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Kapitel 1- UNS GEHT ES GUT, sagen wir und weinen

„Hey Lyra!" Eine laute Stimme schrie meinen Namen quer durch den Trainingsplatz, als ich gerade auf dem Weg zu einer Einsatzbesprechung war. Wie jeden Morgen seit Tag Null. Tag Null. Schon ein bescheuerter, alberner Name für einen solch schrecklichen Tag. Der Tag an dem wir freikamen, es schafften vom Ort unser aller Albträume zu fliehen. Der Tag, an dem meine Kohorte und ich zu Legenden wurden. Wir waren damals die einzigen Krieger gewesen, die je von dort zurück gekommen waren.

Als wir in Sicherheit waren und gefragt wurden, wie wir das geschafft hatten, gaben wir keine Antwort. Keiner von uns. Sie hätten es sowieso nicht geglaubt und wir waren zu misstrauisch gewesen, um etwas von uns zugeben. Denn, sobald wir draußen waren, war uns allen bewusst geworden, dass hinter diese Sache Krieger steckten. Anerkannte Krieger mit Geld und Einfluss, doch wussten wir noch immer nicht wer der Drahtzieher gewesen war. Egal, wie neugierig damals jeder gewesen war, so hatten sie uns doch in Ruhe gelassen. Vermutlich, weil wir so scheiße aussahen, gepeinigt mit offenen Wunden.

Doch bemerkten sie, dass die schlimmsten Wunden von uns tief in unserer Seele lagen. Das allein war schon daran erkennbar, dass unser Anführer nicht mit uns zurückgekehrt war. Es hatte uns keiner nach Kal gefragt, Tage und Wochenlang nicht. Erst als wir wieder in die Gemeinschaft eingegliedert wurde und ausführlich festgestellt wurde, dass wir nicht so einen an der Waffel hatten, dass wir unsere Mitmenschen einfach aus Spaß umbringen würden, hatte ich mein Clanführer im Beisein von Kals Familie gefragt. Ich war nie die emotionale gewesen, die leicht weinte. Klar, Lachen tat ich viel, spielte Streiche, doch mich hatte noch nie jemand weinen sehen, insbesondere nicht, seit wir zurückgekommen waren. Doch als sie mich nach Kal fragten, standen mir die Tränen in den Augen, die alle erschrocken bemerkten. Ich schüttelte nur den Kopf und rannte weg. Danach fragte niemand mehr, wo Kal geblieben war.

Am Anfang waren die meisten von uns nur leblose Puppen gewesen, die vor sich hinstarrten ohne etwas zu fühlen, keinen Hunger, keinen Schmerz, keine Freude. Erst im Laufe der Wiedereingliederung fingen meine Krieger an aufzutauen, die emotionale Eiswand schmolz dahin, doch die tiefen Wunden in unseren Seelen blieben. Wir erzählten allen um uns herum, dass es uns gut ginge, dass es wieder besser werden würde und unsere Familien glaubten es. Doch jene erfahrenen Krieger, die regelmäßig im Resozialisierungslager außerhalb der Hauptstadt vorbeikamen, sahen uns mit dem Wissen an, dass das, was uns widerfahren war, nie wieder heilen würde.

Nachts, wenn unsere Betreuer schliefen, sorgte ich dafür, dass alle meiner Krieger geweckt wurden. Eine Versammlung war nicht schwer zu arrangieren, da wir alle im gleichen, großen Raum schliefen. Keiner von uns ertrug es lange, ohne die anderen zu sein, zu groß die Angst, dass man uns wieder trennen und foltern würde. Und davon einige nicht mehr zurückkamen. Ich wollte es anfangs nicht. Ich wollte nicht Kals Position in unserer Mitte, als unser Anführer, annehmen, doch genau das war es, was alle brauchten, einen starken Anführer. Ich hatte Kal etwas versprochen, ein Versprechen, was jeder durch unsere Verbindung mit angehört hatte. Jeder wusste, dass Kal mich als Nachfolgerin auserwählt hatte.

An jenen ersten Abend war es Khaos, der zuerst sprach. „Du musst uns nicht führen. Keiner erwartet das. Du wolltest das nie. Wir werden wohl sowieso nie wieder einen Anführer brauchen." Ich kannte Khaos schon lange, von Anfang mein Ausbildung an, doch noch nie hatte ich ihn so reden gehört... so als wäre er innerlich zerbrochen. Er war nie einer unserer fröhlichsten Kameraden, aber einer der stärksten und diszipliniertesten Krieger, die ich kenne. Doch mir war bewusst, dass man ihn gerade deshalb mit am härtesten drangenommen hatte, direkt nach Kal. Einige andere stimmten ihm murmelnd zu, auch wenn keiner wirklich etwas über die Zukunft sagen wollte.

