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Kapitel 62

Hey Leute!


Ich hab endlich das nächste Kapitel fertiggeschrieben.

Diesmal auch ohne fiese Cliffhanger...

Viel Spaß beim Lesen!


Mary


-----Ѻ-----



Claire POV:


Layla verließ den Raum und Claire stand unschlüssig neben dem (zugegeben sehr gutaussehenden und erstaunlich altmodischen) fremden Typen namens Jefferson. Ihr Handrücken kribbelte noch immer ein wenig, wo er die Haut geküsst hatte (ganz ehrlich, wer tat sowas überhaupt noch heutzutage?).


„So... Sie wissen also auch von dem Fluch.", versuchte die Blonde, ein Gespräch in Gang zu bringen. Jefferson sah sie an. „Ja, ich weiß davon. Schließlich lebe ich schon seit 28 Jahren in dieser Stadt." Ups, das war wohl ein wunder Punkt... „Oh, das... Entschuldigen Sie. Layla ist ein ungünstiger Fixpunkt für Erwartungen in dieser Stadt, aber ich hatte sonst keinen anderen." Der Mann entspannte seine Haltung minimal. „Ja, Layla Manzana ist eine seltsame Person."


Claire schnaubte. „Das können Sie laut sagen..." Jefferson lächelte leicht. „Und, wie sind Sie mit Layla in Bekanntschaft gekommen, wenn ich fragen darf?" Uh, Bekanntschaft. Der Kerl war wirklich sprachgewandt! „Durch Zufall, zuerst. Dann haben wir uns angefreundet und jetzt sind wir Mitbewohner... Ganz ehrlich, manchmal habe ich keine Ahnung, wieso wir Freunde sind, sie schleppt mich ständig in irgendwelche Schlamassel."


„Ach?", fragte Jefferson. Es klang ehrlich interessiert. Claire verdrehte die Augen. „Einbruch, Diebstahl und heute hat sie mich hierher geschleift, um Kerzen zu verkaufen, während sie weggegangen ist um wer weiß was zu planen!"


„Ich habe nicht geplant, ich habe den vorgesehenen Ablauf der Dinge korrigiert, die mir nicht so gefallen haben, wie sie vorher waren." Layla stand in der Tür, Henry hinter ihr. „Und das mit dem Einbruch war doch schon ewig her. Außerdem haben wir nicht wirklich was gestohlen, mehr geborgt..."


Claire runzelte die Stirn. Ewig her? Ihrer Meinung nach waren sie erst am Tag zuvor in das Haus der Nolan's eingebrochen um irgendwas zu stehlen. Dann machte es Klick bei Layla. „Ach, du meinst den Einbruch! Oh, ja, das war vielleicht nicht ganz so ewig her..." Die Braunhaarige fuhr sich nervös durchs Haar und zuckte mit den Schultern. „Nja. Nobody's perfect, richtig?"


„Meine Mom wurde wegen Diebstahl ins Gefängnis gesteckt.", meinte Henry mit gerunzelter Stirn. Claire musste sich auf die Lippe beißen, um nicht bei Laylas Gesichtsausdruck zu lachen. „Uh... das... ich hab nicht vor, mich erwischen zu lassen? Und ganz ehrlich, ich habe vor, keine weiteren... ich werde nicht nochmal... ich bringe das gestohlene Zeug zurück... Wie gesagt, ist eh nur geliehen..."


Nun konnte Claire nicht mehr an sich halten. Auch Jefferson neben ihr schmunzelte leicht. „Sei einfach vorsichtig, ja? Meine Mom ist Sheriff, sie kann dich nicht einfach so laufen lassen, wenn sie dich erwischt...", sagte Henry. Layla nickte, dann grinste sie. „Zur Not kann ich Gold anfragen, oder ich frage deine andere Mom um Hilfe. Sie scheint mich zu mögen."


Jefferson machte ein Geräusch, irgendwo zwischen Schock und Horror. Ganz ehrlich, Claire konnte ihn verstehen. Nach allem, was ihre Freundin ihr über die Bürgermeisterin/Böse Königin erzählt hatte, nach all den Warnungen, dass sie sich von ihr fernhalten sollte, konnte die Blond echt nicht verstehen, wieso Layla sich gerade mit Regina Mills angefreundet hatte.


„Egal, das ist gerade gar nicht mehr das Thema. Claire, wie fühlst du dich? Ist alles wieder in Ordnung?" Layla warf einen schnellen Blick zu Jefferson, ein Blick der Claire nicht entging. „Mir geht es wieder gut. Aber es kann sein, dass ich mir was eingefangen hab und es mir nachher schlechter geht als vorhin..."


„'Kay... Hast du irgendwelche Tabletten oder so, zur... Vorbeugung?", frage Layla nachdenklich. Nun wurde es Claire ein bisschen viel mit den Ratespielen. „Nein, ich werde eigentlich gar nicht krank, darum habe ich nichts dabei."


Layla blinzelte. „Huh..." Jefferson schien verwirrt, aber Henry hörte aufmerksam zu. Dann meinte er: „Wie wäre es mit einem Arzt? Es gibt... Ärzte in Storybrooke, die dir sicher helfen können." Jetzt hatte Claire den Faden verloren. „Was?"


Layla zog eine Grimasse. „Jefferson, tut mir aufrichtig leid aber könnten Sie für einen Moment vor der Tür warten? Das Gespräch hier... Aw, fuck, das hier ist ein sehr privates und geheimes Gespräch, es darf nicht an die falschen Ohren geraten."


Der Mann warf Henry einen langen Blick zu, den jeder im Raum bemerkte. Sofort trat Layla einen Schritt vor und sagte leise: „Denken Sie nicht einmal dran. Ist Ihre Gracie ein schlechter Mensch, weil Sie einen Fehler gemacht haben?" Jefferson versteifte sich um funkelte die Braunhaarige an. „Es liegt ein großer Unterschied zwischen den Fehlern, die ich begangen habe und den unverzeihlichen Dingen, die seine Mutter begangen hat, Layla. Ich dachte, das wissen Sie."


Ookay... Claire wollte wirklich unterbrechen und die Beiden anschreien. Henry, welcher direkt neben ihr stand, sah blasser aus als ein Laken und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Aber sie konnte nichts tun. Es war wie ein Autounfall... Die Spannung in der Luft fühlte sich an, als könnte sie einen Waldbrand starten.


Layla fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Sie sah zur Seite. „Sie haben die Herzkönigin getroffen. Sie wissen, wie sie ist, nicht wahr? Sie... Regina Mills hatte nie eine Chance mit einer Mutter wie ihr. Können Sie jetzt bitte kurz draußen warten?"


Jefferson schien hin- und hergerissen. Dann seufzte er. „Die Herzkönigin, huh? Das... erklärt tatsächlich einiges... Nicht alles, aber... Ich bin draußen. Aber ich würde gerne später nochmal mit Ihnen reden, Layla."


