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10. Kapitel

»Heute Abend, Gentlemen, gehen wir in den Wald.«
Erwartungsvoll sah der füllige Mittelstufenschüler mit Brille, der sich Greg im Laufe des Schulalltags als Mike Stamford vorgestellt hatte, in die Runde. Er war ein wenig mit John befreundet, soweit der Brünette mitbekommen hatte, doch selbst der blickte gerade eher skeptisch drein, während Sherlock den Moment nutzte, um sich an seinen Keksen zu vergreifen. Es war Frühstückszeit und der Speisesaal des Internats gut gefüllt; die Schüler freuten sich auf das anstehende Wochenende und schmiedeten schon allerhand verrückte Pläne. Viele würden wahrscheinlich in die nächste Stadt oder nach Hause fahren, doch Greg hatte nichts dergleichen vorgesehen.
»Was zum Teufel wollen wir heute Abend im Wald?«, opferte sich Sebastian schließlich zu sagen, um die auf Mikes Worte hin betretene Stille auszumerzen, und Greg dankte ihm innerlich dafür, während er noch total müde an seinem Kaffee nippte. Er konnte immer noch nicht glauben, was gestern passiert war. Die ganze Nacht hatte er sich deshalb im Bett hin und her gewälzt, während Jim selig schnarchte, vollkommen glücklich, da sein Plan aufgegangen und sein Freund inklusive Blumenstrauß und herzförmiger Pralinen - die er mitten in der Schulwoche ohne Supermarkt in der Nähe wer weiß woher hatte -  zu ihm zurückgekehrt war. Dafür, dass er so vernünftig und willensstark aussah, knickte Sebastian anscheinend überraschend schnell ein, wenn es um die Liebe ging. Aber Greg hatte sich nicht mal über das Ende dieses Dramas richtig freuen können; stattdessen klaffte eine Wunde in seinem Herzen und jedes Mal, wenn sie pochte und schmerzte, wallten die Erinnerungen an den Fast-Kuss mit Mycroft wieder auf, wodurch ihm heiß und unwohl wurde und sein Magen anfing zu rebellieren. Es hatte also durchaus einen Grund, warum sein Frühstücksteller im Gegensatz zu denen der anderen so leer wirkte. Auch wenn Sherlock genau genommen gar keinen Teller vor sich hatte und stattdessen der von John vorausschauend mit Verpflegung für zwei beladen war. 
»Weil diesen Freitag, Gregory, die Willkommensparty für des Schuljahres stattfinden wird. Weil der Direktor uns aber letztes Mal fast erwischt hätte, schleichen wir alle in den Wald. Da können wir dann sogar ein Lagerfeuer machen grillen«, verkündete Mike feierlich stolz, so als wäre diese Idee ganz allein von ihm gekommen. Was aber eher nicht der Wahrheit entsprach, schließlich war er trotz allem viel zu brav und musterschülerhaft, um so ein Fest zu planen oder auch nur den Alkohol dafür zu besorgen. 
»Die Tatsache allein, für diese Versammlung halbwüchsiger, betrunkener Teenager, eine Waldwanderung in Kauf nehmen zu müssen, beweist schon, wie wenig erstrebenswert sie ist. Also nein danke.«
Sherlock ließ kurz ein übertriebenes falsches Lächeln spielen, das seine Genervtheit von diesem Thema perfekt illustrierte, und wandte sich dann wieder seinem - oder eher Johns - Essen zu. Aber Greg hatte ihn sowieso nicht für den Party-Typ gehalten. Jim Moriarty passte da schon eher ins Bild; und jener ließ sich das auch nicht zwei Mal sagen, denn er grinste unternehmungslustig, während er sagte: 
»Also ich bin dabei. Das klingt viel besser als letztes Jahr, außerdem ist offenes Feuer definitiv ein Anreiz.«
Mike starrte den Vierzehnjährigen etwas ungläubig an und schien gerade fragen zu wollen, was Jim mit dem Feuer denn vorhatte, als auch John überraschender Weise nachgab:
»Ich komme definitiv auch. Viel besser als hier rumzusitzen.«
Sherlock warf dem Blonden einen säuerlichen Blick zu, wie um seine Ablehnung dagegen auszudrücken, doch das schien seinen Mitbewohner nicht im geringsten zu stören - wahrscheinlich brauchte er auch mal eine Pause von ihm, wie Greg mitfühlend dachte. Und wenn John ging und Jim - der wahrscheinlich Sebastian mitschleppte - wieso eigentlich nicht auch er? Langsam erwachte in ihm durch diese Vorstellung der nicht zu verachtende Plan, seine Erinnerungen an Mycroft in billigem Fusel zu ertrinken, bis alles unter einer dicken Watteschicht begraben lag, und er Jim völlig betrunken helfen würde, irgendwas anzuzünden. Das klang doch perfekt und  definitiv passend zu seiner Gemütslage.
