Kapitel 2
Sie tanzen, reissen Witze und lachen. Die Musik ist laut, aber zum Glück kann man sich trotzdem einigermassen unterhalten. Veronika und Anton, wie der Junge anscheinend heisst, sind nach einer Weile vom flirten zum knutschen übergangen. Während dem tanzen, wohlgemerkt.
Zola ist sich noch ein Getränk holen gegangen und bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Wahrscheinlich sitzt sie in irgendeiner ruhigen Ecke und unterhält sich mit einem Mädchen, denkt sich Naomi. Sie hofft, dass Zola endlich mal jemanden findet, der für sie da ist und sie liebt. Zola war schon mit einigen Mädchen zusammen, aber entweder fanden diese Zola zu langweilig oder die Mädchen haben herausgefunden, dass sie doch nicht lesbisch sind.
Es gab sogar eine Tussi, die sich über Zola lustig gemacht hat, als diese sie nach einem Date gefragt hat. Naomi und alle anderen von Zolas Freunde waren dabei. «Was denkst du denn von mir!?», hat die Tussi als Antwort gekreischt. «Als ob ICH mit einer kleinen Negerin auf ein Date gehen würde!» Nach diesem Ereignis ist Zola viel schüchterner geworden, auch wenn alle ihre Freunde versucht haben es sie vergessen zu lassen.
Noch heute wird Naomi sauer, wenn sie daran denkt. Zum Glück für diese rassistische Tussi sind sie sich nie wieder begegnet. Bei noch so einer verletzenden Aussage gegen Zola, hätten sich Naomi, Fred und vor allem Veronika auf sie gestürzt. Auch Patrik, ein Junge der ebenfalls zu ihrer Clique gehört hätte sich nicht zurückgehalten.
«Über was denkst du nach?», fragt Fred auf einmal. Naomi fährt sich durch die kastanienbraunen Haare und sieht zu Fred auf.
«Zola. Ich hoffe sie findet eine richtige Freundin, die sie zu schätzen weiss.»
«Ja, ich auch. Gerade eben hab' ich sie mit Miriam, du weisst der Rothaarige mit den schlechten Noten aus Veronikas Klasse, gesehen», antwortet Fred und zieht Naomi im Letzen Moment aus dem Weg, sodass der vorbeilaufende Typ sie nicht umschubst. So wie der riecht, hat er ein wenig zu viel ungesunde Substanzen genommen.
«Danke. Darauf den Boden zu umarmen hatte ich gerade keine Lust.» Naomi lächelt erleichtert. «Ist diese Miriam korrekt?» fragt sie dann wieder ernst.
«Das weiss ich nicht. Ich kenn sie nur vom sehen und weil Veronika über ihre Noten gelästert hat.»
«Wirklich?», lacht Naomi. «Veronika würde ohne die häufige Nachhilfe von Zola doch selbst durchfallen!»
Fred lacht auch und zieht Naomi in seine Arme. Ein langsames Lied erklingt. Fred vergräbt sein Gesicht In Naomis Haare, während diese entspannt die Augen schliesst. Sie tanzen ohne ein Wort, denn diese sind unnötig.
Es gibt solche Momente da ist es als wäre alles gut. Als währen Nao und Fred ein Paar.
«Hallo!» schreit plötzlich jemand und Fred löst sich augenblicklich von Naomi um einen Schritt weg zu gehen. Naomi lässt sich nicht anmerken wie sehr sie dies verletzt und lächelt als wäre nie etwas gewesen.
«Der Song ist schon lange zu ende, also was macht ihr da?», fragt Veronika und Naomi ist sich sicher, währe Zola hier würde sie Veronika schlagen und ihr zu zischen sie solle mehr Feingefühl zeigen.
«Nichts», erwidert Fred schnell und wechselt das Thema. «Holen wir uns noch einen Drink?» - «Na klar», grinst Anton, der nicht zu verstehen scheint was hier gerade vor sich geht. Also machen sich die vier auf den Weg zur Bar.
Als alle ihr Gesöff haben stürzt Fredrik seine Portion auch schon hinunter. Er meidet es Naomi anzusehen, sieht sich stattdessen in der Halle um. Dann beginnt er ein Gespräch mit Anton, scheint aber kein bisschen interessiert daran zu sein.
"Hat jemand Patrik gesehen?", fragt Naomi in dem versuch an etwas anderes zu denken.
"Ja, irgendwo mit so 'ner Tussi am knutschen. Mein Bruder hat echt einen schlechten Geschmack", seufzt Veronika und schüttelt Verständnislos ihren Kopf.
Naomi nickt nur und zückt ihr Handy um sich abzulenken. Die anderen drei sind sowieso nur am Blödsinn labern.
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In diesem Kapitel kommt die Beleidigung 'Neger' vor und um sicher zu stellen, dass niemand dies falsch versteht möchte ich es hier kommentieren.
Wären in einer Geschichte alle Charaktere politisch und moralisch korrekt wäre sie ziemlich langweilig. Ich bin gegen falsches verhalten und versuche dies durch die Geschichte auch zu zeigen. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und Sexismus werden trotzdem weiter hier vorkommen, weil meine Charaktere sich mit solchen Leuten und Themen auseinandersetzten müssen.
Ihr könnt gerne kommentieren wie ihr darüber denkt und wie ihr es in euren Geschichten regelt.
~ Linea
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