Kapitel 32
Claire POV:
Claire setzte sich an den Tresen und winkte dem Barmann. Er kam zu ihr. „Na, Süße, was kann ich dir bringen?", fing er sofort an zu flirten und warf ihr ein Lächeln zu, welches aus seiner Sicht vielleicht freundlich oder so war, aber eigentlich total grässlich.
Sie bereute es jetzt schon, dass sie ins ‚Rabbit Hole' gegangen war. Aber das Diner war sie einfach ein bisschen leid, und der Laden sah von außen nicht so schrecklich aus... Aber innen wurde sie nach 0,1 Sekunden angeflirtet. Außerdem roch es nach Alkohol. Und die Musik... Davon wollte Claire gar nicht erst anfangen. Es war einfach ein Loch, eine dreckige Spelunke.
Sie ignorierte das Flirten des Barmanns und sagte: „Nur Wasser, bitte." Er hob die Augenbrauen und blickte erstaunt. Dann zuckte er mit den Schultern und brachte ihr ein Glas Wasser. Ein... nicht gerade appetitlich riechendes Glas Wasser. Es wurde wohl schon eine ganze Weile nicht mehr gewaschen. Oder überhaupt irgendwann mal gewaschen. Oder sonst jemals außer gerade jetzt mit Wasser in Berührung gekommen. Claire rümpfte die Nase.
„Wissen Sie was, ich glaube, ich nehme lieber nichts, danke.", meinte sie und stand auf. Der Barmann protestierte. „Das muss aber trotzdem bezahlt werden!" Claire seufzte, zog einen Schein aus ihrem Portemonnaie und warf ihn auf den Tresen, ohne die Oberfläche zu berühren. Dann verließ sie das ‚Rabbit Hole' und ging zurück zum Diner, oder besser, zurück zum B&B in ihr Zimmer. Dort wusch die sich als Erstes die Hände. Gründlich.
Danach sah sie auf ihre Uhr. Ob Layla wohl schon wieder von ihren Tests zurück war? Man könnte es ja auf einen Besuch/Versuch ankommen lassen. Also schnappte sich Claire ihre Tasche, eine kleine Umhängetasche in hellbraun, und verließ das Zimmer wieder. „Claire!", rief jemand vom Fuße der Treppe.
Dort stand Aria, mit erwartungsvollem Gesicht. „Hat der Besuch bei Layla was gebracht? Geht es ihr besser?" Verdammt, wieso musste Aria gerade jetzt auftauchen? Claire hatte keine Zeit, sich eine gute Antwort zu überlegen. Also sagte sie: „Layla kann sich wieder erinnern." Ohne darüber nachgedacht zu haben. Aria blinzelte. Dann flippte sie quasi aus. „OhmeinGott!!! Sie kann sich erinnern?! Sie kann sich wirklich an alles erinnern?! Das ist super! Danke, Claire!" Und sie hastete die Treppe hinauf, um Claire zu umarmen.
Total geflasht stand diese nur da, Arme an den Seiten hängend. Dann ließ Aria sie wieder los und sah sie an. Ihre Augen glänzten vor Freude und eine einzelne kleine Träne rann ihre Wange hinunter. „Danke, Claire. Danke, dass du ihre Erinnerungen zurückgebracht hast." Claire durchfuhr ein Schock. Woher wusste sie das? Doch schon sprach Aria weiter: „Dich hat sie zuletzt gesehen, da war es möglich, dass dein Gesicht sie sich erinnern ließ."
Ach, so meinte sie das! Claire atmete erleichtert aus. Und im nächsten Moment fragte sie sich, wieso sie so verdammt paranoid war. Natürlich wusste Aria von nichts. Der Kristall war noch immer sicher in ihrem Gepäck verstaut.
„Wollen wir sie besuchen?", fragte Aria aufgeregt. Claire meinte vorsichtig: „Sie wollten noch ein paar Tests machen. Ich weiß nicht, ob sie schon fertig sind..." Doch in Arias Augen sah sie eine Entschlossenheit. Egal, was Claire sagen würde, die kleine Asiatin würde trotzdem ins Krankenhaus gehen. „Wir können ja trotzdem mal gucken gehen.", gab sie deshalb schnell nach. Es konnte nur gut werden, wenn Aria endlich ruhig wäre. Wenn sie wusste, dass ihre beste Freundin wieder komplett gesund war. „Lass uns gehen!"
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Aria POV:
Fröhlich lief Aria voraus zu Laylas Zimmer. Sie riss die Tür auf und diese knallte laut gegen die Wand. Sowohl Layla als auch Dr. Whale starrten sie an. Es war still. Hinter sich hörte Aria ein leises Kichern von Claire, während sie zu ihr aufschloss.
„Uhm, hi.", sagte Aria langsam. Ein breites Grinsen erschien auf Laylas Gesicht und sie biss sich offensichtlich auf die Lippe, um nicht laut loszulachen. Dr. Whale hob eine Augenbraue (wobei Aria fast genervt aufgestöhnt hätte, da das wohl alle konnten, außer ihr selbst und, wie ihr aufgefallen war, Layla) und er blinzelte stumm.