»Ich komme auch mit«, beschloss er deshalb und sein Magen schien sich dadurch fast sofort schon etwas zu beruhigen - anscheinend war Ablenkung wirklich das, was er brauchte, damit er die ganze Sache vergaß und es ihm wieder besser gehen konnte. Und auch Sherlock schien unerwartet unter dem Gruppenzwang einzulenken, denn auch er murmelte sichtlich noch sauer etwas, das man als »Ich auch« verstehen konnte, was Mikes rundes Gesicht endgültig zum Strahlen brachte.
»Toll. In dem Fall ist meine Arbeit hier getan. Ich würde sagen, man sieht sich.«
Damit verließ er ihren Tisch und wandte sich wahrscheinlich den nächsten Opfern zu, die er zu später Stunde und mit hoffentlich guten Absichten in den Wald locken würde. 

»Greg, Schätzchen, du verhältst dich schon den ganzen Tag so komisch, wirst du krank?«, fragte Jim gut zwölf Stunden später, während sie neben Sebastian, Sherlock und John etwas planlos in Richtung Wald stapften. Viele andere Mitschüler taten es ihnen gleich und versuchten dabei fadenscheinig sich leise zu benehmen, obgleich die meisten von ihnen wohl schon ordentlich vorgeglüht hatten und der Lärmpegel so ganz natürlich immer weiter in die Höhe stieg - weshalb Greg vermutete, dass die Lehrer sehr wohl von ihrem Vorhaben wussten, aber einfach ein Auge zudrückten. Anders konnte er sich wirklich nicht erklären, warum noch keiner von ihnen aus den Lehrer-Unterkünften gekommen war, obwohl ein Junge aus der Unterstufe gerade lauthals in den Springbrunnen im Innenhof kotzte. Der musste in Sachen Trinkfestigkeit definitiv noch üben, auch wenn Gregory ihn gerade ein Stück weit um seinen betrunkenen Rausch beneidete; je öfter er seine Begegnung mit dem Schulsprecher gestern zerpflückte und analysierte, desto mehr schien sich ein kalter Eispickel in sein Herz zu rammen. Unwohlsein, Angst und andere ähnliche Gefühle machten sich ihm breit, bis er sich fühlte als würde er die Luft zum Atmen verlieren. Er konnte sich einfach nicht erklären, warum es passiert war und was die Folgen sein würden und das machte ihn stetig verrückt. 
»Mir geht es gut«, sagte er aber trotzdem beschwichtigend und lächelte seinen Mitbewohner matt an. Doch auch der schien ihm das nicht so recht abzukaufen, denn er zog ungläubig eine Augenbraue hoch.
»Süßer, du siehst aus als hätte dich eine Pferdekutsche überfahren. Aber gut, wir reden später darüber - wenn ich dich erstmal abgefüllt hab.«
Er grinste verschlagen und klopfte Greg auf die Schulter, was jenen veranlasste, ein leichtes Lachen auszustoßen; wenn Jim etwas ganz sicher nicht musste, dann ihn zum Trinken überreden. In den Alkoholismus wollte er sich schon selbst stoßen, sobald er an einen gewissen kühlen Blick dachte und an ein schlankes Paar Hände, das ihn zärtlich berührte.
