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11. Kapitel

»Kannst du nicht aufpassen?«, schnauzte der Holmes ungehalten und warf Greg einen verärgerten Blick zu, ehe er aufstand und imaginären Staub von seiner Kleidung klopfte; selbst heute Abend - auf dem Weg zu einem informellen Teenager-Besäufnis - trug er eine elegante dunkelblaue Stoffhose und ein weißes Hemd, das sorgfältig in jene gesteckt war. Das Einzige, was eventuell etwas Lockerheit hätte ausstrahlen können, waren die geöffneten obersten Knöpfe jenes Hemdes,  doch da sie seine schlanken Schlüsselbeine und einen winzig kleinen Ansatz seiner Brust entblößten, beschwor Gregory sich, dringend woanders hin zu schauen. Es reichte ja schließlich, dass schon Jim und Sebastian und wahrscheinlich auch Sherlock und John im Wald rum machten und jegliche verirrten Schüler mit ihrem Gestöhne verängstigten, da musste er sich nicht ebenfalls vom Schulsprecher zu etwas verführen lassen. Obwohl allein der Gedanke daran eigentlich bereits lächerlich war; durch seinen letzten Abgang hatte er Mycroft Holmes immerhin deutlich klar gemacht, was er von ihm und jeglichen Annäherungsversuchen hielt. Außerdem waren dessen Avancen bestimmt sowieso nur ein dummer Ausrutscher gewesen, schließlich sah er aktuell nicht gerade erfreut aus, Greg begegnet zu sein. Zugegeben konnte das auch daran liegen, dass der energisch in ihn rein gerannt war, aber mit diesem alles verändernden Detail wollte er sich jetzt nicht beschäftigen - auch wenn definitiv noch ein Entschuldigungsgesuch dafür fällig war.
»Tut mir leid«, sagte er also nochmal mit Nachdruck und spürte wie seine Wangen von der sich bildenden Röte darauf brannten; hoffentlich, da ihm diese Misere peinlich war und nicht aufgrund seiner kurzen Vorstellung, mit dem Schulsprecher ein kleines Stelldichein im Wald zu haben. 
»Ich hab dich wirklich nicht gesehen.«
»Bei einem Trampel wie dir kommt wohl jede Hilfe zu spät - aber das ist ja nichts neues.«
Mycroft funkelte ihn angriffslustig an, so dass der Brünette augenblicklich etwas zurück wich. War Mycroft gerade etwa ernsthaft sauer, obwohl er selbst es doch gewesen war, der Gregory fast geküsst hätte? Die Typen an dieser Schule waren wirklich weit schlimmer als an jeder öffentlichen. Da hatte jeder Streit mit einer Prügelei oder einem klärenden Gespräch beim Pizzaessen gelöst werden können und langsam vermisste Greg diese herrliche Unkompliziertheit schmerzlich.  Doch er wollte keinen Streit anfang, weshalb er bloß zwischen vor Ärger zusammengebissenen Zähnen hervor brachte: 
»Falls du die Party suchst, ist das hier jedenfalls nicht der richtige Weg. Sebastians Orientierungssinn kann man anscheinend echt nicht trauen.«
»Wieso bist du überhaupt mit Moran hier? Soll er der Nächste sein, mit dem du  in der Öffentlichkeit Unzucht betreibst? Ich dachte eigentlich, er wäre weit über deinem Niveau.«
Frieden und Nächstenliebe hin oder her, Gregory traute seinen Ohren kaum - die Jungs auf diesem Internat waren wirklich die letzten Zicken. Und das Mycroft ihn jetzt mehr oder weniger als Dorfschlampe betitelt hatte, obwohl er genau wusste, dass er Jim nicht absichtlich geküsst hatte, brachte das Fass zum Überlaufen - wäre jetzt doch noch ein Axtmörder aufgetaucht, Greg hätte den Schulsprecher freudestrahlend in seine Arme gestoßen.  Worüber war der Holmes verdammt nochmal so sauer? Nur weil er ihn abgewiesen hatte? Seine Absichten konnten doch sowieso nicht ernsthaft gewesen sein, immerhin bestand seine liebste Freizeitaktivität darin, sich über Greg aufzuregen und zu beschweren. Oder war es vielleicht, weil er ihn einen Klugscheißer genannt hatte? In diesem Fall wurde die Sache nur noch lächerlicher. Aber das würde er so nicht auf sich sitzen lassen - Mycroft konnte sich auf was gefasst machen. Voller Tatendrang setzte Greg also sein süßlichstes Lächeln auf und antwortete mit betont unschuldiger, unbedarfter Stimme:
»Natürlich hat Sebastian einen anderen als Freund, einen der besser zu eurer Gesellschaftsschicht passt. Aber wir haben manchmal alle zusammen einen Dreier und das bezahlt er ziemlich gut - ungefähr so gut wie er aussieht. Außerdem wollen wir heute mit ein paar aus deiner Stufe hier im Wald eine Orgie feiern. Du solltest also wirklich langsam in die andere Richtung gehen, wenn du uns dabei nicht stören willst.«
Mit Vergnügen betrachtete er daraufhin, wie Mycroft kurz die Gesichtszüge entglitten, als würde er wirklich glauben, ein Fünkchen Wahrheit steckte ihn seiner Erzählung - doch dann bildete sich eine Zornesfalte auf seiner Stirn, was Gregory endgültig zum Grinsen verleitete. Und er verspürte nicht mal den schamhaften Drang, es zu verstecken. 
