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29. Tanzen

"Du bist ein Hornochse.", Brummte Liam, als er und Niall Sachen für Louis holten. Er war in ihrem Gästezimmer untergekommen und ich war heilfroh zu wissen, dass er in Sicherheit war. Ich vermisste ihn schrecklich.

"Ich weiß... Ich weiß nur nicht so ganz genau warum...", Murmelte ich betreten. Ich wollte am liebsten mit in den Rucksack krabbeln und mich zu Louis tragen lassen. Notfalls würde ich auch selbst laufen. Aber er antwortete ja schon nicht auf meine Nachrichten.

"Wie wäre es, wenn ihr einfach Mal vernünftig miteinander sprechen würdet?"
"Hab ich versucht. Er will nicht..."
"Wie oft hast du es versucht?"
"Hä?"
"Hat er das als ernsthaften Gesprächsversuch verstanden? Oder hast du wieder versucht so einen seichten Einstieg zu wählen, dass er es für ein Märchen mit Happy end hielt?"
"Was soll das denn heißen?"
"Dass du gern ewig herum schwafelst, aber ewig brauchst, bis du zum Punkt kommst. Oder du klatschst es einem so hin, dass man erstmal sprachlos ist."
"Äh... Also ich hab ja Mal versucht-"
"Harry, du hast mal versucht?! Es geht hier um Louis! Wieso setzt du dich nicht einfach mit ihm hin und sagst: so, Pass auf. So und so ist das?"
"Weil manche Themen eben nicht so leicht sind.", Zischte ich. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt. Ich wollte mir nicht nachsagen lassen, dass ich so schlecht in ernsten Gesprächen war und schon gar nicht wollte ich mir nachsagen lassen, ich hätte nicht genug gemacht für Louis. Ich würde alles für ihn tun. Jederzeit.

"Ja. Aber dann sprich Klartext. Ohne lange Einleitung."
Ich betrachtete die Bettseite, die schon viel zu lang leer war und sagte nichts mehr. Wusste nicht mehr was. Natürlich hätte ich im Nachhinein gern manche Sachen anders gemacht. Wer tat das auch nicht? Ich hatte mit ihm reden wollen. Er hatte es nicht hören wollen. Fertig. Ganz einfach. Oder? Ach verdammt... Mein schlechtes Gewissen meldete sich zu Dienstbeginn. Super. Ich und mein zerbrochenes Herz litten, seit er gegangen war. Ich wollte doch nur Louis. Mehr nicht. Nur meinen Louis. Und es war wohl selten nur einer Schuld... Und ich hätte ihn vielleicht wirklich einfach in mein Leben, welches außerhalb dieses Hauses existierte, einbeziehen sollen...

Mein Handy vibrierte. Ich fiel halb vom Stuhl, weil es mir nicht schnell genug gehen konnte. Louis? Nein... Die Jungs vom Fußball fragten, wann ich Pussy denn mal wieder auf die Piste mit ihnen gehen würde. Ich würde später antworten. Wie meiner Mutter. Sie hatte sich heute schon das dritte Mal beschwert, dass ich so selten vorbei kam und ich morgen vorbei zu kommen habe. Eine Kollegin hatte auch geschrieben. Dienstlich. Alle schrieben sie und wollten was. Nur mein Lou nicht. Der einzige, von dem ich Nachrichten bekommen wollte.

Ich kniff schnell die Augen zusammen. Spürte das verräterische Brennen. Weinen. Meine Eltern würden mich verhauen, würden sie mich so sehen. Meine Fußballjungs auch...

"Harry?", Fragte Liam vorsichtig.
"Es geht mir gut.", Sprach ich längst nicht so fest, wie ich das gewollt hätte. Aber Liam hatte es schon so oft hinterfragt. Ich war für dieses Gespräch heute nicht stark genug.
"Nein, tut es nicht. Weißt du... Ich denke, dass man manchmal Entscheidungen treffen muss."
"Heißt?"
"Hör auf Kommas zu setzen, wo ein Punkt hingehört. Du verlierst dich selbst und ihn, wenn du weiterhin versuchst es allen Recht zu machen und mehrere Leben zu leben. Du musst dich entscheidend, Harry."

Ich wusste, was er meinte. Wie könnte ich auch nicht?

