2.3.1 Zwerge
Als Zwergstern werden im allgemeinen die Hauptreihensterne bezeichnet, die wir uns ja schon im vorigen Kapitel angeschaut haben. Es gibt aber auch Sterne, die als Zwerg beizechnet werden, aber keine Hauptreihensterne sind. Mal ganz abgesehen von den weißen Zwergen meine ich hierbei die braunen Zwerge.
Braune Zwerge:
z.B.: Luhman 16 A & B; 6,6 Lichtjahre entfernt
Oftmals werden sie als Mittelding zwischen Planet und Stern bezeichnet – Braune Zwerge. Tatsächlich lassen sich diese Himmelskörper weder der einen noch der anderen Seite eindeutig zuordnen.
Ein Stern wird dadurch ausgezeichnet, dass er Kernfusion betreibt. Die daraus entstehende Energie lässt sie hell erstrahlen. Aber ein brauner Zwerg verfügt nicht über genug Masse zum Fusionieren, obwohl er wesentlich massereicher als ein Planet wie Jupiter ist.
Sobald ein Objekt bei seiner Entstehung mehr als 13 Jupitermassen ansammelt, kann es Deuterium, eine Art von Wasserstoff, fusionieren. Ab 75 Jupitermassen beginnt die echte Kernfusion. Ein brauner Zwerg hat also zwischen 13 und 75 Jupitermassen. Braune Zwerge sind nicht viel größer als der Jupiter, aber deutlich dichter. Die meisten braunen Zwerge leuchten nur schwach oder gar nicht im sichtbaren Spektrum, dafür sind sie zu kalt. Schon am Ende ihrer Entstehungsphase beginnen sie, abzukühlen. Würde man diese Sterne sehen können, würden sie wegen bestimmten Molekülen in ihrer Atmosphäre wahrscheinlich lila wirken.
„Braune Zwerge betreiben im Gegensatz zu Sternen keine oder kaum Wasserstofffusion im Inneren und deshalb fehlt ihnen eine entscheidende innere Energiequelle. Daher können Braune Zwerge die Strahlungsverluste an der Oberfläche nicht kompensieren und kühlen letztlich den ganzen Rest ihres Lebens aus.", so Wissenschaftlerin Viki Joergens.
Rote Zwerge:
z.B.: Proxima Centauri
Im Hertzsprung- Russel- Diagramm finden wir sie in der Spektralklasse M, weshalb Rote Zwerge häufig auch als M- Zwerge bezeichnet werden. Rote Zwerge sind "echte" Sterne, weil sie in der Lage sind, Wasserstoff zu Helium zu fusionieren, jedoch tuen sie das konvektiv. Das bedeutet, dass sie Wasserstoff und Helium ständig durchmischen. Deshalb dauert es bei einem roten Zwerg auch sehr lange, bis ihr Brennstoff aufgebraucht ist.
Mit einer Masse, die zwischen 8% und 57% der Sonnenmasse beträgt, produzieren sie in ihrem Innern einen genügendhohen Druck und damit verbunden eine Mindesttemperatur von etwa 3 Tausend Kelvin.
Rote Zwerge können mehrere 10 Milliarden Jahre oder sogar bis zu Billionen Jahren gleichmäßig Wärme abstrahlen, bis sie irgendwann als weiße Zwerge enden. Deshalb sind im Grunde alle roten Zwerge noch Babys, denn das Universum ist noch nicht alt genug, damit rote Zwerge schon ein fortgeschrittenes Stadium hätten erreichen können.
Mindestens 70% aller Sterne sind rote Zwerge. Also verdammt viele! Sie sind die kleinsten Sterne, die es gibt. Man kann sie nicht mit bloßem Auge erkennen, da sie ziemlich schwach leuchten. Sogar mit moderner Technologie können wir rote Zwerge nur in unserer Nachbarschaft beobachten. Von den 30 sonnennächsten Sternen sind etwa 20 rote Zwerge.
Der letzte Stern im Universum wird wahrscheinlich ein roter Zwerg sein. Dennoch werden diese Sterne für das Überleben der Menschen wahrscheinlich eine große Rolle spielen. Da es in der Milchstraße sehr viele rote Zwerge gibt, ist die Chance sehr hoch, dass viele dieser Sterne einen potenziell bewohnbaren Planeten beherbergen. Etwa 5% der roten Zwerge in der Milchstraße könnten bewohnbare Planeten haben. Insgesamt beherbergen rote Zwerge geschätzte 60 Milliarden potenziell bewohnbare Planeten, und das nur in unserer Galaxie!
Weil rote Zwerge aber nicht besonders heiß sind, müsste der Planet schon ziemlich nah an ihm dran sein. Dabei könnte aber das Problem entstehen, dass er eine gebundene Rotation hat. Somit wäre die eine Seite des Planeten immer brennheiß, während die andere gefroren ist.
Außerdem könnte es sein, das auf dem roten Zwerg viele Sternflecken auftreten, die seine Leuchtkraft verringern. Oder es könnten Sonnenstürme auftreten, die die Helligkeit der Sterne dagegen wieder ungefähr verdoppeln. Das macht es auf dem dazugehörigen Planeten nicht gerade lebenswert.
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