Schweigen senkte sich über den Raum als Layla nickte und sie alle zusahen, wie Jefferson die Tür hinter sich schloss. Layla sackte leicht zusammen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Fuck..."


Claire sah zu Henry. Der Junge starrte auf den Boden, starr und schweigend. Etwas unsicher legte die Blonde eine Hand auf seine Schulter und drückte sie leicht.


Layla holte tief Luft und richtete sich auf. „Alles okay, Henry?", fragte sie leise. Stumm zuckte er mit den Schultern. Claires Hand bleib wo sie war. „Wird das... wird das noch öfter passieren? Dass Leute mich hassen wegen meiner Mom?", flüsterte er. Es brach Claire fast das Herz.


Layla wechselte einen kurzen Blick mit ihr. Dann zog sie Henry zu sich und umarmte ihn fest. „Nicht oft. Es wird sich durch deine andere Mom auskänzeln. Die Leute werden sich ein eigenes Bild von dir machen müssen. Und glaub mir, du bist großartig. Es geht nicht um Regina oder Emma, es geht nur um dich. Wer du bist, nicht wer deine Mütter sind. Und ich bin immer da, wenn du mich brauchst, okay?"


„Und falls Layla dich nervt, ich bin auch da...", murmelte Claire, zum Teil, um ihn zu trösten und zum Teil, um die Stimmung etwas aufzuhellen. Es funktionierte. Henry fing an zu kichern, Layla sagte laut: „Entschuldige bitte?!"


„Hey, ist nicht meine Schuld, dass du so seltsam bist! Ich meine ja nur..." Nun mussten sie alle lachen. Nach ein paar Minuten sah Henry die Beiden an. „Danke. Auch wenn es ein bisschen komisch ist, weil Sie meine Lehrerin sind, Miss Hudson..."


Die Blonde wurde leicht rot. „Sorry Henry... Es ist komischer für mich, weil ich Lehrerin bin und alle Leute hier verflucht sind!" Er grinste. „Und du kannst mich gerne Claire nennen, wenn wir nicht in der Schule sind."


Henry nickte und meinte: „Okay. Claire." Layla rollte die Augen. „Gut, dass wir das geklärt haben. Zurück zu unserem eigentlichen Problem. Claires Magie." Und alle Augen (sprich: vier) kamen zurück zu Claire. Sie seufzte.


-----Ѻ-----


Layla POV:


„Also, du hast deine Magie wieder unter Kontrolle, aber du könntest die Kontrolle wieder verlieren, ja? Und weil dir sowas normalerweise nicht passiert, weißt du nicht, wie du verhindern kannst, dass es wieder passiert.", fasste ich die Situation zusammen. Claire nickte.


„Okay, also müssen wir nur verhindern, dass du die Kontrolle verlierst, richtig? Und den Regen aussitzen. Ich gehe mal davon aus, dass du den nicht stoppen kannst, weil du es sonst schon gemacht hättest." Die Blonde zog eine Grimasse.


„Sorry. Aber das mit dem Wetter verändern, wenn ich emotional bin, ist mir als Kind oft passiert. Es regnet sich aus, egal wie ich mich nach fünf Minuten fühle. Aber es sollte bald aufhören. Diese Regengüsse dauern nie sonderlich lange. Sofern nichts weiter passiert, sind wir hier schnell wieder raus und können die restlichen Kerzen verkaufen."


Oh Mist, ich wusste, dass ich etwas vergessen hatte! Die verdammten Kerzen! Bei dem Wetter würde selbst ein Stromausfall nichts mehr bringen! „Darum kümmern wir uns dann, okay?" Ich sah Henry an. „Was meintest du vorhin mit Ärzten, um ihr zu helfen?"


Henrys Gesicht hellte sich auf. „Ja! Ich meine, es muss doch Leute mit Magie in Storybrooke geben, oder? Die Feen, zum Beispiel. Und, naja... im Notfall meine Mom." Super Idee, brilliant! Einfach die verdammten geflügelten Miststücke um Hilfe fragen! Kein Problem.


„Generell gute Idee, aber du vergisst, dass die Stadt immer noch verflucht ist. Und generell sollte Magie hier nicht funktionieren. Tut es natürlich trotzdem, aber naja..." Ich nickte ihm zu. „Deine Mom, natürlich, wäre eine Option. Sie könnte dir wirklich helfen, Claire. Wir würden ihr dann allerdings sagen müssen, dass du Magie besitzt. Aber ich kann sie bestimmt davon abbringen, irgendwas Dummes zu machen."


Claire sah mich an, total fertig. „Ich verstehe dich nicht, Layla. Erst soll ich mich von der Bürgermeisterin in Acht nehmen und jetzt soll ich ihr mein größtes Geheimnis verraten?!"


Ups... Das hätte ich wahrscheinlich besser angehen sollen. Ich hätte ihr von Anfang an Reginas gute Qualitäten aufzeigen sollen und... nein, Moment, es war besser so, weil Claire sonst von Regina ermordet worden wäre, sobald sie auch nur den Hauch von Freundlichkeit ihr gegenüber gezeigt hätte!


„Entschuldige, Claire, aber ich musste sie erst mal anfreunden. Es... Regina Mills ist nicht nett zu den meisten Menschen, ich wollte nur nicht, dass ihr euch verfeindet und das schien der richtige Weg, um das nicht passieren zu lassen, okay?"


Claire seufzte und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht, offensichtlich hatte sie aufgegeben, mich zu verstehen. „Ich vertraue dir da jetzt einfach mal... Aber mir gefällt der Gedanke, dass Regina Mills über meine Magie Bescheid weiß, überhaupt nicht. Erst recht nicht, da du sie kontaktieren willst, wenn meine Magie nicht richtig funktioniert! "


Okay, ich konnte Claire da definitiv verstehen. Ich würde auch nicht wollen, dass Regina so etwas über mich erfuhr. Aber... „Wir haben vielleicht keine Wahl. Wer weiß, wann du das nächste Mal die Kontrolle verlierst? Es könnte schlimmer enden als nur ein Regenschauer. Und ganz ehrlich, Regina Mills wäre die einzige Person, der ich die Lösung eines solchen Problems zutrauen würde." Regina konnte man immerhin noch subtil manipulieren, indem man Henry erwähnte. Gold hingegen würde... er würde die Situation komplett ausnutzen. Da war mir Regina um einiges lieber, selbst wenn sie vielleicht nicht sofort eine Lösung hatte.


„Na gut. Sollte meine Magie außer Kontrolle geraten und du schätzt die Situation als zu gefährlich ein, um alleine damit klarzukommen, kannst du die Bürgermeisterin informieren. Aber wirklich nur, wenn es ansonsten aussichtslos ist!", gab die Blonde schließlich nach. Ich nickte ihr ernst zu. „Ich verspreche es. Nur im absoluten Notfall."