Er rechnete wohl damit dass ich wieder ablenken würde. Aber dieses Mal sah ich ihm fest in die Augen und nickte und Liam lächelte. Ich sollte wohl endlich aufhören, für Menschen zu ertrinken, die für mich nicht einmal in eine Pfütze treten würden.

"Tust du mir einen ganz großen Gefallen?", Fragte ich.
"Ja. Welchen?"
"Ich... Ich möchte nur einmal mit ihm reden. Bitte."
"Wir tun, was wir können."

-

Ich fühlte mich wie ein Gladiator, als ich heute nach dem Fußball die Kabine betrat. Ich duschte hier heute das letzte Mal. Es war ein ganz bewusster Akt und fast schon zelebrierte ich die schlechten Witze, die Typen, die sich gegenseitig feuchte Badetücher auf den nackten Arsch klatschten und das viel zu viel an verschiedenen Deos und Haarsprays.

"Ey, Styles, kommste gleich noch mit? Bisschen in Park chillig ein paar Bierchen zischen?", Fragte Mathew und sah mich an, als ich meine Sporttasche schloss. Ich war fertig. Im doppelten Sinne. Es gab nichts mehr aufzuschieben. Kein Komma mehr. Ein Punkt.

Heute war mein Tag. Heute würde ich aufräumen, in meinem Leben und Menschen, die mir nicht gut taten daraus entfernen. Um mehr Platz für tolle Menschen zu haben.

"Nein, komme nicht mit."
"Oh, du bist echt so eine Pussy geworden, ey. Nichts mehr mit los."
Normalerweise würde ich jetzt schnellstmöglich das Thema wechseln. Heute nicht.

"Ich bin keine Pussy. Ich hab mich nur einfach weiterentwickelt. Offenbar in eine andere Richtung."
"Wat?! Was soll das denn heißen?", Fragte gleich irgendwer durch die Deowolke.
Ich atmete nochmal tief durch. Spürte das Adrenalin gefühlt direkt unter meinen Haarspitzen.
Ich hätte mich einfach langsam rausziehen können. Aber... Ich glaube ich brauchte einfach einen sauberen Cut. Ein  klares Ende. Und irgendwie war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich nur für Louis machte, sondern viel mehr für mich selbst.

"Dass ich mich heute von euch verabschiede. Ich war ja schon nicht mehr jedes Mal dabei. Aber heute war mein letztes Mal Training.", Erklärte ich und warf einen Schein in das Spendenglas. Sollten sie sich auf meine Kosten ihr Bier heute Abend nochmal saufen.

"Hä?? Wieso?! Was ist los?"
"Meine Interessen haben sich geändert.", Erklärte ich und ging schonmal näher zu Tür. Ich hatte Schiss. Ganz einfach.

"Kein Fußball mehr? Stehst du jetzt auf Ballett oder was?! Biste ne Schwuchtel und willst lieber Sekt als Bier?!"
"Ich liebe einen Mann, ja. Aber das hat nichts mit meinem bevorzugten Sport oder meinem Geschmacksknospen zu tun. Also: Man sieht sich."
Und dann? Rannte ich einfach. Ich wollte nicht morgen leblos hier aufgefunden werden oder sowas.
Ich rannte bis zu meinem Wagen und sprang hinein. Niemand war mit gefolgt. Vielleicht hielten sie das für eine Wette. Vielleicht für einen schlechten Scherz. Aber das war egal. Ich trat aus der Gruppe und auch aus dem Verein aus. Ein Punkt. Kein Komma mehr.

An diesem Abend kaufte ich mir Fast Food, saß allein im Auto und sah mir die Lichter der Stadt an. Ich überlegte, was ich fühlte. Und es war Glück. Mich machte es glücklich. Ich hatte es geschafft. Hatte die Jungs alle aus meinem Handy gelöscht.

