Wie konnte er es wagen, das Blatt so zu wenden, dass sie als Übeltäterin dastand?

"Wann hat dich deine Meinung über uns Götter geändert, mein Kind? Deine Großmutter allein kann es nicht gewesen sein."

Er spielte auf ihr Leben bei ihrer Großmutter an, nachdem ihre Mutter im Krieg gefallen war. Ihre Großmutter hatte versucht, ihre Enkelin von der "Hirnwäsche, die meine Tochter dir verpasst hat" zu "befreien", was im Nachhinein betrachtet, auch wieder nur Hirnwäsche von ihrer Großmutter ausgehend gewesen war.

Doch den wunden Punkt hatte Poseidon auf jeden Fall getroffen, denn Natalie war nicht immer Befürworterin der Götter gewesen. Wie hätte es auch anders sein sollen, wenn ihre Mutter die Titanen sympathisierte? 

Aber nachdem Natalies Mutter im Krieg gegen die Götter gestorben war, hatte sich so einiges in Natalie verändert. Die Götter hatten sie nach dem Krieg zwar weiter ignoriert, sie jedoch nicht für ihre Mutter bestraft, wie das so üblich war. Ihre Großmutter hatte ihr viele Geschichten über Titanen und Götter erzählt und Natalie war mit ihren elf Jahren zu dem Schluss gekommen, dass die Titanen mehr Unheil angerichtet hatten als die Götter und dass Letztere auch im Stande sein konnten, Gutes zu tun.

Poseidon schien ihre Gedanken zu erraten. Er lächelte, doch Natalie wusste, dass er dachte, dass er sie jetzt hatte. Nix da, du Seetanggott. Du hast mich noch lange nicht.

"Das ändert aber nichts daran, dass du Percy lieber hast als mich und dich nie um mich gekümmert hast", sagte sie und legte all ihre Wut in diese Worte.

"Ich bin gekommen, um dir etwas mitzuteilen, Natalie, ich-"

"Dann sag's endlich und geh, damit ich dich nicht noch länger sehen muss."

Poseidons Gesicht blieb ausdruckslos, doch noch immer stürmte es in seinen Augen. "Du wirst dich beweisen müssen", sagte er. "Und das wird härter werden, als du dir vorstellen kannst. Am Ende musst du dich entscheiden, für wen du kämpfen möchtest."

Natalie wollte etwas fragen, doch Poseidon hob die Hand und es war, als hätte ihr jemand einen Socken in den Mund gestopft, jedenfalls brachte sie keinen Ton mehr hervor.

"Durch deinen Vorfahren hast du eine Chance zu überleben, jedenfalls eine kleine. Nimm das hier." Poseidon hielt plötzlich eine schmale Glasbox in der Hand. Das Glas schimmerte in allen erdenklichen Blau- und Grüntönen, was es ihr unmöglich machte, den Inhalt zu erkennen.  "Es wird dir in dem Moment helfen, wenn du es am wenigsten erwartest." Er drückte ihr die Box in die Hand. "Ich muss jetzt wieder, irgendein Mistkerl hat den Inhalt seines Müllautos in den Pazifik gekippt und der muss jetzt ordentlich bestraft werden. "

Poseidon fing an zu glühen. "Und Natalie", sagte er, "pass auf dich auf!"

Und dann war er verschwunden. Eine sanfte Brise strich über ihr Gesicht und das Meer schlug kleine Wellen. Dort, wo ihr Vater gestanden hatte, lag nur noch grün schimmernder Seetang.

Unspektakulärer ging's nicht, was?, dachte Natalie.

Einen Moment blickte sie in den Horizont. Dann drehte sie sich um und rannte so schnell sie konnte, den Weg zum Hauptgebäude hinunter.



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