Kapitel 6
Nachdem Draco eine neue Schwester zugeteilt bekommen hatte, frühstückten wir gemeinsam.
Jetzt jedoch war ich auf dem Weg zu meinem Therapeuten mit dem ich eigentlich über meine Probleme reden sollte. Aber er hörte mir ja nicht zu und versuchte stattdessen bei mir dasselbe wie Schwester Linda bei Draco.
Sprich, es war total sinnlos dahin zu gehen.
Trotzdem ging ich jeden zweiten Tag dort hin und tat danach so, als wäre es fantastisch gelaufen.
Ich klopfte an die Tür und wartete auf das 'Herein', was auch schon wenige Sekunden später ertönte.
,, Hallo, Hermine.", grinste Zayn mich eklig an.
,, Hallo.", sagte ich und versuchte mein Gesicht nicht angewidert zu verziehen.
,, Also, wie geht es dir heute?"
,, Sehr gut, danke der Nachfrage.", antwortete ich und starrte auf die große Uhr an der gegenüberliegenden Wand.
Noch 52 Minuten.
,, Nehme doch Platz.", dabei deutete er auf die Liege. Widerwillig legte ich mich auf die Liege und starrte die Wand an.
Kurz darauf spürte ich auch schon seine Hände an meinem Bauch. Automatisch schlug ich auf seine Hände.
,, Nana, was soll denn das?", fragte er.
,, Sie sind mein Therapeut, nicht mein Arzt, also Finger weg.", zischte ich.
,, Ach ja und wer soll mich daran hindern?", grinste er und ließ seine Hände da wo sie waren.
,, Oh, ich. Denn wenn sie weiterhin meine momentane Situation ausnutzen, werde ich niemals mit Ihnen ausgehen, was wirklich schade wäre, finden Sie nicht?", lächelte ich aufgesetzt.
Als ob ich jemals mit ihm ausgehen würde!
,, Natürlich. Aber warum stört es sie, wenn sie doch sowieso schon auf mich stehen?!", grinste er und legte seine Hand wieder auf meinen Bauch.
Noch 49 Minuten.
,, Ich bin leider völlig romantisch und möchte deswegen bis zum ersten Date warten, bis sie mich anfassen dürfen.", ich rang mir ein Lächeln ab.
,, Achso, aber du magst mich und ich mag dich, also ... wir können auch sagen, dass das unser erstes Date ist."
Erschrocken sehe ich ihn an.
,, Äh ... na-natürlich ... aber ... aber ...", ich überlegte fieberhaft nach einem Grund, um das hier zu beenden. ,, Ich ... ich möchte, dass unser erstes Date in einem Restaurant ist!", log ich.
Ich warf noch einen Blick auf die Uhr.
Noch 47 Minuten.
Warum vergeht die Zeit nur so langsam?!, fragte ich mich und versuchte mein aufgesetztes Grinsen beizubehalten, aber es gelang mir nicht.
,, Mir scheint, du willst nur Zeit schinden und gar nicht auf ein Date mit mir.", sagte Zayn misstrauisch.
Ja, aber sonst lässt du mich ja nicht in Ruhe!
,, Nein, wie kommst du darauf?! Ich würde sehr gerne mit dir auf ein Date gehen!", sagte ich jedoch sofort.
,, Ach und wieso, darf ich dann nicht mal deine Hand halten?", fragte er und grinste triumphierend.
,, Ääähh ..."
,, Tja, also, da du für uns eh keine Zukunft siehst, kann ich dich anfassen, ohne dass mich jemand daran hindert."
,, Doch! Doch!", sagte ich schnell und griff nach seiner Hand.
Uäh!
Sie war schwitzig und heiß und ich wollte sie am liebsten sofort wieder loslassen, doch ich musste durchhalten, wenn ich nicht wollte, dass er mich weiter betatscht.
,, Ach, Mine, ich dachte echt kurz, du würdest mich nicht mögen ..."
Ich mag dich auch nicht! Aber ich muss noch die restlichen 38 Minuten durchhalten!
Und so hielt ich 38 Minuten lang mit diesem Ekel Händchen, nur um dann schnell aufzustehen, so zu tun als würde ich es bedauern, dass ich nun gehen müsste, dann langsam aus dem Zimmer zu gehen, die Tür hinter mir zu schließen und dann zu Draco zu rennen und mir dann in seinem Badezimmer fünf Minuten lang die Hände mit extrem viel Seife zu waschen.
,, Was tust du da?", fragte Draco mich, während er mich beobachtete.
,, Meine Hände waschen!", antwortete ich und schrubbte weiter.
,, Ja, aber warum?"
,, Weil ich mit dem Ekel von Therapeuten Händchenhalten musste.", sagte ich und zog ein Grimasse, während ich mich angeekelt schüttle.
,, Warum 'musste'?", fragte Draco verständnislos.
,, Mein Therapeut ist wie Schwester Linda nur in männlich und bestimmender. Und hätte ich nicht mit ihm Händchen gehalten, hätte er mich weiter betatscht." Ich würge.
,, Warum lässt du dir das gefallen?!", fragte Draco wütend.
,, Habe ich eine Wahl?", gab ich zurück.
,, Ja! Er ist nicht Voldemort oder so! Also hast du eine Wahl! Er bringt nicht deine Familie um, wenn du dich wehrst oder ihm widersetzt, also hast du die Wahl! Und du kannst dich ihm widersetzten!", sagte Draco und redete sich in Rage.
,, Hey, Draco, beruhige dich. Willst du mir erzählen, was damals passiert ist? In den Ferien zwischen der fünften und sechsten Klasse?", frage ich ihn besorgt.
Er nickte schwach und wir gingen zu seinem Bett.
,, Also?", auffordernd sah ich ihn an.
,, Ich kam nach Hause, so wie jedes Schuljahr. Nur diesmal war es vollkommen anders. Ich wusste, dass Voldemort zurück war und mein Vater in Askaban saß. Ich wusste auch, dass er versagt hat und der dunkle Lord ihn bestrafen würde. Was ich nicht wusste, war dass ich Teil der Bestrafung sein würde. Er hat mich nicht zum Todesser gemacht, weil er mich für fähig hielt. Er wollte, dass ich versage, damit er mich umbringen kann. Nicht dass ihn das gehindert hätte, aber ... so war es noch schlimmer für meinen Vater und für meine Mutter. Er wollte meinen Vater leiden sehen, denn er wusste, dass es für meine Eltern am Schlimmsten wäre, wenn ich ein Todesser werden müsste. Mir hat er gedroht, dass wenn ich mich ihm widersetze, er meine Familie umbringen würde. Deshalb habe ich mich so aufgeregt, als du sagtest, du hättest keine Wahl, denn du hast eine.", erzählte er mir leise.
Tröstend nahm ich ihn in den Arm.
,, Draco, das ist schrecklich. Aber ich kann mich nicht wehren, der Krieg er hat mich kaputt gemacht. Ich bin nicht mehr so stark wie früher.", flüsterte ich.
,, Doch, das bist du Hermine. Und du musst dir nichts gefallen lassen und schon gar nicht von diesem Widerling.", sagte Draco. ,, Wir müssen uns nur etwas überlegen, um ihn loszuwerden ...", murmelte er.
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Hey,
frohe Weihnachten euch allen <333
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