
Die Flucht
Izzy's Sicht:
Keine Ahnung wie lange ich geschlafen hatte, aber es hatte verdammt gutgetan. Langsam drehte ich mich auf die Seite und seufzte leise vor mich her, ehe ich langsam und blinzelnd meine Augen öffnete, um mich an das grelle Licht zu gewöhnen. Es dauerte zwar einen Moment, bis ich meine Augen komplett öffnen und offen lassen konnte, aber es klappte. Ich sah mich kurz etwas um, stellte aber fest das Billy gar nicht hier war, was mein Herz direkt schneller werden ließ. Wieso verschwand er bitte ständig einfach? Sofort schlug ich die Bettdecke zur Seite und stand sofort und ohne zu zögern auf, um mich umzusehen. "Schatz?", rief ich immer wieder, doch eine Antwort bekam ich nicht und die Panik in mir stieg direkt immer und immer höher. War er jetzt einfach ohne mich abgehauen? Die Frage schwirrte mir durchgehend im Kopf herum, weswegen ich zu der Stelle ging, an der wir das ganze Geld versteckt hatten und sah das die Tasche in denen sich das Geld befunden hatte, weg waren. Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meine Brust, wieso verschwand er einfach ohne mich? Die Tränen schossen mir in die Augen, während mein Herz sich schmerzhaft zusammen zog. Erst wollte er mich heiraten und dann nahm er sich das Geld und verschwand einfach? Hatte Frank recht und Billy liebte mich gar nicht? Konnte er vielleicht wirklich nicht lieben und hatte mich nur benutzt? Ich wusste gerade nicht was ich denken, oder tun sollte. Etwas nervös fuhr ich mir durch mein braunes langes Haar und lief etwas in der Lagerhalle auf und ab, zumindest bis ich hörte, wie das Tor hochgezogen wurde. Sofort drehte ich mich zum Tor und sah wie Billy rein kam, der gerade das Tor wieder von innen schloss, doch das war mir egal. Sofort ging ich auf meinen Verlobten zu und legte meine Arme von hinten um ihn, während ich meinen Oberkörper dicht an Billy's Rücken drückte und ich die Augen schloss. "Ich dachte du wärst ohne mich gegangen, ich dachte du hättest mich alleine gelassen", sagte ich direkt, während man deutlich meine Erleichterung in meiner Stimme hören konnte. "Das würde ich niemals tun Izzy", mit diesen Worten drehte er sich zu mir um, legte seine Hände an meine Wangen und richtete meinen Kopf sanft so, das ich ihn ansehen musste. "Babe.. Ich würde dich niemals zurück lassen und ohne dich diese Stadt, oder dieses Land verlassen. Ich liebe dich, mehr als alles andere auf dieser Welt. Du bist alles was ich habe, du bist die einzige Frau in meinem Leben, die mich je geliebt hat. Nicht mal meine Mutter wollte mich, oder hat mich geliebt! Du bist das einzige in meinem Leben was ich brauche und auch das einzige, was ich will!", Billy's Worte führten dazu, das mir Tränen in die Augen stiegen, diesmal aber durch seine süßen Worte. Seine Worte waren so verdammt süß und hörten sich wirklich ehrlich an. Mein rechte Hand glitt sofort zu seiner Wange, wo ich sanft über eine seiner Narben strich und anschließend meine Lippen auf seine legte.
Das er nicht da war als ich aufgewacht bin, hatte mich einfach dermaßen verunsichert, das ich für einen Moment dachte, das mein Bruder vielleicht recht hatte. Ich durfte einfach nicht mehr an Billy zweifeln, es war einfach nur die Angst ihn zu verlieren. Ich wollte Billy einfach nicht ein zweites mal verlieren.
Als Billy und ich unseren Kuss lösten, sahen wir uns einen Moment lang in die Augen, während er mir sanft über die Wangen Strich. "Zieh dich um und wir verschwinden von hier, heiraten endlich und fangen ein neues Leben an. Nur du und ich, niemand sonst", flüsterte er mir zu, während ein sanftes Lächeln seine Lippen zierte, welches mich direkt ansteckte und ich leicht nickte. "Okay", sagte ich leise und mit einem sanften Lächeln, ehe ich ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gab. "Ich hab dir ein paar Klamotten über den Stuhl gelegt, das Geld und unsere Klamotten sind schon im Auto", Billy dachte wirklich einfach an alles und es war wirklich verdammt süß, vor allem das er mich aus dieser Irrenanstalt rausgeholt hatte. Das war nicht selbstverständlich, er hätte mich auch einfach da lassen und alleine abhauen können, aber das hat er nicht.
