Kapitel 30 ▬ "Du starrst."
Ich habe gerade mit Schrecken auf die Uhr geschaut und festgestellt, dass es langsam mal Zeit für das heutige Kapitel wird.
Ich bin leider immer noch nicht mit den heutigen Lernsachen durch, aber noch länger wollte ich nicht mit dem Hochladen warten^^
Viel Spaß beim Lesen & schönes Wochenende! :)
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Nach dem Konzert zerrte Louis mich förmlich in einen leeren Gang. „Sag mir jetzt endlich, was bei den Beiden abgeht!", maulte er eingeschnappt. Ich drückte dem Älteren erst einmal eine Flasche Wasser in die Hand, welche er sofort leerte. „Louis, das müssen die Beiden dir schon selber sa-..." „Nein! Ich habe dich immerhin auch in die richtige Richtung geschubst und hätte nichts sagen sollen! Das ist unfair, Val! Komm schon!" Ich seufzte leise. „Also gut. Liam hat es ihm gesagt, okay? Und Niall ist sich noch etwas unsicher, aber er mag ihn auch. Er braucht sicher nur etwas Zeit, aber es war wichtig, dass Liam ihm die Wahrheit gesagt hat." „Okay. Und sonst?" „Was sonst?" „Da ist noch mehr, ich sehe dir das an!" „Louis, das..." „Na los, sag es mir schon!" „Du beschützt mich vor Liam, wenn er ausrastet, weil ich es dir gesagt habe! Aber okay. Er hat ihn geküsst." „Wer wen jetzt?" „Liam hat Niall geküsst." Louis starrte mich geschockt an, bevor er breit grinste.
„Und der Idiot sagt mir davon nichts?! Sowas nennt sich bester Freund!", motzte er und schüttelte grinsend den Kopf. „Hat Niall ihn denn erwidert?" „Louis, frag das doch Liam!" „Der ist gerade sicher beschäftigt." Ich verdrehte die Augen, als Louis dreckig grinste. „Hat er kurz, aber dann war er doch zu panisch. Mehr sage ich dir nicht!" „Ich weiß ja jetzt auch alles, was ich wissen wollte", grinste der Ältere und legte einen Arm um meine Schulter, bevor er mich zurück zur Garderobe führte. „Du bist unmöglich, hast du sie jetzt ausgequetscht?", begrüßte Liam uns dort. „Jap", lachte Louis und zog sich sein Oberteil über den Kopf, bevor er pfeifend in Richtung Duschraum verschwand.
„Du starrst." „Was?" Ich zuckte zusammen und sah zu Liam, der mich schmunzelnd musterte. „Du starrst", wiederholte er. „Habe ich gar nicht!" „Oh doch." „Und? Er ist ein gutaussehender junger Mann. Da schaut man eben mal, wenn er sein Oberteil auszieht." Liam grinste immer noch, als Harry sich zu ihm gesellte. „Bei Niall starrst du aber nicht so." „Woher willst du das wissen?" „Das wäre mir aufgefallen." „Ich achte eben nicht so auf Blonde." „Was soll das denn heißen?" Niall warf das Handtuch, mit dem er sich seine blonde Mähne abgetrocknet hatte, auf einen Stuhl und sah mich beleidigt an. „Gar nichts, Niall." „Sie will nur, dass wir von der Fährte abkommen", grinste Harry. „Welcher Fährte denn?" „Weißt du ganz genau." „Harold, geh endlich duschen! Niall, zieh dir was an, sonst wirst du noch krank!", ertönte Pauls Stimme aus der anderen Ecke der Garderobe.