„Ist meine Mom wirklich so gut mit Magie?", fragte Henry leicht zögerlich. Lächelnd sah ich ihn an. „Oh ja, sie ist brilliant. Zugegeben, sie hat in der Vergangenheit viel davon für nicht ganz so nette Zwecke verwendet, aber sie kann trotzdem ihre Kräfte für Gutes nutzen." Dann musste ich grinsen. „Und soll ich dir ein Geheimnis verraten? Deine andere Mom hat auch Magie."


Henrys Augen weiteten sich und seine Kinnlade klappte herunter. „Wirklich?!" Auch Claire sah mich erstaunt an. „Jap. Sie muss sie erst aktivieren, weil sie jetzt für 28 Jahre quasi geschlummert hat, aber dann..." Oh ja, Emma war ziemlich gut mit ihrer Magie. Dann runzelte ich die Stirn leicht. „Hmm. Jetzt, da es mir einfällt, Regina sollte Bücher über Magie haben. Ich weiß, dass Emma sich die irgendwann mal leihen wird."


Plötzlich schüttelte ich den Kopf. „Ah, das ist nicht so wichtig. Ich will nicht unbedingt bei ihr einbrechen... Und wir fragen nur im Notfall nach." Ich sah Claire und Henry an. „Also, wir werden jetzt einfach das Unwetter aussitzen, ein paar mehr der Kerzen verkaufen und den Bergmannstag genießen. Okay?"


Beide nickten und ich lächelte. „Gut. Na dann, ich bin sicher, Jefferson wartet schon auf uns." Wir verließen das Zimmer und trafen sofort auf besagten Hutmacher, der vor der Tür herumlungerte. Na gut, er stand geschmeidig gegen die Wand gelehnt. Wie konnte er nur immer alles so verdammt elegant aussehen lassen?!


„Fertig mit dem geheimen Gespräch?" Ich rollte mit den Augen. „Ja, sind wir. Und Sie wollen jetzt sicherlich auch noch alleine mit mir sprechen, ja?" Er neigte leicht den Kopf. „Das wäre in der Tat vorteilhaft, ja." Seufzend bedeutete ich Claire und Henry, schon einmal vorzugehen. Dann führte ich den Mann zurück in das Zimmer.


„Okay, ich fange mal an und ich möchte, dass Sie mir zuhören.", begann ich und Jefferson sah mich erstaunt an. Ich klang gerade zugegebenermaßen nicht wirklich freundlich. „Ich weiß, dass Sie Ihre eigenen, extrem gerechtfertigten Gründe haben, die Königin zu hassen. Aber wenn Sie noch ein einziges Mal auch nur darüber nachdenken, Ihren Hass an Henry auszulassen, ich schwöre Ihnen, Regina Mills wird Ihnen wie ein zahmes Hauskätzchen ohne Krallen vorkommen!"


Nach meinen Worten legte sich eine unangenehme Stille über den Raum. Schließlich nickte Jefferson. „Natürlich. Ich werde es nicht nochmal tun." Er sah mich fragend an. „Stimmte das vorhin? Ist die Herzkönigin wirklich die Mutter der Königin?" Ich nickte und zog eine Grimasse. „Leider, ja. Es entschuldigt ihr Verhalten nicht, aber es macht es doch sicherlich ein wenig verständlicher..."


Der Hutmacher nickte langsam. „Ein wenig, ja." Eine Weile sahen wir uns schweigend an. Da kam mir ein brillianter Gedanke. „Jefferson, Sie wollen doch eigentlich nur Ihre Grace wiederhaben und in den Zauberwald zurück, oder?" Er versteifte sich, aber ich konnte deutlich den Ausdruck in seinen Augen sehen. Das war definitiv sein sehnlichster Wunsch. „Für alles Gold der Welt."


Ich nickte leicht. Mist, ich hätte das vorher mit Claire besprechen sollen, aber... „Wenn Sie mir ein wenig mit etwas helfen, dann würde ich Ihnen helfen, Ihren Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Was denken Sie? Klingt das gut?" Er sah mich an, hin- und hergerissen. Aber am Ende nickte er. „Wie kann ich Ihnen helfen, Layla?" Ich begann zu lächeln. „Nun ja, sehen Sie, hier ist das Problem..." Und ich begann, ihn in den Plan einzuweihen.


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„Okay, du hast was gemacht?" Claire starrte mich fassungslos an. Ich seufzte nur und schob eine der Kerzenkisten zu ihr hinüber. Sie nahm sie entgegen, stellte sie zu den anderen und drehte sich wieder zu mir um, Augenbrauen erwartend gehoben. „Ja, okay, das war vielleicht etwas idiotisch. Aber ich wollte sichergehen, dass er nicht irgendwas im Alleingang macht. So muss ich mich nicht darum sorgen, dass er all unsere Pläne durcheinanderbringt."


„Also hast du ihn für deinen grässlichen Entführungs-Plan rekrutiert?!" Hey, so grässlich war der Plan gar nicht! Und mit Jefferson auf unserer Seite würden wir es diesmal viel besser hinkriegen als Regina, ganz alleine. „Bitte, hinterfrag mich nicht. Es macht Sinn für mich, aber ich kann es dir schlecht erklären."


Claire sah mich an. Lange. Dann machte sie eine Geste mit den Händen. „Du frustrierst mich manchmal echt, Layla." Und sie ging davon. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Stattdessen nahm ich eine Kiste mit Kerzen und brachte sie zu Snow hinüber. „Hey, die hier sind zerbrochen... Wo soll ich die hinstellen?" Die Schwarzhaarige sah mich verzweifelt an. „Ich weiß es nicht. Da sind auch mindestens zwei andere Kisten mit kaputten Kerzen. Schwester Astrid hat versucht, uns zu helfen... Es lief nicht so gut."


Ah, das erklärte es. Ich hatte mich schon gewundert. „Hey, wäre es okay, wenn ich euch die drei Kisten abkaufe und zu Hause versuche, sie wieder zu reparieren? Ich wollte sowieso ein paar Kerzen kaufen. Und niemand anderes wird euch die hier abkaufen, denke ich..." Snow öffnete den Mund, brachte aber kein Wort über die Lippen.


„Schwester, wenn Sie die wirklich wollen, könne Sie die natürlich kaufen.", erklang Leroys raue Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und grinste leicht. Er hatte noch immer ein bisschen Glitzer an seiner Mütze hängen. „Super. Wie viel ist das für drei Kisten? Und ich bezahle gerne den vollen Preis, selbst wenn die Kerzen zerbrochen sind." Endlich fand Snow ihre Stimme. „Layla, das musst du doch nicht..." Ich unterbrach sie. „Doch, doch. Claire hat mir erzählt, dass ihr noch nicht so viel verkauft habt. Ich möchte wirklich gerne helfen."


Die Lehrerin zögerte kurz, dann gab sie nach. „Na gut. Komm mit, ich sehe nach, wie viele Kerzen das sind." Grinsend folgte ich ihr zur Kasse. Immerhin etwas. Und sobald es aufgehört hatte zu regnen, würde ich tatkräftig helfen, auch den Rest der Kerzen zu verkaufen. Selbst wenn ich den Großteil davon selbst kaufen müsste.


