Namjin-Special pt.2
Namjoon POV
~
„Ich bin zurück!"
Als ich Seokjins Stimme vernahm, entspannte ich mich ein wenig. Sie klang wie immer - sanft und voller Wärme. Jimin und Jungkook liefen in den Flur, um ihn zu begrüßen, noch immer alberten sie dabei herum.
„Hyung! Da bist Du ja! Beeil Dich, wir wollen wieder Essen bestellen! Was willst Du lieber, Pizza oder Nudeln?", rief Taehyung ihm vom Wohnzimmer aus zu.
Yoongi warf mir einen ermutigenden Blick zu, dann erhob er sich und raunte mir im Weggehen ein „Sprecht darüber!" zu. Ich blieb stumm und blickte in Richtung Flur.
„Jungs, vielleicht lasst ihr mich erstmal richtig ankommen.", lachte Jin, ehe er im Türrahmen erschien. Sofort suchten seine Augen die meinen. Er sah perfekt aus, wie immer. Sein Lächeln ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch umherflattern, und obwohl wir schon länger ein Paar waren, schaffte es dieses Lächeln immer wieder, dass eine leichte Röte auf meinen Wangen erschien.
Im Bruchteil einer Sekunde erwiderte Jin meinen Blick, dann kam er schnurstracks auf mich zu. Ehe ich überhaupt reagieren konnte, fand ich mich in einer Umarmung wieder. Sofort schloss ich die Augen und atmete den Geruch von Seokjin ein. So vertraut...
„Ich habe Dich vorhin vermisst, Joonie." Als er seinen Kosenamen für mich aussprach, spürte ich, dass ich mich noch ein wenig mehr entspannte. „Wo warst Du denn? Ist alles in Ordnung?", fragte er dann, mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme. Er löste sich von mir und sah mich aus großen Augen an. Auch darin konnte ich sehen, dass er besorgt war.
Er hat sich Sorgen gemacht, weil Du einfach abgehauen bist.
Plötzlich kam ich mir richtig blöd vor. Wie konnte ich nur denken, dass Seokjin etwas vor mir zu verheimlichen hatte? So ehrlich, wie er mich jetzt gerade anschaute... Wieso war ich nicht einfach zu den beiden gegangen, Seokjin hätte mir doch dann gesagt, wer das ist...
Da ich noch immer nicht geantwortet hatte, sagte Seokjin, nun deutlich eindringlicher, „Namjoon! Ist alles okay?"
„Können wir... Können wir kurz zu Dir ins Zimmer gehen und reden?", bat ich nuschelnd.
Er sah mich erschrocken an, nickte aber. Wortlos ließ er nun vollends von mir ab und wandte sich um. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihm.
„Hey, wo wollt ihr denn hin?", fragte Tae. „Wir wollen doch endlich Essen bestellen!"
„Lasst die beiden kurz in Ruhe, ja?" Plötzlich tauchte Yoongi wieder im Türrahmen auf. Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu, den er mit einem unmerklichen Nicken quittierte.
„Aber-"
„Bestell einfach beides, okay?!" Yoongis Stimme nahm einen ernsten Ton an und dies machte Tae unmissverständlich klar, dass er keine Widerrede duldete.
Bevor wir das Wohnzimmer verließen, hörte ich noch, wie Tae noch etwas grummelte.
Im Zimmer von Seokjin angekommen, setzte ich mich zögernd auf sein Bett, während er seine Tasche neben seinem Tisch abstellte und es mir dann gleichtat.
„Namjoon, bitte, was ist los? Hab ich was falsch gemacht?" Seine Stimme war um einiges höher als üblich, ebenfalls ein Zeichen von Besorgnis.
Konnte es eigentlich noch schlimmer werden...?
„Seokjin, es tut mir leid, ich war ein Idiot..."
„Wieso, was ist denn?"
Gequält sah ich ihn an. Es widerstrebte mir, ihm zu sagen, dass ich für einen kurzen Moment geglaubt hatte, er hätte Geheimnisse vor mir. Als würde ich ihm nicht genug vertrauen... hoffentlich verzieh' er mir diesen dummen Fehler.
„Namjoon!" Seokjin ergriff meine Hände. „Was ist los?"