Ich ging zu dem Stuhl, wo meine Klamotten über der schwarzen Lehne lagen, ehe ich mich bis auf die Unterwäsche auszog und ich direkt Billy's Blick auf mir spürte, was mich leicht schmunzeln ließ. Ich drehte mich etwas zu ihm um und musste nun etwas breiter grinsen. "Als ob du das nicht alles schon unzählige Male gesehen hast", meinte ich schmunzelnd, als ich sah wie Billy sich auf die Unterlippe biss. " Ja das stimmt, aber das bedeutet nicht gleich das ich diesen Anblick nicht trotzdem genießen darf oder?", fragte er mich, während sein Grinsen nur noch breiter wurde, jedoch wurde meins auch nur noch breiter. "Tja.. das ist nicht zu übersehen, das dir der Anblick gefällt", sagte ich schmunzelnd, während Billy an sich herunter sah. "Tja, was soll ich sagen, meine Verlobte ist und bleibt eben heiß." "Ja.. Ich zieh mich jetzt trotzdem an, besser ist es", mit diesen Worten, zog ich mir erstmal meine dunkelblaue Röhrenjeans an und anschließend mein dunkelrotes Top. Klar es verdeckte nicht meine brandnarbe am Hals, die ich von Krista davon getragen hatte, aber mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und solange sie Billy nicht störte, war es mir auch egal.
Nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte, nahm Billy meine Hand und sah mir in die Augen. "Bereit unser altes Leben zurück zu lassen?", fragte er, was mich direkt nicken ließ. "Mehr als bereit", mit diesen Worten verließen Billy und ich zum letzten mal diese Lagerhalle und stiegen in den schwarzen Kombi ein, ehe Billy auch schon direkt los fuhr, nur wusste ich noch nicht wohin es gehen sollte.
"Wo fahren wir eigentlich hin!?", fragte ich Billy, während ich mich bequem hinsetzte und ein Fuß auf den Sitz stellte, so das dieser leicht an meinem Oberkörper lehnte. "Das wollte ich noch mit dir besprechen, aber ich wollte erst mal einen Zwischenstopp in Nevada machen", mein Blick glitt direkt zu Billy rüber, den ich etwas verwirrt ansah. "Nevada? Was wollen wir denn da?" "Naja ich dachte in Las Vegas könnten wir uns etwas schönes zum anziehen besorgen und heiraten!? Ich will dich unbedingt heiraten Izzy, ich will das jeder weiß dass du mir gehörst und das dann endlich komplett. Ich will jedem zeigen das du mir gehörst und wir haben genug Geld, um Ringe und uns was schönes zum anziehen zu kaufen, oder hast du es dir anders überlegt?",man hörte deutlich heraus wie sehr Billy diese Hochzeit wollte, dennoch hörte ich am Ende wie unsicher er war und kurz zu mir rüber sah, was mich lächeln ließ. "Natürlich will ich dich noch heiraten, ich habe nie daran gezweifelt es tun zu wollen. Ich könnte mir wirklich nichts besseres vorstellen. Du bist das einzige was ich will und immer wollte, seit dem ich dich kenne", sagte ich schließlich ehrlich und gab damit indirekt zu, das ich schon immer ein Auge auf Billy geworfen hatte und ja, Maria hatte damals recht, vermutlich war ich doch etwas in Billy verknallt gewesen, was ich vor Frank jedoch damals nie zugegeben hätte. Man konnte Billy's Erleichterung nach meinen Worten deutlich sehen, alleine schon weil sein lächeln wieder deutlich sichtbarer wurde und er sich anschließend wieder auf die Straße konzentrierte.
Nach einer Weile wirkte Billy jedoch etwas unruhig und nervös, während ich ihm deutlich ansah, das er auch ziemlich nachdenklich war. "Alles okay Schatz? Du wirkst etwas nachdenklich und abwesend", stellte ich fest, während Billy ein leises seufzen von sich gab. "Ich bin auch nachdenklich, ich hab scheiße gebaut, als du in dieser Psychiatrie warst... ich will einfach dass du es weißt bevor du mich heiratest okay!? Zumindest wenn du es dann noch willst. Dazu muss ich aber sagen, das ich das alles nur für dich getan habe", Billy's Worte verwirrten mich etwas, dennoch wollte ich wissen, was er getan und mir nun zu sagen hatte.