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Claire POV:


„Eine Schande ist das, nicht wahr? Dass sie sich traut, hier überhaupt aufzukreuzen. Und dann will sie auch noch, dass wir ihr Kerzen abkaufen!"


Claire fühlte, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Konnten die Menschen in dieser Stadt nicht einfach die Klappe halten?! Es war doch nicht Mary Margarets Schuld, dass David seine Frau betrogen hatte! Das war nun schon mindestens der dritte abfällige Kommentar, den sie in den letzten paar Minuten gehört hatte und langsam wurde es ihr zu viel. Und mit ihrer Wut brodelte auch ihre Magie wieder hoch. Es brauchte all ihre Konzentration, um sie unter Kontrolle zu halten. Nur nicht reagieren, einfach ignorieren...


„Und sieh sich einer mal an, wen sie sich da als Hilfe dazugeholt hat! Einen Trunkenbold, ein unverschämtes Straßenkind, diese seltsame Fremde, die immer durch die Straßen irrt und diese blonde Neue. Die sind doch sicher alle kriminell."


Okay, jetzt reichte es Claire endgültig. Abrupt drehte sie sich um, um diesen Idioten ihre Meinung zu sagen, nur um direkt mit jemandem zu kollidieren. Die Blonde keuchte auf, als die Wucht sie nach hinten stolpern ließ. Verzweifelt griffen ihre Hände nach irgendetwas, um sich aufrecht zu halten, doch da war nichts. Sie fiel und im selben Moment, als sie den Boden berührte, fühlte sie, wie sich die angestaute Magie durch ihren Körper entlud.


Für ein paar Sekunden geschah nichts. Claire atmete auf, es war nichts passiert, sie rappelte sich auf und... Ein lautes Donnern hallte durch den Raum, die Lichter flackerten und dann wurde es urplötzlich stockfinster. Überall um sie her begannen die Menschen, panisch zu werden und Claire war unendlich froh, dass sie nicht mehr am Boden lag.


„Bitte bewahren Sie alle die Ruhe!", rief eine laute Stimme, welche die Blonde als die Stimme der Mutter Oberin erkannte. Ringsum wurden alle leise. „Es ist alles in Ordnung. Es ist nur ein Stromausfall, das Unwetter hat die Sicherungen rausgeworfen. Es ist schon jemand los, um sie wieder zu richten. Bis dahin, bitte bleiben Sie alle ruhig."


„Mutter Oberin!", schallte plötzlich Mary Margarets Stimme durch den Raum. Claire drehte sich um und begann zu grinsen. Dort stand ihre Kollegin. Und in ihren Händen hielt sie zwei brennende Kerzen. „Bis das Licht wieder an ist, können wir die hier verteilen." Leises Gemurmel breitete sich aus. Die Nonne hielt es anscheinend für eine gute Idee. „Danke, Miss Blanchard. Wenn Sie bitte alle die Kerzen weiterreichen könnten. Nur solange, bis das Licht wieder angeht."


Vorsichtig bahnte sich Claire einen Weg in Richtung ihrer Freundin, erheblich erschwert dadurch, dass auf einmal jeder eine Kerze haben wollte. Wenn sie die nun auch noch kaufen würden! Schließlich schaffte es die Blonde, bei Mary Margaret anzukommen. „Brilliante Idee!" Die andere Lehrerin lächelte sie schief an. „Vielleicht kaufen sie die Kerze ja, wenn das Licht wieder an ist..." Claire lachte leicht. „Hey, hast du Layla gesehen?" Ihre Freundin deutete zum Flur. „Irgendwo da hinten, bei den Kerzen."


Die Blonde bedankte sich und trat gerade erst aus der großen Halle, als Layla ihr auch schon entgegenkam. „Bitte sag mir, das warst nicht du." Claire zog eine leichte Grimasse und Layla stöhnte auf. „Na super."


„Hey, ich konnte wirklich nichts dafür! All diese Idioten haben über Mary Margaret hergezogen! Und dann haben sie angefangen, auch über dich, Aria und Leroy zu reden und ich konnte nicht ... ich... jemand hat mich umgerannt, als ich mich umgedreht habe und meine Konzentration war weg, aber bis dahin hatte ich alles unter Kontrolle und die hab ich jetzt auch wieder!"


Layla griff nach Claires Händen und zog sie mit sich in einen Nebenraum. „Claire, ich glaube nicht, dass das stimmt. Deine Tattoos glühen richtig stark, sogar durch dein Tuch durch!" Erschrocken blickte die Blonde nach unten. Im Dunkel des Raumes sah sie, das Layla recht hatte. „Oh Mist..." Und dann fühlte sie die Magie, immer noch aufgebracht und ungezähmt. „Layla, ich... ich glaube, das Unwetter zieht immer noch Kraft aus meiner Magie! Ich weiß nicht, wie ich das stoppen kann! Ich..." Sie schwankte plötzlich.


„Whoa, hey! Setz dich hin, komm her." Layla zog einen Stuhl heran und half der Blonden, sich zu setzen. „Alles in Ordnung bei den Damen?", fragte plötzlich eine Stimme aus dem Dunkeln. Claire zuckte zusammen, dann aber erkannte sie die Stimme. Dieser Jefferson, von vorhin.


„Jefferson, Sie kommen wie gerufen. Claire hier geht es nicht so gut, könnten Sie bitte bei ihr bleiben? Ich muss schnell jemanden anrufen."


Claire fühlte, wie jemand eine Hand auf ihre Stirn legte und seufzte. „Sie glühen ja!", sagte der Mann erschrocken und kniete sich neben sie. Ein Schauder lief durch die Blonde, als sie spürte, wie ein weiterer Teil ihrer Magie verschwand. Ein helles Licht durchzuckte für ein paar Sekunden den Raum, gleich darauf krachte es laut und es wurde wieder dunkel. Layla fluchte.


„Bleiben Sie bei ihr, bitte." Und sie war weg. Warme Hände ergriffen Claires eigene und drückten sie fest. „Alles ist in Ordnung, Miss Hudson. Ich bin bei Ihnen. Ich passe auf, dass nichts passiert." Und irgendwie halfen die Worte ihr. „C-Claire. Sie... sie können mich Claire n-nennen.", stieß sie aus. Er lächelte. „Claire. Und Sie dürfen mich gerne Jefferson nennen." Die Blonde schaffte ein schwaches Lächeln.


„Wie fühlen Sie sich?" Claire atmete ein paarmal tief ein und aus. „Ich... ich fühl mich nicht so gut..."


Erneut lief ein Zittern durch ihren Körper. „Hey, alles wird gut. Sehen Sie mich an." Claire blickte auf, direkt in die dunklen Augen des Mannes ihr gegenüber. Er lächelte sie leicht an. „Sie werden das überstehen. Es ist nur ein leichtes Gewitter, die Lichter gehen sicher gleich wieder an. Machen Sie sich keine Sorgen." Sie versuchte ein Lächeln, aber es wollte nicht ganz klappen.


