Kapitel 27 ▬ "Ich weiß es nicht."
Tach :)
Hier ist es mal wieder unerträglich heiß und ich hocke seit der Rückkehr aus dem Fitnessstudio quasi nur herum, anstatt zu lernen. Irgendwie ist im Moment der Wurm drinnen...
Nun ja, zumindest hier geht es auch heute wie geplant weiter :D
Viel Spaß beim Lesen ;)
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„Liam... mir sind da ein paar Sachen aufgefallen..." Oh Gott, wie bescheuert klang das denn bitte?! „Und was?", fragte der Ältere sofort und nahm eine abwehrende Körperhaltung ein. Sein gesamter Körper war angespannt und er hatte die Arme abweisend vor dem Körper verschränkt.
„Was bedrückt im Moment denn, Liam?" „Nichts!" „Das sehe ich anders." „Toll, es ist aber nichts! Es nervt nur, dass ständig Jemand denkt, es wäre etwas! Ich kann auch einfach mal schlechte Laune haben!" „Ja, das stimmt. Aber gestern warst du absolut unprofessionell." „Mir doch egal!" „Und ich habe das Gefühl, dass du Niemanden außer Niall an dich heran lässt und dich verschließt." Liam verkrampfte sich und sah stur an mir vorbei. „Das stimmt nicht." „Richtig, Louis weiß nämlich auch Bescheid, oder?" „Von was Bescheid?"
Ich verdrehte die Augen, als Liam sich immer noch stur stellte. „Du hast gestern bei Niall geschlafen? Ging es da besser mit dem Schlafen?" „Wo-... woher weißt du das?!", zischte er wütend. „Dein Bett war leer und ich musste doch schauen, dass du nicht aus dem Bus getürmt bist." Liam kaute auf seiner Unterlippe herum und zuckte mit den Schultern. „Ja, dann hab ich halt bei ihm gepennt." „Er beruhigt dich also?" „Was soll das bitte? Was soll mir dieses Gespräch bringen?" „Du frisst irgendwas in dich hinein, das merken hier alle! Und ich bin dafür da, dass ihr mit mir redet." „Klar. Damit du zu Paul oder Preston rennst." „Ich habe keinem von Louis' Problem erzählt, denkst du wirklich, ich würde das weiter tratschen?!", erwiderte ich verletzt. „Nein... Entschuldige." Ich seufzte leise.
„Liam..." „Es ist halt nicht so einfach, okay? Ich weiß selber nicht, was mit mir los ist!" „Inwiefern?" „Im Moment habe ich einfach das Gefühl, als ob alles so... so anders ist!" „Im Bezug zu was?", hakte ich vorsichtig nach. „Einfach allem!" Liam vergrub sein Gesicht in seinen Händen, woraufhin ich ihn unschlüssig ansah. Sollte ich meine Vermutung äußern? Was konnte schon passieren? Er könnte mich auslachen. Anschreien. Oder ignorieren.
„Liam, hast du im Moment eine Freundin?" „Was?", nuschelte er verwirrt. „Nein, habe ich nicht, was hat das bitte damit zu tun?" „Hättest du gerne eine?" Nun sah er mich vollkommen geschockt an. „Was wird das hier? Bietest du mir gerade an, dass du..." „Was? Quatsch!", erwiderte ich. „Mir ist nur aufgefallen, dass..." Ich fuhr mir durch die abstehenden Haare und zögerte. „Du warst so sauer, dass Niall diesen Kommentar über mich gemacht hat, da dachte ich erst, dass es dir nicht gepasst hat, wie er über mich gesprochen hat. Im Bezug auf Frauen. Aber dafür warst du zu lange sauer. Aber trotzdem hast du dich um ihn gekümmert. Weil er dir am Herzen liegt. Bei der Fahrt zu Stonehenge warst es auch du, der ihn zu sich gezogen hat. Du bist ständig in seiner Nähe und siehst ihn an. Liam, es ist vollkommen egal, wie du auf diese Frage jetzt antwortest, aber... stehst du vielleicht auf Niall?" Oh Gott, ich hatte es ausgesprochen!
Liam starrte vollkommen eingefroren aus seine Füße. Er würde mich mit Sicherheit gleich auslachen. „Ich weiß es nicht." Erschrocken starrte ich den Älteren an und schluckte. Okay. Damit hatte ich nicht gerechnet. „Ich weiß es nicht, okay? Ich weiß es nicht!", schrie er nun verzweifelt und vergrub eine Hand in seinen Haaren. „Liam...", seufzte ich und rutschte etwas näher an ihn heran. Beinahe vorsichtig legte ich einen Arm um die starke Schulter, woraufhin Liam jegliche Beherrschung verlor und in Tränen ausbrach. „Ich verstehe im Moment einfach überhaupt nichts!", schluchzte er, während ich vollkommen überfordert neben ihm saß. „Louis weiß Bescheid?" „J-ja", schniefte er. „Ihm ist es... es auch aufgefallen. Und ich musste ja mit Jemandem reden", murmelte er und weinte unterdessen mein schwarzes Oberteil voll.