Billy jedoch zögerte, bevor er endlich mit der Sprache heraus rückte, weswegen ich umso aufmerksamer zuhörte. "Es ist so das... Ich zwei verdammte Wochen lang versucht hatte dich zu finden. Ich dachte Frank hat dich vielleicht umgebracht, weil er dich schließlich nicht erkannt hatte, oder das er dich irgendwo mit hin geschleppt hatte, um dich von mir fernzuhalten. Ich wollte einfach wissen was passiert ist und wo du steckst und ich wusste das Dinah genau wissen würde wo du steckst, also bin ich zu ihrer Wohnung gefahren und hab heute morgen dort auf sie gewartet", setzte Billy kurz an, ehe er einmal durchatmete und wenn ich ehrlich war, hatte ich Angst vor dem, was er nun sagen würde. "Sie wollte mir nicht mal sagen wo Frank dich hingebracht hat, als ich eine Waffe auf sie gerichtet habe.. aber ich musste einfach wissen wo du steckst und das um jeden Verdammten Preis. Ich wusste dass sie immer noch was für mich empfindet, also hab ich es ausgenutzt und naja hab sie... geküsst und genau deswegen hat sie mir gesagt wo du bist, aber Izzy glaub mir... ich hab rein gar nichts gefühlt, ich war einfach froh darüber als dieser Kuss endlich vorbei war. Ich weiß ich wollte dir das nie wieder antun, aber es war nur dieser Kuss, ich habe nicht mit ihr geschlafen oder sonst was, ich wollte einfach nur wissen wo du bist", sagte Billy ruhig und völlig unsicher, während mein Herz sich einfach schmerzhaft zusammenzog und mir seine Worte zusätzlich einen Stich verpassten. Ich wusste das er etwas mit Dinah am laufen hatte bevor wir uns wieder gesehen hatten, außerdem hatte ich die beiden beim rummachen auf dem Klo der Bar erwischt, was wenn da doch mehr von seiner Seite aus gewesen war was Dinah anging? "Ich... ich weiß nicht was ich sagen soll", sagte ich leise und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, als ich anschließend Billy's Hand auf meinen Oberschenkel spürte. "Es tut mir leid, aber ich war verzweifelt und wollte dich einfach nur wieder haben... ich.." "Ist okay", sagte ich schließlich leise, auch wenn es mich mehr als nur verletzte. "Wirklich?", hakte Billy etwas ungläubig nach, was mich leicht nicken ließ. "Ja.. aber lass uns bitte nicht weiter drüber reden", bat ich ihn, denn der Schmerz war ohnehin schon da und jetzt weiter darüber zu reden, würde alles nur noch schlimmer machen.
Als wir in Las Vegas ankamen, war es bereits mitten in der Nacht, weswegen Billy und ich uns ein Hotelzimmer nahmen und unsere Taschen natürlich alle mit aufs Zimmer schleppten. Wir waren sicher nicht so blöd und würden die ganze Kohle im Auto lassen, schließlich war es reichlich Kohle die wir dabei hatten und wir waren immerhin in Las Vegas, das Geld würde man hier definitv schneller klauen, als man gucken konnte.
Als wir auf unserem Zimmer ankamen, verstaute Billy gleich das Geld in dem großen Safe und verschloss dieses danach direkt wieder, während ich unsere Tasche mit unseren anziehsachen auf dem großen Bett abstellte. "Ich brauch erstmal eine heiße Dusche", sagte ich und nahm mir ein Shirt von Billy aus der Tasche, welches ich zum schlafen anziehen würde, da es einfach bequem war in seinen Shirts zu schlafen. Ich gab Billy einen sanften Kuss auf die Wange, ehe ich im Badezimmer verschwand und das warme Wasser der Dusche anstellte. Billy's Shirt legte ich auf dem Waschbecken neben der Dusche ab, ebenso wie eins der weißen Handtücher und fing dann an mich auszuziehen.
Nachdem ich die Dusche langsam betreten hatte, schloss ich die Augen und fuhr mir durch mein nasses Haar, während ich jetzt wo ich alleine war, darüber nachdachte, was mein eigener Bruder mir eigentlich angetan hatte. Ich liebte meinen Bruder wirklich über alles, aber diese Aktion mit dieser Irrenanstalt, die würde ich ihm niemals verzeihen können. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso Frank Billy und mich nicht einfach in Ruhe lassen konnte!? Ich ließ ihn doch auch sein Leben mit Liz Leben, falls die beiden überhaupt noch zusammen waren.
Ich versank immer mehr in meinen Gedanken, während meine Augen durchgehend geschlossen blieben und ich leicht zusammen zuckte, als ich zwei Arme von hinten um mich spürte. Doch ich entspannte mich direkt wieder, schließlich wusste ich das es nur Billy sein konnte. Sofort lehnte ich mich mit meinem Rücken leicht gegen seine Brust und seufzte leicht entspannt aus. "Alles okay?", fragte er mich leise. "Ja, ich war nur etwas in Gedanken versunken"sagte ich leise und drehte mich zu ihm um und sah zu ihm hoch. " vielleicht kann ich dich ja auf andere Gedanken bringen", als ich das grinsen schon bei diesen Worten auf seinen Lippen sah, musste ich etwas lachen. "Versuchen sie ihr Glück Mr. Russo", sagte ich schmunzelnd. "Oh und wie ich das versuchen werde, ich kann die zukünftige Mrs. Russo doch nicht einfach in ihren Gedanken versinken lassen", flüsterte er mir schmunzelnd gegen die Lippen, ehe er unsere Lippen schließlich miteinander vereinte und ich entspannt seufzend meine Augen wieder schloss und diesen Kuss sofort erwiderte, genauso wie ich es jedesmal tat.
Klar war uns beiden jedoch, das diese Dusche definitiv heißer werden würde, als es anfangs geplant war.
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