Abgeschnitten von der Welt - Kapitel 1
Panik... Im ganzen Land brach Panik aus... Ach was, auf der ganzen Welt. Der typische Virus, der in vielen Filmen vorkam, war nun real. Kim und ihre Freunde hatten oft gescherzt, was wohl wäre, wenn eine Zombie-Apokalypse ausbrechen würde. Dass es sich erst nur auf einem Kontinent halten würde, war völliger Quatsch, denn der Virus verwandelte einen nicht sofort, es war eher wie ein schleichender Prozess. Einige Menschen wurden nicht infiziert, da sie sowas wie Antikörper hatten, die anderen verwesten langsam bei lebendigem Leib. Ihre Haut löste sich ab und sie wurden immer blasser und grauer. Dann ließ ihr menschlicher Verstand immer mehr nach, bis sie nur noch ihrem Instinkt folgten.
Warum alle zu Kannibalen wurden, verstand keiner, doch es war so. Menschen aus der Nachbarschaft, die man im Hausflur begrüßte, fraßen sich gegenseitig, wenn man nicht selber auch zu einem Zombie wurde. Die Sicherheitstür von Kim, hielt die Untoten Nachbarn zwar draußen, aber ihre geringen Vorräte wurden knapp. Da sie alleine wohnte, war sie sicher vor einem Hinterhalt. Sowas hörte man schließlich immer wieder, dass sich die eigenen Familien brutal abschlachteten, da das Essen knapp wurde. Der Virus war noch nicht lange richtig ausgebrochen, sodass Wasser, Strom und Empfang noch funktionierten. Sie blieb durchgehend im Kontakt mit ihren Freunden, auch wenn ihr die Einsamkeit nicht schadete.
Ein Vorteil daran Introvertiert zu sein, was sie bei ihrer ältesten Freundin Nora nicht behaupten konnte. Kim sprach sie darauf an, was sie damals besprochen hatten, was sie tun würden, wenn sie in so eine Situation kommen würden. Nora stimmte zu, dass sie so schnell wie möglich zu ihren Elternhaus sollten. Es lag mitten in den Bergen, kein anderes Haus in der Nähe, nur ein großer Wald und viel freie Fläche. Kim kontaktierte alle Freunde, die in ihrer Nähe waren und noch antworteten. Jeder stimmte zu, mit zu kommen.
Auch wenn mehr Leute, mehr Essensmangel bedeuteten, so hätten sie eine höhere Chance gegen die Zombies anzukommen. Alle machten sich daran, jegliche brauchbare Vorräte zu packen und sich dann von Victoria abholen zu lassen. Sie war die einzige mit einem Auto, doch zum Glück war es groß genug. Sie kam gerade bei Kim an und mit einem Hammer bewaffnet und mit ihrem großen Rucksack auf dem Rücken, begab sie sich nach unten. Kein Nachbar stürzte sich auf sie, also atmete sie erleichtert aus. Die letzten Stufen lief sie hinab und hörte plötzlich einen ohrenbetäubenden Lärm, der ihr Kopfschmerzen bereitete. Schnell drehte sie sich zu dem Geräusch und sah in das Gesicht der alten Frau, die sie zu Lebzeiten immer genervt hatte, da Kim manchmal Laute Musik hörte.
Doch die junge Frau fackelte nicht lange und holte mit dem Hammer aus. Der Schädel der Dame splitterte und das Blut spritzte an die Wand. Der Ruck brachte Kim aus dem Gleichgewicht, sodass sie nach hinten kippte und wegen dem Blut, auf der Stufe ausrutschte. Rückwärts fiel sie die letzten Stufen runter und blieb kurz benommen liegen. Ihr Schädel brummte höllisch und sie sah verschwommen, da sie mit dem Kopf aufkam. Eher unterbewusst nahm sie das klopfen einer Person war und versuchte sich umzusehen, doch es ging nicht. Plötzlich klirrte etwas und warme Luft zog in das Treppenhaus.
Jemand drehte Kim um und sie schaute verschwommen in das Gesicht ihres besten Freundes. "Hey... Kim? Bist du wach?"
Sie blinzelte nur einige Male und versuchte klarer zu sehen.
Leon half ihr beim aufstehen, trug sie dabei fast schon, und brachte sie zum Auto von Victoria. Vorsichtig legte er Kim auf den Rücksitz und setzte sich gleich daneben.
"Kann ich?" Fragte Victoria.
Leon nickte und sofort brauste Victoria los. Auf den Straßen war kein Verkehr, allerdings standen einige Autos mitten auf der Fahrbahn und versperrten den normalen Weg. Mit einigen Schlenkern wich sie den Wagen aus und fuhr schnell zu den anderen. Langsam sah Kim wieder normal und versuchte sich aufzurichten. Leon half ich und schaute sich ihren Kopf an, der wohl eine Platzwunde hatte, doch nicht mehr blutete.
"Das war..ja peinlich..." Murmelte Kim und wurde rot.
Doch Leon schaute sie nur entgeistert an. "Du hast einen Zombie gekillt.. und du bist mit dem Leben davon gekommen, das muss man erstmal schaffen."