„Der Grund, warum ich heute nicht beim Mittagessen war, ist... weil ich- ... ich habe Dich gesehen, Dich und den Typen- und wie ihr euch umarmt habt... und es tut mir leid, aber ich-". Ich brach ab. Mein Gestotter war furchtbar und überhaupt... was würde er jetzt von mir denken?
Eine Weile lang sagte Seokjin nichts, und mich verließ der Mut.
„Du bist nicht zum Mittagessen gekommen, weil Du gesehen hast, dass mich ein Typ umarmt hat? Ein alter Bekannter? Du bist wieder gegangen, statt Dich zu fragen, wer das ist?"
Aus seinem Mund klang diese Feststellung noch viel schlimmer als ohnehin schon. Er starrte mich nachdenklich an.
„Ja... Jin, es tut mir leid, ihr saht so innig miteinander aus, und ehe mein Kopf überhaupt weiter nachdenken konnte, hatte ich mich schon umgedreht gehabt... und... naja, bin wieder rausgelaufen."
„Du hast ihn nicht erkannt?"
Verwirrt sah ich ihn an. „Nein, wer war es denn? Jemand den ich kenne?" Aber wie...?
„Du hast vorhin mich und Se-Joon gesehen. Du kennst Se-Joon doch noch?"
Se-Joon?
In meinem Kopf ratterte es. Se-Joon ist ein entfernter älterer Cousin von ihm, der schon oft bei sämtlichen familiären Treffen mit dabei gewesen war. Da ich Seokjin auch oft zu solchen Familien-Zusammenkünften begleitet hatte, kannte ich ihn mindestens ebenso gut. Allerdings war Se-Joon vor einigen Jahren weggezogen, um in Amerika zu studieren. Mittlerweile arbeitete er neben dem Studium auch in einer Agentur, die Model- und Werbeaufträge managt. Er war derjenige gewesen, der Seokjin seinen ersten Modelauftrag zu Anfang unseres Studiums verschafft hat. Bei Feierlichkeiten in den letzten Jahren, wie Geburtstage oder Weihnachten, war er nicht dabei gewesen, jedoch hatten wir an diesen Tagen mit ihm telefoniert. Umso überraschter war ich, dass nun wieder im Land war.
„Du meinst... es war..."
Seokjin nickte bestätigend.
„Ich wusste gar nicht, dass er wieder zurück aus Amerika ist."
„Ehrlich gesagt, wusste ich das bis heute auch nicht, aber seine Agentur ist kurzfristig hier in Seoul auf Dienstreise. Ich war genauso perplex. Er hat sich wirklich verändert."
Da ich nicht so recht wusste, wie ich auf diese Information reagieren sollte, schaute ich Seokjin nur still an. Gleichzeitig hatte ich immer noch dieses furchtbare Gefühl im Bauch, dass ich durch mein kopfloses Verhalten voreilige Schlüsse gezogen hatte, die völlig daneben lagen.
„Das... tut mir leid, Jin... wirklich. Ich habe Se-Joon nicht erkannt und dachte, es sei jemand anderes, den ich nicht kenne." Beschämt wandte ich den Blick ab.
„Namjoon, sieh mich an."
Vorsichtig drehte ich mich wieder zu ihm. Seine Augen trugen einen verletzten Ausdruck.
„Zuerst war ich besorgt, als Du nicht zum Mittagessen aufgetaucht bist, aber ich dachte mir, dass Dir vielleicht etwas Wichtiges dazwischen gekommen ist, und deswegen habe ich es auch nicht weiter hinterfragt... Du hast auch nicht geschrieben, aber eine gewisse Unruhe hatte ich dann doch-"
„Jin, wirklich... es tut mir leid.", hauchte ich. Er schüttelte leicht den Kopf und fuhr fort.
„Ich konnte es kaum abwarten, dass mein Treffen mit der Arbeitsgruppe endlich vorbei war, damit ich nach Hause konnte. Und als Du dann gefragt hast, ob wir reden können, habe ich irgendwas Schlimmes erwartet... ich weiß nicht, was, aber nicht... dass Du Se-Joon nicht erkannt hast, und dachtest, ich würde jemand hinter Deinem Rücken treffen..." , er holte Luft, „Vertraust Du mir nicht?"