Da fasste ich einen Entschluss und tief in mir fühlte ich, dass es richtig war, dass es das war, was Kal gewollt hätte. Wir würden nicht aufgeben. Wir würden uns nicht von diesen Bastarden brechen und unsere Kohorte zerstören lassen. Das hatten sie wohl kaum verdient. Stattdessen würde wir unsere verdammten Ärsche hochkriegen, uns zusammenreißen und denen zeigen, wo der Hammer hängt. „Nein", sagte ich schlicht und sah jedem der anwesenden Krieger solange in die Augen bis dieser vom Boden aufgeschaut hatte. „Nein?" Khaos klang leicht verwirrt und sah mich mit seinen meerblauen Augen fragend an. „Ich sagte nein, falls du es nicht gehört hast. Wir werden nicht aufgeben und damit diesen Wixxern erlauben über unser Leben zu entscheiden. Warum sollten wir denen denn die Macht über uns geben? Ich habe Kal etwas versprochen und daran werde ich mich halten."

Je länger ich sprach, desto mehr Aufmerksamkeit der Krieger lag auf mir und bei ihren traurigen Blicken wurde meine Stimme sanfter. „Ich weiß, dass wir alle schreckliches durchgemacht haben. Einigen von uns hat es mehr geschadet als anderen, doch uns allen geht es nicht gut, auch mir nicht, egal, wie stark ich vor euch tue. Doch wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir werden das überstehen, gemeinsam, als Kohorte."

"Wie denn, Lyra? Bei den Göttern wir haben noch nicht einmal mehr unseren Anführer und die beiden gehören nicht einmal zu unserem Clan!" Hakos zeigte auf Mak, alias Makasius, und Alyx. Seine Augen blitzten vor Wut, doch das war gut. Wenigstens mal eine andere Emotion als Resignation und Schmerz.

Diese beiden Krieger saßen nicht ganz in unserem Kreis und hatten bei Hakos Worten den Kopf gesenkt. Sie gehörte nicht zu unserer Kohorte und verdammt, Alyx hatte ich vor dieser Misere noch nicht einmal gekannt! Sie gehörten noch nicht einmal zum selben Clan. Alyx kommt aus dem Enceladus Clan im Norden, wohingegen Mak aus dem Epimetheus Clan aus dem Westen stammt. Mak war ich schon bei den gemeinsamen, militärischen Übungen unserer Clans begegnet und wir hatten schon den ein oder anderen Drink zusammen getrunken. Doch von ihren Kohorten war nichts mehr ürbig geblieben.

Sie waren die letzten Überlebenden und hatten somit mehr verloren als wir alle. Bei unserer Flucht hatte Khaos als erster Mak in der Zelle erkannt und gemeinsam mit Alyx herausgelassen, der nach Maks Aussage in Ordnung war. Die beiden Krieger hatte vielleicht Monate zusammen in einer Zelle ausgeharrt und sprachen nicht über das, was ihnen widerfahren war, doch man konnte das Vertrauen der beiden ineinander sehen. „Ich werde unser Anführer!", sagte ich bestimmt und Hakos Miene zeigte pures Erstaunen. „Aber, aber... du..." Er war sprachlos. Bevor noch jemand etwas sagen konnte, hob ich meine Hand und verhinderte so weiteres reden.

Dann senkte ich wieder meine Stimme etwas. „Ich will es eigentlich nicht, wollte es nie, doch ich versprach Kal mich um euch zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es euch allen gut geht. Und Hakos, zu uns gehören auch Mak und Alyx! Natürlich nur sofern sie möchten. Dann werde ich mich dafür einsetzen, dass sie bei uns in der Kohorte bleiben können. Sie sind genauso wie wir durch den Tartarus und zurück gegangen und haben sich mit genauso viel Aufopferung für uns eingesetzt wie wir für sie."

