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• ACHTZEHN •

»Eric hätte es verdient.«

Auden und ich sitzen auf meinen Sofa, während irgendein Dokumentarfilm über das Donau-Delta auf dem Fernseher vor sich hin flimmert. Mein Kopf liegt auf seiner Schulter und sein Arm um meine Taille.

»Was meinst du?«, fragt er und löst sich von mir, um mich ansehen zu können. Ich räuspere mich und antworte leise: »Du sagtest vorhin, dass du dich nicht mit ihm prügeln wirst. Ich meinte, dass er es verdient hätte, eine aufs Maul zu bekommen.«

Er nickt langsam. »Das stimmt. Ich wollte mich nicht auf dieses Niveau herablassen. Außerdem konnte ich dir deutlich anmerken, wie sehr dich diese Situation zerreißt, deshalb war mir einfach nur wichtig, dass er verschwindet.« Er schluckt. »Es tut mir wirklich leid, was da passiert ist, Callah. So sollte keiner behandelt werden.«

Ich seufze tief. »Danke, dass du für mich da warst... da bist. Das bedeutet mir viel.« Als ich mich wieder an seiner Schulter anlehne, gibt Auden mir einen Kuss auf den Scheitel. Mein Herz zieht sich zusammen wie eine Trockenpflaume, was mich schmerzhaft daran erinnert, dass ich mich eigentlich von ihm distanzieren wollte. Doch ich kann gerade einfach nicht allein sein und seine Gegenwart tut mir unglaublich gut. Ich freue mich sehr, dass er da ist – auch, wenn ich das vermutlich nicht tun sollte.

Aus irgendeinem Grund schäme ich mich dafür, dass Auden diese Szene mitbekommen hat. Ich kann nicht genau den Finger darauf legen, warum. Aber der Gedanke daran, wie abscheulich Eric sich benommen hat, verursacht mir Übelkeit. Und die Tatsache, dass Auden all das mitangesehen hat, macht es kein Stück besser.

Plötzlich liegt seine Hand auf meinem Gesicht und sein Daumen massiert federleicht die Stelle zwischen meinen Augenbrauen. »Du tust es schon wieder«, murmelt er jetzt. »Äh, was denn?«, stammele ich verdattert. »Immer, wenn du grübelst, kriegst du so eine steile Falte dort.«

Ein heißes und zugleich prickelndes Gefühl flutet meine Magengegend – das ist wohl allgemein als ›Schmetterlinge im Bauch‹ bekannt. Das ist schlecht, so richtig schlecht. Ich darf keine Schmetterlinge im Bauch wegen Auden Rivers haben!

»Kann sein«, murmle ich mit brennenden Wangen und rücke ein kleines Stück von ihm ab. Ihm entgeht dies nicht und ich sehe, wie er mir einen verwirrten Seitenblick zuwirft. Doch er kommentiert das nicht weiter.

Eine Weile schauen wir beide schweigend auf das Naturgeschehen im Fernseher. Irgendwann räuspert sich Auden neben mir und dreht den Kopf in meine Richtung. Ich spüre, dass er mich ansieht, also drehe ich mich ebenfalls zur Seite. Unsere Blicke begegnen sich und haften aneinander, als wären sie magnetisch. Wie auf Knopfdruck setzt das altbekannte Ziehen in meiner Magengegend wieder ein und ich würde am liebsten vor Frust schreien.

Er scheint etwas sagen zu wollen, doch ringt mit sich. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es etwas wichtiges sein könnte und das macht mich nervös.

Sein Mund öffnet und schließt sich wieder, ohne dass ein Laut herauskommt. Schließlich gibt er sich trotzdem einen Ruck. »Callah... mir geht da was im Kopf rum, an das ich in letzter Zeit oft denken muss. Ich weiß, dass das hier definitiv nicht der passende Moment ist und es tut mir leid.«

»Das klingt verdammt ernst«, erwidere ich vorsichtig. Die Nervosität in mir ist nach seinen Worten deutlich angestiegen. Ich fürchte mich vor dem, was er mir zu sagen hat.

Jetzt ist er derjenige, der von mir abrückt. Auden vergräbt kurz das Gesicht in den Händen und stützt anschließend müde die Ellenbogen auf den Knien ab. Er lässt den Kopf zwischen seinen Schultern hängen und seufzt.

»Bevor ich dir sage, was ich zu sagen habe, muss ich dir noch etwas anderes erzählen.«

»Okay«, murmle ich gedehnt und beginne, mir nervös den dunklen Lack von den Nägeln zu pulen.

»Also... du weißt, dass ich mal in einer Band gespielt habe? Vor nicht so langer Zeit?« Ich nicke knapp und er fährt fort. »Vielleicht werde ich in einigen Jahren ja herzhaft drüber lachen können, weil es nicht klischeehafter sein könnte, was passiert ist. Der Sänger ist – war – mein bester Freund und meine damalige Freundin hat... also, naja, ich hab sie zusammen erwischt. Deswegen bin ich komplett aus der Band ausgestiegen.«

Schockiert lege ich mir die Hand an die Lippen. »Das ist... wow, es tut mir leid. Sowas ist einfach nur scheiße. Ich spreche leider aus Erfahrung.«

Er nickt traurig. »Wir waren nie super bekannt oder haben viel Kohle gescheffelt mit unseren Auftritten. Aber ich habe es wirklich geliebt, weißt du? Ich vermisse meine Bandkollegen und, verdammt nochmal, meinen Freund vermisse ich auch. Meine Ex weniger, dafür kannte ich sie nicht gut genug.«

Auden fährt sich müde übers Gesicht. »Worauf ich eigentlich hinaus will: Mit meinem Vertrauen war es noch nie weit her und die beiden haben es geschafft, es endgültig zu zerrütten. Ich war nie der Typ für enge Verbindungen jeglicher Art, schon gar keine Beziehungen. Und trotzdem...« Seine Stimme verliert sich und ich blicke auf.