„Jetzt bist du es aber, der starrt." Liam lief dunkelrot an, als ich ihn in die Seite stieß und Niall ihn daraufhin ansah. „Ich... zieh mich mal an." Er tapste zurück zu den Duschen, wo er die Handtücher wegbrachte und in seine Jogginghose schlüpfte. „Wollt ihr noch mal reden?" „Ich weiß nicht. Ich glaube, ich gebe ihm lieber etwas Zeit." „Ja, wäre wohl besser..." „Ich habe das Gefühl, er mag mich auch. Aber er ist so unsicher... Ich will nicht, dass er mich aus Angst von sich stößt." „Das wird er nicht", widersprach ich Liam und drehte mich absichtlich mit dem Rücken zu den Duschen, als Louis nur in Shorts auftauchte und noch dabei war, seine Haare abzutrocknen.
„Jungs, wir müssen heute noch weiter fahren und es ist schon nach Mitternacht! Beeilt euch!" Liam sah von seinem Handy auf, als Preston sie zur Eile antrieb. Harry verließ gerade erst den Duschbereich und griff unbeeindruckt nach einem Apfel. „Bin ja gleich soweit", erklärte er ihm ruhig. „Wo ist Niall hin?" „Ich habe ihn schon zum Bus gebracht, er wollte sich hinlegen." Liam verzog traurig das Gesicht, woraufhin ich leise seufzte. „Komm, wir sehen mal nach ihm, hm?" „Ich komme mit!" „Warte doch noch kurz auf Harry, Louis." Louis grummelte leise, nickte aber und sah uns hinterher, als wir mit Paul den Raum verließen. „Ich gehe wieder rein und hole die anderen Beiden. Ihr bleibt im Bus, klar?" „Klar", antworteten Liam und ich einstimmig, bevor wir die wenigen Stufen erklommen.
„Niall?" „Hm?" Ein blonder Haarschopf tauchte hinter einem Vorhang auf. „Was?", nuschelte er. „Oh. Hast du wirklich schon geschlafen?" „Nicht so richtig." „Ist alles okay mit dir?" Liam sah Niall unsicher an und knetete seine Hände. „Ich weiß nicht", antwortete der Jüngere ehrlich. „Sollen wir dich alleine lassen?" Sein Blick fiel auf Liam und ich beobachtete erschrocken, wie seine Augen sich mit Tränen füllten. „Ich weiß es nicht, okay? Ich weiß einfach gar nichts mehr!", schniefte er und verschwand hinter dem Vorhang. „Scheiße", fluchte Liam und sah mich an. „Ich hätte es ihm nicht sagen sollen!" „Oh doch, Liam! Und jetzt geh zu ihm und sei einfach für ihn da!" „Aber... was wenn er alleine sein will?" „Ohh, Liam! Sei nicht so bescheuert!" Ich schob den Älteren auf den Vorhang zu und sah ihn auffordernd an. „Na los!" Liam schlüpfte seufzend aus seinen Schuhen und schob den Vorhang etwas zur Seite.
„Nialler? Darf ich zu di-..." Er konnte seinen Satz nicht mehr zu Ende führen, als Niall nach seinem Arm griff und ihn zu sich zerrte. „Leg dich zu mir. Bitte", nuschelte er verlegen. „Natürlich, wenn du das willst." Ich beobachtete schmunzelnd, wie Liam sich beinahe falten musste, um in das niedrige Bett zu krabbeln, ohne komplett auf dem Jüngeren zu landen. „Schlaft gut!", grinste ich und zog gerade den Vorhang nach vorne, als Louis und Harry in den Bus gepoltert kamen.