„Das ist auch wichtig. Dass du darüber redest." „Findest du mich jetzt abstoßend?" „Was? Quatsch! Wieso sollte ich?!" „Na ja... Ich denke da schon so lange drüber nach und ich befürchte, dass ich ihn vielleicht wirklich etwas zu sehr mag. Ich fühle mich einfach wohl bei ihm. Anders als bei den anderen Jungs. Und das macht mir Angst", seufzte er. „Wieso befürchtest du das? Liam, das ist nichts Schlimmes. Das ist keine Befürchtung. Wenn du ihn magst, musst du eben rausfinden, ob er dich auch mag." „Val, wir sind Personen der Öffentlichkeit! In einer Boyband! Wie würde das denn aussehen?!" Ich wusste, dass er Recht hatte, aber es war mir egal. „Und? Mein Gott, ihr habt doch noch Harry und Louis. Und die Frauen würden euch trotzdem vergöttern." „Ich weiß nicht. Außerdem ist Niall sicher nicht schwul." „Woher weißt du das? Von dir erwartet es immerhin auch Niemand." „Du hast es gemerkt." „Ja, weil ich gut aufpasse und quasi vierundzwanzig Stunden an deiner Seite bin." Er schniefte leise und wischte sich über die Augen. „Ich war noch nie gut in sowas... Und jetzt auch noch mit einem Mann? Ich weiß gar nicht, wie man das an geht." „Das wird sich schon ergeben, hm?" „Keine Ahnung."
„Warst du deswegen so schlecht drauf, die letzten Tage? Weil du überfordert warst?" „Ja...", seufzte er. „Louis und ich werden dir da durch helfen. Du solltest dir erst einmal sicher sein, was deine Gefühle angeht und dich dann mal ein wenig vortasten. Vielleicht mag Niall dich ja auch auf diese Weise? Und wenn nicht... Andere Mütter haben auch schöne Söhne", grinste ich, woraufhin Liam leicht schmunzeln musste. „Ja... Hast wahrscheinlich Recht."
„Also... bist du jetzt besser gerüstet für euer Interview?" „Ich denke, ja..." „Du packst das schon. Und ich werde einfach mal meine Antennen bei Niall ausfahren und schauen, wie der so tickt." „Viel Glück, das versucht Louis seit drei Wochen." „Louis ist ein Kerl, der hat dafür kein Gespür", erwiderte ich grinsend und stand vom Sofa auf. Nachdem Liam sich das Gesicht gewaschen hatte - man sah allerdings trotzdem noch, dass er geweint hatte - verließen wir zusammen den Bus. Auf dem Parkplatz spielten die anderen Drei mit der Sicherheitscrew und dem Busfahrer Fußball. Schmunzelnd beobachtete ich Louis, wie er Paul ausspielte, dann aber einfach von Preston von den Füßen gerissen wurde. „Foul!", brüllte der Doncaster sofort, während Paul sich den Ball nur mit einem Lachen zurück holte.
Als sie uns bemerkten, unterbrachen sie ihr Spiel sofort. Niall sah Liam besorgt an und schloss beide Arme um den Älteren, woraufhin ich leicht schmunzeln musste. „Alles okay? Wieso hast du geweint?" „Schon okay, nicht so wild", log Liam und lächelte zufrieden, als Niall seinen Griff weiterhin nicht lockerte. „Alles okay?", fragte nun auch Paul. „Ja, alles geklärt." „Und was war es?" „Das sagt euch Liam vielleicht irgendwann selbst." „Aber, Val..." „Ich verspreche dir, dass er ab jetzt wieder vollkommen professionell sein wird, richtig Liam?" „Richtig", stimmte der Ältere mir zu und grinste Louis schief an, als dieser ihm auf die Schulter klopfte. „Na dann. Rein mit euch, ihr müsst noch in die Maske", brummte Paul angefressen.
