Kapitel 6
Drei Sonnenaufgänge später trat Nachtpfote aus dem Schülerbau und schlich dann weiter bis zum Frischbeutehaufen. Am letztem Abend hatte Falkenpfote ihre Krallen benutzt und war ihr damit über die Schnauze gefahren, sodass sie anstatt etwas zu essen nur in den Bau geschlichen war. Nachtpfote hoffte inständig, dass Falkenpfote sie nicht bemerkt hatte und nahm sich etwas vom Haufen und zog sich damit vor den Heilerbau zurück wo bereits Mondpfote auf sie wartete. >>Du siehst bedrückt aus. Was ist denn passiert? Warte kurz du hast da einen bösen Kratzer an der Schnauze, ich hole kurz Spinnenweben und Ringelblume.<< Er tappte davon und sie zerlegte ihre Taube. Sie war nur mager aber sie war so hungrig, dass sie wie eine fette Wühlmaus schmeckte. Zufrieden rollte sie sich auf den Rücken und sah Abendpfote über die Lichtung traben. Er hielt inne, sah Nachtpfote und kam zu ihr hinübergesprungen. Sie rollte sich wieder auf den Bauch und ließ ihn näherkommen. >>Nachtpfote, es tut mir leid, dass ich nie eingegriffen habe aber ich dachte....<<, er brach kurz ab und drehte den Kopf weg. >>...ich dachte deine Schwester würde dir nicht ernsthaft wehtun.<< Sie hörte weder Bedauern noch Scham heraus. >>Woher weiß ich ob du dass ernst meinst?<<, murmelte sie leise da Nachtpfote nicht wusste ob er log. Sie wandte sich ihm zu und sah in seine grünen Augen. Sein gescheckter Pelz leuchtete im Sonnenlicht und sie verharrte in ihrer Position als Mondpfote zurückkam. >>Zeig mir mal die Schramme Nachtpfote, ich habe die Kräuter<< Sie wandte ihm ihre Schnauze zu und er legte die Spinnenweben darauf. >>Danke.<<, nuschelte sie und schnurrte. Sie spürte wie sich Abendpfotes Blick in ihre Flanke brannte und sah sich nach ihm um. Er sah sie nur traurig und beschämt an. >>Ich glaube dir und es tut mir leid dass ich letztens...<< Sie sah kurz zu Mondpfote der sofort verstand und im Heilerbau verschwand. >>...letztens diesen Ausbruch hatte.<< Er setzte sich und ihr wurde wieder warm ums Herz. >>Glaubst du dass Falkenpfote mich hasst?<<, fragte Nachtpfote leise und bedrückt und Abendpfote sah sie an. >>Nicht wirklich. Ich glaube sie ist nur sauer auf dich weil du...<< Er brach ab als er ihre Miene sah. Er weiß es... Ob Falkenpfote es ihm erzählt hat? Sie legte sich hin und überlegte dösend.
Sie blinzelte. Taubenstern stand vor ihr. >>Heute setzen wir deine Kampflektion fort. Vor zwei Tagen hast du dich ganz gut geschlagen aber heute machen wir weiter.<< Sie sah zu ihm auf. >>In Ordnung Taubenstern.<< , miaute sie murrend daer sie geweckt hatte. >>Und vergiss nicht. Lass mich dich nie wieder beim schlafen erwischen!<< Taubenstern klang belustigt und sie rappelte sich auf. >>Ich bin gleich soweit.<< Taubenstern miaute. >>Ich möchte dich bei Sonnenhoch in der Trainingskuhle sehen.<< Sie nickte und er tappte davon. Falkenpfote kam aus dem Dornentunnel gelaufen und kam direkt auf sie zu. Sie machte sich klein und zu ihrer Erleichterung lief ihre Schwester nur an ihr vorbei. Falkenpfote hatte gleich am zweitem Tag Kampftraining gehabt und Nachtpfote wollte ihrer Schwester nicht wehtun. Warum kann ich nicht einfach mit ihr reden. Sie senkte den Kopf und entfernte sich von ihrer Schwester. Abendpfote blieb ihr auf den Fersen. Sie wandte sich zu ihm um und meinte. >>Und, willst du mir beim Training zugucken?<<