„Ähm...", stotterte Aria, noch immer etwas peinlich berührt von ihrem miesen großen Auftritt. „Sollen wir draußen warten?", erklang Claires ruhige Stimme von hinten. Der Doktor sagte, noch immer mit erhobener Augenbraue (arg!!!): „Nein, die Tests wurden ausgewertet.
Anscheinend hat Ihre Freundin ihr gesamtes Gedächtnis zurückerlangt und kann das Krankenhaus verlassen." Aria lächelte breit und trat weiter in den Raum, dicht gefolgt von Claire.
Layla grinste noch immer. Sie stand auf und umarmte Aria. „Schön, dich wieder zu kennen.", sagte sie leise. Whale unterbrach sie. „Miss Manzana, Sie sind von heute an frei zu gehen. Sogar aufgefordert zu gehen, ehrlich gesagt. Aber in etwa einer Woche sollten Sie erneut einen Arzt aufsuchen. Am besten wäre, Sie bleiben so lange noch in der Stadt." Layla sah ihn mit nachdenklichem Blick an. „Ok, Dr. Whale. Ich werde in einer Woche hier vorbeikommen." Er nickte ihnen allen zu und verließ dann das Zimmer. Aria grinste Layla an.
„Also, du erinnerst dich wieder. Wie ist das so plötzlich passiert? Weil du Claire gesehen hast? So eine Art Schocker, der dein Hirn auf magische Weise wieder in Gang gebracht hat?" Der letzte Teil war natürlich ein Witz. Aber...
Hatten sie gedacht, Aria würde das nicht bemerken? Nur ein Blinder hätte den Blick zwischen Layla und Claire übersehen. Und Aria hatte definitiv sehr gute Augen. „Okay, was läuft hier?", fragte sie, an beide gerichtet. Und sie tauschten schon wieder einen Blick. Dann sprach Layla: „Wir haben uns darüber auch schon unterhalten. Und deine Theorie klingt, außer dem letzten Teil, irgendwie gerade sehr logisch... Wieso sind wir da nicht selbst draufgekommen?" Oh... Okay, jetzt fühlte sich Aria irgendwie blöd.
„Oh...", brachte sie nur heraus. Layla kicherte und winkte ab. „Ist okay. Ehrlich. Nur weil du paranoid bist, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind." Aria lächelte, dann blinzelte sie überrascht. „Warte, ist das Nirvana?!"
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Layla POV:
Es war wirklich super, Aria und Claire zu kennen. Es war so viel witziger, endlich verstand ich alles wieder. Alle Witze und Anspielungen und Zitate aus Serien. Sobald ich wusste, dass ich gehen durfte, hatte ich all mein Zeug gepackt. Zusammen mit Aria und Claire brachte ich es zu meinem Auto und ließ es dort im Kofferraum.
Dann gingen wir zu Granny's. Natürlich rannte Ruby mich fast um, als sie mich sah und ich sie erkannte. Nach einer Woche nur ekligem Zeug waren die Pancakes mit heißem Kakao mit Zimt wie ein Festessen. Aria und Claire quatschten mich fast ins Koma. Anscheinend hatten sie ein gemeinsames Hobby gefunden: Flash. Ich selbst hatte die Serie noch nie gesehen, aber wusste in etwa, worum es ging. Vielleicht sollte ich das mal nachholen...
Ich hatte es gar nicht mitgekriegt, aber auf einmal war es draußen dunkel und das Diner war bis auf uns leer. Aria stand auf. „Hey, ich geh auf mein Zimmer. Muss morgen früh arbeiten." Dann waren nur noch Ruby und Claire da. Die Kellnerin hatte alle Tische gewischt und das Geschirr gewaschen. Sie lehnte sich uns gegenüber auf die andere Seite des Tresens.
„Würde es euch was ausmachen, wenn ihr gehen müsst? Ich will noch weg, muss dafür aber das Diner für heute schließen." Ich sah Claire an. „Also mir macht das nichts aus.", entschied ich für mich. Sie stimmte mir zu. „Ja, Ruby, wir können ja auch hoch in mein Zimmer gehen. Besuch ist erlaubt, richtig? Selbst wenn sie eine Kriminelle ist, die Schilder zerfährt." Ich kniff die Augen zusammen und funkelte beide Frauen an, als sie anfingen zu lachen.
„Ihr seid böse Menschen, böse, böse, und ich will, dass ihr das wisst!" Das ließ sie nur noch mehr lachen. Ein bisschen grummelnd stand ich auf. „Also Ruby, du geh und mach, was immer du willst. Wir kommen schon klar.", versicherte ich. Ruby lächelte dankbar und holte ihre Handtasche. „Bye, Leute. Bis morgen!" Und Claire und ich gingen, als sie die Tür hinter sich zumachte und von außen abschloss. Beim Hochgehen nickte ich Granny zu, die sich vorhin bei mir entschuldigt hatte, weil ich ja keine Unterkunft hatte.
