Kapitel 17
Draco und ich waren ein glückliches Paar. Wir klebten quasi aneinander, doch das sollte nicht so bleiben ...
Ich weiß nicht mal mehr, worum es ging, aber eines Tages stritten wir und wie!
Es war Mitte Oktober und unser Streit eskalierte. Es war unser erster Streit, aber den würden wir nie wieder vergessen können.
Wie bereits gesagt, weiß ich nicht mehr, wie es anfing, nur wie es endete.
,, Du bist nichts weiter als ein Todesser!", schrie ich wütend. Entsetzt schlug ich mir die Hände vor den Mund. Draco sah mich erst erschrocken und verletzt an, doch dann verhärteten sich seine Gesichtzüge. ,, Oh Merlin, Draco ... es ... es tut mir so unendlich leid! Ich wollte nicht ... Es tut mir leid, bitte verzeih mir! Es tut-"
,, Sei leise! Und verschwinde aus diesem Haus und aus meinem Leben! Ich bin vielleicht ein Todesser, aber du bist und bleibst nur ein Schlammblut. Warst du schon immer! Ich muss es nur für kurze Zeit verdrängt haben! Du wirst immer nur ein kleines dreckiges Schlammblut bleiben! Wie konnte ich dich nur hier aufnehmen?! Raus hier! Schlammblüter, wie du, haben in diesem Manor nichts zu suchen! Du bist wirklich nur Dreck unter meinen Füßen! Verschwinde! Wenn ich dich noch einmal hier sehe, dann ...", schrie Draco mich wütend an.
Weinend rannte ich in mein Zimmer um meine Sachen zu packen.
Dracos Sicht:
Wütend folgte ich ihr mit den Augen und sah wie sie weinend nach oben rannte. Vermutlich um ihre Sachen zu packen und dann abzuhauen.
,, Das ist jetzt gerade nicht passiert!", hörte ich plötzlich jemanden sagen.
Ich sah mich um und sah Blaise neben dem Esstisch stehen.
,, Du hast sie nicht gerade rausgeschmissen?! Sie hat dich vielleicht verletzt, aber du hast ihr gerade noch mehr wehgetan als sie dir!" Kopfschüttelnd drehte er sich weg und folgte Hermine nach oben. Ich versuchte mich zu beruhigen.
Hermines Sicht:
Ich war schon fast fertig mit Packen, als es an der Tür klopfte.
,, Herein?", schluchzte ich hoffnungsvoll, dass es Draco wäre. Doch er war es nicht.
,, Was ist Blaise?", fragte ich enttäuscht. ,, Bitte bleib hier, Hermine." ,, Ich kann nicht. Du hast Draco doch gehört.", weinte ich. ,, Das hat er nicht so gemeint. Wenn er sich wieder beruhigt, wird er es bereuen dich weggeschickt zu haben, also bitte bleib. Mir zuliebe!", bittend sah Blaise mich an. Ich seufzte. ,, Das ist Dracos Haus, und ich bin hier nicht mehr erwünscht. Es wäre für alle besser, wenn ich wieder gehe." Ich schluchzte auf.
Dracos Sicht:
Es war Zeit fürs Abendessen und mir ging es beschissen. Denn sobald ich mich beruhigt hatte, wurde mir klar, was ich getan hatte.
Ich hatte mein Versprchen gebrochen und Hermine verletzt. In der Hoffnung, Hermine die Treppe runterkommen zu sehen, blickte ich dort hin. Doch nichts.
Einige Minuten später keimte wieder Hoffnung in mir auf, als ich hörte, wie jemand die Treppe runterkam. Doch es war nur Blaise.
Enttäsucht ließ ich die Schultern hängen und versuchte krampfhaft die Tränen zurückzuhalten, die erneut drohten mich zu überrollen.
,, Sie ist weg, hab ich recht?", krächzte ich mit belegter Stimme und sah auf Hermines leeren Stuhl neben.
Immer mehr Tränen liefen mir über die Wangen.