"Solange es dir vergleichsweise gut geht, ist es doch egal wie es passiert ist." Sagte Victoria während sie die Augen auf der Straße hatte.
"Nur noch Larissa und dann von Nora zur Waldhütte, richtig?" Fragte Kim und hielt sich den Kopf.
Victoria nickte. "Genau, von Nora können wir gleich zur Autobahn, die uns fast umwegslos zu dem Haus bringt."
Nur wenige Minuten später standen sie schon vor Larissa's Haustür und warteten, dass sie runter kam, doch sie erhielten nur eine Nachricht.
Leon las laut vor. "Ich höre wieder dieses Stöhnen vor meiner Tür und es will nicht verschwinden. So kann ich nicht raus kommen..."
"Mist..." Grummelte Victoria.
Kim, die wieder voll bei Bewusstsein war, nahm ihren Hammer zur Hand und schaute kurz durch das Fenster. Kein Zombie zu sehen, also öffnete sie die Tür und schloss sie hinter sich wieder.
Leon kurbelte das Fenster runter. "Hey Kimmy...was hast du vor?"
Sie drehte sich um. "Na was wohl, wir können sie ja nicht hier lassen, oder?"
"Aber du bist doch..." Fing Victoria an.
Kim winkte jedoch ab und unterbrach sie. "Mir geht es gut, keine Sorge. So etwas passiert mir nicht nochmal. In welchem Stock wohnt sie nochmal?"
"Im dritten." Antwortete Victoria und sah ihrer Freundin dabei zu, wie sie versuchte die Tür aufzutreten.
Doch da es, nicht wie bei ihr, eine stabile Holztür war, hatte sie Schwierigkeiten. Ein kleines Fenster war allerdings da und es war auch kein Sicherheitsglas. Mit ihrem Hammer krachte sie durch das Glas und brach die ganzen Splitter weg. Ihre Sweatshirtjacke legte sie in den Rahmen und hievte sich dann durch die kleine Öffnung. Gut das sie so schlank war, sonst wäre Kim wohl möglich stecken geblieben. Einige Scherben von der Seite kratzten über ihre Hüfte, doch das interessierte Kim herzlich wenig. Sie wollte einfach ihre Freundin da raus holen. Mit dem Oberkörper ließ sie sich nach innen fallen und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, um sich, auch wenn etwas ungeschickt, abrollen zu können. Die Scherben vom Boden schnitten ihr ein wenig die Handflächen auf, doch auch diese Tatsache ignorierte sie mit einem kleinen Fluch begleitet.
Leise lief sie die Treppen hinauf und lauschte nach dem Stöhnen, von dem Larissa sprach. Kim hörte es und tapste leise die nächsten Stufen hoch. Als sie um die letzte Ecke bog, sah sie den Zombie, der auf dem Boden kauerte und vor sich hin wimmerte. Erst dachte Kim, dass ihr Ende nah war, doch als die milchigen Augen von dem ehemaligen jungen Mann sie erblickten, kroch er blitzschnell auf sie zu. Vor Schreck sprang Kim zur Seite und wich ganz knapp dem Zombie aus, der gegen die Wand klatschte. Bevor dieser sich umdrehen konnte um sie zu schnappen, trat das blauhaarige Mädchen in das Genick des Zombies. Dieser blubberte nur noch kurz bevor er schließlich zusammenbrach und Kim die Leute Treppe hoch stieg.
"Lissy, ich bin's, Kim. Es ist jetzt sicher." Sagte sie und klopfte an Larissa's Tür.
Langsam und vorsichtig öffnete sie und stand nun vor Kim, die über einen Kopf größer war als sie. Larissa war nunmal klein, aber das störte wenig. Die schüchterne Frau nahm ihre zwei Taschen mit Vorräten und trat in den Flur. Mit einer Umarmung begrüßten sie sich, bis Kim ein röcheln vernahm. Ihr Blick schweifte zu dem Zombie, der an der Wand kauerte, doch von ihm kamen die Geräusche nicht. Weiter oben, ein halbes Stockwerk höher stand ein weiterer Zombie.
"Lauf..." Murmelte Kim zu ihrer Freundin, die sofort rannte.
Von der Bewegung beeinflusst, stürzte der Zombie die Treppe runter, direkt auf Kim zu. Sie blieb stehen, um Larissa mit den schweren Taschen zu schützen. Gerade wollte Kim mit dem Hammer zu schlagen, da fiel der Zombie hin, da er die letzte Stufe überrannt hat. Dadurch war Kim aus dem Konzept gebracht und der Zombie stürmte wieder auf sie zu. Mit seiner Schulter in ihrem Bauch, stieß er sie in die Wohnung von Larissa, die sie offen gelassen hatte. Kim stolperte mit dem Vieh rückwärts in den Flur hinein und fiel letztendlich.
Genau in diesem Moment fing Kim sich wieder und warf den Zombie über ihren Kopf hinweg. Wieder ertönte ein knacken, welches von den Knochen seines Arms kamen. Stolpernd stand die Blauhaarige auf und rannte raus in den Hausflur, hinter sich zog sie die Tür zu. Der Zombie war gefangen.
