Kapitel 40 Wieso ich lieber hätte springen sollen!
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir endlich den Laden.
Er war relativ klein, aber sah dafür gar nicht mal so schlecht aus.
Das Waffenlogo auf dem Schild an der Tür änderte ständig seine Form, mal war es eine Keule, mal ein Schwert, aber auch mal ein Gewehr. Goldene Farben schmückten ihn.
Wir traten ein. Eine Glocke ertönte.
Ein Mann kam zwischen den Regalen hervor. Er kam mir irgendwie bekannt vor. Dann wurde es mir klar!
"Joseph McAllen?", rief ich überrascht.
"Nein! Das ist mein Bruder!", sagte er mit einem stark englischem Akzent.
"Und wie heißt du?", fragte ich nach.
"Henry McAllen!", antworte er.
"Was für ein Zufall!", erwiderte ich grinsend.
"Das stimmt wohl. Ich habe letztens herausgefunden, das die Trolle sehr interessiert an Waffen sind. Da gibt es wohl keine bessere Möglichkeit, als einen Waffenladen in einer Hauptstadt der Trolle zu eröffnen.", antwortete er.
"Wohl war!", wandte der Jäger ein.
"Good! Wie kann ich euch helfen?", fragte er uns.
"Unser Freund hier braucht eine neue Waffe!", erwiderte ich.
"Am besten etwas, wie eine Kette!", warf der Jäger ein.
"Ah ich verstehe!", sagte Henry und zwinkerte ihm zu.
"Folgt mir bitte.", rief er und verschwand zwischen den Regalen.
Wir folgten ihm.
"Wo ist sie nur?", murmelte er.
"Ah da!", sagte er und zog eine Kette mit einer kleinen Klinge am Ende aus den Regalen hervor.
Er reichte sie dem Jäger.
Dieser nahm sie entgegen und ließ sie durch die Finger gleiten.
"Die ist gut! Ausbalanciert, gefährlich und nahezu perfekt.", flüsterte der Jäger.
"So ist es, mein Freund!", antwortete Henry und nickte zustimmend.
"Das wären 1000 Magos!", sagte er ernst.
Nur so am Rande, Magos sind die Währung der magischen Welt.
1000 Magos entsprechen ungefähr 200 Euro.
Also war die Kette ziemlich teuer.
Ich hustete.
"Nun gut! Also zuerst sind wir Mystery Hunter im Auftrag und zweitens sind wir in Sifs Gunsten hier!", erwiderte der Jäger.
"Ach das ändert alles!", sagte Henry und verdrehte die Augen.
"Das war Sarkasmus oder?", seufzte ich.
Er nickte.
"Das mit den Mystery Hunter wird nichts ändern .Wenn ihr aber wirklich in Sifs Gunsten steht, dann beweist es!", verkündete er.
Ich zog meine Zimmerkarte hervor.
Henry riss überrascht die Augen auf.
"In Ordnung, bedient euch!", knurrte er und lief davon.
Die Kette wickelte sich um den Körper des Jäger, wie eine Schlange.
"Ist es ok, wenn wir uns noch ein wenig umsehen?", fragte ich den Jäger.
"Natürlich! Ich warte vorne auf euch!", antwortete er und lief zum Eingang des Ladens.
Baros erblickte ein Schild mit einer Sonne.
"Lichtwaffen! Bin weg!", schrie er und verschwand.
Ich lief einfach durch die Gegend, ohne ein bestimmtes Ziel.
Irgendwann fand ich mich in einem Bereich mit Amuletten und Ringen wieder.
Einer der Ringe zog mich wie magisch an, er hatte die Form eines Wolfskopfes mit roten Augen.
"Ah ein guter Geschmack, mein Freund!", sagte Henry, der an einem Regal lehnte.
"Was ist das für ein Ring?", flüsterte ich wie in Trance.
"Dieser Ring wurde von Halbwerwölfen geschaffen, er sollte ihre Kräfte für einen geringen Zeitraum verstärken, falls sie ihre Fähigkeiten noch nicht entfesselt hatten!", erklärte er mir.
"Einen geringen Zeitraum?", hakte ich verwirrt nach.
"Den Informationen nach, ca.eine halbe Stunde, aber der Ring muss bei Vollmond wieder aufgeladen werden.", erklärte er.
"Wieso erzählst du mir das?", fragte ich ihn.
Er senkte den Kopf.
"Nimm ihn! Es gab seit Jahrhunderten keine Halbwerwölfe mehr. Du wirst ihn auf jeden Fall im Kampf gegen Darunos brauchen! Räche deine Zentrale und deine Brüder!", sagte er entschlossen und reichte mir den Ring.