„Liam und Niall wollen schlafen, also entweder geht ihr auch pennen, oder ihr lauft direkt durch nach hinten." „Toll, also redet Liam jetzt nicht einmal mehr mit mir, oder was?" Ich stolperte einen Schritt zu Seite, als Louis sich sichtlich angepisst an mir vorbei schob. Harry verdrehte die Augen und kletterte in sein Bett. „Er ist nur eingeschnappt, weil du vor ihm Bescheid wusstest." „Und woher...?" „Niall. Er hat mir gesagt, dass Liam in letzter Zeit so komisch ist. Wir sind immerhin die beiden Jüngsten und da erzählt man sich so einiges. Und ich bin nicht dumm." „Ist das okay für dich?" „Klar. Solange sie sich nicht zu sehr ablenken, wieso sollte das nicht okay sein?" „Gut", lächelte ich. „Schlaf gut, Harry. Ich schau mal nach Louis." „Ja, mach das mal", grinste er, woraufhin ich ihn auf seine Matratze schubste. „Aua!", grummelte er, als er sich daraufhin den Kopf an der niedrigen Decke stieß. „Selber schuld", erwiderte ich trocken und stapfte nach hinten, wo Louis verbissen auf sein Handy starrte.
„Hi." „Hey." „Alles okay?" „Klar." „Sicher?" „Jap." „Du weißt, dass es Zufall war, dass ich vor dir Bescheid wusste? Ich war da eben zufälligerweise da und habe mich gekümmert. Liam wird dir morgen sicher alles erzählen." „Ja... das weiß ich." „Wieso bist du dann so eingeschnappt? Und sag jetzt nicht, dass du es nicht bist. Ich bin nicht blöd." „Ach... ich weiß auch nicht." „Louis..." „Es ist eben nicht so einfach, wenn wir jetzt ein Paar in der Band haben, okay? Ich meine, Harry ist das egal. Aber der ist auch der Jüngste." „Was hat das damit zu tun?" „Ich werde ständig gefragt, wieso ich single bin! Es nervt. Die meisten Weibe-... Frauen. Sorry." Ich zuckte lediglich mit den Schultern, woraufhin er fortfuhr: „Also die meisten Frauen, die wollen nur mein Geld oder durch mich ins Rampenlicht oder sie sind dermaßen besessen von mir, dass es mir schon Angst macht." Er schüttelte sich leicht, woraufhin ich schmunzeln musste. Das konnte ich mir gut vorstellen.
„Na ja und ich würde eben auch gerne mal wieder einfach mit einer normalen Person ausgehen. Nicht die Verabredungen, die uns unsere Sicherheitsleute teilweise beschaffen, wenn uns langweilig ist oder..." „Bitte?!" „Na ja..." „Ernsthaft?" „Manchmal sagen wir halt, dass wir danach feiern gehen wollen und dann laden die Männer ein paar hübsche Mädels ein." „Sorry, aber das ist bescheuert." „Weiß ich. Aber wir sind eben junge Männer." „Ah ja." „Na ja, wie auch immer... auf jeden Fall ist Harry noch nicht auf der Suche, er sagt immer, wenn sich halt was ergibt... und bei ihm akzeptieren das auch alle! Er ist ja noch jung. Aber bei mir bohren sie ständig nach." „Und wieso stört dich das? Ich meine, klar ist es nervig... Aber bist DU denn glücklich im Moment?" „Nein." „Weil du nicht mehr alleine sein willst?" „Ja. Nein. Keine Ahnung. Ich vermisse es einfach." „Was genau?" Irgendwie wurde ich aus Louis nicht schlau.
„Ich bin seit über einem Jahr single und so langsam habe ich das Gefühl, ich bin zu blöd dafür." „Wofür?" „Na ... für Dates. Und Beziehungen!" Ich starrte Louis perplex an. „Ernsthaft? Du hast eben nicht die richtige Person gefunden, Louis! Und das ist doch nicht schlimm, du bist fünfundzwanzig, keine vierzig!" „Ja, aber Liam und Niall sind jünger!" Ich stöhnte genervt und griff nach einer Pepsi-Flasche. „Louis, ihr seid alle im ähnlichen Alter und die beiden heiraten ja nicht gleich. Machst du dir wirklich Sorgen, dass du für immer alleine sein könntest?" „Ja." „Du spinnst doch!" Louis sah mich verletzt an und schnaubte. „Danke!", motzte er. „Hey, das war nicht so gemeint, sei nicht beleidigt. Aber hast du dich schon mal angeschaut? Du musst doch Dates bekommen! Außerdem bist du der mitfühlendste Mensch, den ich kenne. Okay, außer Liam vielleicht. Und du bist lustig, hilfsbereit, nicht gerade dumm." „Nicht gerade dumm?", wiederholte Louis meine Beschreibung amüsiert. „Ja." „Also schlau?" „Das kann ich noch nicht beurteilen" Louis grummelte beleidigt, woraufhin ich leicht lachte. „Guck nicht so schmollend."