Ich nutzte die Zeit des Interviews, um mal wieder mit meinen Eltern zu telefonieren. Ich meldete mich nur selten, weil ich nicht wusste, wie ich mit ihnen umgehen sollte. „Und ist Preston nett zu dir?" „Ja." „Wieso antwortest du denn immer so kurz angebunden?", seufzte meine Mutter, woraufhin ich die Augen verdrehte und zu den Jungs sah, die gerade eine Pause hatten. „Ich habe nicht viel zu erzählen." „Gefällt es dir denn?" „Es ist ganz cool, ja." „Das ist schön. Und die Bezahlung ist ja auch mehr als gut. Viel besser, als was du später verdienen wirst!" Ging das wieder los. „Ich weiß, Mama. Aber ich mache es nicht wegen der Bezahlung." „Wieso denn sonst?" „Weil es Spaß macht." „Oh. Ist da ein Junge, den du magst?" „Ernsthaft?", grummelte ich. „Nein, da ist nichts. Aber ich komme viel rum und habe reisen schon immer geliebt." „Ja, das hast du", stimmte sie mir zu. „Und du lernst von diesem Paul bestimmt auch viel, was die Leitung einer Firma angeht, oder?" „Nicht wirklich." „Oh. Dann frag ihn da doch mal ein paar Sachen, vielleicht willst du später dann ja doch etwas anderes machen, als im Kindergarten zu..." „Du, Mama. Die Jungs brauchen mich, ich schreib dir nachher noch mal, wenn ich Zeit habe oder so, ja? Sorry." „Oh. Natürlich, Valerie. Bis demnächst dann! Gruß von Papa!" „Zurück", brummte ich ins Handy, bevor ich genervt auflegte.
„Die Jungs brauchen dich nicht", sprach Preston mich an und musterte mich besorgt. „Alles okay?" „Ja", seufzte ich. „Nein", korrigierte ich sofort. „Meine Mutter hat wieder damit angefangen, dass sie meine Berufswahl dumm findet." „Du bist aber zufrieden damit, oder?" „Natürlich." „Dann kann es dir doch egal sein, was sie denkt, oder?" „Ja. Aber es ist trotzdem nervig." „Das glaube ich dir. Aber falls dich meine Meinung interessiert? Ich finde es verdammt cool. Dafür hätte ich keine Nerven." „Aber für die Vier hier?" „Das sind nur Vier. Die kann ich zur Not bändigen. Aber in so ner richtigen Gruppe, wenn dann zehn Kinder an deinem Arm hängen? Nein Danke", lachte er.
Besagte Kindergartentruppe beendete soeben ihr Interview und verabschiedete sich höflich. Liam war natürlich auf das gestrige Interview angesprochen worden und hatte sich ausführlich entschuldigt. Paul wirkte dementsprechend zufrieden, als er uns wieder zurück zum Bus scheuchte. „Jetzt geht es direkt weiter ins Stadion. Wir übernachten aber nicht in Dublin, geht nach dem Konzert direkt weiter." Alle nickten knapp, während wir uns auf die Sofas verteilten. „Ich hab Hunger", seufzte ich und sah mich nach etwas Essbarem um. Immerhin hatte ich heute Morgen nur einen Kaffee gehabt. „Ist doch eigentlich mein Stichwort", grinste Niall. „Hast du was zum Essen da?" „Unsere Mami hat nichts zum Essen?! Schlechte Vorberei- AUA!" Ich grinste Louis dankbar an, als dieser Harry schwungvoll vom Sofa schmiss.
Nachdem ich mich mit Niall in die Küche verzogen hatte und feststellen musste, dass uns nichts davon ansprach, machte ich mich auf den Weg nach vorne. „Paul?" „Ja, was gibt's?" „Ehm... wir könnten nicht zufälligerweise auf dem Weg zum Stadion bei einem Tesco oder sonstwas anhalten?" „Mit dem Bus? Ist das eine ernst gemeinte Frage?" „Ich hab Hunger." „Wir haben noch Toast da." „Der ist schon total trocken. Und Obst und so haben wir gar nichts mehr da." „Dann sollten die Jungs das nicht ständig durch die Gegend schmeißen." „Komm schon. Ich gehe auch alleine einkaufen." „Sicherlich nicht!", ertönte Prestons Stimme, woraufhin ich die Augen verdrehte. „Dann kommt halt einer von euch mit. Ich meinte, dass die Jungs ja nicht raus müssen. Hätten wir denn noch Zeit, um kurz anzuhalten?" „Na ja. Zeit schon. Aber der Bus fällt dermaßen auf und..." „Komm schon, Paul! Bitte!" „Also gut", seufzte der Ältere und kramte sein Handy hervor. „Aber ich werde mit gehen. Und das wird ein schneller Einkauf." „Klar", grinste ich, was wohl nicht sehr überzeugend wirkte. Und es auch nicht sein sollte.
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