»Ich hoffe, ihr reichen Pinkel habt hier auch was anständiges zu trinken - bei uns in London muss da schon der Billigfusel her, der ordentlich knallt.«
»Oh, glaub mir, da musst du dir keine Sorgen machen. Aus Sebastians Stufe hat als Vorbereitung jeder eine teure Flasche Whisky aus Daddys Vorratsschrank mitgebracht. Aber hey - wo ist Sebby eigentlich abgeblieben?«
Abrupt blieb der Vierzehnjährige stehen, weshalb Sherlock und John, die damit beschäftigt waren, neben einander her zu gehen und sich dabei demonstrativ anschwiegen, fast in sie rein rauschten; bestimmt war der Schwarzhaarige immer noch sauer, dass John zu dieser zugegeben etwas niveaulosen Party wollte, aber hatte es trotzdem anscheinend nicht über sich gebracht, allein im Wohntrakt zurückzubleiben. In diesem Internat wurde wirklich alles zu einem Drama, aber Greg hütete sich davor, sich einzumischen - es reichte ja schon, dass er fast Mycroft geküsst hatte, da musste er nicht unbedingt riskieren, auch von Sherlock aus dem Affekt einen Schmatzer aufgedrückt zu bekommen, damit Johns Eifersucht geschürt wurde oder etwas ähnlich verrücktes. 
»Keine Ahnung, wir müssen ihn irgendwo verloren haben«, gab besagter Blonde da zu Protokoll, während er sich leicht besorgt in der Gegend umsah; der Nachthimmel hatte sich inzwischen in ein sternenloses Schwarz getränkt und außer ihnen war in dem dichten Waldstück gerade weit und breit niemand zu sehen, während der Wind gespenstisch durch die Baumwipfel huschte. Es war wirklich ein bisschen wie in einem Horrorfilm, was Gregory leicht zum Schaudern brachte. Doch sein Mitbewohner zuckte nur furchtlos mit den Schultern und seufzte leicht.
»Fein, dann geh ich ihn eben holen. Wartet hier auf uns, damit hier keiner verloren geht. Mein Freund ist hier nämlich der Einzige, der den Weg kennt.«
Damit rannte Jim den Pfad zurück, den sie eben gekommen waren und wurde schon bald vom düsteren Grün der Bäume verschluckt. Nur ab und an meinte Greg noch ein agressives »SEBASTIAN MORAN, KOMM SOFORT HER UND BRING MICH ZUM ALKOHOL« zu vernehmen, aber auch das verklang beunruhigender Weise schnell. Und dass Sherlock und John - seine beiden Gefährten in der Not - sich währenddessen weiterhin mit großer Passion anschwiegen, machte es auch nicht besser. Unbehaglich trat Gregory also von einem Fuß auf den anderen, wobei er sich fühlte wie das fünfte Rad am Wagen. Nachdem schlussendlich zehn ereignislose Minuten verstrichen waren und Sherlock John mit dem zehntausendsten  schuldzuweisenden Blick bedachte, wurde es ihm dann langsam zu viel und er sagte schließlich:
»Ich werde den beiden entgegengehen. Sie können ja nicht mehr weit sein.«
Wie erwartet gab es keine Proteste und so joggte er daraufhin den dunklen Pfad entlang, in dem seine beiden Freunde verschwunden waren; natürlich nicht gerade die beruhigendste Szenerie, aber alles war besser als in ein weiteres komisches Beziehungsdrama verwickelt zu werden, selbst wenn ihn jetzt ein Axtmörder erwischte. Dennoch kam es ihm mit der Zeit vor, als hätte seine Gruppe einen völlig falschen Weg eingeschlagen; vorhin waren doch noch massig Schüler hinter ihnen gewesen, warum kam ihm von denen jetzt keiner entgegen? Generell war es bedrohlich still, was ihn dazu veranlasste, mehr zur Beruhigung als zur Suchhilfe in gemäßigtem Ton nach Jim zu rufen - das Schweigen des Waldes hatte nämlich ohne Zweifel etwas beängstigendes und je mehr Greg sich ihr hingab, desto mehr Panik stieg in ihm auf. Bis er plötzlich ein Geräusch hörte. Augenblicklich stellten sich seine Nackenhaare auf und sein Herz pochte unnachgiebig und schnell gegen seine Rippen. Hatte das nicht etwas nach einem Schrei geklungen? Es folgte ein Rascheln, durch das er seine ängstlichen Gedanken für den Moment verdrängte und vorsichtig durchs Dickicht in die besagte Richtung schlich. Schweiß sammelte sich in seinem dunkelblauen Lieblingspulli und ein Gefahr verheißendes Prickeln machte sich in ihm breit, während er verstohlen hinter einem ihm nahen Baum hervorlugte. Vor ihm im Schatten konnte er zwei Gestalten ausmachen, die eine hatte ihre Hände um den Hals der anderen gelegt und dann … küssten sie sich. Verwirrt machte Greg einen Schritt zurück, bevor er eine ihm nur allzu vertraute Stimme erkannte:
»Oh Sebby, gib's mir«, hauchte da gerade doch ernsthaft sein Mitbewohner, während ein gewisser blonder Herr, der sie eigentlich hatte zur Party bringen sollen, die Lippen leidenschaftlich zu Jims Hals wandern ließ. Das. Konnte. Doch. Nicht. Wahr. Sein. Die beiden hatten sie doch ernsthaft für einen kleinen Quickie allein im Wald stehen lassen. Nur zu gern hätte Greg den beiden als Strafe jetzt den Abend ruiniert, indem er bei ihnen reinplatzte, aber dann hörte er das verheißungsvolle Zippen eines Reißverschlusses - wahrscheinlich dem von Sebastians Hose - und wandte sich doch lieber ab. Das konnte er sich jetzt wirklich nicht antun. Stattdessen machte er sich auf den Rückweg, um John und Sherlock bescheid zu sagen, dass sie allein einen Weg zur Feier finden mussten. Was aber wahrscheinlich so gut wie unmöglich war, schließlich war der Wald so riesig, dass man von ihrer Position aus nicht mal irgendwelche Geräuschfetzen von dort hören konnte. Langsam hatte Greg wirklich keine Lust mehr und war kurz davor, hinzuschmeißen und einfach zurück ins Internat zu gehen; was er augenscheinlich auch besser hätte tun sollen, denn als er an der Stelle ankam, wo Sherlock und John auf ihn hatten warten sollen, empfing ihn nichts, außer der umgekippte Baumstumpf, der die Stelle stumm markierte. 
»Verdammt!«
Ungehalten trat er gegen besagten Baum, um der sich in ihm angestauten Wut ein Ventil zu bieten. Dieser Abend war doch echt zum in die Tonne werfen. Jim und Sebastian konnte er jetzt unmöglich stören und Sherlock und John waren ebenfalls nicht mehr aufzufinden. Außerdem wusste er durch all die hoch kochenden Emotionen langsam selbst nicht mehr, aus welcher Richtung er gerade eigentlich gekommen war. Die Bäume sahen sich eben alle so teuflisch ähnlich und die Dunkelheit erschwerte sein Zurechtfinden zusätzlich. Dem Brünetten war echt zum Heulen zumute und fast wünschte er sich, wieder Zuhause zu sein, böser Stiefvater hin oder her. Dennoch konnte er jetzt nicht aufgeben; sonst war er buchstäblich für immer in diesem Wald verloren, der ihm ja schon seine Ankunft hier gehörig vermiest hatte. Also setzte er aus Unvermögen, sich etwas besseres zu überlegen, einfach einen Fuß vor den anderen, während er innerlich vor sich hin fluchte - sollte er die Party doch noch finden, würde er auf jeden Fall alle verfügbaren Alkoholvorräte plündern, so viel war klar. Auch wenn er genau genommen eigentlich genau das bekommen hatte, was er gewollt hatte: Ablenkung von … In diesem Moment spürte er, wie er mit etwas - jemandem - zusammenstieß und ein gellender Schrei entkam ihm, ehe er die besagte Person panisch von sich weg schubste. So in seinen Gedanken versunken, hatte er anscheinend wirklich überhört, dass jemand ihm entgegen gekommen war. Trotzdem war seine Reaktion ziemlich übertrieben ausgefallen, immerhin konnte es sich dabei nur um einen anderen Mitschüler handeln - schließlich sah Greg weder eine Axt, noch irgendeine andere Waffe, die dazu gedacht war, ihn brutal abzuschlachten. 
»Fuck, tut mir leid«, entschuldigte er sich also, während sein Herzschlag sich langsam wieder beruhigte und er in die Knie ging, um dem Geschädigten beim Aufstehen zu helfen. Aber statt dass die Person die ihr friedlich dargebotene Hand ergriff, starrte sie ihn nur an. Kühl und durchdringend. Gregory überkam ein Schauer als er feststellte, mit wem er da gerade zusammengestoßen war und augenblicklich entglitten ihm die Gesichtszüge. Das durfte nicht wahr sein. Er konnte doch nicht ernsthaft völlig allein mit Mycroft Holmes im Wald gelandet sein. 

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