Jefferson richtete sich auf. Panik durchfuhr Claire. „B-bleiben Sie, bitte!" Er drückte ihre Hände beruhigend. „Ich hole nur eine Kerze, damit es nicht so dunkel ist. Ich bin gleich wieder da." Leicht nickte sie und ließ ihn gehen. Er verließ den Raum und Claire begann, tief Luft zu holen. Es half nicht wirklich. Eine weitere Welle Magie verließ sie, das Zimmer kippte zur Seite und plötzlich fand sich die Blonde zusammengekrümmt auf dem Boden, ihre Glieder zuckten und alles tat weh. Die Wellen der Magie wurden stärker und stärker und alles, was Claire tun konnte, war dazuliegen und sie durch ihren Körper fließen zu lassen und die Schmerzen zu ertragen.


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Layla POV:


Die Situation hatte sich in kürzester Zeit erheblich verschlimmert. Eine der Nonnen hatte soeben verkündet, dass der Regen schlimmer geworden war und ein großer Baum vom Blitz getroffen und vor die Türen gestürzt war. Niemand kam mehr nach draußen. „Henry, ruf deine Mom an.", rief ich dem Jungen zu, als ich ihn endlich gefunden hatte. „Ich hab es eben schon bei ihr versucht und sie nimmt nicht ab. Bei dir wird sie sicher rangehen. Aber wir müssen uns beeilen, der Sturm wird schlimmer und ich weiß nicht, wie lange wir noch eine Verbindung bekommen." Henry reagierte sofort. Er zog ein Handy heraus und wählte.


Ich zog ihn in eine Ecke des Raumes und wir beide warteten. „Henry?", erklang endlich Reginas Stimme aus dem Lautsprecher. „Oh Gott sei Dank.", murmelte ich und streckte die Hand aus. Der Junge reichte mir das Handy.


„Miss Mills, hier ist Layla. Henry und ich sind im Bürgerhaus. Hier ist ein furchtbares Unwetter, ich weiß nicht, wie lange es noch anhält, aber es wird schlimmer. Ich brauche Ihre Hilfe." Regina unterbrach mich. „Geht es Henry gut?" Ich verdrehte die Augen. „Henry geht es gut, er ist hier bei mir." Sie atmete hörbar auf.


„Gut. Bleiben Sie bei ihm. Wobei brauchen Sie meine Hilfe?" Das würde nicht gut gehen. Also begann ich mit dem kleineren Übel. „Können Sie den Sheriff anrufen? Der Strom ist ausgefallen und ein Baum versperrt den Ausgang. Jemand muss den dort wegschaffen. Hier sind jede Menge Leute im Bürgerhaus und alle sind etwas panisch."


Ich hörte Regina über die Leitung eine Tür schließen und dann schnelle Schritte. „In Ordnung. Noch etwas?" Ich zog eine Grimasse, holte tief Luft und fing an. „Ja, ich brauche Ihre Hilfe. Sie kennen sich mit so etwas am besten aus und ich weiß nicht, wen ich sonst fragen könnte. Und wir sind in einer Notsituation, ich weiß nicht, was ich machen soll." Oh Gott, ich wurde panisch. Was sollte ich tun, ich hatte doch keine Ahnung von Magie, all mein Wissen kam von einer Serie! Was sollte ich tun, würde Regina überhaupt helfen können?!


„Layla, beruhigen Sie sich! Was ist los?" Reginas strenger Ton stoppte meine wirbelnden Gedanken und ich schnappte nach Luft. „Sorry, sorry, ich bin auch ein bisschen panisch... Es ist... Der Sturm, der ist... Der Sturm ist nicht natürlich, er ist---"


Wie erstarrt hielt ich das Handy in der Hand. Ich hörte nur noch einen langgezogenen Ton. Die Verbindung war unterbrochen. „Nein. Nein!" Panisch starrte ich das Handy an. „Was ist los?", fragte Henry besorgt. „Die Verbindung ist abgebrochen...", murmelte ich tonlos und gab ihm sein Handy zurück.


„Oh nein... Und was... was machen wir jetzt?" Mist, der Kleine klang ehrlich ängstlich. Layla, reiß dich zusammen! Du kannst vor dem Kind nicht schlappmachen! Ich atmete einmal tief ein und sah ihn an. „Wir sagen jetzt jemandem Bescheid, dass der Sheriff informiert wird und dass die Bürgermeisterin auf dem Weg ist. Dann gucken wir, ob wir Claire irgendwie helfen können. Sie sah nicht gut aus, als ich gegangen bin. Wir warten, bis deine Moms hier sind und uns hier rausholen. Und dann werde ich Claire und Regina zusammensitzen lassen, bis sie dieses Problem gelöst haben."


Henry packte sein Handy weg, straffte die Schultern und nickte mir zu. „Ich sag der Mutter Oberin, dass meine Moms kommen." Ich lächelte ihn an. „Gut. Ich schaue schnell noch nach Snow, dann treffen wir uns in dem Raum gleich rechts im Flur." Und wir teilten uns auf.


Snow war schnell gefunden. Sie war umringt von Menschen mit Kerzen und kein einziges Gesicht sah unfreundlich aus. Immerhin etwas... „Layla! Hier, für dich." Sie übergab mir ihre Kerze. „Danke." Snow lächelte. „Hey, Claire hatte dich gesucht." Ich nickte. „Ihr geht es nicht gut, sie ist zusammengeklappt. Ich gehe gleich wieder zu ihr."


Die Lehrerin sah mich besorgt an. „Oh nein! Weißt du, was ihr fehlt?" Ach verdammt, wieso war Snow nur so mitfühlend?! „Vermutlich nur Schock oder so. Mach dir keine Gedanken, sie ist nicht alleine. Und ich habe über Henrys Handy die Bürgermeisterin erreicht, sie hat Emma angerufen, also kommen wir hier schnell wieder raus, falls es was Ernstes ist."


Beruhigt nickte Snow und ich ließ sie wieder alleine. Als ich die Halle verließ, hörte ich gerade die Blaue Fee, wie sie allen verkündete, dass der Sheriff unterwegs war. Das sollte die Leute ein wenig beruhigen. Nun denn, auf zum nächsten Problem. Und ich merkte gleich beim Betreten des Raumes, dass dieses Problem meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit forderte.


„Layla, Gott sei Dank sind Sie wieder da. Ich war nur kurz eine Kerze holen, es war so dunkel hier, und als ich zurückkam, lag sie auf dem Boden!" Jefferson saß neben dem Stuhl, eine Kerze stand auf dem Stuhl und warf beängstigende Schatten auf das bleiche Gesicht von Claire. Ihr Kopf lag in Jeffersons Schoß und sie zuckte hin und her. Ihre Haare sahen dunkler aus als vorher, fast schwarz, doch das lag sicherlich am Kerzenlicht. Die Tattoos an ihrem Hals glühten noch immer unglaublich hell und ich konnte die Spannung in der Luft von der Tür aus spüren.