Ich sah nur verblüfft drein.
Aber er hatte recht! Die Werwölfe, die ihr Leben für unsere Zentrale gaben, waren wirklich so etwas wie meine Brüder. Naja eher Halbbrüder, oder so.
Ich steckte den Ring an. Gewaltige Kraft fuhr durch meinen Körper.
Der Wolf in mir war erwacht!
Auch wenn der Ring nicht aktiv war schien er trotzdem meine verborgenen Kräfte zu aktivieren.
Mein Geruchssinn wurde viel stärker, was in einer Trollstadt ganz ehrlich gesagt nicht gerade hilfreich ist.
Ich hörte jedes Geräusch viel stärker.
Das Klappern der neuen Kette von unserm "Freund" dem Jäger, konnte ich von Ende des Ladens hören.
"Wow!", keuchte ich überrascht.
"Oh das hab ich vergessen zu sagen! Der Ring ist ja zwar noch nicht aktiv, aber trotzdem reicht seine Magie aus, um deine Wolfskräfte zu wecken. Du kannst dich zwar noch nicht verwandeln, aber zumindest deine Sinne sollten geschärft sein, wie du garantiert bemerkt hast.", erklärte er und musterte mich.
Sagte ich doch!
"Hab ich gemerkt!", keuchte ich.
Es war überwältigend!
"Keine Sorge, du wirst dich daran gewöhnen!", sagte er und klopfte mir auf die Schulter.
"Woher weißt du eigentlich so viel über Werwölfe?", fragte ich ihn.
"Ah, das! Mein Bruder hat sich eher auf die Magiepunkte konzentriert, während es mich nach Wissen über magische Wesen dürstete.", erzählte er.
"Was kannst du mir über Dämonen sagen!", sagte ich neugierig.
"Dämonen, Schattenseelen sie existieren erst seitdem Darunos eingesperrt wurde, vorher waren sie normale Geister. Dämonen werden von Darunos als Boten, Jäger ...!", sagte er und stockte.
Jetzt hatte er es bemerkt.
"Dein Freund da vorne ist ein Jäger!", zischte er überrascht.
Ich nickte ihm zu.
"Wir haben eine Vereinbarung getroffen! Er hilft uns Darunos zu besiegen.", antwortete ich daraufhin.
"Aber wie hat er...?", grübelte er nach und runzelte die Stirn.
"Er ist ein Formwandler!", seufzte er.
"Du hast es erfasst!", stimmte ich ihm zu.
"Unglaublich!", keuchte er.
Baros kam angelaufen, während zwei metallische golden leuchtende Scheiben hinter ihm herabschwebten.
Henry hatte Mühe seine Kinnlade wieder vom Boden aufzuheben.
"Ein Halbwerwolf, ein Jäger und ein ...ein ...", flüsterte er stotternd.
"Lichtgeist!", beendete Baros seinen Satz.
"Das ist mit Abstand das merkwürdigste Team, das ich jemals gesehen habe!", erwiderte Henry.
"Da hast du wohl Recht!", sagte ich.
Wir verabschiedeten uns von Henry McAllen und liefen auf die Straßen der Trollstadt zurück.
Der Jäger musterte mich.
"Irgendetwas ist anders an dir!", stellte er fest.
Ich zeigt ihm den Ring.
Seine Augenbrauen verschwanden quasi unter seine Haaren.
"Ein Wolfsring!", murmelte er.
Auch Baros Aufmerksamkeit war nun geweckt.
"Oh, den müssen wir ausprobieren jetzt!", sagte er nervös.
"Er braucht Mondlicht, um sich wieder aufzuladen, deswegen sollte ich das lieber lassen!", murmelte ich.
"Ach egal!", rief ich schlussendlich und aktivierte den Ring.
Ich atmete tief ein.
Es war unglaublich, wunderbar, atemberaubend! Ich kann es gar nicht beschreiben, so cool wie es war!
Mit einem Satz sprang ich auf eines der Dächer.
Der Jäger und Baros kamen mir hinterher.
Wir sprangen von Dach zu Dach.
Mal war ich ein Mensch, mal ein Wolf.
Ich erblickte unser Hotel und sah mich nach meinen Begleitern um.
Sie grinsten mich beide an. Sie wussten, was ich vor hatte!
Mit einem gewaltigem Satz sprang ich ab und flog mehrere Meter in Richtung des Turmes.
Irgendwie schaffte ich es die Spitzte zu erreichen.
"Nicht schlecht für den Anfang Wolf!", lobte mich der Jäger.
Er hatte seine natürliche Gestalt angenommen.
Ich berührte den Ring erneut. Meine Kraft verschwand.