„Will ich aber." „Du musst mir aber doch zustimmen, oder nicht?" „Ja, schon! Aber wie gesagt, als erstes kommt immer: Du siehst doch so gut aus!" Er warf verzweifelt die Arme in die Luft. „Ich weiß das, ich habe einen Spiegel!" Kopfschüttelnd warf ich den Plastikdeckel auf den Älteren. „Sei nicht so eingebildet!" „Ich will aber nicht, dass ich darauf reduziert werde! Und das ist bei den Meisten leider so. Sie interessieren sich für den Sänger. Das Mitglied der Boyband. Die Person der Öffentlichkeit." „Wirklich so schlimm?" „Ich bin vor ein paar Monaten mit einer Frau ausgegangen. Ich fand sie wirklich nett und sie sah gut aus und alles hat gepasst. Ich habe gedacht: Louis, endlich hast du sie gefunden!" Ich ignorierte das komische Gefühl, das ich verspürte, als Louis so über irgendeine Frau sprach, die ich nicht einmal kannte. „Und dann ging es an die Vorbereitung der Tour. Sie war oft dabei, fand die Jungs total nett und alles... Mir ging damals schon der ganze Mist durch den Kopf, dass ich überflüssig bin und so. Ich habe ihr damals irgendwann alles erzählt. Genauso wie dir." „Und...?" Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Gespräch nicht positiv abgelaufen war. „Ich war so überfordert, dass ich Tränen in den Augen hatte und dann hat sie... sie hat plötzlich angefangen zu lachen. Sie hat mich ausgelacht, Val. Sie hat gesagt, so einen Waschlappen, der sich nicht einmal durchsetzen kann, will sie nicht." Ich schluckte und schüttelte fassungslos den Kopf. „Louis, du bist kein Waschlappen." „Ich habe sie dann in der Garderobe gesehen, wie sie Harry angegraben hat. Sie hat ihn geküsst." „Harry hat deine Exfreundin geküsst?!", frage ich geschockt. „Nein. Sie hat ihn geküsst. Und sie war nicht meine Exfreundin, wir waren nur ein paar Mal aus. Er hat sie sofort weggestoßen. Und Paul hat sie dann rausgeschmissen. Seitdem gehe ich nicht mehr auf Dates." „Hattest du noch mehr solcher Erfahrungen?", fragte ich vorsichtig, woraufhin Louis verächtlich lachte. „Soll ich dir ein Buch schreiben?"
Mitfühlend sah ich ihn an und wusste nicht, was ich sagen sollte. „Tut mir leid." „Hä?", machte ich intelligent. „Ich sollte nicht neidisch auf Liam und Niall sein. Ich freue mich für sie. Wirklich." „Das ist gut. Und du findest auch noch deinen Deckel, da bin ich mir sicher." „Ich traue mich ja meistens nicht einmal, irgendjemanden anzusprechen und auf ein Date einzuladen", seufzte er. „Wieso? Frag doch einfach? Was soll schon passieren? Eine Abfuhr wird der große Mr. Tomlinson schon verkraften, oder nicht?", grinste ich. „Okay. Dann gehe ich das Risiko einer Abfuhr mal ein..." „Hä?" Louis grinste schief und strich sich durch die noch feuchten Haare. „Würdest du vielleicht mal mit mir ausgehen?"
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