10. Kapitel:
„Danke, dass du gekommen bist, ich brauche wirklich dringend deine Hilfe", sagte ich zu Garett und umarmte ihn fest. Er sah noch sehr müde aus. Kein Wunder es war ja auch erst sechs Uhr am Morgen und das auch noch an einem Samstag, wo er hätte ausschlafen können. Trotzdem war er für mich gekommen, um mir zur Seite zu stehen. „Ja, für dich krieche ich doch immer wieder gerne an einem Samstag um sechs Uhr morgens, wo es draußen noch praktisch dunkel ist aus meinem Bett, wo ich eigentlich noch hätte ausschlafen können", entgegnete er, aber schmunzelte dabei leicht. Es tat mir wirklich leid sein freies Wochenende zu ruinieren, aber ich brauchte ihn jetzt mehr denn je und ich wusste, dass er mir helfen konnte. „Ich mache dir schnell einen Kaffee", erwiderte ich und huschte auch schon zur Küchennische. „Das muss dann aber ein sehr starker Kaffee sein, damit ich aufnahmefähig bin. Was wolltest du denn mit mir so Dringendes besprechen? Wie kann ich dir helfen?" Während ich Garetts Kaffee machte, erzählte ich ihm von meinem Albträumen und auch von dem Streit mit Jordan. Es war an der Zeit, dass ich mich endlich den Menschen anvertraute, die ich liebte. Ich hatte schon viel zu lange nichts gesagt. Garett hörte mir aufmerksam zu und wirkte sofort wacher als vorhin.
„Also ganz ehrlich, ich kann Parrish verstehen, dass er angepisst ist. Wieso hast du ewig niemanden etwas davon gesagt? Ich mache mir vielleicht auch Sorgen um meine kleine Schwester und Parrish ist schließlich dein Verlobter", warf mir Garett etwas gereizt vor. Er hatte ja Recht mit seinen Vorwürfen und ich konnte auch nur allzu gut verstehen, dass auch er gereizt war, schließlich waren wir eine Familie. Ich wusste auch nicht, was in mich geraten war, dass ich kein Wort gesagt hatte. Aber ich wollte das unbedingt wieder geradebiegen. Deshalb machte ich gerade einen Plan, um Jordan zu zeigen, wie sehr ich ihn über alles in der Welt liebte. Und genau dafür brauchte ich auch Garetts Hilfe. „Ich wollte damit einfach alleine fertig werden und zuerst hatte ich die Träume auch nicht so ernst genommen. Heute waren meine Nerven einfach komplett blank. Ich wollte nie, dass es so endet, aber ich glaube, dass es genau das war, was der Hexenclan erreichen wollte. Sie wollen mich mit den Albträumen um den Verstand bringen. Aber das werde ich nicht zulassen. Ich werde dagegen ankämpfen, zusammen mit euch." Garett lächelte mich leicht an. „Da ist sie ja wieder, meine kleine Schwester, die Kämpferin. Wir werden bestimmt eine Lösung finden, da bin ich mir sicher." Garett trank einen großen Schluck Kaffee und ich nickte zuversichtlich. Endlich benahm ich mich wieder, wie ich selbst. „Jetzt muss ich erstmal das mit Jordan richten", ich strich über meinen wunderschönen Verlobungsring. „Und ich habe da auch schon eine Idee und genau dafür ich brauche ich deine Hilfe." Garett zog neugierig eine Braue nach oben. „Ok, ich bin ganz Ohr."
Ich wusste, dass Jordan am Nachmittag von seiner Schicht zurückkommen würde, weil er schließlich auch schon so früh heute gebraucht wurde. Also hatte ich nur bis dahin Zeit meine Idee umzusetzen. Ich wollte in einem selbstgeschriebenen Song Jordan erneut meine Liebe gestehen und Garett sollte mir am Laptop die Musik dafür mixen. Ich wusste, dass er so etwas gerne in seiner Freizeit machte. „Ein wirklich sehr kreativer Einfall, aber auch sehr kompliziert mit Zeitdruck auf dem Laptop auf die Schnelle hinzubekommen", sagte Garett und mixte fleißig weiter. Wir hatten inzwischen nur noch zwei Stunden, bis Jordan nach Hause kam. „Genau deshalb habe ich auch dich gefragt, weil ich weiß, dass du das hinkriegst", entgegnete ich und gab meinem Halbbruder einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich weiter ans Song schreiben setzte. „Du hast echt verdammtest Glück, dass ich sowas zufällig kann." Ich lachte leicht. „Ich weiß."
