
TÜRCHEN ZWÖLF Tag 23; 7:53 Mister Genter
Ich warf meinen Mantel über und ging hinaus. Die Treppen runter und schnell aus dem Haus, bevor James mein Verschwinden noch bemerkt. Schließlich hatte ich etwas Wichtiges zu erledigen.
Mister Genter war, soweit ich erfahren habe, der Besitzer von Haus Nummer achtzehn und nur von diesem Haus. Keine sonstigen Geschäfte oder gute Verbindungen zu irgendjemandem. Überhaupt, man konnte kaum etwas über ihn erfahren und laut den Erzählungen der beiden musste er ein sehr sehr langweiliger Mann sein. Er selbst wohnte in demselben Haus wie seine Mieter, doch sicher war seine Wohnung um einiges moderner und nicht so verrottet.
Jetzt war ich angekommen. Energisch klopft ich an die Tür und bereitete mich vor, ihm die Meinung zu sagen. Sicherlich war er nur einer dieser mittelmäßig reichen Kerle, die dachten, ihnen gehöre die halbe Welt.
"Bin gleich da!", ertönte eine Stimme aus der Wohnung. Dann schepperte es laut und Glas klirrte. Was zur Hölle war da los?
Er drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür einen Spalt breit. Ein Mann, dessen Geisteszustand ich sofort anzweifelte, stand direkt hinter der Tür. Unordentliches Haar und ein Bart, der ihm im halben Gesicht klebte. Kaputte Brille und ein Pyjama, auf dem mehr Essen klebte als auf einer Festtafel. Ich hatte mich bestimmt an der Tür geirrt.
"Ich suche Mister Genter. Wissen Sie, wo er wohnt?"
"Ich ... ich bin Mister ... Mister Genter ... Also ... äh ... wieso ... wieso sind Sie ... sind Sie hier?"
Das sollte der fiese Vermieter sein? Äh ... nein. Unmöglich. Bestimmt war der Vermieter sein Vater, Bruder, Sohn, Onkel oder sonst etwas. Aber nicht dieser minderbemittelte Kerl, der so wirkte, als käme er gerade aus der Irrenanstalt.
"Und Sie sind der Vermieter oder wo kann ich ihn treffen?"
"Vermieter? Äh ... ja ... äh ... ich bin ... bin auch Vermieter. Sie ... Sie können mich hier ... treffen ... hier treffen."
Entsetzt starrte ich ihn an. Er war Mister Genter, der rücksichtslose Vermieter? Na gut, es gab ja auch diese geteilten Persönlichkeiten, vielleicht war er auch so eine. Man weiß ja nie, was in den Köpfen anderer los ist.
"Also gut. Wieso haben Sie die Miete erhöht?"
"Miete? Welche Miete? Wohnung ... äh ... Wohnungsmiete? Hausmiete ist ... teuer. Die Hausmiete ist auch teurer geworden. Ich musste ... musste deshalb ... Miete erhöhen. Was ist ... das Problem?"
Es war wirklich anstrengend, sein Gestotter zu entziffern. Hausmiete? Wohnungsmiete? Erst nach ein paar Minuten kam ich darauf, was es heißen könnte. Manche Menschen machen aber alles umsonst kompliziert ...
"So wie ich Sie verstanden habe, wurde die Grundstücksmiete erhöht. Und deshalb müssen die Mieter dieses Hauses auch mehr zahlen. Stimmt das, Mister Genter?"
"Äh ... "
"Sie müssen auch nur mit Ja oder Nein antworten, das reicht aus."
"Ja." Er nickte mehrmals eifrig.
Jetzt hatte ich ein Problem. Ich hatte gehofft, dass er sich wie Mister Lerons verhalten würde. Doch dieser vollkommen verängstigte Mann mit deutlichen Sprachproblemen konnte wohl genauso wenig daran ändern wie ich. Mist.
"Und wie heißt der Grundstücksbesitzer?"
Entsetzt starrte mich Mister Genter an.
"Evil. Duke ... Devillius ... Evil."
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