Wenn ich ein Buch lese, dann liebe ich den unvermeidlichen Prozesses des eintauchens in eine andere sei es eine bessere oder schlechtere Welt.
Und manchmal, da ist die Geschichte gut, zieht mich in ihren Bann und dann kommt der Abspann oder wie man es so wunderschön getauft hat, die Danksagung. Ich werde ins Leben zurück katapultiert und ich schließe mit der Geschichte ab da sie genau das war: Eine Geschichte.

Doch was ist das, was bleibt?

Ein dumpfes Gefühl, dass die Geschichte vorbei ist?
Die Frage, welche die nächste Geschichte wird?

Und beim nachdenken fällt mir auf, dass ein Mensch, der vielleicht etwas kritischer als ich ist diese Geschichte nun als besser oder schlechter geschrieben Geschichten abschließen könnte. Doch mir lässt diese eine unscheinbare Frage keine Ruhe. Die Frage, die in einem absolut nebensächlichen Dialog am Rande aufkam. Denn obwohl meine Welt doch so anders ist, als diese bunte Bücherwelt, habe ich mir diese Frage auch schon gestellt.

Oder sie bringt mich zum nachdenken und letztlich dazu, mich zu überdenken.

Manchmal war die Geschichte nicht einmal gut. Die Hauptperson hat genervt, die Liebesgeschichte war unrealistisch (obwohl sie das eigentlich immer ist) und der rote Faden war auch schon nach dem zweiten Kapitel weg.
Manchmal war die Geschichte auch gut, einleuchtend und die beschriebenen Charaktere sind in meinem Herzen fast zu Freunden geworden.

Aber irgendwann endet jede fiktive Geschichte und ich widme mich wieder meiner ganz persönlichen Geschichte.

Und ja, ich liebe die unterschiedlichen Geschichten die mich in Faszination versetzen.

Aber noch mehr mag ich das was sie in mir bewirken.

Dass mich diese bunten Märchenwelten zum träumen bringen, zum in die Sterne blicken und dazu, das Spiel der Sonne auf den Blättern im Wald als das Wunder zu sehen was es ist.

Und so schätze ich auch die dunklen Farben in diesem bunten Haufen. Denn sie erinnern mich daran, dass der Tag nur deshalb als hell wahrgenommen wird weil es eine dunkle Nacht gibt.