Voodoo be my end - Kapitel 1
Die kleine glückliche Familie Genet spazierte, wie so oft bei schönem Wetter, durch den Park in der Nähe ihres Hauses. Die beiden Töchter hatten einen kleinen Ball dabei, den sie sich immer wieder zuspielen. Julie, die jüngere der beiden Schwestern, schoss den Ball zu ihrer Mutter, die mit ihrem Mann auf der Parkbank saß. Lächelnd schoss sie den Ball zu Violette, die kichernd auf den Ball zu rannte. Die Mädchen spielten fröhlich und Clara und Victor genossen die Sonnenstrahlen, die ihre Gesichter wärmten. Es war ein schöner Tag und die Herbstblätter fielen in ihrer orangen Pracht zu Boden.
Nach fast einer Stunden kamen Julie und Violette außer Atem zu ihren Eltern und kuschelten sich auch auf die Bank. Gemeinsam betrachteten sie den Sonnenuntergang, der die Herbstlandschaft zusätzlich noch in rote Farben tauchte. Clara zog die jüngste nah an sich heran und flechtete ihr eine kleine Strähne. Gleichzeitig kuschelte Violette sich an ihren schlanken Vater, der ihr liebevoll über den Kopf streichelte. Die Mädchen hatten die letzten Tage der Herbstferien, sodass sie die schönen Tage gemeinsam verbringen konnten. Clara war Lehrerin, weshalb sie ebenfalls Urlaub hatte. Nur ihr Mann musste arbeiten, sodass sie meistens zu dritt waren, doch Victor war immer bei ihnen, wenn er konnte.
Diese Harmonie war wie Balsam für die Seele, die die kleine Familie zusammen hielt.
Eines nachmittags war Clara alleine mit ihren Töchtern einkaufen und sie halfen ganz brav beim Tragen. Natürlich nahm jeder nur eine Packung Toast oder die Bananen, aber sie wollten ihrer Mutter unbedingt helfen. Jedes Mal ging Mrs. Genet das Herz auf, da sie so liebe Kinder hatte, dass sie nie schimpfen musste. Auch die Schwestern stritten sich nie richtig, außer die kleinen Zickerein die mehr als normal waren.
Familie Genet könnte gar nicht glücklicher sein.
Nun mussten sie wieder in die Schule. Violette in die vierte und Julie in die dritte Klasse. Normalerweise liefen sie immer zusammen zur Schule und wieder nach Hause, doch an diesem Tag musste Julie wegen ihrem Kunstkurs länger bleiben. Violette ging schon nach Hause und half ihrer Mutter beim Kochen, damit alles fertig war, wenn ihr Papa und ihre Schwester nach Hause kamen. Etwa eine Stunde später war Julie auf dem Weg und lief durch die Straßen der Stadt. Summend hüpfte sie von einem Fuß auf den anderen und lachte dabei. Plötzlich blieb sie vor einem Busch stehen, der an den Garten ihrer Nachbarn grenzte. Eine kleine Puppe aus Jute hing in den Ästen und grinste mit ihrem aufgenähten Mund. Die Knöpfe, die ihre Augen darstellten, hingen etwas schief und waren nicht mehr fest angenäht. Der Charme den die hellbraune Puppe ausstrahlte, zog Julie regelrecht an.
Kurzerhand packte sie die Figur in ihren Rucksack und betrat ihr Haus. Fröhlich und mit Schürze bekleidet, kam ihre große Schwester zu ihr und begrüßte sie herzlich. Nachdem sie sich die Schuhe ausgezogen hatte, drehte sich ein Schlüssel im Schloss und ihr großer Vater stand im Türrahmen. Beide Mädchen warfen sich um seinen Hals und er trug beide ins Esszimmer, wo die Mutter schon alles bereit gestellt hatte. Gemütlich aßen sie und unterhielten sich über die Schule und dass Violette bald ihren Chor Auftritt hatte, worauf die Kleine sich schon freute. Julie war stolz auf ihre große Schwester und freute sich schon auf die Vorführung, bei der alle anwesend sein werden.
Nach dem Abendessen räumten alle gemeinsam den Tisch auf und Clara holte das Lieblingsspiel der Mädchen raus, welches die Kinder schnell aufbauten. Doch leider musste sich der Vater nach einiger Zeit schon verabschieden, da er am nächsten Tag Frühdienst hatte und zeitig ins Bett musste. Zwar waren die Schwestern traurig darüber, hatten aber Verständnis, da sie es gewohnt waren, außerdem blieb ihre Mutter bei ihnen. Sie spielten, bis es Zeit war, sich Bettfertig zu machen.