Kim hob ihren Hammer auf, den sie bei seinem Angriff vor Schreck fallen gelassen hatte und lief nun endlich auch die Treppen runter. Auf halber Strecke hörte sie jemanden rufen.
"Kim?!" Erkannte sie Leon's Stimme.
"Ja bin gleich da!" Rief sie zurück.
Sie kam unten an und sah, dass Leon ziemlich blass war. "Alles okay?"
Kim nickte und lief mit ihm hinaus an die frische Luft. "Ja geht schon. Lissy, bei dir alles okay?"
"Ja, es kam keiner mehr." Antwortete sie aus dem Auto.
Nun setzte Leon sich auf den Beifahrer und Kim auf den Rücksitz. Victoria fuhr wieder los, zu der letzten Person, die sie abholen mussten. Larissa sah nun die blutverschmierten Hände ihrer Freundin und machte sich Sorgen. Ihr fiel ein, dass sie ein Erste-Hilfe-Set eingepackt hatte und nahm es heraus.
Doch Kim lehnte ab. "Verschwenden wir es doch nicht dafür, das wird später kostbar sein."
Larissa nickte nur langsam und steckte es in die Tasche zurück. Leon schaute nach hinten zu den Mädels und sah sich auch ihre Hände an.
"Du darfst nicht so leichtsinnig mit deinem Leben umgehen, dass kann ins Auge gehen..." Schimpfte er.
Kim blies spielerisch beleidigt die Wangen auf. "Jaja..."
Ihr bester Freund lehnte sich nach hinten und kniff ihr in die Wange. "Nicht so frech."
Sie streckte ihm die Zunge raus, dann lachten alle, da sie ja glimpflich ausgegangen war. Tonia lenkte in eine Seitenstraße und hielt nach Nora's Hausnummer Ausschau.
"Da vorne ist es." Sagte Kim und deutete auf die linke Seite.
Victoria hielt den Wagen an und Kim rief Nora an, die sofort abnahm. "Kommst du runter, wir stehen vor der Tür."
"Ja, aber kann mir jemand helfen, ich habe einigen nützlichen Kram und kann den nicht alleine tragen." Sagte die ältere auf der andern Seite der Leitung.
"Klar, kann jemand helfen." Sagte die Blauhaarige und wollte schon aussteigen.
Doch kein hielt sie auf. "Dieses Mal gehe ich, gib mir Mal deinen Hammer."
Sie überreichte ihm das Werkzeug und sah dabei zu, wie er in das Haus ging. Die Tür schloss sich und Leon wollte die erste Treppe hoch laufen, da hörte er ein keuchen. Langsam drehte er sich um und sah einen Zombie, der in der Tür zum Keller stand. Er muss von Anfang an da gewesen sein, denn Leon hatte ansonsten nichts gehört. Sein Griff und den Stiel des Hammers wurde fester und er sprang auf den Zombie zu. Mit einem gezielten Schlag in den Nacken brach er ihm das Genick und stand wieder auf, da er auf den Zombie gefallen war. Den Staub von den Jeans klopfte er sich kurz ab und richtete sich wieder auf.
Dann sah er in den langen Keller, in dem nur schwach Licht brannte, doch er sah eine graue Gestalt am ende des Flurs stehen. Leon's Verstand schaltete sich sofort ein und er warf die Tür zu, dabei klemmte er einen Arm ein. Der Zombie schrie und jaulte, doch Leon ließ nicht nach. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen die Tür und drückte sie zu. Der zerbrechliche Arm zerberstete in zwei Hälften und die Kellertür ging zu. Da der Schlüssel noch steckte, konnte er abschließen und ließ dann seufzend von der Tür ab. Keuchend lief er die Treppen hinauf und fragte sich, wie Kim so einfach damit umgehen konnte, immerhin hatte er gerade einen Arm abgetrennt und einem anderen das Genick gebrochen. Schließlich kam er bei Nora's Wohnung an und klopfte vorsichtig.
"Nora, hier ist Leon." Verkündete er.
Die älteste der Runde machte die Tür auf und er sah einige Taschen im Flur stehen. "So viel Zeug hast du?"
"Wenn einen jeder möglicher Kram in den Schoß fällt, dann sollte man die Chance auch nutzen." Erwiderte sie und überreichte ihm einige der Taschen.
Ohne Zwischenfälle liefen sie die Treppen hinab und schauten vorsichtig durch das Glas der Tür. Larissa zeigte mit dem Daumen hoch, da sie einen viel besseren Ausblick hatte. Schnell liefen die beiden zum Auto und verstauten den ganzen Kram im Kofferraum. Sie stiegen ein und das Auto war nun voll.
"Gut, dass du so viel sammelst." Bemerkte Kim.
Nora lachte. "Ich sagte doch, dass es eines Tages nützlich sein wird."
Victoria trat auf's Gaspedal und fuhr die Straße weiter geradeaus entlang. Dann bog sie auf die Autobahn, auf der sie einige Stunden fahren mussten.
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