„Oh verdammt..." Ich eilte zu den Beiden und stellte meine eigene Kerze auf den Boden. Vorsichtig griff ich nach Claires Hand. Sie war eiskalt. „Eben war sie noch warm und jetzt zittert sie. Ich weiß nicht, was ich tun soll.", erklärte der Hutmacher. Ich nickte und schüttelte die Blonde leicht. „Hey, Claire. Hey, kannst du mich hören?" Sie wimmerte leise.


Ihre Augenlider flatterten, dann blickten glühend blaue Augen wild umher. Schließlich fand ihr Blick mich. „L-Layla... tut weh...", wisperte sie. „Ich weiß, ich weiß... Es wird alles wieder gut. Hilfe ist schon auf dem Weg, keine Sorge. Du schaffst das, okay? Ich bin hier bei dir, Jefferson ist auch hier und Henry kommt gleich. Aria ist auch irgendwo. Sie beleidigt bestimmt gerade irgendwen."


Ein leichtes Kichern entfuhr der Blonden bei meinen Worten. Ich lächelte und mir kam eine Idee. „Ja, Aria beleidigt irgendwen und Mary Margaret ist voll in ihrem Element. Du solltest sie mal sehen! Umringt von Leuten und keiner ist mehr abfällig! Wir hätten sowas schon früher machen sollen. Ich hatte ja nur einen einfachen Stromausfall geplant, damit die Leute sich Kerzen kaufen, aber das hier ist noch viel besser."


Nun lachte auch Jefferson ein wenig. Claire grinste schwach und mir war, als würde das Glühen an ihrem Hals nachlassen. „Wirklich? Du hättest... hättet einen Stromausfall verursacht?" Ich schnaubte. „Ach was. Ich hätte einfach gewartet, bis Leroy sich eine Axt schnappt, um die Sicherungen zu zerschmettern! Der Kerl ist sowas von verknallt in Astrid und er hat ihr doch versprochen, dass er alle Kerzen verkauft bekommt!"


Hmm... Was wohl nun seine großartige Geste sein würde? Wenn wir es nach dem hier noch schaffen würden, alle Kerzen zu verkaufen, dann wäre Nova sicher unglaublich beeindruckt. „Was... was genau ist da... zwischen den beiden?", fragte Claire. Sie hatte sich ein wenig aufgerichtet. Jefferson half ihr, sich an seine Brust zu lehnen.


„Ach, naja... Er ist an sich ein Zwerg und sie eine Fee, aber Zwerge können nicht lieben und Feen dürfen es nicht. Darum konnten sie nicht zusammen sein. Ziemlich tragisch, wenn ihr mich fragt. Und hier haben sie auch nicht wirklich eine bessere Chance, da sie eine Nonne ist... Vielleicht, wenn der Fluch gebrochen ist."


Jefferson und Claire hörten mir beide aufmerksam zu. Claire zitterte noch immer und ich bemerkte, dass der Hutmacher seine Arme um sie gelegt hatte. Hmm... „Soll ich mehr erzählen?", fragte ich und beide nickten. „Unbedingt.", erklang Henrys Stimme hinter mir. Ich drehte den Kopf und winkte ihn herüber. „Na dann, setz dich." Der Junge ließ sich neben mir nieder und reichte mir ein paar Decken. „Die hat mir eine der Nonnen gegeben."


Schnell gab ich eine an Jefferson und Claire weiter und breitete eine zweite auf dem Boden aus. Es dauerte nicht lange, dann saßen wir alle gemütlich zusammen. Das Kerzenlicht, vorhin noch unheimlich, flackerte nun warm und verbreitete eine heimelige Atmosphäre. In Gedanken ging ich durch die möglichen Geschichten, die ich erzählen konnte.


„Okay, ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Es fing an mit einem Mädchen, das unglaublich gerne reiten ging. Ihr Vater liebte das Mädchen sehr und ließ sie. Aber ihre Mutter fand, dass es sich für eine Dame nicht gehörte, wild durch die Gegend zu galoppieren. Sie war immerzu böse mit dem Mädchen und zeigte dies auch offen. Ihr müsst nämlich wissen, dass des Mädchens Mutter Magie besaß. Das Mädchen hasste die Magie ihrer Mutter. Ohne die Magie wäre alles bestimmt viel besser. Ihre Mutter würde sie nicht mehr so kontrollieren. Und sie müsste sich nicht ständig sorgen, dass ihre Mutter ihr Geheimnis erfuhr. Denn das Mädchen war verliebt. In einen Stallburschen."


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Ein paar Stunden später


Henry war endlich eingeschlafen. Claire und Jefferson lagen zusammengekuschelt neben ihm und sahen wirklich niedlich aus. Die Blonde hatte endlich aufgehört zu zittern und sah nicht mehr ganz so blass aus. Das Unwetter schien abgeklungen zu sein und das Rettungsteam hatte anscheinend endlich einen Durchbruch gehabt.


Aria war nach einer Weile aufgetaucht, mit Wasser und Muffins von einem der Stände. Es kümmerte niemanden mehr, dass das Zeug zum Verkauf vorgesehen war, seitdem Snow die Kerzen verteilt hatte. Alle hatten ihre Waren weitergegeben, sofern sie vor dem Unwetter im Bürgerhaus untergebracht waren, und die Leute hatten sich beruhigt. Ich hatte Reginas Geschichte erzählt und alle im Raum hatten zugehört (sprich: vier Leute).


Henry hatte mir mehrmals Blicke zugeworfen, aber nicht unterbrochen. Ihm war von Anfang an klar gewesen, um wen es sich bei dem Mädchen handelte. Für Claire und Jefferson hatte es eine Weile gebraucht. Aria war nach zehn Minuten weggetreten. War vermutlich besser so. Sie hätte den Sinn hinter den Geschichten eh nicht begriffen.


Nachdem ich fertig war mit der ersten Geschichte hatte ich eine weitere erzählt. Die Geschichte eines kleinen Jungens, dessen Vater all ihr Geld verspielte und den Jungen den ganzen Tag mit alten Spinnweibern ließ. Bis eines Tages der Vater eine magische Bohne fand und seinen Sohn ganz verließ und dieser dann aufwuchs und in den Ogerkrieg zog, einen Sohn bekam und nicht mit ansehen konnte, wie dieser ebenfalls in den Krieg zog.


Schließlich begann ich zu erzählen von einem kleinen Jungen, dessen Vater die Magie mehr liebte als ihn und der daraufhin den Zauberwald verließ, nur um im kalten London zu landen. Wie er die Darlings traf, einen grausamen Schatten und einen Piraten. Vor dem Ende dieser Geschichte schliefen alle um mich her tief und fest.


