Abgeschnitten von der Welt - Kapitel 9
Die nächsten Tage und Wochen vergingen, Nora und Leon mussten immer wieder jagen und gewöhnten sich daran. Kim weidete jedes weitere Tier aus und Victoria und Larissa kochten daraus etwas leckeres. Viel Zeit vergingen, die sie sich so schön wie möglich machten, Nora's Spiele halfen sehr dabei. Irgendwann hatte Leon große Stöcke aus dem Wald mitgebracht und bastelte daraus Krücken für seine beste Freundin, die mit der Zeit immer besser laufen könnte. Die Wunden schlossen sich langsam, doch hinterließen große Narben, die sich nur schwer verstecken ließen.
Doch Kim bereute es nicht eine Sekunde, nicht einmal meckerte sie, dass sie doch nicht hätte springen sollen. Lissy und Tori waren ihr jeden Tag sehr dankbar und versuchten es ihr so angenehm wie möglich zu machen, ohne zu auffällig zu sein.
Die fünf spielten über die Zeit sämtliche spiele durch und hatten trotz der Situation viel Spaß.
Immer wenn niemand hin sah, versuchte Kim ohne Krücken zu laufen, doch fast jedes Mal wurde sie erwischt und zurück auf das Sofa geschickt. Aber mit der Zeit ging es, sie hatte keine Schmerzen mehr, die Verbände waren nur noch drum, weil das Taubheitsgefühl sie wahnsinnig machte. Nie brachten Leon und Nora Holz von der Jagd mit, weil sie es einfach vergessen hatten. Es war Sommer, doch dieser neigte sich langsam dem Ende zu, sodass sie mit kaltem Wetter rechnen mussten.
"Wir brauchen Holz, das stabile Zeug aus dem Keller sollten wir für weitere Angriffe behalten." Sagte Kim schließlich.
Leon nickte. "Ja, aber Nora hat sich eine Gruppe gefangen... Und alleine ist es zu gefährlich, auch wenn wir die letzten Male keinem Zombie begegnet sind."
Kim meldete sich zu Wort. "Mir geht es doch wieder gut, ich komme mit. Die ganze Zeit nur auf der Couch sitzen und nichts tun kann ich nicht mehr!"
Keiner war begeistert von der Idee, dich Victoria und Larissa konnten noch weniger ausrichten, so würden nur zwei draufgehen. Und Kim war stark, dass wussten alle.
"Leon! Wir brechen gleich auf, die Sonne ist schon aufgegangen! Keine Wiederrede!" Brachte sie alle zum Schweigen, bevor jemand was sagen konnte.
Da sie wussten, dass Widerworte keine Wirkung hatten, ließen sie es einfach zu. Larissa packte beiden eine Kleinigkeit zu essen ein und eine Wasserflasche, wer weiß, wie lange sie unterwegs waren. Nachdem Leon und Nora einen ganzen Tag unterwegs waren, wollten sie auf Vorsicht gehen. Leon schulterte also den Rucksack und holte die Axt und die Armbrust, mit genügend Pfeilen. Dann kletterten er auf das Dach und half Kim hoch, da sie doch noch nicht genug Kraft für große Stufen hatte. Er machte sich Sorgen, deshalb schwor er sich, ganz besonders gut aufzupassen.
Doch beim Runterklettern da er schon das erste Problem, sie würde vielleicht fallen.
Da Leon aber Recht stark war, hockte er sich hin und hielt ihr den Rucksack hin. "Steig auf, ich trage dich runter."
"Leon... Ich kann das..." Meckerte sie.
"Keine Wiederrede oder du bleibst hier!" Protestierte er.
Seufzend zog sie den Rucksack auf und stieg auf seinen Rücken. Vorsichtig stand er auf und begab sich zur Wand, wo er runter müsste. Etwas langsamer und mit viel bedacht kletterte er hinab, beide kamen sicher an. Kim stieg wieder ab und lief los, Leon folgte ihr.
