Kapitel 10
"Tut mir leid Freddy, aber ich muss jetzt los. Müller, diese alte Tante, will mir noch eine Predigt halten, von wegen Schule ist wichtig", verabschiedet sich Bianca mit einem Kuss von Fred. Zum Glück für alle, dessen Gehirn nicht von Zombies gefressen wurde.
Und wieso bitte nennt sie ihn Freddy?! Der Spitzname passt so gar nicht zu ihm.
Fred redet anschliessend mit Patrik, ihm gegenüber, während Naomi ihn zu ignorieren versucht. Ihr Blick huscht aber trotzdem immer wieder zu ihm, obwohl sie sich Mühe gibt, sich auf die anderen Gespräche zu konzentrieren.
In der Kantine, mit den vielen Schülern wird es heiss, obwohl es erst April ist. Deswegen zieht Naomi ihren Pullover aus. Dabei rutscht ihr Top nach oben, was sie gleich wieder zurechtrückt. Naomi bemerkt, dass jemand sie anstarrt und sieht deshalb hoch.
Jonas läuft Gefahr zu sabbern, wenn er so weiter macht, also wirklich. Zuerst will sie ihn anschnauzen, er solle gefälligst nicht so glotzen, aber dann kommt ihr eine bessere Idee. Ihn zur Schnecke machen ist viel lustiger.
"Das ich super aussehe weiss jeder, starre lieber jemanden an der es nicht weiss."
Jonas ist es sichtlich unangenehm. Wahrscheinlich hat er erwartet, dass sie rot wird und die Klappe hält. Er kennt Naomi nicht gut, sonst hätte er sich nie getraut zu starren.
Fred und Zola fangen an zu lachen. "Typisch Nao!", gluckst der Braunhaarige und legt Naomi einen Arm um die Schultern. Alles in Naomi kribbelt und sie muss sich konzentrieren um sich nicht an Fred zu kuscheln.
Um sich abzulenken sieht sie sich um und entdeckt Severin ein paar Tische entfernt, konzentriert arbeiten. Sie wohnen in derselben Strasse und waren früher gute Freunde, aber als Naomi ihre jetzigen Freunde kennenlernte, haben sie sich auseinandergelebt. Er ist in der 10 Klasse und so haben sie nun fast nichts mehr mit einander zu tun.
Ein Mädchen am Tisch neben an flüstert einem Anderen mit Blick auf Severin etwas zu, woraufhin beide zu kichern anfangen. Naomi beobachtet wie die Freunde der Mädchen fragen was so lustig ist und wie diese dann auf Severin zeigen. Der ganze Tisch fängt an zu lachen, was Naomi wütend macht. Severin sieht auf, aber als er merkt worüber sie lachen senkt er beschämt wieder den Blick.
Naomi will ihm helfen, weiss aber nicht wie. Würde sie die Gruppe zurechtweisen, würden diese nur noch mehr lachen. Dann bekäme dies die Aufmerksamkeit der ganzen Kantine, was sicher das Letzte ist, was Severin will. «Zola?», fragt sie. Ihre beste Freundin nickt ernst, wie von Naomi angenommen, hat sie das geschehen ebenfalls beobachtet.
«Leute wir müssen dringend über Mobbing reden!», sagt Zola entschlossen, während Naomi ernst nickt. Sie beginnen zu erklären warum, weil die anderen am Tisch nur verwirrt gucken. Es dauert nicht lange und eine hitzige Diskussion über Mobbing entsteht. Patrik und Veronika, aber vor allem Jonas finden dies nicht so schlimm, sagen man dürfe Klassenameraden doch wohl noch ärgern. Fred hält den Mund und starrt ins nichts. Wenn es um Mobbing geht hält er sich immer raus. Naomi hat sich schon oft gefragt wieso und hat auch eine Vermutung.
Zola und Naomi finden Mobbing absolut inakzeptabel und sagen man solle es nicht auf die leichte Schulter nehmen.
An dieser Schule ist Mobbing nichts ungewöhnliches, Zola und Naomi haben schon mehrmals eingegriffen, der Erfolg war allerdings nur mässig. Zola ist dieses Jahr Schülersprecherin geworden, hat das Problem der Schulleitung vor Augen geführt und seitdem auch die es begriffen haben, tut sich langsam etwas. Naja, zumindest hofft Naomi dies.
Die Klingel unterbricht ihre Diskussion harsch. Fred springt auf, sieht sich verwirrt um und fährt sich dann genervt stöhnend durch die braunen Locken. «Scheisse, nicht schon wieder!», murmelt er, nimmt, genau wie die anderen, seinen Rucksack und räumt das Essen weg. Naomi muss sich ein Lachen verkneifen. Vermutlich hat er die ganze Zeit an etwas gedacht, an das er nicht denken wollte. Die Frage ist nur, an was?
«Was meinst du mit, schon wieder?», fragt Patrik auf dem Weg zu den Spinden.
«Nicht so wichtig», erwidert Fred hastig. «Ich gehe schon mal ins Klassenzimmer.» Ohne seine Bücher für die nächste Stunde zu holen, flüchtet er fast schon aus dem Menschenüberfüllten Gang.
Es dauert nicht lange und Jonas verschwindet, nach einem Blick auf eine Nachricht auf seinem Handy, auch. Das ist Naomi nur recht, sie kann ihn nicht ausstehen.
Sie machen sich fertig und reden noch ein wenig. Patrik und Anton Verabschieden sich, während die drei Freundinnen nach wie vor in ein Gespräch vertieft sind. Als die nächste Klingel durch die Gänge schallt, machen sie sich wiederwillig dann aber doch auf den Weg.
Es ist fast niemand mehr auf den Gängen. Noch bevor sie um die Ecke zum Gang ihres Klassenzimmers biegen, erfüllen Stimmen die aufkommende Stille.
"Wen haben wir denn da? Der kleine Sevy ist auf Bücher jagt." Die schadenfrohe Stimme lässt nichts Gutes verheissen.
"Wenn ich dich wäre, würde ich weniger Bücher tragen sonst fallen sie dir noch runter."
Laut hört Naomi Bücher auf etwas Weiches fallen, kurz darauf ein Schmerz erfülltes zischen.
Wutentbrannt stürmt Zola um die Ecke. Normalerweise ist sie schüchtern, aber wenn es um Gerechtigkeit geht, kann sie richtig laut werden.
Als die Wand zu Ende ist und auch Naomi und Veronika die Szene sehen, bleiben sie, genauso wie Zola, schockiert stehen.
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Ja, da bin ich endlich wieder! Wegen der Schule und dem Advent gibt es echt viel zu tun, weshalb ich nicht sehr häufig zum schreiben komme. Im Moment habe ich auch noch ein anderes Projekt, aber dann in den Ferien und nachher kann ich mich wieder voll und ganz auf Nao konzentrieren.
Was denkt ihr, warum verhält sich Fred so seltsam? Oder sollte ich ihn lieber Freddy nennen?
~ Linea
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