»Du bist wirklich ein Bildnis der Unreife, Lestrade.«
Der Schulsprecher stieß seinen Nachnamen aus als wäre er davon geekelt und errichtete dadurch zugleich eine neue Mauer der Distanz zwischen ihnen; zwar konnte Greg sich nicht unbedingt daran erinnern, dass er ihn oft mit Vornamen angesprochen hatte, dennoch war die Geste mehr als deutlich. Und verfehlte ihr Ziel nicht. Nicht nur machte sie dies wieder zu Fremden, es deklarierte sie eher zu Feinden und brachte zum Ausdruck, dass er in den Augen des Schulsprechers nichts wert war. 
»Ich bin also unreif?«, erwiderte der Brünette deshalb getroffen und bemühte sich um eine ruhige Stimme; aber selbst mit den größten Bemühungen klang er aufgebracht und verletzt, so wie er sich auch fühlte.
»Weißt du, was wirklich unreif ist? Jemanden anschreien, der gerade durch den gesamten Wald zur Schule geirrt ist, aber gleichzeitig die Person sein, die sich auch darin verläuft. Oder - und das ist meine Lieblingsstelle - jemanden küssen wollen, den man gar nicht mag und dann sauer sein, wenn die Person einen abweist. Nur weil deine Familie vielleicht reich und du ein verzogenes Gör bist, heißt das nunmal nicht, dass du alles kriegst, was du willst. Ich bin verdammt nochmal nicht deine Schlampe und ich habe auch nur was mit Typen, die mich gut behandeln - was Sebastian schonmal hundertprozentig besser hat als du, auch wenn er sich null für mich interessiert und gerade mit Jim Sex neben einem Baum hat.«
Gregory spürte wie sich heiße, brennende Tränen in seinen Augen sammelten und er hasste es, so auf den Holmes reagiert zu haben und es immer noch zu tun; egal was der Ältere sagte, es löste unweigerlich etwas bei ihm aus - und unwichtig, wie oft er es versuchte, es konnte ihm einfach nicht gleichgültig sein und so zerschellte auch jedes Gesuch nach Frieden mit der Zeit unweigerlich. Natürlich trug Mycroft an ihrem explosiven Verhältnis definitiv die größere Schuld, aber Greg wollte inzwischen einfach nur, dass es endete und konnte es trotzdem nicht stoppen; eine überaus unwillkommene Tatsache, da er doch gerade einfach nur versuchte, sich im Internat einzugewöhnen und sein Leben auf die Reihe zu kriegen.  Aber noch mehr wurmte es ihn, dass der Schulsprecher so sehr mitbekam, dass er nicht über seinen Stichelleien drüber stehen konnte - es war wie ein Eingeständnis von Schwäche und er fühlte sich regelrecht entblößt, weshalb er wie um einen Schutzwall zu errichten die Arme um sich schlang. Doch anders als erwartet, machte Mycroft sich nicht über seinen Gefühlsausbruch lustig und erwiderte auch nichts typisch schnippisches; stattdessen sah er Greg einfach nur an, nicht eine Spur von der Üblichen Kälte und Distanz in seinem Blick. Er meinte fast - auch wenn es noch so unwirklich schien - Wärme darin zu erkennen, was sein Herz dazu brachte, kurz wild in seinem Brustkorb umher zu springen. 
»Es tut mir leid«, sagte der Ältere dann, wie um Gregs Unglaube bezüglich der Situation endgültig zu bestätigen - war es doch eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass er seine fehlerhaften Handlungen so offen zugab und sich nicht mal deshalb genierte. Aber es war wahr und wirkte mehr als aufrichtig. 