Nach einigen anstrengenden Stunden machten sie sich auf den Rückweg. Jeder trug eine Menge Holz mit sich, die sicher schon ein guter Anfang für die Wintervorräte war. Froh begrüßten alle die beiden in vergewisserten sich, dass beide gesund und unverletzt waren. Glücklicher Weise begegnete ihnen kein Zombie, es waren auch sonst keine zu sehen. Ziemlich schnell rückte der Herbst an und es wurde kalt, das inzwischen angesammelte Holz verbrauchte sich über die Zeit und würde nicht allzu lange halten.
Doch da es schon Abend war, saßen alle gemütlich auf dem Sofa, redeten und wärmten sich durch den brennenden Ofen. Plötzlich klopfte es an der Tür, alle erstarrten. Zuerst wollte keiner reagieren, da sie Angst hatten, doch welcher Zombie würde höflich klopfen? Also stand die neugierigste von allen auf und ging zur Tür. Sofort lief Leon der blauhaarigen hinterher. Sie lugte bereits durch den Türspion und war erstaunt.
"Da steht ein Mann in Uniform..." Flüsterte Kim.
Leon traute seinen ihren nicht und schaute ebenfalls nach draußen. Es war ein Kerl in Militäruniform, der geduldig wartete, aber noch einmal klopfte.
"Einen Moment." Sagte Leon schließlich und rannte vorraus zur Dachluke, Kim hinterher.
Von der Dachkante sahen sie auf den Mann hinab.
"Sind sie echt von Militär?" Fragte Leon.
Er schaute hoch. "Ja, wieviele sind sie? Sind sie gesund?"
Leon schaute skeptisch, doch Kim sah das Militärauto und wusste, dass er gut war. "Wir sind insgesamt fünf. Keiner ist infiziert, falls sie das meinen."
"Gut, lassen sie mich rein? Ich muss die Lage prüfen, bevor ich weiter fahre." Sagte er zu ihnen hoch.
Kim und Leon gingen wieder runter und rissen die Nägel aus den Brettern, die die Tür versiegelten. Der Mann nahm seine Mütze ab und folgte Kim ins Wohnzimmer. Als die anderen den Typ sahen, schreckten sie auf.
"Wer ist das?" Fragte Larissa ängstlich.
"Ein Mann vom Militär, er ist hier um uns in Sicherheit zu bringen." Erklärte Kim.
Nora war ebenfalls skeptisch. "Und wieso erst jetzt? Nach Monaten?"
Er erklärte die Situation. "Wir mussten zuerst die älteren Menschen in Sicherheit bringen und schützen. Es waren aber so viele, dass wir Schwierigkeiten hatten. Junge Menschen stecken sich kaum bis gar nicht von dem Virus an, deswegen waren diese erst einmal zweitrangig. Ich hoffe das verstehen sie."
Victoria schien das ganze nicht gut zu heißen. "Ach die ganzen jungen Menschen mussten in Angst leben, keiner sagte etwas davon, dass wir uns nicht anstecken. Keine Infos und das soll so einfach okay sein?!"
Kim legte ihr die Hand auf die Schulter. "Er kann doch auch nichts für seine Befehle. Wir sollten lieber froh sein, dass wir sicher waren. Aber was passiert jetzt?"
Er setzte seine Mütze wieder auf. "Jetzt passiert ersteinmal nichts mehr, die Infektionen sind vorbei und unter Kontrolle gebracht. Ich bitte Sie allerdings, weiterhin hier zu bleiben und zu warten, bis wieder einer von uns ihnen mehr Informationen gibt. Haben sie genug zu essen und was man sonst so braucht?"
Alle nickten.
"Gut, dann werde ich erst einmal wieder fahren, bleiben sie dennoch achtsam, es könnten noch vereinzelt infizierte rum laufen." Dann lief er wieder raus.
Kim folgte ihm und schloss die Tür hinter ihm, die Bretter nagelte sie wieder davor.
Larissa bemerkte etwas. "Nora, dass heißt deinen Eltern geht es höchstwahrscheinlich gut."
Nora lächelte. "Ja, du hast Recht."
Alle setzten sich wieder hin und planten die nächste Zeit. Da sie jetzt Ruhe hatten und die Gewissheit, dass alles in Ordnung war. Sie fühlten sich, als würden sie in einer WG wohnen und fühlten sich ansonsten ziemlich wohl miteinander.
Ende.
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