Ich sah auf den Ring.
Ein kleiner Teil der Magie des Ringes war bereits verbraucht.
Es war ca. ein Viertel der gesamten Magie.
Ich sah auf meine Uhr.
Es war bereits Mittags!
Wir waren ganze zwei Stunden unterwegs gewesen, auch wenn es uns nicht so vorkam.
"Wie kommen wir jetzt wieder runter!", hakte ich nervös nach und sah nach unten.
"So!", rief der Jäger und sprang.
Seine Kette zischte an mir vorbei und bohrte sich in den Zement des Turmes.
Sie verlängerte sich um jeden Meter, den er fiel.
"Weiß er, das es einen Aufzug gibt?", sagte ich und sah in Richtung des Aufzuges .
"Anscheinend nicht!", antwortete Baros.
"Ach egal!", knurrte er schlussendlich und sprang auch.
Seine goldnen Flügel tauchten auf und er flog langsam in Richtung Boden.
Ich hatte keine Lust ein Chris förmiges Loch auf dem Asphalt zu hinterlassen, also benutzte ich den Aufzug um nach unten zu kommen. Was wahrscheinlich ein Fehler war. Die Aufzugmusik war sicherlich genauso schrecklich, wie der andere weg nach unten. Da wäre der freie Fall wohl harmloser gewesen, ich hätte wohl doch lieber springen sollen!
Unten angekommen warteten der Jäger und Baros bereits auf mich.
"Ach auch schon da!", lachte der Jäger.
"Sorry, aber ich bin noch nicht tot und habe es auch noch nicht vor zu seien!", erwiderte ich.
"Gut gekontert!", sagte Baros.
Ich verbeugte mich übertriebener Weise.
Rubia, Andrea und Erika kamen angerannt.
"Ich hab es mir doch gedacht! Ihr seid nämlich die einzigen in dieser Stadt, die verrückt genug sind, einen Turm hinauf und auch wieder hinunter zu springen!", rief Rubia.
"Rauf? Ja! Runter? Nur die beiden Verrückten!", lachte ich und zeigte auf Baros und den Jäger
Erst dann fiel mir auf, das Rubia, Andrea und Erika mit einen Haufen Einkaufstüten bepackt waren.
Sie hatten ihre Zeit für eine Shoppingtour benutzt!
"Äh? Wer soll das denn alles tragen? Ich denke nicht, das ihr das alles beim Tempel der Nacht braucht!", warf ich ein.
"Schnauf schafft das schon!", antworte Andrea.
Schnauf kam schnaufend angelaufen.
Er nahm einfach die Taschen, packte sie in einen kleine Wagen und brachte sie zu den Tunneln.
"Ihr könnt aufbrechen!", rief Sif.
"Ihr seid bereits fertig!", sagte ich überrascht.
"Ja! Der Schaden war doch geringer, als wir vorhin noch dachten.", erklärte er.
"Bist du sicher, das du uns nicht helfen willst?", fragte ich ihn.
Sif schüttelte den Kopf.
"Wir bleiben auf jeden Fall neutral!", verkündete er.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Wie du meinst. Bis dann!", verabschiedete ich mich.
"Bis dann!", murmelte er und verschwand.
"Er ist wirklich merkwürdig!", seufzte Rubia.
"Da stimm ich dir zu!", erwiderte ich.
"Wie lange haben wir noch?", fragte ich mit Blick auf den Jäger.
Er hob die Hand mit dem Timer.
"2 Tage 11 Stunden 40 Minuten.", waren zu lesen.
"Das wird viel zu knapp!", zischte ich.
"Holen wir uns einfach das Buch und dann weg da!", knurrte Rubia.
Wenige Minuten später standen wir zusammen an den Tunneln.
"Nun! Der Tunneltransport schießt jemanden durch Raum und Zeit, also solltet ihr euch nicht zu viel bewegen. Ich weiß leider nicht wo ihr genau herauskommen werdet, aber ihr werdet garantiert in der Nähe des Tempels sein!", wies uns Sach ein.
"Wenn ihr bereit seid, dann geht einfach rein! Viel Glück Mystery Hunter!", sagte er und verschwand.
"Los geht es!", flüsterte ich und ging mit meinen Freunden in den Tunnel.
Super, das ihr wieder da seid. Ich wollte das Chris auf jeden Fall schon mal ein wenig den Werwolf raushängen lässt, also habe ich den Ring erschaffen.
Was haltet ihr von dem Kapitel?
Zudem würde ich mich gerne noch für die 932 Reads bei euch bedanken. Vielen, vielen, vielen ... Dank!😍🤗😄
Bis dann, euer mysticscience.
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