38: Die Kämpfe beginnen
PoV Sasuke
Mein Beschluss ist gefasst. Ich töte Orochimaru.
Und zwar möglichst bevor jemand kommt. Um die Brillenschlange wird sich Nanashi schon kümmern. Ich glaube fest an sie.
Mit diesem Gedanken trete ich aus meinem Versteck und betrete Orochimaru's Zimmer. Der Raum ist fast vollkommen finster und nur eine Kerze neben dem Bett spendet etwas Licht. Ich aktiviere mein Sharingan und sofort verbessert sich meine Wahrnehmung der Umgebung.
Orochimaru liegt in dem großen Bett und setzt sich mühsam auf, als er mich erkennt.
"Ah Sasuke. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich freiwillig auslieferst. Ich wollte dich gerade suchen."
Sein anschließendes heißeres Lachen wird von einem Hustenanfall unterbrochen.
Fast könnte einem die alte Schlange ja leid tun. Wie er da liegt, schwach und krank, von Schmerzen gequält und nur mit Medikamenten einigermaßen überleben kann.
Nur gibt es da zwei Haken.
Erstens: Es ist Orochimaru, einer der legendären San-nin, der auch in diesem Zustand durchaus noch gefährlich und bösartig ist. Er geht über Leichen um seine Ziele zu erreichen.
Wobei wir schon beim zweiten Punkt sind: Er würde Nanashi opfern.
Er würde sein eigenes Kind töten und das kann ich ihm nicht verzeihen.
Niemals.
Wortlos ziehe ich mein Katana.
"Was soll das werden?", fragt Orochimaru skeptisch.
"Ich werde dich töten.", lasse ich ihn wissen.
"Wusste ich doch, dass dieser Moment kommen wird. Dass du dich eines Tages gegen mich stellst, Sasuke. Aber warum gerade jetzt?"
Ich überlege kurz und gehe in Kampfstellung.
Nanashi...
Sie ist der einzige Grund. Einen weiteren brauche ich nicht, als sie beschützen zu wollen.
"Weil es Zeit für mich wird, weiterzuziehen.", sage ich knapp.
Wieder lacht Orochimaru leise und schüttelt den Kopf.
"Oh Sasuke... Es ist wegen Nanashi, nicht wahr? Nur wegen diesem dummen Ding wurdest du erst so aufmüpfig. Ich hätte euch früher trennen sollen."
Seine Stimme ist voller Verachtung, als er spricht. Das ist zu viel.
"Halt den Mund!", rufe ich aufgebracht und der Griff um den Griff meines Katana's verstärkt sich.
"So redest du nicht über Nanashi!"
"Du magst sie nicht wahr? Nur deshalb wirst du weich und triffst Entscheidungen, die du später bereuen wirst. Sasuke. Sie ist es nicht wert.", redet Orochimaru unbeeindruckt weiter auf mich ein.
"Ich sagte, sei still! Wie kannst du nur so über deine Tochter reden? Sie ist mutig und stark. Du solltest stolz auf sie sein."
"Stolz? Auf ein eingebildetes Gör, dass sich generell jedem meiner Befehle widersetzt, seit sie dich kennt? Sie sollte sich von dir fern halten und dich einfach vergessen. Stattdessen schickt sie dich weg, damit du in Sicherheit bist, und gerade in diesem Moment schleicht sie durch das Versteck und beseitigt die Wachen, die dir im Weg sein könnten. Dabei glaubt sie wirklich, dass ich das nicht schon längst bemerkt hätte!"
Sie unterstützt mich?
Sie will mir helfen?
"Nanashi ist nichts weiter als eine Spielfigur auf meinem Brett. Sie ist ein Mittel zum Zweck. Genau wie ihre Mutter vor ihr. Dabei ist das Gör stur, stolz und viel zu selbstsicher. Sie ist eindeutig genau wie ihre Mutter. Und sie wird genauso sterben wie sie. Durch meine Hand."