„Hey.", flüsterte Snow von der Tür. „Ich glaube, sie sind fast durch." Ich nickte, erleichtert. „Gut. Wie geht's dir?" Sie lächelte und kam näher. „Die Leute hassen mich nicht mehr. Granny hat mir sogar ihre Kerze gegeben, als sie gesehen hat, dass ich keine mehr hatte."


Ich verkniff mir ein Grinsen. „Das ist super." Snow nickte. „Die anderen Leute sind ruhig. Die Nonnen haben alle auf die Räume verteilt, als es in der Bürgerhalle zu viel wurde. Leroy..." Sie verdrehte die Augen. „Leroy und Schwester Astrid waren in einem Raum. Anscheinend hat sie Angst vor der Dunkelheit und Leroy hat ihr jede Menge Kerzen geholt. Er ist jetzt wohl ihr persönlicher Held oder so." Oh mein Gott, yeah! Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass er so den Helden spielen würde, aber es war zu toll, um es zu hinterfragen.


„Ganz ehrlich, der arme Kerl...", murmelte ich leise. Snow machte ein zustimmendes Geräusch. „Ich gehe mal wieder." Sie war fast aus der Tür, als ich sie zurückrief. „Hey, wenn Henrys Moms durch sind, schick sie direkt hierher. Aber sag ihnen bitte, dass es ihm gutgeht." Die Schwarzhaarige nickte und schloss die Tür hinter sich. Ich lehnte mich zurück und lächelte.


Dafür, dass Claire zweimal die Kontrolle über ihre Magie verloren hatte, war es eigentlich ein recht schöner Abend geworden. Oder, naja... Ich schaute auf mein Handy. Es war fast Mitternacht. Ein Glück, dass es Wochenende war! Ich würde morgen definitiv ausschlafen...


Plötzlich hörte ich schnelle Schritte vom Gang. Ich richtete mich etwas auf und sah zur Tür. Nur Sekunden später öffnete sie sich und Regina kam herein, dicht gefolgt von Emma. Beide blieben stehen und sahen sich um. „Hey.", grüßte ich leise. „Keine Sorge, Henry geht es gut, er ist eben eingeschlafen."


Beide Frauen atmeten erleichtert auf. Ich konnte es ihnen nicht wirklich verübeln. Regina kam näher und kniete sich vor ihren Sohn. Vorsichtig strich sie eine Strähne seines Haars aus seinem Gesicht. Dann griff sie ihn leicht an der Schulter und flüsterte: „Henry."


Er zuckte zusammen und öffnete die Augen. „Mom?" Sie lächelte ihn an. Henry lehnte sich vor und umarmte sie fest. Der Schock auf Reginas Gesicht wich schnell und sie vergrub ihr Gesicht in seinem Haar. „Dir geht's gut...", hörte ich sie wispern.


Schließlich ließen sie einander wieder los und Henry rappelte sich auf, um Emma zu umarmen. „Mom.", flüsterte er zum zweiten Mal. Regina sah zur Seite. Ich stieß leicht mit meiner Schulter gegen ihre und lächelte sie schief an. Die Königin verdrehte die Augen, aber ihre Lippen zuckten leicht. „Also, ich nehme an, wir können jetzt alle gehen, oder? Der Baum ist weg?"


Emma räusperte sich und ließ ihren Sohn los. „Ja, die Blockade ist beseitigt und das Unwetter ist vorbeigezogen." Kurz blickte ich zu Claire hinüber. „Okay. Dann wecke ich meine Freunde. Ugh, bin ich müde..." Ich fuhr mir übers Gesicht und hievte mich vom Boden. Mehrere meiner Gelenke knackten laut. „Autsch."


Henry kicherte, Emma lachte leicht und Reginas Lippen zuckten erneut. Ich sah sie alle finster an, dann musste ich selbst lächeln. „Danke, dass Sie auf Henry aufgepasst haben.", sagte Regina plötzlich und nickte mir zu. Huh. „Sie müssen sich dafür nicht bedanken, wissen Sie?" Sie sah mich mit hochgezogener Braue an. „Okay, okay. Bitte. Hab ich gern gemacht."


„Geht doch...", murmelte die Königin, doch ich sah, dass sie diesmal wirklich lächelte. Ich verdrehte die Augen und stupste Aria mit dem Fuß an. Meine Freundin schreckte auf, sah sich um und blinzelte mehrmals. „Sind wir gerettet?"


„Ja, Aria, wir sind gerettet..." Ich hielt ihr eine Hand hin und zog sie vom Boden hoch. Dann beugte ich mich runter und schüttelte Claire und Jefferson leicht. „Hey, Leute. Aufwachen." Jefferson blinzelte und sah mich verwirrt an, dann fand sein Blick Regina und er zog eine finstere Miene. Aber nach ein paar Sekunden verging der Gesichtsausdruck und er sah zur Seite.


Ha! Also hatte meine Geschichte tatsächlich etwas bewirkt! Da schreckte Claire auf, sah sich panisch um und wimmerte. „Whoa, hey, alles okay, Claire. Alles ist gut. Das Unwetter ist vorbei. Bleib ruhig, okay?" Ich drückte ihre Hand und sie wurde ruhiger, sah sich um und atmete erleichtert aus. Zum Glück. Wir konnten ein weiteres Unwetter wirklich nicht gebrauchen. „Danke, Layla.", flüstere sie. Ich lächelte sie an.


„Kommt, ihr Schlafmützen. Wir wurden gerettet. Ich kann endlich schlafen gehen." Leicht amüsiert sah ich zu, wie Claire und Jefferson sich voneinander lösten und verlegen aufstanden. Ich konnte deutlich die roten Wangen der Blonden sehen. Wie niedlich!


Ich unterdrückte ein Gähnen und streckte mich. „Aber ehrlich, können wir jetzt bitte nach Hause gehen? Ihr habt alle geschlafen, während ich aufgepasst hab. Ich falle gleich um." Aria machte ein zustimmendes Geräusch. Jefferson sah mich an. „Und dafür sind wir Ihnen alle dankbar. Gute Nacht, Layla. Gute Nacht, Miss Darkhôlm, Miss Swan... Miss Mills. Gute Nacht, Claire." Er sah Claire mit einem unergründlichen Blick an, küsste ihre Hand und verließ den Raum.


„Okay, ganz ehrlich, wieso ist Jefferson immer so seltsam?!", hörte ich mich fragen. Aria schnaubte, Claire wurde noch röter und Regina seufzte. „Wer weiß das schon..." Emma und Henry starrten immer noch hinter dem Hutmacher her. „Der war irgendwie komisch.", meinte der Junge schließlich und ich musste mir das Lachen verkneifen.


„Henry.", tadelte ihn Regina leicht. Er wurde rot und sah zu Boden. „Ist doch wahr..." Und, nun ja, er hatte ja recht! Jefferson war komisch. Emma lächelte Henry an, dann sah sie zu Regina. „Ich muss wieder zurück ins Sheriffbüro, also sag ich mal gute Nacht." Sie drückte ihren Sohn und nickte uns allen zu, dann ging sie.