Was hatte ich getan?!
Jeder Moment mit Hermine lief vor meinem inneren Auge noch einmal ab.
Ich hörte ihr glockenhelles Lachen. Sah ihre funkelnde Augen. Spürte, wie sie sich an mich kuschelte. Ich ließ auch noch mal unser erstes Wiedersehen in der Psychiatrie passieren. Dann unseren ersten Kuss, wie sie mir das erste Mal sagte, dass sie mich liebte. All das und dann unseren Streit und wie er schließlich endete.
Ich schluchzte auf.
,, Sie ist nicht weg.", sagte Blaise plötzlich.
Ich schaute ihn an. ,, Was meinst du damit?"
,, Ich konnte sie überzeugen, doch noch zu bleiben. Aber es geht ihr nicht gut. Sie weint unaufhörlich und will hier eigentlich nur noch weg ..."
,, Sie ist noch da?!", fragte ich aufgeregt.
,, Ja-"
,, Wann kommt sie nach unten zum Essen?!"
,, Ähm ... Draco, sie hat schon gegessen und ich glaube nicht, dass sie heute nochmal runterkommt ..."
Geknickt sank ich wieder auf meinen Stuhl.
Drei Tage lang sah ich Hermine nicht und es waren die schlimmsten drei Tage meines Lebens.
Ich hatte tiefe Augenringe, geschwollene Augen und hatte kaum was gegessen. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und schrieb auf einen kleinen Zettel.
Es tut mir leid, Minchen ...
Dann lief ich zu Hermines Zimmer und schob ihr den Zettel unter der Tür durch.
Schnell lief ich wieder ein Stockwerk runter in mein Zimmer und kam mir gleich albern vor. Als ich die Tür öffnete, fiel mir der Zettel am Boden erst nicht auf, aber schließlich bemerkte ich ihn. Vorsichtig hob ich ihn auf.
Es tut mir leid, Draco ..., stand in Hermines schöner Schrift darauf.
Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. Wir hatten nicht nur den selben Gedanken gehabt, sondern auch noch zur selben Zeit.
Glücklich rannte ich zu Hermines Zimmer, fand sie aber nicht. So ging es noch eine Weile, bis ich nicht mehr ganz so euphorisch in die riesige Bibliothek ging.
Plötzlich vernahm ich ein Schluchzen in der hinteren Ecke.
,, Hermine?!", rief ich. ,, Draco?!" Ich folgte Hermines Stimme und fand sie schließlich in ihrer Lieblingsecke.
Sie hielt meinen Zettel in der Hand.
Ich lächelte und hielt ihren Zettel in die Luft. Auch sie lächelte leicht.
,, Hermine, hör zu, es tut mir wirklich so leid! Alles was ich gesagt habe, bitte verzeih mir, mein kleiner Sonnenschein!", sagte ich hastig und setzte mich zu ihr.
,, Es tut mir auch so unendlich leid, ich hätte dich nicht Todesser nennen sollen!", sagte sie auch sofort.
Blaises Sicht:
Mir taten Draco und Hermine echt leid und ich machte mir wirklich Sorgen.
Denn auch wenn sie sich Mühe gaben, es vor mir zu verheimlichen, sah ich doch, dass es den beiden immer schlechter ging.
Die beiden aßen immer weniger, weinten stattdessen immer mehr und die Augenringe konnte man aus hundert Meter Entfernung zu sehen.
Draco war noch blasser als sonst und Hermine machte ihm Konkurrenz.
Darüber nachdenkend wie ich den beiden helfen könnte, lief ich in die Bücherrei, um mich mit einem Buch ein wenig abzulenken.
Ich lief etwas weiter hinter, wo sich die Leseecken befanden. Doch als ich um ein Bücherregal lief ...
,, Ich wollte doch nur ein Buch lesen!", sagte ich laut und leidend und starrte zu meinen beiden besten Freunden.
Die beiden zuckten zusammen und Draco versuchte Hermine größtenteils zu verdecken.
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