Es fiel mir nicht schwer für Jordan die richtigen Worte zu finden, aber sie in einem Song sinnvoll zu verknüpfen, war das Schwierige dabei. Aber für Jordan würde ich das schon hinkriegen. Später musste Garett auch noch früher weg als eigentlich geplant, weil er Scott helfen musste. Erneut gab es einen Angriff der Hexen und Scott konnte jeden Unterstützung dabei gebrauchen. Glücklicherweise stand bis dahin schon alles für meine Überraschung für Jordan. Ich sagte Garett, dass er aufpassen sollte und mir schreiben sollte, ob es allen gut ging und was passiert war. Er versprach mir sich bei mir zu melden und ging. Jetzt hieß es nur noch auf Jordan zu warten. Ich war heute sowieso in einem Kampf nicht einsatzfähig, also wollte ich wenigstens mit Jordan wieder alles richten. Ich zog mein dunkelrotes Kleid an, weil ich ganz genau wusste, wie sehr Jordan, das an mir gefiel. Alles sollte für ihn einfach perfekt sein und dann hörte ich auch schon, wie die Tür aufgesperrt wurde und ich wurde immer nervöser.
Ich kam Jordan entgegen und er blickte mich ganz irritiert an. Ich holte tief Luft, bevor er etwas sagen konnte. „Bitte sag jetzt nichts. Ich habe das schon den ganzen Tag für dich vorbereitet. Hör mir einfach nur zu und wenn du willst, kannst du mich danach anbrüllen oder zurechtweisen, wenn du das möchtest." Jordan verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich kritisch. Trotzdem konnte ich auch in seinen Augen erkennen, dass ihm gefiel, was er da sah. Ich startete am Laptop die Musik, die mir Garett gemixt hatte und begann auch schon meinen Song für Jordan zu singen. Ich hatte schon immer für mein Leben gerne gesungen und deshalb legte ich all meine Gefühle in das Lied für Jordan, um ihm zu zeigen, wie viel er mir bedeutete und wie schlecht es mir dabei ging, ihn so verletzt zu haben. Er sollte wissen, wie sehr ich ihn liebte und auch vertraute. Ich vertraute ihm mehr als jedem anderen. Jordan lauschte aufmerksam meinem Song und verzog dabei keine Miene. Als der Song zum Ende hin ging, lächelte Jordan leicht, ging auf mich zu und küsste mich, bevor ich zu überhaupt zu Ende gesungen hatte. „Es tut mir wirklich leid Jordan. Ich wollte dich nicht verletzen", entschuldigte ich mich nochmal aufrichtig und sah ihm tief in seine grünen Augen. Zärtlich strich er mir über die Wange. „Jetzt kriegen wir dich erstmal wieder hin, ok", flüsterte er, bevor wir uns erneut küssten. Während wir uns weiter küssten, öffnete ich die Knöpfe seiner Deputyuniform. Jordans Hände wanderten an meinen Rücken und er zog meinen Reißverschluss vom Kleid hinunter. Ich streifte mein Kleid ab und stieg aus ihm heraus. Jordan lächelte mich liebevoll an. „Wieso kann ich dir nie lange böse sein?" Er lehnte sich zu mir vor und küsste meinen Hals. Ich zuckte unschuldig mit den Schultern. „Mir geht es bei dir nicht anders. Deswegen sind wir auch perfekt füreinander." Jordan strahlte mich an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich liebe dich so sehr!", sagte Jordan und küsste mich wieder leidenschaftlich.
In der Nacht schreckte ich wieder schreiend durch einen Albtraum hoch. Sofort war Jordan zur Stelle und versuchte alles, um mich wieder zu beruhigen. Ich hechelte nach Luft und mein Herz schlug mir bis zum Hals. „Alles in Ordnung Sam, es war nur ein Traum. Du bist hier bei mir. Ich werde dich beschützen", beruhigte er mich und merkte, wie ich wieder normal zu atmen begann. Gemeinsam legten wir uns wieder hin und ich schmiegte mich ganz fest an Jordan, der mir liebevoll über den Rücken strich. Mir war sogar ein wenig übel. Wahrscheinlich lag das an dem Stress durch die Albträume, aber ich wusste gar nicht, dass Werwölfen übel werden konnte. Scheinbar war aber alles möglich. Das erfuhr ich immer wieder auf schmerzliche Weise.
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