In seinem Blick lag ein schmerzvoller Ausdruck, als er diese Frage stellte.
Entsetzt sah ich ihn an.
„Doch, Jin, natürlich, aber ich-"
„Warum bist Du dann nicht zu uns, oder besser gesagt, zu mir gekommen, als Du in der Mensa warst?"
„Wirklich, ich weiß es nicht, ich habe euch zusammen gesehen, und ihr... wirktet so vertraut, und ich weiß, es klingt blöd, aber ich kam mir völlig fehl am Platz vor, deswegen habe ich kehrtgemacht."
Seokjin sah mich wortlos an, es schien Minute um Minute zu vergehen... dann-
„Namjoon, liebst Du mich?"
Ich nickte heftig, „Ja."
„Und siehst Du das hier?" Er hielt mir seine Hand mit dem schmalen silbernen Verlobungsring an seinem Finger vor mein Gesicht.
„Ja, ich-"
Er unterbrach mich.
„Dann hör mir zu, Kim Namjoon. Wenn Du Dir jemals wieder unsicher bist, oder Du Antworten möchtest, dann frag mich, und lauf nicht weg. Ich liebe Dich auch, Namjoon, mehr als alles andere auf der Welt, und niemals, nie im Leben würde ich hinter Deinem Rücken oder ohne Dein Wissen etwas mit jemanden unternehmen, den Du nicht kennst, oder den ich Dir nicht vorgestellt habe. Ich habe mir Sorgen gemacht, Namjoon, und obwohl Du nur eine Mittagspause lang nicht bei mir warst, habe ich Dich vermisst. Ich wollte nichts sehnlicher, als zu Dir nach Hause und Dich zu umarmen. Bitte, Namjoon, zweifle nie wieder an Dir selbst, denn Du bist der beste Mensch, den ich mein nennen darf. Ich liebe Dich, Namjoon, und zwar nur Dich!"
Während er seine Worte sprach, war seine Stimme immer eindringlicher geworden und in meinen Augen hatten sich Tränen gebildet.
Unfähig, mehr zu heraus zubekommen, sagte ich mit leicht erstickter Stimme: „Ich liebe Dich, Seokjin."
Statt einer Antwort legte Seokjin seine Lippen auf meine und küsste mich.
...
Und dieser Kuss war so gefühlvoll und so voller Liebe, dass ich hoffte, er würde niemals enden.
...
Allerdings machte uns Taehyungs Stimme einen Strich durch die Rechnung.
„Kommt ihr runter? Das Essen ist gleich da!"
Manche Dinge ändern sich nie.
Mit einem Schmunzeln löste Seokjin unseren Kuss und sagte: „Komm, lass uns zusammen mit den anderen essen und danach machen wir da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben."
Bei dem warmen Lächeln von Seokjin, grinste ich ebenfalls und antwortete: „Klingt nach einer guten Idee."
~
Sooo, da bin ich wieder. Wie gesagt, es ist nichts wirklich Weltbewegendes, aber ich wollte mit diesem Special noch einmal deutlich machen, wie sehr die beiden sich lieben... :D Haaah, ich bin so eine große Namjin-Shipperin, und wahrscheinlich nicht die Einzige <3
Vielen Dank an diejenigen, die meine beiden Storys fleißig lesen, und auch immer so lieb kommentieren. Das gilt sowohl für diese kleine Geschichte hier, als auch für meine Jikook-Story. Mein Kopf ist voller Ideen und Gedanken, leider schaffe ich es aufgrund der Arbeit nicht immer, so zu schreiben, wie ich es mir wünsche. (Ich hoffe, es nervt nicht, da ich das gefühlt schonmal 10x erwähnt habe). Das Schreiben erfordert ja nun doch einiges an Konzentration, abends ist diese dann aber schon ziemlich runter.
Aber ich schreibe natürlich weiterhin (nächste Jikook-Idee ist auch schon in den Startlöchern und auch ein Taegi-Kapitel möchte ich nicht außer Acht lassen).
So, und nun Ende meines geschriebenen Monologs!
Ich wünsche Euch später eine gute Nacht und süße Träume :D
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