„Ja, Leader." Hakos hatte als Zeichen des Respektes und der Anerkennung seinen Kopf gesenkt. Ich verstand seine Wut, doch wir durften sie nicht gegeneinander einsetzen. „Wir alle sind wütend und verletzt Hakos. Doch wir dürfen es nicht gegen uns einsetzen, sondern gegen jene, die uns das angetan haben. Und wir werden unsere Rache bekommen, dass verspreche ich euch."

„Du sagtest doch vorhin der Betreuerin, dass wir momentan wahrlich anders im Kopf haben als Rache, geschweige denn, dass wir welche wollen würden." Und da war wieder Khaos, der ruhige, bedachte Kopf unserer Truppe. Ich rang mir ein sarkastisches Grinsen ab und meine Muskeln zuckten seltsam, als ob sie diese Bewegung nicht mehr gewöhnt seien. „Das muss auch keiner wissen. Wir werden uns wiedereingliedern und versuchen unsere Wunden heilen zu lassen. Vielleicht heilen sie nie, doch Tartarus nochmal, geschissen drauf. Wir werden nicht rumheulen und lernen damit klarzukommen. Wir mögen jetzt andere Krieger sein als zuvor, aber wir sind am Leben und dafür sind wir einfach mal dankbar. Und dann, wenn keiner mehr ein Auge auf uns hat, planen wir unsere Rache und finden heraus, wer uns das angetan hat. Was meint ihr dazu?" Innerlich unsicher sah ich meine Krieger an, ja meine. Es war seltsam das zu sagen, doch das waren sie.

Mittlerweile hatte ich die volle Aufmerksamkeit erlangt und trotz ihrer müden Gesichter blitzten bei vielen von ihnen Hoffnung auf. „Deal", sagte Hakos mit diesem komischen Ausdruck der Sterblichen und hielt mir die Hand hin. „Deal", wiederholte ich und wollte einschlagen, da nahm er meine Hand, legte seine andere auf sein Herz und sprach feierlich: „Ich werde dir folgen als mein Anführer, dir im Kampfe beiseite stehen und deine Entscheidungen akzeptieren." Die anderen sprachen ihm nach und zu meiner Freude auch Mak und Alyx.

Ich schluckte. Verdammt, nicht einmal die Folter hat mich zum heulen gebracht. „Ich weiß, dass keiner von uns den Psychodoktoren etwas erzählen wird, aber wir werden miteinander reden und zwar jede Nacht. Es ist mir egal, wie müde ihr seid, doch reden ist wichtig beim Heilungsprozess." Auch wenn mir nicht alle direkt zustimmten, würde ich dafür sorgen, dass diese Gespräche stattfinden. So geschah es dann auch. Tagsüber versuchten wir alle davon zu überzeugen, dass es uns besser gehe und abends saßen wir da und redeten. Anfangs tat es keiner, doch als ausgerechnet Mak begonnen hatte, wurden es zögerlich immer mehr. Was dabei zutage Tat war grausamer, als alles was ich bisher aus Gruselgeschichten kannte. Sogar mein eigenes Leid empfand ich fast als weniger schlimm, in Vergleich zu dem, was Mak zugestoßen war. Dennoch, ich wusste, nein, ich spürte tief in mir die Gewissheit, das es trotzdem Dinge gab, die weder Mak noch Alyx aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Zelle erzählten.

Auch ich erzählte einiges, doch darüber, wie ich es geschafft hatte Deimos zu entkommen, schwieg ich und es fragte auch keiner danach.

Unsere äußerlichen Wunden heilten und auch unsere inneren fingen an. Bei einigen von uns saßen sie tief, wie mir auffiel. Khaos sprach am wenigsten und dank meiner Leader-Verbindung mit ihm wusste ich, um welch Vielfaches seine Seele düsterer geworden war. Als ich ihn am letzten Tag unserer Eingliederung darauf ansprach meinte erlediglich, dass dies bei jedem von uns der Fall wäre und dies nicht sein Handeln in seiner Position als mein Stellvertreter beeinflussen würde. Ja, ich hatte ihn zu meinem Vertreter gemacht, da ich keinen besseren Krieger dafür würde finden können. Keinem, dem ich mehr Vertrauen würde, egal, wie sehr er sich auch verändert hatte. Ich hatte mich schon vor Tag Null gut mit ihm verstanden und oft mit ihm trainiert, doch während der Gefangenschaft hatten wir uns zu Anfang eine Zelle geteilt. Er hatte mir Mut gemacht, war ruhig geblieben und hatte mir beigestanden, während ich innerlich ausgerastet war.