Der schwerere Gang lag noch vor mir.. Am nächsten Morgen.
Ich hatte zweimal mit Louis' Mutter telefoniert. Natürlich wusste sie, dass Louis mich verlassen hatte und dennoch ließ sie mich erklären. Sie war der erste Mensch, dem ich so viel von mir erzählte. Am Telefon. Persönlich hätte ich das nie im Leben geschafft. Wir redeten und redeten und ich bekam eine ungefähre Vorstellung, wie Louis aufgewachsen war. Meine Abgründe kamen in seinem Denken überhaupt nicht vor. Wie könnten sie auch? Ich war froh, dass es so war. Aber Johanna machte sehr deutlich, dass ich, wenn ich Louis zurück wollte, ihn in mein Leben lassen musste. Auch wenn es nicht schön dort war und ich lieber ein Neues mit ihm bauen würde: ich konnte nur ein Leben leben. Und dieses beinhaltete weniger Kontakt zu Arschlöchern als bisher. Punkt. Kein Komma mehr.

"Ich bin wieder da.", Rief ich und legte meinen Haustürschlüssel in die kleine Schale im Flur auf der Kommode. Kurz dachte ich an Gemma. Meine Schwester. Normalerweise rang ich den Gedanken immer nieder. Aber jetzt ließ ich ihn kommen. Hatte sie sich damals wohl genau so gefühlt? Als sie gegangen war? Nachts? Durchs Fenster? Mit nicht einmal ganz 15 Jahren? Sie war damals einfach verschwunden. Ich war jünger gewesen. Meine Eltern hatten mit hinterher erzählt, dass Gemma schwach gewesen war und falsche Freunde sie weggelockt hätten. Wir haben nie wieder was von ihr gehört. In meiner Vorstellung war sie stark, mit guten Freunden, die sie zu diesem Schritt ermutigt hatten.

"Na, Junge, das wurde ja auch Mal Zeit. Deine Eltern so lange nicht zu besuchen... Was ist denn das für ein Benehmen? Deck den Tisch. Das Essen ist gleich fertig."
"Eigentlich wollte ich mit euch sprechen."
"Na, das ist ja wohl auch das Mindeste, wenn du schon hier bist. Aber erst Essen.", Brummte mein Vater und schlurfte in die Küche.
"Ich... Muss zu Hause einige Dinge gerade rücken. Ich... "
"Also gibt es endlich jemanden? Ich bin so stolz auf dich mein Sohn. Wann lernen wir sie kennen? Wenn du die Wogen geglättet hast?"
"Ihr werdet ihn nicht kennenlernen. Aber er ist der tollste Mensch der Welt und ihr solltet stolz auf mich sein, weil ich euch das jetzt gesagt habe...", Stammelte ich. Mein Mund war trocken und meine Hände zitterten.

"Was hast du gesagt?!"
"Mit sowas macht man keine Witze!", Schrie meine Mutter los und kam auf mich zu. Sofort wich ich zurück. Kräftemäßig wäre ich ihr überlegen, beiden eigentlich. Aber... Wenn man das von frühester Kindheit an kannte, ging es um mehr als reine physische Überlegenheit.

"Ich... Ich habe jemanden an meiner Seite... Also hoffentlich wieder. Wenn wir geredet haben... Aber... Ich liebe ihn. Mehr als alles andere."
Zwei weitere Schritte wich ich zurück. Ich hatte es gesagt. Ich war unabhängig. Ich brauchte sie nicht.

"Ich habe keinen schwulen Sohn!", Donnerte mein Vater.
"Und ich keine homophoben Eltern..", sprach ich mit gebrochener Stimme. Wieso wirkten sie, als würde es ihnen nichts ausmachen? Jahrelang hatte ich alles getan, um sie zufrieden zu stellen. Gemma war weg und sie machten nichtmal einen Hauch von Anstalten, um mich zu halten? Es tat weh.

"Du dreckiges schwules Stück Scheiße!", Schrie mein Vater und eilte auf mich zu. Aber ich war schneller. Ich huschte durch die Tür und rannte zum Auto. Sie kamen hinterher. Er mit erhobener Faust und sie mit ihrem Kochlöffel.
Ich fuhr mit quietschenden Reifen los.
Ein Teil von mir war vielleicht traurig. Aber der größere fühlte sich nahezu entfesselt.
Und während ich heulend im Auto saß hatte ich das erste Mal das Gefühl, wie ein Schmetterling durch die Luft zu tanzen....

So heute kommt auch noch das letzte Kapitel... Und dann wahrscheinlich ein viel zu langsam Geschwafel von mir unten drunter... Ich entschuldige mich schonmal im Vorhinein.
Bis später.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

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