Julie und Violette rannten ins Bad und kicherten, da sie ein gemeinsames Spiel spielten. Clara musste beide kurz daran erinnern, dass ihr Vater in Ruhe schlafen wollte und sie deshalb nicht so laut sein sollten. Sofort hielten sie sich an das Wort ihrer Mutter und lachten nur noch leise, bis sie im Bad verschwanden. Clara freute sich jedes mal, dass sich die Kinder so gut miteinander verstanden und nicht dauernd am Streiten waren. Sie ging schon mal mit dem Lieblingsbuch ihrer Töchter in ihr Kinderzimmer und bereitete die Kuschelecke vor, nachdem sie leise Musik für den Hintergrund an machte.
Bettfertig kamen ihre Kinder ins Zimmer und schmiegten sich an ihre Mutter, die dann eine Kuscheldecke über alle Drei warf. Angelehnt an Clara schauten die Mädels in das Buch und sie begann vorzulesen, nach kurzer Zeit schlief Violette schon ein, doch Julie hörte weiter zu. Müde ging sie ins Bett, da ihre Mutter fertig war und schaute dabei zu, wie ihre Schwester ins Bett getragen wurde. Schnell schloss sie ihre Augen und schlief auch schon in kürze ein. Die nächsten Tage vergingen wie immer, gemeinsamer Schulweg, dann trennten sich Violette und Julie, um in ihre jeweiligen Klassen zu gehen. Am Ende des Tages liefen sie wieder zusammen nach Hause und aßen mit ihren Eltern. Eigentlich war jeder Tag gleich, außer die verschiedenen Schulfächer, das wechselnde Essen und die unterschiedlichen Spiele. Ein gesunder Alltag für die beiden Genet Schwestern.
Clara war den einen Tag nochmal einkaufen, da sie eine Kleinigkeit für das Abendessen vergessen hatte und düste noch einmal los. Victor war mit seinen beiden Töchtern im Wohnzimmer, die mit ihren Bundstiften schöne Bilder malten, während er etwas Sport im Fernseher sah. Da hörten sie, wie sich die Tür öffnete und Violette stürmte, mit einem ihrer Bilder in der Hand, zu ihrer Mutter in den Flur. Stolz hielt sie es Clara unter die Nase, die mit einer kleinen Tüte in dem Eingangsbereich stand und sich die Schuhe abstreifte. Lächelnd schaute sie sich die Zeichnung an und hing ihre Jacke auf, sodass sie ihre Tochter in den Arm nehmen konnte. Diese nahm ihrer Mutter die Tüte mit dem Frischkäse und den Kräutern ab, die sie in die Küche brachte, während Clara sich die Hände wusch.
Mit einem Kuss begrüßte sie ihren Mann und streichelte Julie über die blonden Haare. Dann machte sie sich an die Zubereitung des Essens. Ein weiterer Schultag verging, an dem Julie einige Hausaufgaben auf bekam und langsam neben ihrer Schwester Violette her trottete. Das dunkelblonde Mädchen hingegen hüpfte von Stein zu Stein, was ihre kleine Schwester schnell ansteckte und sie wieder gute Laune bekam. Als sie Zuhause ankamen, ging die ältere zu ihren Eltern und kuschelte sich zu ihrem Vater auf das Sofa, während Julie sie nur kurz begrüßte und dann in ihr Zimmer ging.
Julie setzte sich alleine an den Schreibtisch, da Violette keine Hausaufgaben aufbekommen hatte, ihre Eltern brauchte sie nicht zur Hilfe, da es nur einige Aufgaben in Mathe waren, die sie gut alleine bewältigen konnte. So saß sie auf dem Stuhl, hatte ihre Schreibtischlampe angeschaltet und wollte ihr Heft und die Federtasche aus dem Rucksack holen. Als sie den Boden ihrer Tasche sah, erblickte sie die Puppe aus Jute und nahm sie heraus. Ihre Gedanken schweiften und sie hatte große Lust mit der Puppe zu spielen, doch da Julie ein anständiges Kind war, setzte sie das kleine Ding auf den Schreibtisch und machte sich daran, schnell ihre Hausaufgaben zu beenden. An einigen Aufgaben hing sie doch und ihre Ungeduld wurde immer größer, denn sie wollte spielen, dennoch beherrschte sie sich.
Als sie endlich fertig war, klappte sie ihr Buch zu und verräumte es, samt Federmäppchen in ihrer Schultasche. Dann nahm sie sich endlich ihre neue Puppe, setzte sich auf ihr Bett und schaute sie sich das Stoffding genauer an. Die großen Maschen wurden mit dünnen und rauen Garn umsponnen, sodass die harte Füllung nicht austreten konnte. Es fühlte sich an wie Stroh oder ähnliches, was Julie sehr verwunderte, da sie so eine Puppe noch nie zuvor gesehen hatte. Der Mund war etwas schief und ein Auge hing nur noch an einzelnen Fäden, sie sah sehr Handgemacht aus und das gefiel ihr so.
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