Orochimaru, dieser Bastard, hat Nanashi's Mutter getötet?
"Das reicht! Du wirst bereuen, was du getan und was du gesagt hast.", sage ich und bemühe mich, möglichst ruhig zu bleiben.
PoV Nanashi
Kurz lasse ich meinen Blick auf die beiden Männer am Boden gleiten, die ich gerade getötet habe. Ich wische mir mit dem Handrücken über die Stirn und seufze tief.
Irgendwie kann ich dankbar dafür sein, dass nur Schwächlinge hier rumgammeln. Sie sind keine Herausforderung für mich.
Ob Sasuke schon unterwegs ist? Ob er vielleicht sogar schon hier raus ist?
Vielleicht sollte ich auch von hier verschwinden...
Hier hält mich nichts.
Orochimaru ist ein kalter Mann und keinesfalls sehe ich ihn als meinen Vater.
Kabuto ist der größte Arsch der existiert und das einzige, was ich für ihn verspüre, sind Hass und Verachtung.
Eine Mutter habe ich nicht mehr...
Ich habe keine Geschwister, keine Freunde.
Wohin soll ich gehen?
Was soll ich tun?
So ganz allein...
Eigentlich habe ich ja kaum eine andere Wahl, als zu gehen. Schließlich habe ich gut über die Hälfte der Oto-nin in diesem Versteck getötet. Wenn man herausfindet, dass ich es war, bleibt mir wirklich nichts anderes übrig. Obwohl ich nicht glaube, dass Orochimaru mich einfach so gehen lassen würde.
Nicht, weil ich seine Tochter bin und er mich liebt.
Nein. Sondern weil ich seine Tochter bin, sein Eigentum und er es als selbstverständlich ansieht, dass ich bei ihm bin und ihm diene.
Als ich mich von den toten Wachen am Boden abwende und gerade weiter laufen will, bleibe ich doch wie versteinert stehen, als ich eine Gestallt vor mir erkenne.
"Ich habe dich gesucht, Nanashi.", sagt Kabuto streng und schiebt sich seine Brille zurecht.
Dieser kleine, dreckige Bastard! Wütend balle ich die Hände zu Fäusten.
"Verpiss dich, Brillenschlange. Sonst werde ich nicht zögern dir dein dämliches Grinsen aus deiner Scheiß Visage zu reißen.", zische ich bedrohlich.
"Da ist wohl einer wütend. Meister Orochimaru will dich sehen..."
Sein Blick wandert von mir zu den Wachen am Boden und zurück.
"...und mit dir über eine kleine Sache reden."
Eine kleine Sache? Irgendwie ist mir nicht wohl dabei. Etwas stimmt hier nicht.
Jetzt oder nie...
"Nein.", sage ich mit fester Stimme und Kabuto zieht überrascht beide Augenbrauen nach oben.
"Du widersetzt dich deinem Meister? Deinem Vater?"
"Diese Schlange mag mich vielleicht in die Welt gesetzt haben, aber er ist keinesfalls mein Vater. Und erst recht nicht mein Meister. Ich hab die Schnauze voll. Ich hau ab von hier. Endlich raus aus diesen muffigen Höhlen und Verstecken."
"Das kann ich nicht zulassen."
Ich kann mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen und sehe Kabuto auffordernd an.
"Du willst mich aufhalten? Versuch es und ich töte dich. Es war eh mein Plan dich in Stücke zu reißen."
Kabuto kichert leise und rückt nocheinmal seine Brille zurecht.
"Ich werde dir beweisen, dass du noch immer ein kleines Mädchen bist. Schwach und erbärmlich. Meister Orochimaru will dich sehen und wenn ich dir davor eine Lektion erteilen muss, stört mich das auch nicht."
Dieses selbstsichere Arschloch.
Ich ziehe mein Katana und renne auf ihn zu.
Als erstes werde ich ihm seine Zunge rausschneiden für den Kuss.
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