Deswegen traute ich seinem Wort, weil ich wusste, dass er mich nie verletzen würde. „Lyra! Jetzt bleib doch mal stehen. Bei den Göttern!", keuchte es hinter mir und ich schrak aus meinem Tagtraum auf. Ich war nun fast vor dem Haupteingang des Schlosses unseres Clanführers angekommen, wobei er es lieber als großes Haus bezeichnete. 78 Tage und 9 Stunden nach Tag Null dachte ich mir, als ich mich zu Despina, meiner besten Freundin umdrehte. Diese rannte keuchend hinter mir her, was für mich ein Zeichen war, dass ich mal wieder verdammt schnell gelaufen war.

Ihr pfirsichfarbenes, langes Kleid wehte um ihre Knöchel und ließ teilweise zu, dass man einen Blick auf ihre Knie erhaschen konnte. Ihr dunkelbraunes Haar war ihr teilweise aus ihrer normalerweise ordentlichen Hochsteckfrisur gefallen und umschmeichelte jetzt ihre weichen Gesichtszüge. Ihre braunen Augen funkelten als sie vor mir stehen blieb und ihre Arme auf ihre Oberschenkel stützte und weiterkeuchte.

Keine Kriegerin, kam mir, wie so oft seit jenem Tag, der Gedanke.

Es gab für mich nur noch Krieger und kein Krieger, Gefahr und ungefährlich. „Ich ... ich, warte eine Sekunde. Gleich kann ich wieder atmen. Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend mit auf das Frühlingsfest kommst." So hoffnungsvoll wie sie mich anblickte, war ich nicht in der Lage erneut abzusagen, doch hingehen wollte ich nicht. Ich mied Feste und große Menschenmassen, das taten wir alle. „Wenn ich nicht mit in die Halle muss und Khaos mitkommt, ja."

Despina stieß einen kleinen Freudenschrei aus und fiel mir um den Hals. Ich versteifte mich augenblicklich und sie schien ihren Fehler sofort zu bemerken, denn sie wollte sich direkt wieder losmachen. Verdammt, Lyra, schalt ich mich innerlich. Du kannst doch nicht jedes Mal zusammenzucken oder jemanden fast umbringen nur, weil er eine nicht vorhersehbare Bewegung macht.

So geschehen, vor sieben Tagen, nach 71 Tagen, 12 Stunden und 30 Minuten. Es war Mittagszeit gewesen und einige der Jungkrieger hatten rumgealbert, wobei einer vom Tisch gesprungen ist, direkt vor mich. Innerhalb von Sekunden hatte er auf dem Boden gelegen mit einem kleinen Schnitt am Hals. Wäre ich nicht früher zu mir gekommen, wäre er jetzt tot.

Okay, versuche es, Lyra. Bevor sich Despina von mir lösen konnte, legte ich langsam und zögerlich meine Arme um sie. Sie stieß vor Erstaunen die Luft aus und hielt ganz still, fast so, als hätte sie Angst, meine Handlung rückgängig zu machen. „Ich komme gerne", sagte ich leise, auch wenn ich es nicht ganz so meinte. Langsam senkte ich meine Arme und sie sah mir mit tränengefüllten Augen ins Gesicht. Eine Träne löste sich und kullerte ihre Wange herunter. „O-Okay", stotterte sie und wischte sich die Träne weg.

Dann flüsterte sie mit traurigen Blick: „Das war das erste Normale, was du seit langer Zeit getan hast." Ich lächelte leicht und nickte. „Naja, die Jungkrieger zurecht zu weisen, hab ich auch vorher schon." Sie lächelte jetzt auch zaghaft und sagte im Weggehen: „ Es wird heilen." Dann rannte sie weg, vermutlich nach Hause, um ihrer Mutter bei den Vorbereitungen für das Fest zu helfen. Mit einem guten Gefühl im Bauch drehte ich mich um und betrat das Schloss. Langweilige Besprechung, du kannst kommen.

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Hey,

ich weiß, dass ich sehr, sehr lange nichts mehr hochgeladen hab, doch heute hat mich einfach die Lust zum Schreiben gepackt. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem und ich würde mich über Feedback freuen, insbesondere, da es meine erste Geschichte dieser Art ist.

Ist es zu düster oder zu nett?

Rechschreibfehler könnt ihr wie immer verbessern. Fühlt euch gedrückt.

Eure LouisaLeseratte

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