Wir sehen uns an, er ein leises Funkeln in den dunklen Augen, ich vermutlich verschreckt wie ein Reh. Doch mit einem Mal sehe ich glasklar, was er mir sagen will. Weitere Worte sind nicht mehr nötig.

»Ich sehe dich an, Callah, und ich will mit dir zusammen sein. Also, so richtig. Mit Vertrauen und Blumen und nervigen Streits und dem ganzen Scheiß.«

Mit einem Mal kommt es mir vor, als wäre alle Luft aus meiner Lunge gepresst worden. Ich will etwas sagen, weiß aber nicht, was. Mein Kopf dreht sich, mein Herz dreht sich, mein Alles dreht sich.

Auden will mit mir zusammen sein. Ich kann das nicht glauben.

Bevor ich mich jedoch in irgendeiner Form zu dem äußern kann, was er gerade gesagt hat, hebt er beschwichtigend die Hände. »Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich momentan in nichts Neues stürzen willst. Das ist mir bewusst und vielleicht war es auch echt egoistisch von mir, dass ich dir von meinen Gefühlen erzählt habe. Der eine Grund dafür ist, dass ich meine, du solltest es wissen.«

»Und der andere?«, hake ich mit rauer Stimme nach, als länger nichts mehr kommt. Daraufhin heben und senken sich seine Schultern schwer, als würde es ihm unglaublich schwer fallen, zu sagen, was er jetzt noch zu sagen hat.

»Wir sollten uns besser nicht mehr sehen.«

Ein erschrockenes Keuchen dringt an meine Ohren und ich realisiere, dass es von mir kommt. Die Vorstellung, Auden von nun an nicht mehr in meiner Nähe zu haben, schmerzt. In der kurzen Zeit, die wir miteinander hatten, ist er mir ein guter Freund geworden. In seiner Nähe fühle ich mich wohl und wenn er mir auch nur kurz in die Augen sieht, vollführt mein Herz wirklich spektakuläre Tänze. Letzteres ist genau das, was es so kompliziert macht.

Aber er hat recht mit dem, was er da gesagt hat, mit allem. Ich bin nicht bereit dafür, mich auf eine Beziehung einzulassen. Und wenn wir uns weiter sehen, werden wir vermutlich früher oder später wieder im Bett miteinander landen. Das wäre unter diesen Umständen einfach nicht gesund.

Schließlich nicke ich ergeben. »Du hast recht. Es tut mir so leid, Auden.«

»Ich verstehe das... mir tut es auch leid, Callah.«

Für einige schmerzhafte Sekunden verharren wir noch nebeneinander auf dem Sofa. Wie hypnotisiert starre ich auf unsere Knie, die sich fast berühren.

Schließlich erhebt er sich und ich tue es ihm gleich, sodass wir auf einmal sehr dicht voreinander stehen. Mit einem wehmütigen Ziehen in der Brust blicke ich zu ihm auf und kann den gleichen Konflikt in seiner Miene ausmachen.

»Ein letzter Kuss?«, fragt er. Ich will schon ›Ja‹ sagen, schüttle dann jedoch den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.« Er nickt traurig. »Vermutlich hast du recht.«

Ich begleite Auden noch zur Tür, wo wir uns nun unentschlossen betrachten. »Also, dann, ähm... mach's gut«, sagt er leise und kratzt sich unentschlossen am Hinterkopf.

»Du auch«, erwidere ich schwach. Nachdem ich die Tür hinter ihm geschlossen habe, rutsche ich fassungslos mit dem Rücken entlang daran herunter. Eine tiefe Leere tut sich wie ein klaffendes Loch in meiner Brust auf und ich schlucke.

›Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein‹, denke ich ungläubig. So wird es nicht enden.

Entschlossen stehe ich auf, reiße die Tür auf und will schon in Richtung seines Apartments rennen – doch plötzlich steht Auden auf dem Flur vor mir, als hätte er umgekehrt das Gleiche vorgehabt.

»Ein letzter Kuss!«, rufe ich, doch da zieht er mich bereits in seine Arme und presst die Lippen auf meine.

Dieser Kuss ist ganz anders als unser letzter, er ist hart, verzweifelt und ungestüm. Für einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, Auden einfach gar nicht mehr loszulassen und ich weiß, dass es ihm genau so geht.

Doch so sehr wir es auch hinauszögern, müssen wir uns irgendwann voneinander lösen. Schwer atmend stehen wir voreinander und blicken uns an. Resigniert trete ich einige Schritte zurück.

»Auf Wiedersehen, Auden Rivers.«

»Auf Wiedersehen, Callah Tate.«

Dass er sich an meinen Mädchennamen erinnern kann, treibt mir fast die Tränen in die Augen. Bevor er diese jedoch zu sehen bekommt, drehe ich mich resolut um und gehe zurück in mein Apartment. 

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