Claires Zimmer war nicht wirklich eine Überraschung. Der alte Granny-Flair und der Charme harmonisierten perfekt mit ihren Sachen. Nicht, dass ihr Zeug alt wäre. Nein, es war nur irgendwie alles so angeordnet, dass es hineinpasste. Und es war alles ordentlich an seinem Platz. „Hübsch.", kommentierte ich.
Claire lächelte leicht und bot mir einen Stuhl an. Ich ließ mich etwas unbehaglich darauf nieder und sah sie an. „Also... Was tun wir jetzt?" Claire setzte sich auf ihr Bett und stützte ihre Arme hinter sich aufs Bett. „Nach einem Haus suchen. Und vielleicht einen Job... Damit wir uns das auch eine Weile leisten können.", schlug sie vor. Das war zwar kein besonders schwerer Plan oder ein ausgeklügelter Plan, aber es war ein Anfang.
„Okay. Aber wenn wir uns ein Haus suchen, dann schlage ich vor, dass wir Aria mit einziehen lassen. Sie hat genauso ein Recht darauf." Einen Moment sah es aus, als wolle Claire protestieren. Doch dann seufzte sie nur. „Ich schätze, du hast recht. Wir können sie ja nicht hier zurücklassen. Ach, was genau soll ich eigentlich mit dem hier machen?"
Sie zog einen bernsteinfarbenen Kristall aus einer Schublade. Ich wusste sofort, dass er Arias Erinnerungen enthielt. Die Farbe, ihr Auge hatte dieselbe. „Hat mich eine Riesenmenge Energie gekostet. Irgendwie hat sie mir Magie entzogen." Etwas sauer, aber auch offensichtlich noch immer erstaunt, schilderte Claire, was passiert war. Ich richtete mich etwas auf. „Aria hat dir Magie entzogen?", fragte ich neugierig nach.
Das war eine interessante Neuigkeit. Magie entziehen – von so etwas hatte ich noch nie gehört. Naja, wenigstens nicht im Bezug auf ‚Once Upon A Time'. Eher ‚The Vampire Diaries', die Häretiker, die anderen magischen Wesen ihre Magie entziehen konnten. „Ja, ihr Auge hat plötzlich geglüht und meine Kräfte wurden schwächer, je länger ich sie beeinflusst habe.", erzählte Claire weiter. Aufregend! Mit solchen Kräften, was man da alles machen könnte!
Es erstaunte mich nun sogar ein bisschen, dass der Fluch Aria die Erinnerungen hatte nehmen und sie verändern können. „Also, was denkst du? Soll ich ihr die Erinnerungen wiedergeben?", fragte Claire mich. Darüber hatte ich zum Glück schon die ganze Zeit, seit ich mein Gedächtnis zurückhatte, nachgedacht, und so hatte ich eine gute einleuchtende Antwort.
„Ich glaube, du solltest den Kristall in einen Safe sperren und den Safe in den Tiefen des Ozeans versenken. Mariannengraben oder so. Aria hat Dinge gehört und gesehen... Es wäre für alle besser, wenn sie es nie wieder erfährt." Wenn sie die Erinnerungen nie wieder bekam, dann wäre das mit der Serie ‚Once Upon A Time' mein eigenes Geheimnis, das keiner kannte. Claire wusste das mit der Zukunft, aber sonst... Nein, so wäre es am besten!
Meine Worte hatten Claire wohl erstaunt. Aber sie hinterfragte daran nichts, wofür ich ihr sehr dankbar war. Meine Gründe waren meine eigenen, selbst wenn es Arias Erinnerungen waren, es waren meine Geheimnisse, die sie herausgefunden hatte, meine Geschichte, die sie kannte!
„Kann man die Erinnerungen auch irgendwie dauerhaft zerstören? Sodass es niemals die Chance gibt, dass Aria sie zurückbekommt?", wollte ich von Claire wissen. Klar, das war teilweise etwas hart und vielleicht extrem, aber es war der einzige Weg, um ganz sicher zu sein, dass es genau so blieb, wie es war.
„Ist das... ist das dein Ernst? Du ... willst wirklich ihre Erinnerungen vernichten?" Claire sah mich schockiert und ungläubig an. „Dir ist bewusst, dass das endgültig wäre. Oder?" Ich nickte und versuchte entschlossener zu blicken als ich eigentlich war. „Es muss so sein. Aria darf sich nicht erinnern. Bitte, vertrau mir einfach!"
Flehend sah ich Claire in die Augen und versuchte auszudrücken, was ich nicht in Worte zu fassen wagte. Schließlich seufzte sie und sagte: „Es gibt vielleicht einen Weg. Aber es ist... ein bisschen, nein, sogar sehr, unkonventionell..."
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Neues Kapitel für meine treuen Leser!
Ich weiß noch nicht, ob ich es nächste Woche schaffe.
Wir haben hier zwei Wochen Oktoberferien, und meine family will in den Urlaub.
Aber ich versuche es!
Versprochen!
Mary
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