»Ich hab mich ungerecht verhalten und konnte es einfach nicht akzeptieren, dass du mir Paroli geboten hast. Aber was vorgestern passiert ist, hatte definitiv nicht das simple Motiv, was es deiner Auffassung nach hatte. Meine Absicht war nicht im entferntesten so unehrenhaft, wie du dachtest.«
Mycroft nahm einen tiefen, seufzenden Atemzug und Greg konnte nicht verhindern, dass sich in seinem Körper ein wohliges Kribbeln ausbreitete, hervorgerufen von seinen Worten der Ehrlichkeit und traute sich kaum, sich zu rühren, aus Angst, etwas davon zu verpassen. 
»Greg, ich wollte wirklich-«
»Hey, was macht ihr denn hier?«, tönte da plötzlich eine bekannte Stimme und im nächsten Moment schlang sich von hinten freundschaftlich ein Arm um Greg, was die soeben geherrschte Spannung vollends ausmerzte. Augenblicklich lockerten sich seine Gliedmaßen und er atmete kurz auf, obgleich er nicht erfahren hatte, was der Schulsprecher hatte zugeben wollen - auch wenn er es sich in den weitesten Tiefen seines Verstandes schon denken konnte; er wollte es sich nur nicht eingestehen, denn zu ratlos war er, um darauf angemessen reagieren zu können. 
»Was glaubst du denn, was wir hier machen?«, antwortete er bemüht locker, um sich von diesen Gedanken abzulenken und drehte sich leicht zu Jim um. Die Haare des Jüngeren waren zerzaust und ein riesiges Grinsen thronte auf seinem Gesicht - er musste sich zwingen, nicht die Augen zu verdrehen, so offensichtlich war es auch jetzt noch, was er mit Sebastian im Schutz des Waldes getrieben hatte. Und jener war auch gar nicht mehr weit, denn er trat just in diesem Moment ebenfalls aus dem Schatten der Bäume hervor, Sherlock und John nicht überraschender Weise hinter sich. 
»Wir suchen natürlich den Weg zur Party, an dem uns Sebastian mit seinem gloriosen Orientierungssinn offensichtlich vorbei geführt hat.«
Er grinste schelmisch, um zu zeigen, dass er davon zumindest nicht gänzlich angepisst war - immerhin wollte er nicht von Jim dafür umgebracht werden, dass er seinen Freund auch nur eine Spur schlecht gemacht hatte, auch wenn ihre aktuelle Lage durchaus misslich war.
»Eigentlich sind wir nur einmal falsch abgebogen«, verteidigte sein Mitbewohner ihn da auch schon.
»Wir beide haben den richtigen Weg eben schon entdeckt, aber wir sind zurückgekommen, um euch zu suchen. Hier.«
Jim hielt ihm eine braune Flasche mit edlem Etikett vor die Nase, die verdächtig nach Whisky roch. Und ohne weiter darüber nachzudenken und abzuwägen, nahm er sie entgegen und trank einen großen Schluck; die Flüssigkeit rann ihm heiß und ätzend die Kehle hinunter und beglückte ihn fast sofort mit einem warmen Kribbeln in der Magengegend. Nach der Tortur des Abends hatte er sich den Alkohol redlich verdient - und auch bitter nötig. Ohne Mycroft eines Blickes zu würdigen reichte er die Flasche an Sherlock weiter, der inzwischen eine bessere Laune an den Tag zu legen schien. Zwar war er immer noch grummelig - wahrscheinlich da er mit auf diese niveaulose Party geschleppt wurde - aber er brachte sogar ein »Bitte« hervor, als er John den Whisky unangetastet weitergab. Die beiden hatten sich wohl wieder vertragen, sprich hatte dieser Abend zumindest ein paar Leuten hier etwas gebracht. Aber auch Greg hatte Mycroft einige pikante Entschuldigungen entlockt, obwohl er jetzt definitiv nicht darüber nachdenken wollte; was der Ältere im Begriff gewesen war zu sagen, entfachte ein Chaos in ihm, dass er einfach nicht bereit war zuzulassen. Also würde er ihn, zumindest jetzt, einfach ignorieren. Bestimmt hatte der Schulsprecher sowieso keine Lust mehr auf die Party und würde zurück ins Internat gehen, so Gregs Hoffnung. Doch er hatte falsch gedacht; auch wenn Mycroft nichts trank, folgte er ihnen auf Schritt und Tritt als die Gruppe sich gesammelt hatte und die Wanderung auf den richtigen Weg zum Schulbesäufnis antrat. Und er ließ Greg dabei nicht aus den Augen.

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