Erschöft ging sie zu Boden als Taubenstern sie erneut imKampf besiegt hatte. Sie jammerte. >>Ich kann nicht mehr... Können wir nicht jagen gehen?<< Vom Rand der Lichtung wo Abendpfote saß kam ein Schnurren. >>So schwer ist es nicht. Ich finde du solltest dir deinem Sprung zunutze machen. Im springen bist du ein Naturtalent, unabhängig vom Boden!<< Taubenstern fixierte ihn und dann Nachtpfote bis zum kleinstem Detail. >>Er hat Recht. Versuchen wir es nochmal. Diesmal versuche im passenden Moment zu springen und mich zu attackieren mit eingezogenen Krallen. Nicht dass du dass vergisst.<< Missmutig stand sie auf und positionierte sich. Abendpfote rief wieder. >>Und Los!<< Es war als ein Ansporn für Nachtpfote gemeint und sie spannte ihre Muskeln als Taubenstern auf sie zusprang. Als er langsam, so schien es Nachtpfote, auf sie zusprang, wusste sie es. Sie sprang und Taubensterns Überraschung und Stolz in seinen Augen konnte er nicht verbergen. Er landete unsanft auf dem Boden und sie landete auf ihm. Drehte sich und war an seiner Kehle. Dann sprang sie ab. >>Dass habe ich noch nie gesehen!<< Abendpfote konnte sich nicht zurückhalten und sprang auf sie zu und drückte sie schnurrend zu Boden. Taubenstern war genauso begeistert doch Abendpfote war noch nicht fertig und sprach weiter obwohl Taubenstern ihn missbilligend ansah. >>Du-Du hast Taubenstern in einem Zug geschlagen. Du weißt schon dass er ein erfahrener Anfüher ist.<< Bei diesem Lob sah Taubenstern wieder freundlich drein und sie bat Abendpfote mit einem eiskaltem Blick von ihr runter zu gehen. Sie stand auf, streckte sich und setzte sich stolz. >>Ich weiß, danke.<< Sie wollte nicht hochnäsig klingen also fügte sie schnell hinzu. >>Es war wie als hätte ich alles wie in Zeitlupe gesehen und es war einfach eine reine Reaktion, mehr nicht.<< Taubenstern setzte ein Lächeln auf. >>Dann musst du im Kampf wohl ziemlich viel reagieren, was?<< Sie nickte leicht beschämt. Dann lächelte Abendpfote sie an und und Nachtpfote lächelte schräg zurück. Dann wandte sie sich wieder zu Taubenstern der nun in das Ferne Nichts starrte. Was er wohl sieht? Nachtpfote war neugierig doch sie räusperte sich nur vernehmlich und mit einem Ruck seines silbergrauen Kopfes sah er sie fragend an. >>Darf ich vielleicht noch einmal jagen gehen, Taubenstern?<< Er überlegte und nickte. >>Nimm Abendpfote mit. Obwohl er älter ist kann er noch viel von dir lernen.<< Sie legte den Kopf auf die Seite und sah Abendpfote an, der beleidigt mit dem Schwanz schnippte aber jedoch nickte. >>Danke Taubenstern.<<, miaute sie hastig und die beiden Schüler liefen in den Wald.
Kurze Zeit später blieb Nachtpfote stehen und Abendpfote holte sie keuchend ein. >>Ich gehe hier rüber.<< Sie deutete zu ihrer rechten und miaute dann zu Abendpfote. >>Und du auf der anderen Seite.<< Sie deutete mit dem Kopf nach lings. Er nickte und sie verabschiedete sich kurzfristig und miaute noch hastig. >>Danach treffen wir uns wieder hier. Dann zeige ich dir meine Jagdttechniken.<< Sie lief in den Wald. Dort erspähte eine Spitzmaus und erlegte sie schnell. Kurz darauf fing sie eine Amsel und ein dickes Eichhörnchen. Sie war erschöpft nach der Eichhornjagdt und kehrte zum Treffpunkt zurück. Wo ist Abendpfote? Überrascht stellte sie fest, dass Abendpfote noch nicht da war und vergrub die Beute um ihn suchen zu gehen.
Sie tappte langsam und leise voran, da das Moos unter ihren Pfoten ihre Schritte dämpfte und kam zu einer kleinen Lichtung die sie noch nicht kannte und entdeckte einen kleinen aber kristallklaren Bach der die Lichtung durchzog. Unter einem Busch in der Nähe hockte zu ihrem Entsetzen Abendpfote der seine frisch gefangene Drossel verspeiste. Hinter Abendpfote konnte sie noch eine Gestalt ausmachen und schlich geduckt durch die Büsche und erfasste einen braungetigerten Pelz. Sie wusste wer es war und konnte den Verrat kaum fassen. Sie wandte sich um, nun nicht mehr auf ihre Lautstärke bedacht und stürmte durch den Wald auf den eigentlichen Treffpunkt zu. Sie grub ihre Beute aus und raste zurück zum Lager und stolperte hinein.
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