„Also, ich gehe auch schon mal. Irgendwie hab ich das Gefühl, als wäre ich hier nicht erwünscht. Außerdem wollte mir Mary Margaret noch die Kerzen geben, die du gekauft hast, Layla.", meinte Aria und, nach einem Blick auf die Bürgermeisterin, verschwand sie so schnell wie möglich. Sie wollte wohl einfach nicht in einem Raum mit Regina sein...


„Meine Freundin Claire hier braucht Hilfe.", sprach ich aus, was drei von vier Menschen im Raum vermutlich dachten. „Könnten wir uns irgendwann in den nächsten Tagen zusammensetzen und darüber sprechen?" Regina sah mich an, Neugierde und Misstrauen klar in ihren Augen. „Das sollte machbar sein. Ich kontaktiere Sie. Und jetzt muss ich meinen Sohn nach Hause bringen. Es war ein langer Tag."


Henry gähnte in genau diesem Moment. Ich verkniff mir ein Grinsen. „Na dann. Gute Nacht, Henry, Miss Mills." Der Kleine lächelte mich an und umarmte mich schnell, dann winkte er Claire zu. „Tschüss, Layla. Bis Montag, Miss Hudson." Die Blonde verdrehte die Augen, winkte aber zurück. Regina nickte ihr zu und gab mir ein schnelles Lächeln. „Layla." Und sie verließ den Raum, dicht gefolgt von einem fassungslosen Henry, der tonlos ‚Layla' mit den Lippen formte und von mir zu seiner Mom blickte.


„Hat... hat sie dich gerade Layla genannt?" Claire blinzelte und kniff sich in den Arm. „Ja, hat sie. Ich hab doch gesagt, dass wir sowas wie Freunde sind! Aber du und Henry wollten mir ja nicht glauben. Das ist nicht meine Schuld." Meine Freundin stieß einen langen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. „Du hast recht, du hast es gesagt..."


Ich sah sie vorsichtig an. „Hey, alles gut?" Für einen Moment zuckte ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht, dann lächelte sie mich müde an. „Nicht wirklich, aber es ist wesentlich besser als vorher. Die Magie ist wieder sicher unter Kontrolle und es tut nicht mehr weh. Ich brauche aber dringend ein wenig mehr Schlaf und morgen früh ein leckeres Frühstück, dann sollte ich wieder ganz fit sein." Sie zog eine Grimasse. „Und ich verstehe jetzt auch, wieso du die Bürgermeisterin so unbedingt einweihen wolltest. Wenn sie mir wirklich helfen kann, dann besser bevor etwas Schlimmes passiert als danach, richtig?"


Ich seufzte und legte einen Arm um ihre Schultern. „Jep. Das mit dem Ablenken durch Geschichten war nur eine Idee, ich hatte keine Ahnung, ob es wirklich funktionieren würde. Ich bin in Sachen Magie theoretisch ganz gut informiert, aber ich habe keine Ahnung von praktischer Anwendung. Regina Mills hatte vermutlich den besten Lehrer und ich weiß, dass sie selbst eine gute Lehrerin ist." Wenn man Emma von einer Brücke stürzen lassen als ‚gute Lehrerin' einstufen konnte...


„Na komm, gehen wir nach Hause. Es war wirklich ein langer Tag und Aria wartet sicher schon auf uns." Wir verließen den Raum zusammen und gingen nach draußen. Dort trafen wir auf Aria, drei Kisten im Arm, die uns augenrollend ansah. „Na endlich..." Meine Aufmerksamkeit wurde jedoch ziemlich schnell von ihr abgelenkt. Nicht weit von uns standen Snow und David sich gegenüber, schweigend. Na toll... Und ein Stück weiter weg sah ich Leroy und seine Fee, die ihn anstrahlte.


Wieso waren hier so viele niedliche Pärchen?! „Layla!" Ruckartig fuhr ich herum und sah August, der auf uns zugelaufen kam. Ein breites Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Er erreichte uns und zog mich sofort in eine Umarmung. „Hey.", flüsterte ich leise.


„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Layla!"


Ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. „Hättest du nicht machen müssen... Ich war die ganze Zeit sicher. Es war doch nur ein kleines Unwetter." Er ließ mich los und sah mich an. „Trotzdem habe ich mich gesorgt." Und dann küsste er mich sanft. Uhh, das war ein gutes Gefühl...


Aria neben uns pfiff laut und wir lösten uns von einander. Ich warf meiner Freundin einen finsteren Blick zu. Dann gähnte ich. „Gott, ich muss unbedingt schlafen...", stöhnte ich. August lachte und gab mir einen schnellen Kuss. „Na dann, gute Nacht, Layla. Claire, Aria, ich vertraue auf euch, dass sie es sicher nach Hause schafft und sich nicht verläuft." Nun starrte ich ihn böse an.


„Der Kommentar hat dir gerade eine Woche Kontaktverbot eingebracht, das ist dir hoffentlich klar, ja?" Claire und Aria begannen zu lachen bei seinem Gesichtsausdruck. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen. „War nur Spaß. Gute Nacht, August."


Meine Freunde und ich machten uns auf den Heimweg. Aria ließ mich meine Kerzen selber tragen und ich beschwerte mich auch nicht darüber. Ich hatte sie ja gekauft. Da fiel mir etwas ein. „Hey, Claire." Sie sah zu mir herüber und ich grinste schelmisch. „Läuft da eigentlich was zwischen dir und Jefferson? So wie ihr vorhin gekuschelt habt. Und er hat dich Claire genannt! Ich hab Monate gebraucht, bis ich ihn endlich dazu bringen konnte, meinen Vornamen zu benutzen. Und dann der Abschied, mit Handkuss!" Ihre Wangen wurden rot und Aria schaltete sich ein. „Ohh, ja! Das war sowas von abgefahren. Ich meine, klar, als Begrüßung hat er das auch mal bei mir gemacht, aber das war ein einziges Mal und nie so spannungsgeladen wie bei euch beiden eben!"


Claire wandte sich ab und machte ein abwehrendes Geräusch. „Nein, da ist nichts." Ich sah sie ungläubig an. „Du meinst, nichts außer unglaublicher Spannung und Funken. Ehrlich, ich war schon besorgt, dass ihr ein Feuer startet!" Sie funkelte uns an, aber konnte es nicht lange aufrecht halten. „Na gut, er ist schon gutaussehend...", gab sie schließlich zu. Aria und ich wechselten begeisterte Blicke und gingen sofort darauf ein. Und so ging es weiter, bis wir zu Hause ankamen und ich endlich in mein Bett fallen konnte.


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A/N: Ich weiß noch nicht, wann das nächste Kapitel kommt. Es könnte leider durchaus noch eine Weile dauern... Aber ich werde die Geschichte definitiv beenden, keine Sorge! Es sind mittlerweile 230 Seiten auf Word, da höre ich ganz sicher nicht so kurz vor dem Ende auf. Bis zum nächsten Kapitel!

Mary

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